Queenstown, Wanaka und Glendhu Bay…

Tag 134 // Die Nacht war warm und angenehm. So gut wie heute haben wir schon länger nicht mehr geschlafen. Einfach herrlich. Wir stehen um 8:15 auf. Nicht erst um 9:30 Uhr, so wie die meisten Wiener. Wir wollen ja was vom Tag haben und produktiv sein. Deswegen geht Eveline jetzt mal schwimmen. In den 10 Grad kalten und zu 99,9% reinen Lake Wakatipu. David geht da lieber nicht mit. Er will nicht riskieren, dass der Lake dann vielleicht nur mehr zu 99,8 % rein ist. Dann steht er vielleicht unrühmlicher weise in einer Randnotiz im Lonely Planet. Also kümmert sich David um den Kaffee, während sich Eveline im See erfrischt. Schnell ist Eveline wieder fertig mit dem morgendlichen Bad. Der Kaffee ist dann auch schon fertig. Wir frühstücken ganz gemütlich neben unserem Camper. Es ist etwas windig, aber nicht kalt. Es hat ungefähr 20 Grad. Das heutige Frühstück ist nicht so üppig, wie sonst. Wir haben kein Joghurt mehr. Nur mehr 2 Schnitten Brot, dazu jeder eine Banane und eine Kiwi. Einkaufen fahren steht heute also mal ganz oben auf der Tagesordnung. Kurz nach 10 Uhr verlassen wir den Campground beim Twelve Mile Delta in Richtung Queenstown. Endlich. Queenstown. Schon so oft haben wir diese Stadt erwähnt. Jetzt fahren wir aber so richtig dort hin. Nicht nur ein Stromkabel kaufen. Nein. Jetzt fahren wir Lebensmittel einkaufen. In Queenstown ist richtig viel los. Viele junge Menschen auf der Straße, viele Backpacker und Camper. Es erinnert uns ein bisschen an Byron Bay an der australischen Ostküste. Hier geht die Post ab. Viele Lokale und Geschäfte. Wir suchen einen Supermarkt. Welchen nehmen wir diesmal? Ein Fresh Choice wird es heute. Der liegt etwas abgelegener. Weiter drin im Zentrum finden wir sowieso keinen Parkplatz. Hier beim Fresh Choice kaufen eher die Locals ein. Wir sehen während dem Einkaufen kaum Touristen. Zumindest keine auffälligen Touristen, Camper oder Backpacker. Oder wir haben mittlerweile unseren geschulten Blick dafür verloren. Egal. Wir gehen jetzt einkaufen. Einen ATM gibt es auch in dieser Filiale. Ein bisschen Bargeld sollte man immer dabei haben, für die diversen wilden Campgrounds. Also erledigen wir das Geldabheben auch gleich. Danach kaufen wir richtig fett ein. Das Wägelchen ist voll. Das sollte wieder für einige Zeit reichen. Unsere Kühlbox kühlen wir übrigens seit einiger Zeit schon mit eingefrorenen 1,5 Liter Plastikflaschen. Diese füllen wir vor dem Einfrieren in den Gefrierschränken der diversen Campgrounds natürlich noch mit Wasser. Nur die Flaschen alleine kühlen dann doch nicht so gut. Einkauf erledigt. Um 14 Uhr sollen wir beim Zahnarzt sein. Wir verstauen den Einkauf im Camper und checken mal unsere Nachrichten. Wir haben endlich wieder Empfang hier in der City. Dann per Mail die Nachricht an David, dass der Zahnarzt erkrankt und der heutige Termin abgesagt ist. Geh bitte net. So ein Scheißdreck. Wir haben quasi unsere halbe Reise um diesen Zahnarzttermin herum geplant. David ruft mal in der Ordination an. Leider die Bestätigung. Ein neuer Termin geht sich erst nächste Woche aus. Aber nur für den Zahnarzt, nicht für uns. Wir müssen nämlich Richtung Norden weiter. Die Fähre zur Nordinsel geht schon in 8 Tagen von Picton weg. Was solls. Schmerzen sind gottseidank keine da. Trotzdem wäre es nicht schlecht, den Zahn zu reparieren. Auf Fiji oder in Japan wird es nicht einfacher werden und wir wollen nicht riskieren, dass die ganze Sache akut wird, wo es besser nicht akut werden sollte. Na ist jetzt egal. Wir korrespondieren noch mit der Versicherung in Österreich wegen den weiteren Möglichkeiten. Danach fahren wir noch eine Runde durch Queenstown. Eveline hüpft bei einer Bäckerei aus und kauft leckere Brötchen, Brot und einen edlen Donut. David wartet derweil im Auto, auf einem sonst kostenpflichtigen Parkplatz. Danach verlassen wir Queenstown wieder. Ja stimmt, lange waren wir nicht hier. Aber wir wollen weder Fallsschirmspringen, Banana-Boot fahren oder sonstige lustigen Sachen unternehmen. Alles schon erledigt. Party haben wir auch schon genug gemacht in unserem Leben. Wir sind wegen der Landschaft hier. Und die gibt es dann erst wieder außerhalb der diversen Städte. Getankt wird dann noch kurz vor der Stadtausfahrt. Bei einer Z. Hätten wir das auch noch erledigt. So, jetzt geht es weiter nach Wanaka. Während der Fahrt verputzen wir die Cranberry Brötchen und den Donut. Einfach edel. Beides schmeckt edel. Das war unser nachträgliches Frühstück. Wir halten dann in Cardrona für eine Pipi-Pause. Am Ortsende von Cardrona gibt es einen Zaun zu bewundern, der voll mit BHs behängt ist. Mit Büstenhaltern quasi. Der Cardrona Bra Fence. Ein Projekt der New Zealand Breast Cancer Foundation. Zumindest wird diese damit unterstützt. Interessant. Jetzt geht’s aber weiter nach Wanaka. Was gibt es dort so? Ein nettes Städtchen ist das. Eigentlich wollen wir uns nur ein paar Infos zu Wanderungen bei einem i-Site Infocenter holen. Das machen wir auch und wir bekommen wieder einmal eine halbwegs gute Auskunft und eine weitere Karte. Eine richtige Straßenkarte kaufen wir jetzt auch endlich. Erledigt. Es gibt hier in Wanaka einige Stores und Lokale. Eveline sucht schon seit längerem eine neue Regenjacke. Ihre alte ist nicht besonders dicht, was für eine Regenjacke eher kontraproduktiv ist. Eine spezielle Patagonia hat es ihr ganz besonders angetan. Also suchen wir nach einem Shop, der Patagonia Bekleidung führt. Wir finden zwar einen entsprechenden Shop und sogar die passende Jacke, nur leider ist die perfekte Farbe nicht verfügbar. Als Entschädigung gönnen wir uns jetzt ein Patagonia Schoko Eis. Ja, das gibt es auch. Sogar ein ganz fettes riesiges Lokal, das Patagonia Chocolate heißt. Eine Kugel Patagonia Dark Chocolate Macadamia für David und eine Kugel Patagonia White Chocolate Hazelnut für Eveline. A Cone please. Das Eis schmeckt uns sehr gut, der selbstgemachte Cone ist dann nicht ganz so unser Fall. Zu hart und zu dick. Da haben wir schon mal bessere gegessen. Frisch gestärkt und informiert geht es jetzt zum Glendhu Bay Motor Campground. Dort checken wir um 15 Uhr ein. Wir hatten keine Reservierung. Aber der Campground ist riesig und wir bekommen ohne Probleme einen Stellplatz zugewiesen. Danach machen wir es uns gemütlich. Die Lebensmittel werden eingekühlt und wir laden alle elektronischen Geräte in der Küche. Nebenbei beginnen wir mit dem Kochen. Eveline zaubert heute wieder ein Weltklasse Abendessen. Gebratene Hühnerstreifen mit Spiralnudeln und Carbonara Sauce, dazu noch Brokkoli-Karotten-Kartoffelgemüse aus dem Wok. Einfach traumhaft. David kümmert sich um den Blog. Nach dem Abendessen widmen wir uns den Tagesberichten und wir lernen noch ein älteres Pensionisten-Ehepaar aus Vorarlberg kennen, die im Vorbeigehen unseren Camper bewundern und dadurch mit uns ins Gespräch kommen. Wir tauschen uns bezüglich Reiserouten und Aktivitäten aus. Morgen wollen wir früh auf eine Wanderung unternehmen…
Gefahrene Kilometer: 100
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Der Cardrona Bra Fence…

