Von Marsden Bay nach Cape Reinga…

Tag 154 // Eine sehr ruhige Nacht war das am Parkplatz beim Marsden Bay Reserve. Kein Verkehrslärm von der Straße und auch nicht von unseren Nachbarn in den Autos neben uns. Wir haben wirklich sehr gut geschlafen. Der tägliche Wecker war die letzten Tage immer das Öffnen der Schiebetür des schönsten Escape Campers von Carmen und Martin. Dieses Geräusch blieb heute aus. Deswegen schlafen wir gleich mal bis halb 9 Uhr. Und wir sind sogar die Ersten auf dem Parkplatz, die wach sind. Links und rechts neben uns ist noch alles ruhig. Wir sind richtig ausgeschlafen. Der gestrige Tag war sehr anstrengend. Auch heute wird es wahrscheinlich wieder ein langer Tag werden. Deswegen passt das ganz gut so. Wir machen uns Frühstück und nehmen dieses wie gewohnt bei unserem Campingtisch zu uns. Danach packen wir wieder alles zusammen und machen uns startklar. Ein i-Site Visitorcenter befindet sich jetzt im Ort Whangarei auf dem Weg Richtung Norden. Dort werden wir kurz anhalten und uns ein paar Infos holen, was man unterwegs nach Cape Reinga auf der Strecke noch so alles erledigen kann. Duschen gibt es beim i-Site ebenfalls. 2 NZD für 5 Minuten. Diese werden wir ebenfalls in Anspruch nehmen. Denn bei unserem heutigen Tagesziel beim Cape Reinga wird es kein vorraussichtlich kein warmes Wasser geben. Das i-Site wird geentert und eine nette junge Frau berät uns. Sie fragt, wie lange wir denn Zeit hätten, um bis nach Cape Reinga zu kommen. Sie staunt nicht schlecht und fast schon ungläubig, als wir ihr erklären, dass wir das heute noch erledigen werden. Verdattert meint sie, dass wir für die Strecke 6 Stunden benötigen werden. Okay. Google Maps gibt zwar 4,5 Stunden an, aber die erlaubten 100 km/h, welche Google für die Berechnung hernimmt, kann man an den seltensten Stellen der neuseeländischen Straßen ausfahren. Deswegen fährt man grundsätzlich immer länger, als es Google Maps sagt. Das wissen wir schon längst. Wir bekommen noch ein paar Tipps und bedanken uns höflich. Schließlich kaufen wir zwei Tokens für die Dusche. Nach einer kurzen Wartezeit entern wir diese gleich gemeinsam, um Zeit zu sparen. Es gibt nur diese eine hier. Die Sauberkeit der Anlage hält sich in Grenzen. Eine weitere besondere Erfahrung. Wir erledigen die Körperpflege in Rekordzeit. Die Zeit ist knapp bemessen. David empfindet es als ähnlich, wie damals beim Bundesheer, mit dem feinen Unterschied, dass diesmal die Gesellschaft im Duschraum weitaus hübscher anzuschauen ist. Als wir wieder frisch sind, geht es gleich weiter. Keine Zeit mehr verlieren. Oder doch? Den meistfotografierten Wasserfall Neuseelands müssen wir uns jetzt noch anschauen. Dieser befindet sich gleich hier im Ort. Die Whangarei Falls. Wir hätten ja eh schon länger keinen Wasserfall mehr beäugt. Ja, das war sarkastisch gemeint. Irgendwie können wir es nicht lassen. Wenn man schon mal da ist… Schauen wir uns ihn halt einfach an. Es dauert angeblich nicht lange, laut der Dame im i-Site. Wir werden von freiwilligen Pensionisten eingewiesen. Richtig, Pensionisten. Nicht Polizisten. Einiges ist los hier. Jetzt kommt’s gleich wieder: Die Wasserfälle sind schön anzuschauen. Wirklich hübsch. Fotos von oben, Fotos von unten. Eine Runde gehen wir spazieren, ungefähr 20 Minuten. Danach fahren wir weiter. So, jetzt sind wir aber auf Kurs. Es ist kurz nach 12 Uhr. Wir hören wie immer Musik und Eveline telefoniert kurz mit Julia, die gerade ein paar ruhige Minuten im Nachtdienst hat. Wir kommen durch den Ort Waitangi. Heute ist Feiertag in ganz Neuseeland, der Waitangi Day. Hier im Ort findet deswegen ein großes Fest statt. Und in der ganzen Stadt ist die Hölle los. Wir hätten eigentlich zuvor kurz überlegt, stehenzubleiben und uns das Spektakel anzuschauen. Aber die Lust darauf ist uns jetzt vergangen. Es staut. 15 Minuten brauchen wir durch die Ortschaft wegen der vielen Autos und Fußganger und wir fahren deswegen gleich weiter. Den nächsten Halt machen wir schließlich in Kerikeri. Hier befinden sich die zwei ältesten Gebäude Neuseelands. Inklusive Souvenirshop und Museum. Wir parken ganz in der Nähe und stärken uns mit einem Rüebli. Ein Foto davon schicken wir an Carmen und Martin per WhatsApp. Danach besichtigen wir die historischen Gebäude inklusive kleinem Museum. Wir wollen nur sagen können, dass wir da auch dringestanden sind, wenn wir schon mal hier sind. Bei einem der beiden Gebäude ist der originale Holzboden noch vorhanden. Man muss die Schuhe ausziehen, um das Haus besichtigen zu können. Sehr interessant auf jeden Fall. In einer halben Stunde sind wir hier mit unserer Pause fertig und fahren weiter. Eveline übernimmt jetzt das Steuer, damit wir schneller ans Ziel kommen. David wird derweil einige Dinge online erledigen und mal mit diesem Tagesbericht beginnen. Noch haben wir Empfang und das müssen wir ausnützen. Bei Cape Reinga wird der Empfang wahrscheinlich bescheiden sein. Bei der nächsten Tankstelle in Kerikeri halten wir. Eine BP. Hierfür haben wir beim letzten Einkauf im Countdown einen Gutschein erhalten. 