Wir finden doch noch etwas von Patagonia…

Arrowtown, Queenstown, Glenorchy und Camping am Twelve Mile Delta…

Tag 133 // Wir stehen um 8:15 Uhr auf. Eveline kümmert sich um das Frühstück, während David duschen geht. Eine super Aufteilung, wie David findet. Die Duschen sind sehr sauber und es gibt unendlich warmes Wasser. Wir frühstücken im Freien und genießen die Morgensonne. Es schaut nach einem herrlichen Tag aus. Nach dem Abwasch räumen wir den Camper ein und verlassen kurz nach 10 Uhr den Mossburn Country Park. Ein wirklich feiner Campingplatz. Den können wir nur weiterempfehlen. Hier haben wir uns sehr wohl gefühlt. Jetzt geht es auf den letzten Kilometern der Southern Scenic Route neben dem Lake Wakatipu entlang. Der drittgrößte See Neuseelands. Unser erster Stopp des Tages ist das Amisfield Bistro & Cellar Door. Ein edles Weingut. Hier wollen wir für Davids bevorstehenden Geburtstag ein gutes Flascherl besorgen. Wir betreten den Laden. Wir fallen fast nicht auf. Unser Anliegen erklären wir dem Typen, der normalerweise die Tische für das Bistro einteilt. Er schickt uns in einen Raum nebenan. Dort lagern schon die edlen Bouteillen. Wir verkosten einige Weine und entscheiden uns für einen Rosé. Die Sauvignon Blanc sind uns hier zu sauer und die Rieslinge zu süß. Der Rosé ist auf jeden Fall sehr gut. Eine halbe Stunde später parkt sich ein bunter Escape Nissan Camper zwischen diversen Audis und BMWs aus und verlässt das feine Weingut wieder. Erfolgreich geshoppt. Nächste Station auf unserer heutigen Fahrt ist Arrowtown, eine Goldgräberstadt. Ein bisschen historisch angehaucht und ein bisschen wie eine Westernstadt. Dort parken wir uns ein und schauen uns mal um. Ein Goldgräbermuseum soll es hier laut dem Lonely Planet geben. Wir bummeln durch die Hauptstraße und finden schließlich das Museum. Ein sehr nettes Städtchen ist das hier. Bestimmt ist auch das Museum dementsprechend liebevoll gestaltet. Und wir haben Recht. Das Museum ist wirklich sehr nett. Zahlreiche Fotos, Exponate und Filme aus und über die Zeit des Goldrausches gibt es hier zu bestaunen. Wir mögen solche Museen. Wirklich sehr fein. Sehr relaxed das Ganze. Nach einer Stunde sind wir wieder draußen aus dem Lake District Museum von Arrowtown. Wir marschieren die Straße wieder zurück und kaufen Früchte bei einem Obststand. Einen Liquor Store gibt es hier auch. Wir kaufen 4 Dosen Bier. Danach gehen wir noch in die vom Lonely Planet empfohlene Bäckerei. Hier gönnen wir uns jetzt einen Pie. Bolognese für Eveline. Steak, Bacon and Cheese für David. Die Pies schmecken sehr gut. Ein willkommener Snack. Sehr warm ist es heute. Die Sonne scheint und wir sind seit längerer Zeit wieder einmal mit kurzer Hose und T-Shirt unterwegs. Das tut richtig gut. Der Camper wird wieder in Betrieb genommen und weiter geht’s. Queenstown ist unser nächstes Zwischenziel. Wir wollen heute hier eigentlich nur durchfahren. Doch wir sehen ein Elektrofachgeschäft und bleiben deswegen stehen. Vielleicht bekommen wir hier unser Elektro-Kabel für den Camper. Wir sind jedoch leider nicht gleich erfolgreich und werden in ein anderes Geschäft weitergeschickt. Dort schaut die ganze Sache schon um ein ganzes Eck professioneller aus. Ideal – der Name ist Programm. Der Typ am Schalter scheint sich auszukennen und wir bekommen endlich unser Kabel. Zwar nicht genau das Gleiche, aber es wird schon so passen. Die Auswahl war jetzt nicht so sonderlich groß. Genauer gesagt, hat es nur mehr diese eine Kabel für Campervans gegeben. Die Rechnung heben wir besonders gut auf. Ganze 230 NZD hat das Spezialkabel gekostet. Damit hätten wir auch nicht gerechnet. Aber das Geld werden wir ja hoffentlich wiedersehen. Nein. Ganz bestimmt werden wir das Geld wiedersehen. Hätten wir das also endlich auch erledigt. Die nächsten Campingplätze mit Stromversorgung können wir also endlich voll ausnützen. Nächstes Ziel ist Glenorchy. Eine kleine 350 Einwohner Stadt. Hier soll man sehr schön spazieren gehen können und es ist quasi das Ende des riesigen Lake Wakatipu. Als wir uns einparken und den Spaziergang beginnen wollen, beginnt es leicht zu regnen. Wir brechen daraufhin den Spaziergang wieder ab und fahren mit dem Camper zum Ufer des Lake Wakatipu. Von einem wunderschönen Steg aus hat man hier das perfekte Seepanorama vor der Nase. Wir genießen die Ruhe und die traumhafte Seekulisse. Der Lake Wakapitu hat laut Lonely Planet übrigens einen Reinheitsgrad von 99%. Kaum vorstellbar. Nein, auf Wikipedia steht diese Info leider nicht. Das Wasser ist wirklich sehr klar und fühlt sich weich an. Die Temperatur beträgt gerade mal 10 Grad und ist ganzjährig gleichbleibend. Was es nicht alles gibt. So. Genug Programm für den heutigen Tag. Wir machen uns jetzt auf die Suche nach einem Campground für die heutige Nacht. Das Campermate App wird wieder einmal zu Rate gezogen. Zwei kostenlose Campgrounds gibt es auf dem Weg retour Richtung Queenstown. Wir schauen uns einen davon an. Dieser ist wirklich wunderschön gelegen. Direkt am Ufer des Wakatipu. Doch als David kurz aussteigt, um die Lage genauer zu erkunden, ist er von einem Schwarm Sandmücken umgeben und wird an den unmöglichsten Stellen gebissen. Auch die Fahrerkabine ist gleich in kurzer Zeit voll mit den Viechern. Das macht dann eher keinen Spaß, den restlichen Tag hier zu verbringen. Wir fahren also gleich weiter. Im Campermate App wäre das mit den Sandflies sogar in den Kommentaren der Nutzer gestanden. Aber wir haben uns jetzt eben selbst davon überzeugt. Es stimmt. Okay. Der nächste Campground hört sich da in den diversen Bewertungen und Kommentaren schon besser an. Weniger Sandmücken angeblich. Der kostet zwar etwas, aber das ist es uns wert. Der Twelve Mile Delta Campground wird jetzt also angesteuert. Hier ist einiges los. Die Lage ist ebenfalls top. Ebenfalls gleich direkt beim See. Umgeben von Bergen. Eine schöne Location. Eine Szene aus Der Herr der Ringe wurde angeblich gleich in der Nähe gedreht. Wir finden ein schönes Plätzchen. In der Abendsonne stellen wir unseren Campingstisch auf. Ein warmer und angenehmer Abend. So gut wie keine Sandmücken oder sonstige Insekten. Wir kochen eine Packerlsuppe und danach gibt es noch die aufgewärmten Reste des gestrigen Abendessens. Dazu gibt es wieder mal ein Bier. Schmeckt nicht schlecht, aber wir sind noch immer nicht ganz von den neuseeländischen Braukünsten überzeugt. Bis jetzt haben wir kein Bier getrunken, wo wir gleich gesagt haben: Geil! Aber vielleicht kommt das ja noch. Wir werden auf jeden Fall weiterforschen. Dann kümmern wir uns um die Tagesberichte. Einen kleinen Abendspaziergang zum See und über den restlichen Campground unternehmen wir schließlich auch noch, bevor die Sonne untergeht. Ein schöner und gemütlicher Tag war das. Morgen geht es nach Queenstown. Dort werden wir einkaufen und David wird den Zahnarzt aufsuchen. Der Abend ist sehr warm heute. Auch nach dem Sonnenuntergang ist es noch warm. Das hatten wir jetzt schon lange nicht mehr. So gefällt uns das. So soll es sein, so soll es bleiben. Camperleben der Extraklasse. Uns geht es wirklich verdammt gut. Life is good…
Gefahrene Kilometer: 233
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Goldgräber-Museum in Arrowtown…

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Aussicht auf den Lake Wakatipu auf dem Weg Richtung Glenorchy…

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Leichter Regen in Glenorchy…

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Lake Wakatipu etwas düsterer…

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Der See vom Steg aus gesehen…

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Der Steg in Glenorchy…

Key Summit, The Chasm, Milford Sound und weiter nach Mossburn…

Tag 132 // Eine sehr angenehme und erholsame Nacht haben wir hinter uns. Es ist wieder einmal ziemlich bewölkt und frisch an diesem Morgen. Nur 10 Grad. Wir kochen uns gleich mal heißen Tee und befüllen unsere Thermoskannen. Nach dem Frühstück machen wir uns gleich auf den Weg Richtung „The Divide“ – Parkplatz. Dort wollen wir zuerst ein Stück auf dem Routeburn Track und anschließend auf dem Key Summit Trail wandern. Es ist schon ziemlich viel los hier. Ganze Busse kommen mit wanderwilligen Menschen hier an. Man kann nämlich hier mehrere Tage verbringen und in diversen Hütten auf den Bergen übernachten. Mehrtagestouren quasi. Dafür fehlt uns aber die Zeit und die Ausrüstung. Ein Zelt und einen Schlafsack sollte man da zumindest sein Eigen nennen. Wir begnügen uns mit dem 3-stündigen Wanderweg, den uns Carmen und Martin empfohlen haben. Achtung. Jetzt geht es gleich wieder los. Ja. Die Landschaft hier ist einfach traumhaft. Wir haben Glück mit dem Wetter und es ist sehr sonnig heute. Trotzdem weht ein kühler Wind und wir sind zu Beginn der Wanderung mit Haube und Hardshell-Jacken unterwegs. Je länger wir jedoch unterwegs sind, desto wärmer wird es. Eh klar. Achtung. Jetzt geht es weiter. Die Wanderung ist einfach herrlich. Die Aussicht ist es auch. Es erinnert uns ein wenig an eine Wanderung im Ennstal, die wir voriges Jahr im Spätsommer gemacht haben. Die Landschaft hier ist wirklich sehr ähnlich. So, als ob wir in Österreich im Gebirge unterwegs wären. Wir biegen auf den „Alpine Nature Walk“ ab. Oben angekommen, stärken wir uns mit einem Müsli Riegel und einem „Rübli“ (Das ist schweizerisch für Karotte. Das haben wir gestern gelernt und haben beschlossen, es in unseren Sprachgebrauch einzuführen. Ganz einfach, weil uns das Wort gefällt). Wir haben einen schönen Ausblick auf den Lake Marian. Dann geht es auch schon wieder retour. Hauptsächlich bergab. Das ist der edlere Teil jeder Wanderung. Wir halten die ganze Zeit Ausschau nach Keas. Das sind seltene Bergpapageien. Leider bekommen wir keinen zu Gesicht. Auch unten beim Camper angekommen, sehen wir leider keine Keas. Laut Martin und Carmen waren diese auch auf diesem Parkplatz unterwegs. Ganze 3 Stunden waren wir jetzt in den Bergen aktiv. Okay. Jetzt geht die wilde Fahrt durch das wunderbare Fjordland weiter. Nächstes Zwischenziel auf unserem heutigen Roadtrip ist The Chasm. Ein 20-minütiger Rundwanderweg führt zu einem glasklaren Fluss, der einen gewaltigen Strudel bildet und sich so seit einigen tausend Jahren den Weg durch dicke Gesteinsmassen bahnt. Im Anschluss geht es direkt bis zum Milford Sound. Dort parken wir und gehen eine Runde. Wir sind am Beginn des Milford Sounds, direkt im Ort Milford Sound angekommen. Zahlreiche Bootstouren beginnen hier und die Katamarane und Schiffe legen hier an. Ähnliche Schiffe, wie bei unserer Tour gestern zum Doubtful Sound. Noch eine Tour werden wir hier eher nicht machen. Wir schauen uns mal um. Und es ist ebenfalls unbeschreiblich schön hier. Ein traumhaftes Panorama. Das Wetter ist sehr sonnig und warm. Und das in einer der regenreichsten Regionen der Erde. Einige Fotos und Videos später fahren wir dann auch schon wieder retour. Der Milford Sound Highway ist sehr steil und kurvenreich. Umgeben von hohen Bergen. Es erinnert uns an die Großglockner Hochalpenstraße. Einige Kilometer wollen wir heute noch in Richtung Queenstown zurücklegen. In Te Anau tanken wir und nach 2 Stunden Fahrt erreichen wir schließlich das heutige Tagesziel, den Mossburn Country Park. Um 19:15 Uhr erreichen wir diesen und checken im Office ein. Wir haben diesmal keine Reservierung. Doch das ist kein Problem. Es gibt noch genügend freie Plätze. Gleich neben dem Office laufen Pfaue und Hühner herum. Alpakas wohnen hier ebenfalls in einem Gehege. Wir fühlen uns gleich sehr wohl. Ein wunderschöner Campingplatz. Eine alte Farm, die anscheinend zum Campground umgebaut wurde. W-Lan gibt es ebenfalls. Auch das freut uns sehr. Das spart Datenvolumen der Vodafone SIMs. Wir laden alle Akkus in der Camp Küche und beginnen schon mal nebenbei mit dem Kochen. Wir füllen unsere Wasservorräte auf. Beim Check-in haben wir ein Sackerl Futter für die Tiere bekommen. Das verfüttert Eveline gleich mal an die süßen Alpakas. Das Weiße hat es besonders auf das Futter abgesehen. Es gibt dann auch noch braune und schwarze Alpakas zu bestaunen. So süß. Heute Abend gibt es Reis mit Süßkartoffeln und Salat. Danach widmen wir uns noch den Tagesberichten. Ein langer Tag war das heute wieder. Es ist bis kurz nach 10 Uhr hell. Da vergisst man einfach die Zeit. Um Mitternacht sitzen wir immer noch im Camper und arbeiten an unseren Reise-Memoiren. Draußen ist es wieder einmal ziemlich feucht und frisch in der Nacht. Auch im Camper ist es nicht besonders gemütlich. Unsere Handtücher werden nach dem Duschen am Abend so gut wie nie trocken. Mimimimi… Aber genug gesudert. Morgen geht die Reise weiter. Mal schauen, was wir auf dem Weg nach Queenstown noch so unternehmen werden…
Gefahrene Kilometer: 232
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Tägliche Frühstücksvorbereitung im Kofferraum des Campers…

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Wanderung auf dem Key Summit Trail…

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Auf dem Alpine Nature Walk…

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Herrliches Panorama auch bei dieser Wanderung…

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The Chasm…

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Traumhaftes Wetter haben wir in Milford Sound…

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Auf dem Milford Sound Highway…

Doubtful Sound und weiter Richtung Milford Sound…

Tag 131 // Wir stehen um halb 7 auf. Es ist ziemlich fresh an diesem Morgen auf dem Possum Lodge Campground in Manapouri. Wir kriechen aus unserem Escape Camper. Carmen und Martin sind auch schon wach und räumen ebenfalls schon fleißig in ihrem Escape Camper herum. Der Escape Camper von Martin und Carmen ist nämlich der schönste überhaupt. Der hat Seelöwen und Gelbaugenpinguine auf den Seiten lackiert. Ziemlich edel. Unserer ist somit jetzt leider nur der zweitschönste Escape Camper hier am Campingplatz. Wir treffen uns in der Küche und nehmen unser übliches Frühstück zu uns. Carmen liest auch den Blog, seit wir uns in Australien kennengelernt haben. Und jetzt weiß sie endlich, was unser „übliches Frühstück“ bedeutet, weil sie es jetzt endlich mit eigenen Augen sieht. Unser übliches Frühstück schmeckt wie immer sehr gut. Gleich danach waschen wir ab und verstauen das Geschirr. Immer dann, wenn es eine Campingküche gibt, borgen wir uns das Geschirr dort aus. Das erspart uns das herumschleppen vom Camper und wieder retour… Na egal. Dann räumen wir noch den Kühlschrank aus und befüllen unsere Kühlbox. Natürlich nur mit den Sachen, die auch uns gehören. Dann geht nochmal jeder aufs Klo und dann sind wir auch schon startklar. Zwei schöne Escape Camper setzten sich jetzt um halb 8 in Bewegung und verlassen die Possum Lodge in Richtung Real Journeys Parkplatz. Ebenfalls in Manapouri. Ungefähr 5 Minuten fahren wir bis dorthin. Dort startet dann nämlich gleich in der Nähe vom Office dieses Veranstalters die Wilderness Cruise Tagestour zum Doubtful Sound im Fiordland National Park. Die Camper werden am Parkplatz dicht gemacht und wir checken im Office ein. Alles ist bereits online vorreserviert. Eh klar. Wir haben uns sogar Lunchpakete gegönnt. Die müssen wir jetzt auch noch in einem kleinen Bistro abholen, bevor wir das Schiff entern. Ja genau. Wir fahren wieder mal mit einem Schiff. Die wievielte Schiffs- bzw. Bootstour das jetzt schon ist, müssten wir genauer nachschauen. Aus dem Stehgreif können wir das gar nicht mehr sagen. Es waren auf jeden Fall schon so einige. Dieser Cruise heute soll ganz speziell sein. Carmen hat die Tour im Internet gefunden und konnte uns auch dafür gewinnen. Wir betreten das Schiff und suchen uns gleich ein nettes Plätzchen, ganz oben am Deck. Die erste Fahrt mit dem Boot ist zwar schön, wir befinden uns aber noch nicht beim Doubtful Sound. Dieser kommt dann erst später. Wir werden jetzt mal nur zu einem Visitorcenter übergesetzt. Hierfür gleiten wir in etwas höherem Tempo über den schönen und kristallklaren Lake Manapouri. Eine halbe Stunde fahren wir bis zum sogenannten West Arm. Dann werden die Passagiere in drei Busse aufgeteilt. 20 Minuten fahren wir danach durch interessante Regenwälder. Ziemlich viel bergauf und bergab, über den sogenannten Wilmot Pass. Der Busfahrer erzählt während der Fahrt so einiges. Doch die Lautsprecheranlage im Bus funktioniert so rein gar nicht. Das Mikrophon übersteuert permanent und die Übertragung auf die kleinen Boxen an der Bus Decke klingt sehr verzerrt. Ziemlich wertbefreit also. Doch die Fahrt vergeht recht schnell und schon sind wir auch schon beim nächsten Schiff angelangt. Auch hier entern wir wieder das oberste Deck und reservieren uns ein paar nette Plätzchen auf neutralem Boden. Jetzt geht es auf dem Doubtful Sound bis fast hinaus zur Tasmanischen See. Wie kann man sich das vorstellen? Ziemlich geile Landschaft. Ein riesiger See, oder eigentlich sind es ja die Ausläufer der Tasmanischen See, auf denen wir dahingleiten. Umgeben von Bergen, die teilweise noch in weiße Nebelwolken gehüllt sind. Ein sehr schönes Erlebnis. Wir genießen diesen dreistündigen Cruise in vollen Zügen. Unsere Lunchboxen werden zu Mittag verzehrt und wir unterhalten uns sehr gut mit Martin und Carmen. Kaffee und Tee werden in der untersten Etage für alle Passagiere vom Veranstalter bereitgestellt. Ganz oben an Deck ist natürlich der beste Platz. Wenngleich es sehr windig ist. Die Kanada-Bekleidungsgarnitur ist heute wieder im Einsatz. Haube und Windjacke, in Kombination mit Sonnenbrille und Sonnencreme. Wie bei einem herrlichen Schitag am Kitzsteinhorn sind wir angezogen. Doch es passt ganz gut so. Natürlich machen wir unzählige Fotos und Videos. Ein herrlicher Tag. Einfach traumhaft. Über die Lautsprecheranlage des Schiffes bekommen wir ebenfalls wieder sehr viele Informationen über diesen außergewöhnlich schönen Nationalpark. Ja, stimmt. Heute sitzen die Adjektive wieder besonders locker. Aber es ist wirklich schön hier. Einmal sagen wir es noch. Man muss übrigens so eine Tour machen, wie diese. Ansonsten hat man so gut wie keine Chance, diese Pracht zu erleben und zu sehen. Mit dem Auto kommt man schon gar nicht hierher. Wir sehen dann noch Seehunde (Fur-Seals) und bei der Hälfte der Strecke werden der Motor und alle weiteren geräuscherzeugenden Geräte des Luxuskatamarans „Patea Explorer“ abgeschaltet und wir gleiten ganz lautlos dahin. Alle Passagiere werden außerdem gebeten, sich nicht vom Fleck zu bewegen und jegliche Art von Geräuscherzeugung zu vermeiden. Fast wie bei einer Schweigeminute im Stadion. Aber es funktioniert schließlich. Diese Aktion nennt sich jetzt „The Sound of Silence“. Die wunderbare Geräuschkulisse des Fjords soll so den Passagieren zu Ohren geführt werden. Auch diesen Moment genießen wir. Als wir mutterseelenallein mit dem Kanu im Algonquin Nationalpark in Kanada unterwegs gewesen sind, hatte es das letzte Mal eine so ähnliche Stimmung. Schließlich werden die Maschinen des Katamarans wieder angeworfen und wir fahren retour zu den Bussen. Diese bringen uns erneut zum Visitorcenter beim West Arm und von dort fahren wir retour zum Festland. Beim Camper angekommen, machen wir noch ein „Gruppenfoto“ mit Martin und Carmen. Eine fast 8-stündige Tour haben wir jetzt gemeinsam hinter uns. Sehr fein war das. Die weiteren Reisepläne werden jetzt noch schnell besprochen. Doch hier trennen sich unsere Wege wieder. Unseren nächsten Programmpunkt haben Carmen und Martin nämlich schon hinter sich. Dabei handelt es sich um den Milford Sound. Dort fahren wir heute noch hin. Zumindest mal in die Richtung. Vorher holen wir noch die Reste unseres gestrigen Abendessens aus dem Kühlschrank bei der Possum Lodge. Die haben wir natürlich heute in der Früh dort vergessen. Das ist schnell erledigt. Danach tanken wir. In Richtung des Milford Sounds soll es nämlich so gut wie gar nichts geben. Keine Tankstellen, keine Geschäfte und keinen Handyempfang. Also versorgen wir uns und den Camper noch mit allen notwendigen Dingen und machen uns auf den Weg. Bei einem i-Site Infocenter in Te Anau holen wir uns noch eine übersichtliche Straßenkarte für Neuseeland. Die gibt es hier kostenlos und wurde uns von Martin und Carmen empfohlen. Kann nicht schaden, so etwas zu haben. Auch das ist sogleich erledigt. Die Sonne ist wieder stark präsent und im Camper wird es während der Fahrt ziemlich heiß. Kurz bevor unser Handyempfang ganz verschwindet, macht sich David noch schnell telefonisch einen Zahnarzttermin in Queenstown aus. Ein rechter oberer Backenzahn wollte nicht mehr so schwere Arbeit verrichten und hat beschlossen, ein ganzes Stück seiner Selbst abzuwerfen. Das geht so leider nicht, wie David findet. Links fahren, links kauen… Wo soll das noch hinführen? Deswegen werden wir in den nächsten Tagen eben einen Dentisten aufsuchen. Auch die Versicherungsmeldung in die Heimat wird noch schnell per Mail verschickt. Dann geht es rein zum Milford Sound und weit weg von Telefon- und Internetempfang. Auf dem Weg zum heutigen Campground halten wir noch bei den Mirror Lakes und gehen einen 5-minütigen Loop. Auch hier ist die Landschaft absolut top. Die ganze Fahrt auf dem Milford Sound Highway ist von herrlicher Landschaft geprägt. Schließlich erreichen wir die DOC Cascade Creek Campsite. Ein ziemlich wilder Campground. Aber günstig. Kein Office, keine Duschen, kein Wasser. Nur die uns schon zur Genüge bekannten Bio-Toiletten. Wir schmeißen 26 NZD in eine Holz-Box und suchen uns ein schönes Plätzchen. Dann kochen wir uns mal eine Suppe. Eigentlich wärmen wir diese nur auf. Eine fertige Pumpkin-Thai. Schmeckt gar nicht schlecht. Danach gibt es noch Nudeln mit Linsen und Tomatensauce. Auch das schmeckt gut. Wir machen es uns noch ein bisschen in der Abendsonne gemütlich. Eine Runde schnapsen geht sich heute auch seit längerem wieder einmal aus. Zuerst im Freien. Nach dem Sonnenuntergang dann im Camper. Eveline gewinnt natürlich auch dieses Mal. Die Tagesberichte gehen heute leicht von der Hand und die Fotos sind auch ziemlich flott ausgesucht. Ein schöner Tag geht zu Ende. Wir sind schon sehr gespannt auf den Milford Sound
Gefahrene Kilometer: 107
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Wilderness Cruise auf dem Doubtful Sound…
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Wunderbares Panaorma hinter dem Schiff…
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Einfach traumhaft ist dieser Cruise…