6 Cent Ermäßigung pro Liter Normalbenzin mit 91 Octan. Das zahlt sich schon aus. Deswegen gönnen wir uns um das gesparte Geld gleich ein Eis. Zwei TipTop mit Whittaker’s Schokolade und einen Cappuccino für Eveline. Die erworbenen Erfrischungen konsumieren wir gleich noch auf der Tankstelle. Dann geht unser Road Trip weiter. Die Landschaft ist schön und das Wetter wird gen Norden immer wärmer. Kuhherden, Schafherden und Emus. Das alles können wir während der Fahrt neben der Strecke bewundern. Ein wirklich schönes Land. Um 17:45 erreichen wir die Einfahrt zu dem Campground, wo wir heute nächtigen wollen. Doch wir entscheiden uns vorher noch für die Fahrt zum Cape Reinga Lighthouse. Das Licht gefällt uns gerade sehr gut. Die Sonne steht gut. Dort angekommen gehen wir eine Runde. Die Küste ist traumhaft schön. Das Meer in Kombination mit dem Leuchtturm ist einfach edel. Es gefällt uns sehr gut hier und es hat sich eindeutig ausgezahlt, solange hierher zu fahren. Wir machen unsere Foto- und Videoaufnahmen und genießen den Moment. Von der Spitze aus hat man freie Sicht auf beide Meere, die vor dem Cape aufeinander treffen. Durch die leicht unterschiedlichen Gezeiten gibt es im Wasser Verwirbelungen und damit ist das Meer immer unruhig und kräftig in Bewegung. Anhand der unterschiedlichen Farben kann man sogar erkennen, welches Wasser aus der Tasmansee (helles Wasser aus Westen) und welches aus dem  nördlichem Pazifik (dunkles Wasser aus Osten) kommt. Hinter uns ziehen langsam dicke Regenwolken auf und wir beschließen, zum Camper zurückzugehen und zum Campground zu fahren. Nach 5 Minuten biegen wir auf eine Schotterstraße ab und fahren diese 10 Minuten bis zum Campground entlang. Direkt bei einer schönen Bucht ist dieser gelegen und nennt sich Tapotupotu Camping Area. „Please register!“ – steht auf einem Schild. Das machen wir doch gerne. Ein älterer Mann, eindeutig ein Maori, nimmt die Registrierung vor. Wir können zu unserer Überraschung sogar mit VISA bezahlen. Er ist nicht gerade schnell. Nach eigener Aussage ist er „neu hier“. Ein netter Mann. Er hat nur mehr einen Zahn im Mund. Wir bekommen den Campground erklärt und fahren durch ein Gittertor hinein. Danach schließen wir das Gatter wieder. Hinter uns kommen schon die nächsten Camper. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen mit Sicht auf die Bucht und das Meer. Danach beginnen wir gleich mit dem Kochen. Es gibt heute Rice Quinoa Spaghetti mit Schinken, Zucchini und Philadelphia-Sauce. Schmeckt echt geil. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Stellplatz für die heutige Nacht. Bio Toiletten sind vorhanden. Kalt duschen könnte man auch. Darauf verzichten wir aber. Die Tagesberichte werden dann noch verfasst und das Geschirr waschen wir nur noch notdürftig bei einer Wasserleitung ab. Dabei lernen wir noch eine junge Schwedin kennen, die mit dem Fahrrad in ganz Neuseeland unterwegs ist. Wir spendieren ihr zwei Flaschenfüllungen Trinkwasser aus unserem Kanister. Das gibt es nämlich hier nicht. Und einen Gaskocher, zum Abkochen des Leitungswassers, hat sie keinen dabei. Ein gemütlicher Spaziergang am Strand bei Sonnenuntergang geht sich dann noch aus. Wirklich traumhaft. Wir sind alleine am Strand. Fast schon kitschig. Wenn man den perfekten Abend nicht erwartet und plant, dann ergibt er sich einfach so. Die Fotos der vergangenen Tage werden dann noch begutachtet. Internet und Telefonempfang gibt es absolut keinen hier. Das stört uns nicht. Das Wichtigste haben wir während der Fahrt erledigt. Viel und lange sind wir heute gefahren. Aber jetzt haben wir auch noch den äußersten Zipfel von Neuseeland erreicht. Wir sind hier. Das bleibt, für immer. Der südlichste und der nördlichste Punkt können abgehakt werden. Wobei wir nicht ganz am nördlichsten Punkt sind. Ein paar Inseln und Felsen ragen 30 Kilometer weiter nördlich vom Kap noch aus dem Meer und markieren den geographisch nördlichsten Punkt Neuseelands. Aber da kommt man nicht so leicht hin. Mit dem Auto schon gar nicht. Deswegen sind wir zufrieden. Um 10 Uhr gehen wir schlafen. Morgen wollen wir uns den Leuchtturm und das Kap noch einmal bei Sonnenaufgang anschauen. Wir sind gespannt. Hoffentlich passt das Wetter. Den Wetterbericht haben wir während der Fahrt nämlich nicht mehr rechtzeitig abgerufen…
Gefahrene Kilometer: 346
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Das älteste Haus Neuseelands (Erbaut 1822)…