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Wir können uns nicht sattsehen…

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Mit Carmen und Martin sind wir heute unterwegs…

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Blick auf den Doubtful Sound – Standort: Wilmot Pass…
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Bei den Mirror Lakes…
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Ein edles Plätzchen neben dem Milford Sound Highway…
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Angekommen am Cascade Creek Campground…

Vom Monkey Island Beach nach Manapouri…

Tag 130 // Draußen regnet es ziemlich stark und es weht noch dazu ein sehr starker Wind. Richtiges Sauwetter eben. Wir haben eine sehr ruhige und angenehme Nacht am Monkey Island BeachCampground hinter uns. Erst um halb 9 Uhr stehen wir auf. Eveline bleibt im Bus, David begibt sich mal zum Kofferraum und kocht Wasser auf. Für den Kaffee warads. Nach und nach werden die üblichen Frühstücksutensilien hervorgeräumt und als dann der Kaffee fertig ist, steht auch schon das restliche Frühstück ans Camper Bett bereit. So chillen wir eine ganze Weile vor uns hin und beobachten einen Camper-Nachbarn nach dem anderen beim Verlassen des nassen Campgrounds. Erst um 11:30 Uhr verlassen wir den Monkey Island Beach. Heute versäumen wir eh nichts, bei dem Sauwetter. Sonntag ist außerdem. Da kann man es schon mal schleifen lassen. Der Plan für den heutigen Tag ist ganz simpel. Wir steuern den nächsten Campground an, den wir schon online vorreserviert haben. Dort wollen wir dann an der weiteren Routenplanung arbeiten und den Blog updaten. Carmen und Martin werden wir dann heute auf diesem Campground treffen. Mit den beiden Schweizern haben wir morgen eine Tour zu den Doubtful Sounds gebucht. Auf dem Weg zur Possum Lodge in Manapouri kommen wir in der Wursthauptstadt Neuseelands durch. Diese nennt sich Tuatapere. Hier bleiben wir natürlich kurz stehen. Ein Liquor Store befindet sich gleich neben einem Diner, wo man die berühmten Würste essen kann. Perfekt – denken wir uns. Bier brauchen wir für heute Abend sowieso, für das Wiedersehen mit der Schweiz. Die berühmten Würste dürfen wir uns auch nicht entgehen lassen. Doch die Vorfreude währt nur sehr kurz. Das Diner hat geschlossen und auch der Liquor Store präsentiert ein Closed Schild an der Tür. Am frühen Sonntagnachmittag, in einem ausgestorbenen Städtchen im Süden Neuseelands, sollte uns das eigentlich nicht wundern. Wir fahren also weiter und kommen schließlich um 13 Uhr nach Manapouri zur Possum Lodge. Ein sehr netter und überschaubarer Campingplatz. Er wirkt sehr familiär. Die Chefin ist sehr nett. Das glauben wir zumindest. Wir verstehen nämlich absolut kein Wort von dem, was sie so alles sagt. Der ärgste Dialekt oder was auch immer, den wir auf unserer Reise bis jetzt gehört haben. Nur der Campingplatz-Chef in Cairns kommt da noch annähernd dran. Der war die „Number One“ in Australien. Kein Wort haben wir damals verstanden. Aber wir bekommen hier immerhin unseren Stellplatz zugewiesen. Obwohl man eigentlich normalerweise erst ab 14 Uhr einchecken kann. Das ist doch schon mal ganz fein und mehr wollen wir ja eigentlich auch nicht. Der Platz hat sogar Strom. Gut, dass wir ein Stromkabel dabeihaben. Nur leider funktioniert dieses halt nicht. Der Chef vom Campground ist ebenfalls sehr nett und er nimmt sich gleich unseres Problems mit dem Kabel an. Er zerlegt den Stecker und den sich darauf befindenden Schalter inklusive Sicherung. Hinüber ist er sowieso schon. Kein Erfolg. Das Ding hat zu viel Wasser abbekommen. Wir bleiben also weiterhin ohne Strom im Inneren des Buses. Alle unsere Akkus laden wir derweil wieder in der Lounge des Campgrounds. Es hat mittlerweile aufgehört zu regnen und stellenweise kommt sogar ein wenig die Sonne durch. Wir kümmern uns wie geplant um die Tagesberichte und arbeiten an der Reiseroute. Danach kochen wir. Eigentlich kocht heute Eveline ganz alleine. David ist ganz in Fotos und Blog vertieft. Da gibt es wieder mal einiges aufzuarbeiten. Es gibt Wraps. Gefüllt mit gebratenen Rindersteaks, Zwiebeln, Tomaten, Kräuter-Joghurtsauce und Rosmarinerdäpfelchen. Dazu noch Bohnensalat. Während wir genüsslich in der Küche des Campgrounds unser Abendessen zu uns nehmen, kommen auch Martin und Carmen schließlich beim Campground an. Das Abendessen schmeckt übrigens wie immer göttlich edel. Einfach herrlich. Wir sind glücklich und zufrieden. Nach dem Abwasch machen wir es uns mit Carmen und Martin in der Lounge des Campgrounds gemütlich. Martin lädt uns auf ein Bier ein, das er in einer neuseeländischen Brauerei in Invercargill erstanden hat. Sehr gut schmeckt dieses Ale. Wir unterhalten uns über unsere Reisen und das bisher Erlebte. Ein sehr netter Abend. Bevor es dunkel wird, machen wir noch gemeinsam einen kurzen Abendspaziergang zu einem See, der sich gleich in der Nähe des Campgrounds befindet. Dann gehen wir nur mehr duschen und verkriechen uns in unsere Escape-Camper. Die Duschen des Campgrounds sind sehr sauber und in Ordnung. Die ganze Anlage gefällt uns außerordentlich gut. Wir versuchen früh einzuschlafen. Morgen heißt es früh aufstehen und dann geht es ab zum Doubtful Sound
Gefahrene Kilometer: 108
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Eine regenreiche Fahrt haben wir heute vor uns…

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Gelegentlich halten wir – für Fotos…

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Auch bei Schlechtwetter gefällt es uns in Neuseeland…

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Ein paar weitere Eindrücke…

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Leichte Auflockerung des Wetters – am Tagesziel in Manapouri…

Von Curio Bay zum Monkey Island Beach…

Tag 129 // Es war verdammt kalt in der Nacht. Unglaublich kalt. Ausgekühlt von der Pinguin Beobachtungstour gingen wir schlafen. Mit allem, was wir so an Gewand anhatten. Der Bus war ebenfalls ziemlich ausgekühlt vom starken Wind. Kurz: Es war einfach ziemlich ungemütlich. So kalt war es das letzte Mal in Kanada. Wir stehen auf und fühlen uns nicht gerade besonders fit. Deswegen ist es jetzt Zeit für ein geiles Frühstück. David macht Pancakes. Eine Buttermilk Pankcake Fertigmischung haben wir beim letzten Einkauf im Supermarkt erstanden. Da muss man jetzt nur mehr Wasser dazu geben, kräftig schütteln und fertig ist der Teig. Sehr schnell ist das erledigt. Noch schnell die Gaskartusche vom Campingkocher ausgewechselt und schon wird die Pfanne heiß gemacht. 5 Minuten später brutzeln auch schon die ersten Pfannkuchen im runden Steakeisen. Wir machen sie mit Butter. Da werden sie bestimmt noch edler, als mit Öl. Doch was wir vergessen haben, ist, dass wir ja eigentlich seit langem nur mehr gesalzene Butter kaufen und essen. Deswegen schmecken die fertigen Buttermilch-Pfannkuchen dann gleich noch um einiges „interessanter“. Die Sonne ist endlich wieder zu sehen und durch das Frühstück in der Morgensonne wird uns gleich um einiges wärmer. Nach dem Frühstück kümmern wir uns um den Abwasch und machen uns fertig für die Weiterfahrt. Gut, dass wir im Camper gekocht haben, denn in der Camp Kitchen ist schon wieder die absolute Hölle los. Alles liegt herum. Die Herde sind dreckig und überall picken die Essensreste. Das dreckige Geschirr stapelt sich und jeder lässt alles liegen und stehen. Uns hält hier nichts mehr. Wir verlassen den Campground um 11 Uhr und fahren zur Porpoise Bay. Die ist auch noch gleich neben der Curio Bay. Neben den Pinguinen ein weiterer Grund, warum wir hierhergefahren sind. Hier soll man nämlich Hector-Delfine beobachten können. Eine der kleinsten Delfinarten. Wir stellen uns auf einen Parkplatz, von wo aus man gleich den perfekten Überblick über die Bucht hat. Wir brauchen gar nicht auszusteigen. Gleich nach dem Einparken sehen wir schon die ersten schwarzen Rückenflossen aus dem Wasser blitzen. Und noch eine. Und noch eine. Mit Evelines Fernglas können wir sie dann ganz deutlich und gut erkennen. Sehr süß sind die. Und die schwimmen fast bis ganz an den Strand. Einige Surfer im Wasser sind bestimmt nur mehr 10 Meter von ihnen entfernt. Wir verzichten auf den direkten Kontakt mit den Delfinen. Zum Schwimmen ist es uns ohne Neoprenanzug definitiv zu fresh. Nachdem wir genug beobachtet haben, fahren wir weiter. Nächstes Ziel ist der südlichste Punkt Neuseelands. Der Slope Point. Der ist nur mehr 15 Minuten von Curio Bay entfernt. Der ist natürlich auch noch ein Muss auf unserem Roadtrip. Dort angekommen, sehen wir einige bekannte Gesichter von den letzten Campgrounds wieder. Ziemlich viele Leute fahren dieselbe Route. Vom Parkplatz geht man mitten durch eine Schafherde ungefähr 20 Minuten bis zum Slope Piont. Eine Tafel markiert die südlichste Stelle. Ein Wegweiser gibt die Richtung zur Antarktis an. Nur mehr 4803 Kilometer bis dorthin. Und nur 5140 Kilometer bis zum Äquator. Eigentlich nicht weit, wenn man bedenkt, dass wir das in den USA ganz locker gefahren sind. Über 7000 Kilometer haben wir nämlich in den USA mit dem Camper zurückgelegt. Aber uns ist es hier schon frisch genug. Für die Antarktis müssten wir uns dann doch noch ein bisschen Ausrüstung besorgen. Noch schnell ein paar Fotos und dann geht es wieder retour zum Camper. Die Sonne ist jetzt gottseidank wieder stark präsent und der Spaziergang trägt sein Übriges dazu bei, dass uns endlich wieder warm ist, als wir den Camper erreichen. Weiter geht die wilde Fahrt. Der Haipapa Point ist auch nicht weit weg. In weiteren 25 Minuten erreichen wir auch diesen. Dort gibt es das nächste Lighthouse zu bewundern. Das lassen wir uns doch nicht entgehen. Und tatsächlich ist dieser Leuchtturm sehr schön und nicht so stark frequentiert, wie das Nugget Point Lighthouse. Wir lassen uns Zeit und genießen die Sonne. Nach einem kurzen Spaziergang um den Leuchtturm machen wir dem dem Stativ ein paar Fotos von diesem. Dann wieder retour zum Camper. Die Überreste des Lightkeepers House schauen wir uns auf dem Rückweg auch noch an. Das war jedoch weniger spektakulär. Viel spektakulärer hingegen ist der Burger-Trailer, der sich auf dem Parkplatz aufgestellt hat. Hier schlagen wir jetzt zu. Zwei Burger bitte! Einen davon mit extra Spiegelei. 10 Minuten müssen wir darauf warten. Wir sind trotzdem die einzigen Kunden. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass sie sehr froh über unsere Bestellung sind. Die Burger essen wir dann auf einem Bankerl, welches sich gleich neben unserem parkenden Camper befindet. Die Burger schmecken sehr gut. Nur der Bun hätte auch angebraten gehört. Aber man kann nicht alles haben. Das Fleisch schmeckt auf jeden Fall exzellent. Danach sind wir ganz schön satt. Eveline zumindest. David hätte auch noch einen zweiten vertragen können, besonders nach dieser energieraubenden kalten Nacht. Wir fahren jetzt mal weiter. Nächster Zwischenstopp ist Invercargill. Fast eine Stunde fahren wir bis dorthin. Wir nehmen natürlich wie immer die Southern Scenic Route. Wir brauchen noch einiges an Lebensmitteln. Außerdem müssen wir tanken und zu einem Warehouse wollen wir auch noch schauen. In ein paar Coolpacks wollen wir nämlich jetzt auch investieren. Die Lösung mit den Eiswürfeln im Plastiksack ist der größte Scheißdreck. Das werden wir nur mehr als Notlösung in Erwägung ziehen, wenn wir mal längere Zeit keinen Campground mit Gefrierschrank ansteuern sollten. Und unser Stromkabel ist auch noch immer im Arsch. Auch hierfür wollen wir uns Ersatz besorgen. In Invercargill erledigen wir mal zuerst den Einkauf. Hier gehen wir heute zu einem New World. Wir probieren, wie überall, einfach mal alle Lebensmittelgeschäfte durch. Sehr nett ist es hier einzukaufen. Schnell haben wir alles beisammen, was wir auf unserer Liste hatten. Auch die Tankstelle befindet sich gleich nebenan. Auch das Tanken ist also schnell erledigt. Jetzt wird es schon interessanter mit den restlichen Besorgungen. Wir fahren mal zum Warehouse. Dort fragen wir erneut wegen dem Kabel. Nein, das haben sie nicht. Wir bekommen dafür eine Auskunft, wo wir das im Ort bekommen könnten. Es ist schon spät. Wir fahren deswegen wieder weg vom Warehouse und fahren zu dem Shop, wo wir angeblich erfolgreich sein sollen. Doch leider hat schon alles geschlossen hier im Ort. Später Nachmittag am Samstag. Kein Wunder. Wieder retour zum Warehouse. Das hat nämlich bis 8 Uhr geöffnet. Dort fragen wir nach Coolpacks. Leider alles ausverkauft. Nicht unser Tag heute. Eine kleine Tupper-Dose und einen Kübel für das schmutzige Geschirr kaufen wir dann trotzdem. Okay, keine Tupper Dose. Eine normale Plastikdose. Ähnlich wie original Tupper. Aber nicht annähernd die gleiche Qualität. Das muss jetzt auch noch gesagt werden. Fertig mit shoppen. Endlich. Wir haben noch eine Wegstrecke vor uns. Wir haben mit dem Campermate App zwei Campgrounds herausgesucht. Beide kostenlos. Einer davon wieder gleich in der Nähe eines Strandes. Den fahren wir jetzt gleich an. Weitere 65 Kilometer werden wir dafür in der nächsten Stunde gemütlich zurücklegen. Beim Monkey Island Beach angekommen, erkundigen wir mal den Campground. Dieser ist schon ziemlich voll. Hier campen sie also Alle. Vanlife pur. Die Leichtigkeit des simplen Seins. Wir stellen uns auch dazu. Ganz am Rand ist noch ein Platzerl für uns frei. Es gefällt uns aber sehr gut hier und wir sind mit unserem Platz mehr als zufrieden. Wir erledigen ein paar Backups und beginnen dann mit dem Kochen. Es gibt noch Reis und zwei kleine Steaks. Dazu Eisbergsalat mit Zitronensaft und Cashewnüssen. Abwaschen können wir heute nur mit einer Wasserflasche, die wir sowieso nicht mehr trinken wollen, weil uns das abgefüllte Leitungswasser darin nicht besonders schmeckt. Sonst gibt es kein fließendes Wasser hier. Nur das Meer. Auch die Toilette ist erneut ein simples Bio-Plumpsklo. Dieses ist aber überraschenderweise sehr sauber. Das muss auch festgehalten werden. Danach telefonieren wir noch mit Evelines Eltern und schreiben noch an den Tagesberichten. Der angrenzende Strand ist ganz okay, aber nicht spektakulär. Alles in allem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis hier am kostenlosen Freedom Campground in Orepuki. Als die Sonne untergegangen ist, wird es wieder ziemlich frisch. Wir verkriechen uns im Camper und machen es uns mit unseren Decken gemütlich. Um 11 Uhr schlafen wir ziemlich bald ein…
Gefahrene Kilometer: 175
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Auf dem Weg zum Slope Point…

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Eveline beim Slope Point…

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Hinter uns kommt dann nur mehr die Antarktis…

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Das Waipapa Point Lighthouse…

Von Purakaunui zur Curio Bay…

Tag 128 // So gut wie heute haben wir schon länger nicht mehr geschlafen. Die Nacht war sehr erholsam und lang. Um 8 Uhr stehen wir auf. Eine herrliche Aussicht haben wir auf die Bucht. Heute wird uns das Frühstück mit Sicherheit besonders gut schmecken. Nicht deswegen, weil dieses heute anders wäre als sonst, aber weil die Aussicht heute extra edel ist. Und tatsächlich, wir genießen das Frühstück in vollen Zügen. Es ist sehr kalt hier an diesem Morgen und auf diesem Campground. Liegt wahrscheinlich auch an der Küstennähe. Wir packen wieder mal die Kanada-Garnitur aus. Das hätten wir nicht gedacht, dass die Temperaturen hier in Neuseeland so stark schwanken. Aber gut, so nahe bei der Antarktis wie jetzt waren wir auch noch nie. Wir sind ja mittlerweile ziemlich weit im Süden von Neuseeland angekommen. Um halb 10 packen wir zusammen und machen uns auf den Weg. Vorher wird die herrliche Kulisse natürlich noch für die Ewigkeit festgehalten. Jetzt geht es weiter mit unserem Road Trip. Erste Station des Tages ist wieder einmal ein Wasserfall. Gleich in der Nähe unseres Campgrounds befindet sich nämlich der Purakaunui Falls Walk. Den wollen wir uns nicht entgehen lassen, wenn wir schon mal hier sind. Auf dem Parkplatz ist noch nicht viel los. Ein „wilder“ Camper, sonst sind wir die Einzigen hier. Wir marschieren auch gleich los. Dieser Wasserfall ist wirklich schön. Nicht besonders hoch, aber etwas anders, als die meisten, die wir bis jetzt so auf unserer Reise gesehen haben. Über drei Treppen verteilt läuft an dieser Stelle das Wasser eine Felsenwand herunter. Nach ein paar Fotos kommen auch schon die nächsten Wanderer und wir lassen uns nicht länger stören. Wir gehen wieder retour. Kurz vor dem Parkplatz fängt es plötzlich an zu regnen. Ziemlich stark regnet es jetzt. Weiter geht es jetzt auf der Southern Scenic Route. Unbefestigte Schotterstraßen befahren wir in diesem Abschnitt. Ungefähr 40 Minuten cruisen wir gemütlich dahin. Wir genießen die Aussicht auf und neben der Strecke und können einige riesige Schafherden beobachten. Auf dem Weg kommen wir bei einem Kuriositätenladen vorbei. The Lost Gypsy Gallery nennt sich das Ganze. Ein Künstler stellt hier so einiges an selbstgebautem Zeug aus. Und das in einem alten Bus, wo er auch seine Werkstatt drin eingerichtet hat. Überall befinden sich Knöpfe und Kurbeln. Man darf und soll alles angreifen und benutzen. Normalerweise gibt es auch Kaffee hier. Deswegen sind wir hauptsächlich stehen geblieben. Aber heute ist die Kaffeehütte leider wegen Krankheit geschlossen. Also schauen wir uns ein wenig in der Galerie im alten Bus um und fahren dann weiter. 8 NZD Eintritt für ein „Theater“ bezahlen wir nicht. Unser eigentliches Ziel sind nämlich die Cathedral Caves. Die kann man nur bei Ebbe besuchen. Das heutige Zeitfenster für den Besuch dieser Küstenhöhlen ist von 10:45 bis 13:45 Uhr. Wir sind ziemlich genau um 11:45 vor Ort. Das ist die perfekte Zeit. Sogar Eintritt muss man auf dem Parkplatz bezahlen, damit man zu den Höhlen darf. Nur 5 NZD pro Person. Der einzige Zugang zu den Höhlen liegt nämlich auf Privatgrund. Das bezahlen wir doch gerne. Eine Dame mit orangener Warnweste weist uns am Parkplatz ein und kassiert dann die Gebühr. Fast eine halbe Stunde gehen wir vom Parkplatz zum Strand. Dort angekommen, fängt es wieder sehr stark an zu regnen. Wir packen die Regenjacken und Plastikponchos aus und gehen am Strand bei Ebbe direkt zu der Höhle. Die Höhle – eigentlich ist es nur eine – ist ziemlich hoch und man kann eine Runde gehen. Man kommt dann 20 Meter weiter rechts wieder am selben Strand raus. Ein „U“ quasi. Wir können ein paar nette Fotos machen und als wir nach 15 Minuten wieder fertig sind mit der Höhlenbesichtigung, kommt auch die Sonne wieder raus. Das geht sehr schnell heute. Es ist sehr wechselhaft. Auf jeden Fall sind wir wieder trocken, als wir beim Camper sind. Nächste Station des Tages ist Curio Bay. Diesen Platz hat uns Heiko aus der Schweiz empfohlen. Es soll dort Gelbaugenpinguine und Hector-Delfine in der Bucht geben. Einen Campingplatz gibt es auch. Den Curio Bay Holiday Park. Den steuern wir jetzt gleich mal an. Irgendwo müssen wir heute sowieso nächtigen. Also warum nicht gleich dort? Die Fahrt nach Curio Bay ist sehr gemütlich. Wir machen uns heute keinen Stress mehr. Es ist 14 Uhr, als wir dort ankommen. Das Campground Office ist gleichzeitig ein Gasthaus. Wir checken mal ein und reservieren uns ein nettes Platzerl. Eveline braucht dann schon dringend einen Kaffee. Den nehmen wir jetzt gleich im besagten Lokal zu uns. Unser Stellplatz befindet sich gleich neben der Camp-Küche und den Duschen. Unsere Lebensmittel kühlen wir wie gewohnt im Kühlschrank ein und beschriften sie auch brav. Die Küche ist gleichzeitig ebenso noch Aufenthaltsraum und Essbereich. Ein paar Sofas stehen an der Wand. 6 Esstische und 3 Kochbereiche gibt es auch. Alle Akkus werden geladen und wir ziehen quasi gleich in das Containerhaus ein. Ein ganzer Esstisch und eine Couch gehören jetzt mal uns. Ein Herd ebenso. Sonst ist eh noch niemand da. David kümmert sich um den Blog. Eveline schreibt mit Carmen und Martin per WhatsApp. Die beiden wollen nämlich mit uns gemeinsam eine Tour buchen für die nächsten Tage. Sie sind uns eigentlich nur einen Tag voraus und fahren die gleiche Route ab wie wir. Ein baldiges Treffen steht also eh schon länger im Raum. Weiter geht’s dann mit dem ganz simplen Camperalltag. Wir müssen wieder einmal dringend Wäsche waschen. Beim Check-in haben wir schon NZ Dollar-Scheine in Münzen gewechselt. Die kommen jetzt in der Campground Laundry zum Einsatz. Während sich Eveline um die Wäsche kümmert, beginnt David schon mal Gemüse fürs Essen zu schneiden. Heute gibt es Gemüsesuppe und eine Gemüsepfanne mit Zucchini, Süßkartoffeln und Champignons. Trinkwasser müssen wir uns auch noch aufbereiten. Wasserkocher stehen dafür bereit. Man soll hier nämlich das Wasser besser nicht direkt aus der Leitung schlürfen. So vergeht auch dieser Nachmittag. Als wir mit dem Essen fertig sind, beginnt dann der große Andrang in der Küche. Die Bude ist auf einmal gesteckt voll. Gut, dass wir schon alles erledigt haben. So viele Leute. Ganze Familien mit ihren Kindern. Die Geräuschkulisse ist extrem. Wir warten noch kurz, bis die letzten Akkus fertig geladen sind und verdünnisieren uns dann schließlich. Wir wollen sowieso noch zu den Pinguinen gehen. Die kommen jetzt dann nämlich in der nahe gelegenen Bucht an Land. Täglich so zwischen 19:30 – 21:00 Uhr. Da sollte man sich auf die Lauer legen. 4 seltene Gelbaugenpinguine gibt es hier in Curio Bay. Gestern hatten wir ja kein Glück. Vielleicht heute schon. Man weiß es nicht. Es ist auf jeden Fall extrem kalt. Es pfeift ein eisiger Wind. Wir packen uns warm ein. Eigentlich ziehen wir alles an, was wir so an warmen Gewand mithaben. Das letzte Mal waren wir in Kanada so warm angezogen. Eine Decke nehmen wir auch noch mit. 5 Minuten gehen wir zu Fuß zur Bay. Am Strand sitzen schon zahlreiche Menschen, die sich das Spektakel ebenfalls nicht entgehen lassen wollen. Eine Absperrung durch ein Seil zeigt den Bereich, der nur für die seltenen Pinguine bestimmt ist und von Menschen nicht betreten werden darf. Wir setzen uns ebenfalls auf einen Felsen und machen es uns mit der Decke gemütlich. Eine gute Stunde warten wir, bis schließlich irgendein Typ vorbeikommt und uns mitteilt, dass gerade am anderen Ende des Strandes zwei Pinguine aus dem Wasser gekommen sind. Wir laufen hin und können die ersten beiden Gelbaugenpinguine mit Evelines blauen Nikon Fernglas beobachten. Sehr süß sind die. Nach 10 Minuten hören wir die Menschen am anderen Ende des Strandes etwas lauter und aufgeregt reden. Die nächsten beiden Pinguine haben soeben den Strand betreten. Und die kann man sogar aus noch näherer Position beobachten. Wir gehen auch dort wieder hin, in die entgegengesetzte Richtung. Ein super Erlebnis. In freier Natur so seltene Pinguine zu sehen, das ist wirklich fein. Sie sind leider zu weit weg für unsere Kameras. Aber mit dem Fernglas können wir sie einige Zeit beobachten. Sie verbringen lange Zeit auf den Felsen außerhalb des Wassers. Sie schütteln sich ab, räkeln sich und putzen ihr Federkleid. Einfach edle Tiere. So friedlich und gechillt. Sogar ein Konzert bekommen wir noch zu hören. Sie tröten abwechselnd. Langsam wird es uns dann zu kalt. Die Finger bewegen sich nur mehr sehr langsam und auch das iPhone streikt schon vor Kälte. Wir gehen wieder retour zum Camper und sind überglücklich über dieses Erlebnis. Wir schnappen uns Teebeutel und eine Jause und begeben uns wieder in die Campküche. Hier kochen wir uns jetzt einen Tee und essen Butterbrote. Das viele Gemüse hat nicht lange angehalten. Währenddessen schreiben wir unsere Tagesberichte. Die heutige Nacht wird sehr fresh werden. 9 Grad hat es und eisiger Wind weht um den Camper. Wir packen uns nocheinmal warm ein. Eigentlich lassen wir einfach nur alles an, bis auf die Hardshelljacken. Leider haben wir keine Heizung. Aber wir werden es irgendwie überleben…
Gefahrene Kilometer: 73
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Die morgendliche Aussicht aus dem Camper…