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Ein bisschen näher nocheinmal…

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Ein Zimmer im ältesten Haus…

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Panorama von Cape Reinga…

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Der Leutchturm beim Cape Reinga…

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Panorama mit Leuchtturm und Wegweisern…

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Aussicht bei der Ankunft in der Tapotupotu Camping Area…

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Am Abend hängen dicke Regenwolken über der Bucht…

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Abendspaziergang am Strand…

Hot Water Beach, Waiau Falls, Puhui und weiter nach Marsden Bay…

Tag 153 // Tagwache ist heute um 7:15 Uhr. Wir begeben uns gleich zum Küchenbereich und beginnen mit den Frühstücksvorbereitungen. Heute gibt es Pancakes. Bei Martin und Carmen auch. Die Herren der Runde dürfen heute Morgen wieder ihr Können mit der Bratpfanne unter Beweis stellen. Zuerst mal werden die Fertigmischungen mit Wasser aufgefüllt und ordentlich geshaked. Mit Butter werden die Pancakes am edelsten. Das findet auch die Schweiz. Ein goldgelbes Teigpatscherl nach dem anderen wird jetzt gezaubert. Ein ganzer Teller wird gefüllt. Eveline schneidet Früchte und mixt einen leckeren Fruchtsalat als leckere Beilage. Sirup gibt es auch wieder dazu. Ein üppiges Morgenessen. Während wir uns die Pfannkuchen einverleiben, besprechen wir unsere Pläne für den heutigen Tag. Es soll einen sehr schönen Strand geben, nicht weit von hier. Nein, nicht den Hot Water Beach, den kennen wir ja schon. Sondern den New Chums Beach. Infos hierzu wollen wir uns bei einem i-Site Visitorcenter in Whitianga besorgen. Dorthin fahren wir nach dem Frühstück noch gemeinsam. Dann werden wir sehen, wie lange unsere gemeinsame Zeit noch dauern wird. Wir müssen heute noch einige Kilometer Richtung Norden zurücklegen. Unsere Schweizer Freunde haben es noch nicht so eilig. Um 9 Uhr verlassen wir den Campground. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir das i-Site in Whitianga. Dort bekommen wir die Info, dass unser gewünschtes Ausflugsziel erst wieder bei Ebbe um ca. 14 Uhr zu erreichen ist. Gut, dass wir nachgefragt haben und nicht auf eigene Faust dorthin gefahren sind. Wir wären dann nämlich eine halbe Stunde umsonst zu Fuß gegangen und wären an einem überfluteten Strandabschnitt gestanden. Also Planänderung. Es gibt gleich in der Nähe Kauri Bäume zu bestaunen. Diese sind extrem alt und sehr groß. Ähnlich wie die Redwood Bäume. Früher war mal alles voll damit hier in der Gegend. Dann begann man mit der Abholzung und nur wenige seltene und riesige Exemplare sind übriggeblieben und stehen heute noch. Zu erreichen ist das Waiau Kauri Grove über einen Feldweg, die 309 Road. Eine unbefestigte Straße, also ein Schotterweg. Das hatten wir schon öfter und sind es somit gewöhnt. Einen Wasserfall mit Badestelle soll es dann ebenfalls noch geben, entlang dieser besonderen Straße. Also auf zu den Kauri Bäumen. 45 Minuten fahren wir bis zu dem Beginn des Rundweges. Wir parken den Camper und marschieren los. Ein schöner Weg in den Wald hinein. Wir bestaunen die riesigen Bäume und machen hochstehende Panorama Fotos, wie damals beim Sequoia National Park in Kalifornien bei den Mammutbäumen. Der Umfang dieser grauen Giganten hier an dieser Stelle in Neuseeland ist ebenfalls beindruckend. Zu viert können wir ihn gerade noch umfassen. Einen siamesischen Kauri bestaunen wir dann noch an einer anderen Stelle im Wald. Zwei Bäume sind einfach irgendwann zusammengewachsen, weil sie zu breit wurden. Genug Bäume bestaunt, weiter zum Wasserfall. 5 Minuten fahren wir jetzt die Schotterstraße weiter entlang. Dort befindet sich schon ein Schild, welches angibt, dass sich hier die Waiau Falls befinden. Die Badesachen werden geschnappt und wir gehen 3 Minuten durch den Wald, bis wir zu einer Lichtung mit dem Wasserfall kommen. Zwei „Instagram-Girlies“ baden und posieren hier schon mit ihren Smartphones. Wir gesellen uns auch dazu. Ein Foto vom Wasserfall und dem dazugehörigen Badeteich ohne Badenixen zu knipsen ist zu Beginn fast nicht möglich. Schließlich sind sie irgendwann fertig. Und Martin schmeißt sich jetzt mal in das eiskalte Nass. Sehr erfrischend, wie er findet. Ein paar GoPro Videos später folgt ihm auch Eveline. David und Carmen verzichten. Eine halbe Stunde später sind wir auch hier fertig. Ein wunderschönes Platzerl. Oben vom Parkplatz aus gesehen kann man sogar noch zum Bach gehen und den Wasserfall von Oben bestaunen. Auch nicht schlecht. Wir packen danach noch kurz unsere Campingsessel aus und snacken gemeinsam ein letztes Rüebli. Langsam heißt es jetzt nämlich Abschied nehmen. Hier werden sich jetzt unsere Wege trennen. Pläne für gegenseitige Besuche in der Schweiz und Österreich werden noch ausgetauscht. Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut. Fast 10 Tage waren wir jetzt gemeinsam unterwegs. Eine sehr schöne und besonders kurzweilige Zeit. Ein schöner Abschnitt unserer Reise. Aber wir wollen jetzt nicht sentimental werden. Das können wir nämlich gar nicht gut. Also tschüss baba und man sieht sich. Carmen und Martin parken zuerst aus und der schönste Escape Campervan hinterlässt eine Staubwolke und den zweitschönsten Escape Campervan. Weg sind sie. Und wir? Wir fahren jetzt weiter. Wieder zu zweit. Richtig ungewohnt ist das. Okay. Hören wir mal Spotify. Irgendwas geht uns ab. Gibt es eventuell einen Podcast auf Schwiizertüütsch? Nein, leider nicht. Unser nächstes Ziel ist jetzt nur mehr die nördlichste Spitze Neuseelands. So weit werden wir heute aber nicht mehr kommen. Aber wir haben uns ein gutes Zwischenziel gesetzt und schon mal einen Freedom Campground auf Campermates herausgesucht. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir Thames. Wir müssen dringend tanken und brauchen eine Pipipause. Ab hier übernimmt jetzt Eveline das Steuer. Jetzt geht es weiter Richtung Norden. Wir hören Musik und ein paar Podcasts auf Spotify. Die Fahrt ist schön und abwechslungsreich. Auf dem Pacific Coast Highway fahren wir eine ganze Weile entlang. Eine sehr schöne Küstenstraße. Immer in Richtung Auckland. Als wir schließlich Auckland erreichen, ist gerade Rush Hour. Nicht so ideal getimed, aber wir sind nach Los Angeles und Honolulu schon einiges gewöhnt, was Staus anbelangt. Ganz entspannt sehen wir also die Lage. Lange stehen wir eh nicht. Es ist einfach viel Verkehr, der langsam im Schritttempo dahinrollt. Der Empfang ist gut und der Glocal Me gibt ordentliches Signal. Das Navi leitet uns daher nicht an Auckland vorbei, sondern umgeht den Stau und schickt uns mitten durch die Stadt durch. Auch diese Challenge wird souverän gemeistert. Kein Problem. Heute mal mit vertauschten Rollen. David am Google Maps und Eveline hinter dem Steuer. Als wir Auckland hinter uns gelassen haben, fahren wir noch ein ganzes Stück weiter am Twin Coast Discovery Highway. David updated den Blog noch während der Fahrt. Endlich wieder Internet. An den zwei Tagen in der Nähe vom Hot Water Beach war kein Blog Update möglich. Die nächste Pause legen wir in Puhoi ein. Dort gibt es einen General Store und öffentliche Toiletten. Im General Store bestellen wir uns Oysters & Chips und normale Fish & Chips. Die gebackenen Austern in Bier-Teig mit den Pommes schmecken wirklich göttlich. David ist sehr glücklich. Für nur 10 NZD pro Portion ein wirklich günstiges Essen. Frische Austern gibt es hier in der Gegend an jeder Ecke. Kochen brauchen wir heute somit nichts mehr. Das passt ganz gut, denn es wird schon ziemlich spät sein, wenn wir den angepeilten Campground erreichen werden. Der General Store ist richtig urig. Sowas gibt es nur mehr ganz selten. Greißlerei könnte man das Geschäft auch nennen. Man bekommt alles. Von der Seife über alte Postkarten bis zu diversen Konservendosen und eben diese edlen Fish & Chips. Diese werden uns übrigens in altem Zeitungspapier serviert. Ohne Besteck. Nur mit einer Serviette. Danach fahren wir weiter und erreichen schließlich den ersten angepeilten Campground. Kein Platz mehr für uns frei. Alle Parkplätze sind schon belegt. Wir befragen CamperMate und peilen den nächsten Parkplatz an. 3,5 Kilometer weiter, in Marsden Bay. Um 19:30 Uhr kommen wir an. Ein ruhiges Plätzchen in einer sicheren Gegend. Gleich neben einer öffentlichen Toilette. Zwei andere Camper stehen schon hier. Wir stellen uns dazu und sind uns sicher, eine gute Wahl für die Nacht getroffen zu haben. Ein anstrengender Tag liegt hinter uns. Über 6,5 Stunden Fahrt haben wir heute insgesamt hinter uns gebracht. Wir sind sehr müde und schreiben noch unsere Tagesberichte. Gekocht wird wie geplant nichts mehr. Morgen geht’s ganz hoch in den Norden…
Gefahrene Kilometer 387
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Beim Waiau Kauri Grove…