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Einen edlen Campingplatz hatten wir heute Nacht…

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Purakaunui Falls…

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Bei der Lost Gypsy Gallery…

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Rundgang in den Cathedral Caves…

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Beim Ausgang der Cathedral Caves…

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Warten auf die Pinguine in Curio Bay…

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Sonnenuntergang in Curio Bay…

Von Dunedin bis nach Purakaunui…

Tag 127 // Die Nacht war ganz okay. Wir haben schon mal besser geschlafen. Aber ganz so schlecht war es dann auch nicht. Wir stehen um 8 Uhr auf. Wir machen uns Frühstück in der Camp Kitchen und laden noch die restlichen Akkus im Fernsehraum. Nach dem Frühstück geht David noch schnell duschen. Die Sanitäranlagen hier am Dunedin Holiday Park sind sauber und in Ordnung. Um 9:45 checken wir aus. Heute haben wir wieder einiges vor. Erste Station ist die steilste Straße der Welt, die Baldwin Street. Die befindet sich nur 10 Minuten entfernt. Auch in Dunedin. Wir parken uns ein. Aber nicht auf der Baldwin Street. Diese ist für Campervans nämlich nicht geeignet. Das steht explizit auf einem Schild, gleich am Beginn der Straße. Wir wären sowieso nicht auf die Idee gekommen, mit dem nicht gerade übermotorisierten Nissan diese 35 Grad steile Straße hinauf zu fahren. Da wären wir ziemlich sicher kläglich verhungert und morgen zumindest in der lokalen Zeitung gestanden. Wir nehmen daher das Schlapfentaxi. Wir gehen zu Fuß. Die Straße ist wirklich extrem steil. Auch zu Fuß möchte man diese nicht öfters als einmal am Tag bezwingen müssen. Wir gehen von ganz unten bis nach ganz oben. Ungefähr 350 Meter. Auf dem Weg machen wir ein paar Fotos, um zu verdeutlichen, wie steil es hier ist. Nicht so steil wie die Streif in Kitzbühel. Aber für eine öffentliche Straße, wo ganz normale Autos hochfahren sollen, ist sie wirklich ziemlich steil. Steiler als so manche Straßen in San Francisco. Dort haben wir übrigens schon die kurvenreichste Straße der Welt begutachtet. Jetzt sind wir bei der steilsten Straße der Welt. Was da wohl noch kommen mag auf der weiteren Reise? Ganz oben angekommen, befindet sich ein Bankerl und eine „Wall of Fame“. Hier sind ein paar Menschen verewigt, die außerordentliches auf dieser Straße geleistet haben. Ein Teufelskerl ist sogar mit den Rollerskates hier hochgefahren. Wie das gehen soll, weiß wahrscheinlich nur dieser Typ selber und sonst keiner. Während unseres insgesamt 45-minütigen Aufenthaltes bei der Baldwin Street, fahren gerade mal 2 Autos die Straße hoch. Eindeutig ebenfalls Touristen, die es mit ihren Mietautos unbedingt wissen wollen. Wir gehen wieder runter und fahren weiter. Sind wir hier also auch mal gewesen. Nächstes Zwischenziel auf unserem heutigen Roadtrip ist jetzt das Royal Albatross Centre. Dort haben wir eine Tour gebucht, wo man Albatrosse beim Brüten beobachten kann. Wenn man Glück hat, sieht man sogar einen Albatros im Flug. Hierzu muss jedoch der Wind passen. Wir sind schon sehr gespannt. Auf unserem Escape Camper sind übrigens keine Albatrosse abgebildet, sondern Möwen. Damit wir das auch noch richtiggestellt hätten. Vor dem Center angekommen, sehen wir gleich mal jede Menge Möwen. Richtig viele davon. Alles ist von den Vögeln abgeschissen, welche hier direkt an der Küste ihre Jungen aufziehen. Wir ziehen uns etwas wärmer an. Es ist erneut bewölkt und etwas fresher. Unsere Plastikregenponchos nehmen wir zur Sicherheit auch noch mit, falls wir mit flüssigen Überraschungen aus der Luft bombardiert werden sollten. Wir entern das Office und checken gleich mal für die Tour ein. Dann warten wir noch ungefähr 15 Minuten, bis die Tour beginnt. Die Zeit nutzen wir, um uns ein wenig über Albatrosse zu informieren und im Souvenirshop zu schmökern. Eine sehr interessante Ausstellung befindet sich ebenfalls hier im Center. Das Center lebt von Spenden und von den Einnahmen der Touren. Die Einrichtung kümmert sich um die Erhaltung der Lebensräume der hier an der Küste lebenden Albatrosse. Das unterstützen wir doch sehr gerne. Sehr interessante Meeresvögel sind das nämlich. Mit Flügelspannweiten bis über 3 Meter ist der Albatros einer der größten Vögel der Welt. Endlich beginnt die Tour. Eine asiatische Lady gegrüßt uns. Man versteht sie nur sehr schlecht. Macht aber nichts. Wir wollen eh nur die Albatrosse sehen. Die Tour beginnt mit einem Film in MP4-Qualität auf einer fetten Leinwand. Unser Guide erklärt vorher noch einige Dinge. Ganz interessant ist das. Danach geht es endlich nach draußen. Wir passieren zwei Sicherheitsabsperrungen, die nur unser Guide per Zahlencode öffnen kann. Dann kommen wir zu einem verglasten Beobachtungshäuschen. Ferngläser liegen auch schon bereit. Wir haben freien Blick auf zwei brütende Albatrosse. Ungefähr 40 Meter von uns entfernt. Sehr beeindruckende Vögel. Unser Guide erzählt weiterhin einige interessante Details über die Station hier sowie über das Brutverhalten der Vögel. Das Highlight ist ein Albatross im Flug, der mehrere Male an unserem Beobachtungshäuschen vorbeigleitet. Das kommt angeblich sehr selten vor. Wir haben also Glück. Nach einer halben Stunde ist die Tour an dieser Stelle dann auch schon wieder zu Ende. Nachdem alle anderen Teilnehmer der Tour bereits wieder das Weite gesucht haben, unterhalten wir uns noch mit unserem Guide. Sie ist aus China und hat in England studiert. Jetzt arbeitet sie hier, weil ihr Mann einen Job in Neuseeland angenommen hat. Sie war auch schon mal in Österreich. Ein Abschlussfoto geht sich dann auch noch aus. Danach gehen wir noch eine kleine Runde zur Küste und schießen ein paar Fotos von den Möwen. Beim Camper angekommen, sitzt ebenfalls eine Möwe auf dem Dach des Escape Campers. Die weiß ganz genau, dass wir uns jetzt einen kleinen Snack gönnen werden. Das Brot, welches wir gestern in der Bäckerei in Oamaru gekauft haben, muss jetzt herhalten. Roastbeef, Butter und Schinken dazu. Fertig ist die Jause aus dem Kofferraum. Nächstes Ziel ist der Tunnel Beach. Auf dem Weg dorthin fahren wir auf der Cliff Road. Sehr entspannt cruisen wir die Küstenstraße entlang. Den Tunnel Beach muss man mal gesehen haben. Als wir dort ankommen, gehen wir ein ganzes Stück bergab. Wir kommen zu einem herrlichen Küstenstrand mit wunderschönen Felsen. Einiges ist los hier. Durch einen schmalen Tunnel kann man dann von der Klippe zum Strand runter gehen. Auch hier ist es sehr schön. Durch den Tunnel geht es wieder rauf zu den Klippen und danach wieder bergauf und retour zum Camper. Ziemlich anstrengend. Die Sonne ist mittlerweile nämlich auch schon wieder im Dienst und es ist bereits wieder ganz schön warm. Eveline übernimmt jetzt das Steuer des Campers. Nach 45 Minuten Fahrt kommen wir nach Henley. Dort tanken wir und kaufen uns ein Eis. Jeder ein Kapiti. Eis am Stiel. Passionfruit & Yoghurt für Eveline, Boysenberry für David. Weiter geht’s. 1,5 Stunden fahren wir jetzt bis zum Nugget Point Lighthouse. Das müssen wir uns auch unbedingt anschauen. Während der Fahrt hören wir Musik. Beim nächsten Zwischenziel angekommen, parken wir den Camper und marschieren auch schon wieder los. Einen schmalen Küstenweg gehen wir jetzt entlang. Man hat eine herrliche Aussicht auf das Meer. Der Leuchtturm ist ebenfalls ganz nett anzuschauen. Ganz einsam steht er da an der Spitze der Klippen. Wir können einige Seelöwen mit Evelines Fernglas beobachten. Nach ein paar Fotos geht es dann auch schon wieder retour zum Camper. Wir haben ja immer noch einiges vor heute. Gut, dass die Tage hier im hochsommerlichen Neuseeland sehr lange dauern. Der nächste Programmpunkt ist die Yellow Eyed Penguin Kolonie beim Kaka Point in der Roaring Bay. Dort soll man die seltenen Gelbaugenpinguine beobachten können, wenn diese am Abend von der Nahrungssuche aus dem Meer zu ihren Nistplätzen zurückkehren. Nur 10 Minuten fahren wir bis dorthin. Wir parken uns ein. Nach 5 Minuten Gehzeit gelangt man zu einer kleinen Beobachtungshütte, wo zwei freiwillige Menschen arbeiten und aufpassen, dass keine Besucher den Strand betreten und dadurch die Pinguine beim Nisten stören. Eine ältere Dame kommt uns entgegen. Wir fragen sie, ob sie auch Pinguine gesehen hat. Sie zeigt uns darauf gleich die Fotos auf ihrer kompakten Digialkamera. Wir sind überzeugt und begeben uns zur Hütte. Dort stehen schon sehr viele Hobby-Ornithologen und warten auf die nächste Pinguin Show. Wir warten auch. Und warten. Und warten. Ein paar Seelöwen sehen wir auch hier wieder durch unser Fernglas. Aber keine Pinguine. Eine gute halbe Stunde später beschließen wir, die Bucht wieder zu verlassen. Es ist schon kurz vor 8 Uhr. Und unser Campground liegt noch 50 Minuten entfernt. Wir wollen also keine weitere Zeit mehr verlieren. Der Tag war schon ziemlich intensiv und anstrengend. Zum Bedauern der freiwilligen Dame mit orangener Warnweste ziehen wir jetzt von dannen. Keine Gelbaugenpinguine für uns heute mehr. Eveline sitzt nach wie vor am Steuer. David schreibt gleich mal während der Fahrt zur Purakanui Bay Campsite diesen Tagesbericht. Heute campen wir auf einem günstigen Campground. Dort ist es egal, wann wir einchecken. Es gibt kein Office oder dergleichen. Den genauen Betrag für die Stellplatzgebühr muss man in Bar bei einer Box hinterlegen. Wenn man ehrlich ist. Und das sind wir. Eine lange Schotterstraße führt uns zu unserem heutigen Platz für die Nacht. Eine riesige Wiese, gleich in der Nähe des Strandes und somit des Pazifiks. Wir parken uns ein letztes Mal ein für den heutigen Tag. Dann schnappen wir uns ein kühles Bier und gehen ein Stück zum Strand. Ein Parrotdog trinken wir übrigens gerade. Wir werden dieses aber nächstes Mal nicht mehr kaufen. Feierabend. Einen sehr schönen Campground haben wir uns hier für heute ausgesucht. So soll es sein. Internetempfang haben wir keinen. Nicht mal Telefonempfang. Wie schon des Öfteren hier in Neuseeland. Wir kochen dann noch eine Kleinigkeit. Heute zaubert mal David. Es gibt Maiskolben, gekocht in Salzwasser. Danach noch instant Ramen und ganz speziell für Eveline ein Butterbrot mit Feta und Tomaten. Um 11 Uhr fallen wir müde ins Bett. Es ist sehr ruhig hier. Es beginnt leicht zu regnen und wir hören durch das leicht geöffnete Fenster das Meer rauschen…
Gefahrene Kilometer: 260
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Aufstieg auf die Baldwin Street…

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Oben angekommen bei der Baldwin Street….

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Ein fliegender Albatros…

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Die Flügelspannweiten der Albatrosse betragen bis zu 3,5 Meter…

 

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Der Weg zum Tunnel Beach…

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Am Tunnel Beach zur Rechten…

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Am Tunnel Beach zur Linken…

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Das Nugget Point Lighthouse…

Von Omarama nach Dunedin…

Tag 126 // Wir haben gut geschlafen. Die Nacht war ruhig und angenehm. Sehr entspannt waren wir nach dem langen heißen Bad bei den Hot Tubs in Omarama. Wir stehen um 9 Uhr auf. Es ist immer noch – oder wieder – bewölkt draußen. Wir haben gestern Abend sehr nahe bei der Toilette geparkt. Das ändern wir jetzt, bevor wir uns Frühstück machen. Sehr viele Sandfliegen gibt es hier auf dem Campground. Unsere Citronella Kerze kommt daher gleich am frühen Morgen zum Einsatz. Danach tritt eine leichte Besserung der Belästigung durch die Mücken ein. Nach dem üblichen Frühstück verlassen wir um 10 Uhr den Campground. Jetzt fahren wir mal 1,5 Stunden. Eveline übernimmt erstmals das Steuer des Escape Campers. Wir hören Musik und David kümmert sich um die Fotos und den gestrigen Tagesbericht. Erste Station des heutigen Tages ist Oamaru. Dort parken wir uns in der Nähe des Victorian Heritage Precinct ein. Ein sehr nettes Viertel des Städchens. Sehr viele Antiquitätengeschäfte gibt es hier. Wir kaufen uns eine Cinnamon Roll und Brot in einer sehr alten Bäckerei. Ein nettes Girlie bedient uns freundlich. Danach besuchen wir noch einen Souvenir Shop und einen Second-Hand Buchladen. Nach ungefähr einer Stunde Aufenthalt in Oamaru geht unser Roadtrip weiter. Wir fahren zum Bushy Beach Scenic Reserve. Dabei handelt es sich um ein Vogelschutzgebiet. Wenn man Glück hat, kann man hier Gelbaugenpinguine beobachten. Wir gehen ein kurzes Stück bis zu einem Beobachtungspunkt. Evelines Fernglas haben wir auch mit. Leider sehen wir keine Pinguine. Nur eine fette Robbe chillt gemütlich am Strand. Da kann man dann wohl nichts machen. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Macht nichts. Der Ausblick auf den Strand war trotzdem schön hier. Weiter geht’s. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt kommen wir zu den Moeraki Boulders. Es handelt sich hierbei um dicke runde Gesteinskugeln, welche einfach so am Strand liegen. Einige davon noch ganz, einige halb und einige davon sind schon ganz zerbrochen. Auch hier machen wir Fotos. Das Wetter ist heute nicht besonders fein. Es ist ziemlich kühl und bewölkt. Ungefähr 18 Grad hat es. Im Visitor-Shop holen wir uns einen Muffin und einen Cappuccino. Eine kleine Pause muss jetzt sein. Wir schmökern in ein paar Broschüren über die Südinsel. Das war es dann auch schon wieder mit dem Programm für den heutigen Tag. Oder nein, einen Programmpunkt haben wir dann noch. Wir fahren noch ungefähr eine weitere Stunde bis nach Dunedin. Dort gibt es einen wunderschönen Bahnhof zu bestaunen. Den bauen wir dann auch noch  in unser heutiges Tagesprogramm ein. Während wir hier Fotos machen, beginnt es zu regnen. Wir machen uns daraufhin gleich auf den Weg zum Dunedin Holiday Park. Hier checken wir im Office ein und bringen mal unsere Lebensmittel zur Camp Kitchen. Wir laden alle Akkus. Wieder einmal im Fernsehraum, gleich neben der Küche. Danach zaubert Eveline ein Weltklasse Abendessen in der öffentlichen Camp-Küche. Es gibt Steak für David und Lachs für Eveline. Dazu Reis, Zucchini-Bohnen-Tomaten-Gemüse-Pfanne und Salat. Einfach ein extrem geiles Abendessen. David ist währenddessen wieder einmal länger mit den Fotos und Tagesberichten beschäftigt. Nach dem Abwasch machen wir es uns noch im Fernsehzimmer des Campingplatzes gemütlich. Hier lernen wir den Schweizer Lehrer Heiko kennen, der sich mit seiner Frau und seinen 3 Kindern ebenfalls für ein ganzes Jahr auf Weltreise befindet. Auch eine sehr interessante Geschichte, die er zu erzählen hat. Ein sehr symphatischer Kerl. Wir tratschen eine ganze Weile mit ihm. Seine Kinder sind ebenfalls sehr aufgeweckt und nett. Den restlichen Abend verbringen wir mit der weiteren Reiseplanung. Was wir wohl morgen angehen werden? Gute Nacht, Dunedin
Gefahrene Kilometer: 253
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Victorian Heritage Precinct in Oamaru…

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Am Strand bei den Moeraki Boulders…

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Eveline und die Boulders…

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Ein halber Boulder…

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Der Bahnhof in Dunedin…

Von Lake Tekapo nach Omarama…

Tag 125 // Um 1 Uhr läutet der Wecker. Wie geplant. Der dreistündige Powernap war erholsam und wichtig. Totenstille herrscht am Campground. Alles finster. Alles ruhig. Wir ziehen uns fertig an. Auch unsere Bergschuhe und die lange Untergatte kommen heute wieder einmal zum Einsatz. Ja genau. Und das im neuseeländischen Hochsommer. Aber es ist kühl in der Nacht. Und auf der Sternenwarte soll es angeblich noch viel kälter sein. Also man soll sich laut Veranstalter lieber warm anziehen. Je mehr Schichten, desto besser. Okay. Wir sind bereit. Wecken wir mal den schlafenden Rest um uns herum und lassen den Nissan schnurren. Brmmmmm….Tktktktktktktktkkk… Eigentlich herrscht in der Nacht am Campground absolutes Fahrverbot. Zumindest herscht absolute Nachtruhe und darf keinen Lärm machen. Aber wie sollen wir denn sonst zu unserer Tour kommen? Die Aufruhr hält sich in Grenzen. Kein Lynch Mob verfolgt uns, als wir den Schranken bei der Ausfahrt des Holiday Parks verlassen. 5 Minuten fahren wir jetzt bis zum Office von Earth & Sky Tours in Lake Tekapo. Okay, die paar Meter hätten wir auch fahren können. Ähhh… Gehen können. Wir parken gleich vor dem Office und machen den Camper dicht. Im Office warten bereits einige Hobbyastronomen. Wir checken auch ein und gesellen uns dazu. Jeder Teilnehmer der Tour bekommt eine kleine Rotlichttaschenlampe und eine dicke rote Antarktis Pezibärenjacke. Um Punkt 2 Uhr geht es auch schon los. Die rote Pezibärenbande wird in einen Kleinbus verfrachtet. Der Bus ist voll und wir werden freundlich vom Fahrer und einer netten Dame auf der Tour willkommen geheißen. Während der Fahrt zum University of Canterbury Mt John Observatory bekommen wir alle notwendigen Sicherheitseinweisungen. Nicht die Gruppe verlassen, den Anweisungen des Personals folgen usw. Man darf keinesfalls weißes Licht verwenden. Also keine Taschenlampen, Stirnlampen, Handybildschirme und schon gar keinen Kamerablitz. Das kann den Forschungsbetrieb stören. Ebenso stört es das menschliche Auge, welches sich so schneller und besser an die Dunkelheit gewöhnen kann. Man sieht dann nämlich den hoffentlich klaren Sternenhimmel um einiges besser. Nur die kleinen Rotlichtlampen sind also als Lichtquelle erlaubt. Als wir am Ziel angekommen sind, verlassen wir den Bus und die Gruppe wird von drei Guides übernommen. Jetzt schon können wir sagen, dass wir noch nie so einen Sternenhimmel gesehen haben. Wirklich unglaublich. So klar und so dicht. Einfach unbeschreiblich. Man erkennt mit freiem Auge die Milchstraße. Und diese sogar ziemlich dicht und klar. Jetzt schon hat sich die Teilnahme an der Tour ausgezahlt. Und wir sind gerade erst einmal vom Bus ausgestiegen. Jetzt bewegt sich die Rotlichtgruppe in Richtung der Kuppeln. Dort befindet sich ein Platz, wo wir mal einige Zeit stehen bleiben und so einiges erklärt bekommen. Hauptsächlich über die Milchstraße. Es gibt sogar einen Fotografen hier oben. Der bietet an, dass man ihm seine Spiegelreflexkamera gibt und er macht dann mit  seinem Stativ ein nettes Foto von der Milchstraße. Er nimmt aber nur Spiegelreflexkameras. Nikon, Canon etc. Die üblichen Modelle. Wir zeigen ihm unsere Fuji. Bekanntlich eine DSLM und keine DSLR. Sorry, no mirror in the cam. Die lehnt er gleich mal ab. Damit kennt er sich nicht aus und er hat für Spielereien keine Zeit. Kein Problem. Wir können es eigentlich selber erledigen. Unser Stativ haben wir natürlich auch mitgebracht. Wir fragen den Typen, ob wir es dann eben selbst hier neben ihm probieren dürfen. „Yes sure, määän“. Alles klar. Los geht’s. Langzeitbelichtung. Das hätten wir ja schon mal ausführlich getestet, als wir damals bei sternenklarer Nacht in der Mojave Wüste in Kalifornien mit dem Camper im Sand festgesteckt sind. Und es funktioniert ganz gut. Wir sind zufrieden mit den Ergebnissen. Danach widmen wir uns wieder den Erzählungen unserer Guides. Sehr interessant und faszinierend. Wir dürfen durch diverse Teleskope schauen, die auf verschiedene Sternbilder gerichtet sind. Unter anderem sehen wir den sogenannten Tarantelnebel. Während wir darauf warten, dass ein Teleskop nach dem anderen frei wird, lauschen wir brav den Erklärungen der Guides und schießen nebenbei noch ein paar Bilder mit der Fuji. Es ist wirklich ziemlich fresh hier draußen. Die Pezibärenjacken sind echt dringend notwendig. Nach 2 Stunden ist unser Ausflug wieder vorbei und wir werden zum Bus gebracht. Eine perfekte Nacht war das hier oben. Laut einem Guide im Office hatte es zu 100% klare Sicht. Mehr geht nicht. Besser hätten wir es also nicht erwischen können. Mit dem Bus geht es dann wieder retour zum Office. Die meisten Leute pennen jetzt schon im Bus. Wir kommen bei unserem Campground vorbei und man könnte sogar gleich hier aussteigen. Aber wir müssen ja erst noch unser mobiles Schlafzimmer abholen, das vor dem Earth & Sky Office parkt. Schließlich tun wir also eben jenes und machen uns wieder auf den Weg auf unseren Stellplatz. Auch unsere morgendliche Rückkehr stellt  kein Problem dar. Niemand fühlt sich gestört. Halb 5 Uhr ist es jetzt schon. Wir legen uns gleich wieder schlafen und pennen dann noch tief und fest bis kurz vor 10 Uhr. Eigentlich müssten wir um 10 Uhr auschecken. Aber das nehmen wir heute mal nicht ganz so genau. Den Stellplatz verlassen wir zwar um 10 Uhr, wir fahren aber mit dem Camper bis nach vor zur Camp Kitchen. Dort parken wir und nehmen in aller Ruhe unser gewohntes Frühstück zu uns. Hier treffen wir erneut Anne und Anthony und wieder plaudern wir ein wenig mit den Beiden. Sie sind übrigens mit einem Mietauto und einem Zelt unterwegs. So geht’s auch. Nach dem Frühstück machen wir uns startklar und um 11 Uhr verlassen wir den Campground. Wir halten allerdings noch beim Campground-Office und kaufen einen Sack Eiswürfel für die Kühlbox. Der alte Bestand an Eiswürfeln hat sich schon längst verflüssigt. David fliegt dann noch eine Runde mit der Drohne über den extrem türkisen Lake Tekapo. Gleich gegenüber vom Office. Danach geht es weiter. Wir brauchen Lebensmittel. Die kaufen wir beim Four Square Supermarkt in Lake Tekapo. Die üblichen Nahrungsmittel werden erworben. Nicht zu viel. Die Kühlbox ist nämlich nicht gerade ein Raumwunder, besonders wenn man schon gezwungenermaßen einen 3l Sack Eiswürfeln darin lagert. Der Einkauf ist also schnell erledigt. Eine kleine Kirche befindet sich noch in der Nähe. Die Church of the Good Shepherd. Hier machen wir auch noch einen kurzen Stopp und ein paar Fotos. Dann geht es weiter nach Omarama. Dort wollen wir heute den Nachmittag verbringen, uns ausruhen und den Blog updaten. Wir hinken bereits wieder etwas hinterher. So viele großartige Erlebnisse wollen für die Nachwelt festgehalten werden. Um 13:30 Uhr erreichen wir die Ahuriri Bridge Campsite. Hierbei handelt es sich um einen kostenlosen Campingplatz. Kein Wasser, kein Strom, keine Duschen. Nur eine biologische Toilette. Nebenbei führt ein kleiner Fluss vorbei. Ganz okay ist es hier. Wir parken uns ein und machen es uns im Schatten unter den Bäumen gemütlich. Der Blog wird auf Vordermann gebracht und die Fotos der letzten Tage werden mal genauer sortiert und bearbeitet. So vergeht der Nachmittag. Eveline kocht dann noch schnell Brown Rice Nudeln. Diese verputzen wir dann gleich ohne weitere Veredelung direkt aus dem Topf. Geht guat. Mehr kochen geht sich dann leider nicht mehr aus. Denn wir haben an diesem Abend noch was vor. Party Party Party? Fast. Wir haben uns einen Hot Tub gebucht in Omarama. Gleich in der Nähe unseres heutigen Campingplatzes. Kurz vor 7 Uhr fahren wir dorthin. Ein super Plätzchen ist das hier. Eine sehr schöne Außenanlage mit eigenen Buchten. Ein Hot Tub, der mit Holz beheizt wird. Man hat einen traumhaften Ausblick auf einen kleinen Ententeich. Das Ganze ist mit hohem Schilf zugewachsen, sodass man seinen ganz privaten Bereich für sich alleine hat. Es riecht sehr angenehm nach verbranntem Holz und es raucht ordentlich aus dem Kaminrohr. Sehr fein ist das. Eine eigene Umkleide steht uns hier auch zur Verfügung. Traumhaft. Einfach nur vom Feinsten. So gefällt uns das. 2 Stunden haben wir jetzt Zeit zum plantschen. Das genießen wir in vollen Zügen. Life is Good. Genau unser Stil. Man muss sich eben auch von Zeit zu Zeit auch mal was gönnen. Schon länger sind wir nicht mehr hüllenlos in einem so edlen Teil gesessen. Wurde wieder mal Zeit. Das Wasser ist angeblich unbehandelt. Kein Chlor oder sonstige Zusätze. Die Wassertemperatur ist sehr angenehm. Man kann sie über die Öffnungsklappe des Ofens steuern. Macht man diese oben auf, gibt der Holzofen mehr Stoff. Ein Wasserhahn mit kaltem Wasser führt ebenfalls ins Becken und bei Bedarf kann man das Wasser im Becken dadurch etwas herunterkühlen. Wir genießen die Abendsonne und machen ein paar Fotos. Langsam geht die Sonne unter und die Lichtstimmung ist dadurch traumhaft. Kurz vor 9 Uhr sind wir dann ziemlich sauber und tiefenentspannt. Wir müssen uns leider wieder was anziehen und die wunderbare Anlage wieder verlassen. In unserer privaten Umkleidekabine haben wir derweil die vorhandenen Steckdosen genutzt, um alle unsere Akkus aufzuladen. Jetzt geht es wieder retour auf den Campground. Hier ist jetzt schon einiges mehr los und wir stellen uns auf einen anderen Platz als zuvor. Sehr starker Wind zieht auf. Als abendlichen Snack gibt es jetzt noch Hummus mit Crackern. David telefoniert nach längerer Zeit wieder einmal mit seiner Familie in der Heimat. Alles okay. Das ist sehr fein. Um 10 Uhr gehen wir dann schlafen. Es ist um diese Uhrzeit übrigens noch nicht vollständig dunkel. Ein sehr schöner und ereignisreicher Tag liegt hinter uns…
Gefahrene Kilometer: 102
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Beim Mt John Observatory…

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Die Gruppe bewegt sich wieder zum Bus…

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Beim Lake Tekapo…

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Church of the Good Shepherd…

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Der Hot Tub in Omarama wartet schon auf uns…