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Sehr beeindruckend sind die gigantischen Kauri Bäume…

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Die Waiau Falls…

Ein gemütlicher Tag in Hot Water Beach und ein netter Ausflug zum Cathredral Cove…

Tag 152 // Heute schlafen wir bis kurz vor 10 Uhr. Die Küche wird dann für eine halbe Stunde für die Reinigung gesperrt. Vorher sollten wir uns noch unsere Lebensmittel aus dem Kühlschrank holen, damit wir frühstücken können. Während dem Frühstück im Freien bei den Bänken der Campground Küche kommen auch Carmen und Martin schließlich zu uns. Sie sind schon länger wach, haben aber bereits eine Folge „Game of Thrones“ geschaut. Sehr brav. Da haben wir wohl jemanden angesteckt. Heute haben wir rein gar nichts vor. Wir kümmern uns um das Geschirr, waschen eine Maschine Wäsche und hängen das gewaschene Gewand zum Trocknen in der Nähe des Campers auf. Danach haben wir endlich mal wieder Zeit für eine Runde schnapsen. Eveline gewinnt. Danach setzen wir uns wieder in den Schatten zur Campground Küche. David schreibt den Blog, Eveline malt ein Mandala aus. Sehr entspannend ist das nämlich. Carmen und Martin schreiben fleißig an ihren Postkarten. Ein weiteres lokal gebrautes Hot Water Beach Bier wird dann gemeinsam verkostet. Dieses kaufen wir im Shop des Campgrounds, wo es auch die Schaufeln zum ausborgen gibt. Wir geben im Zuge dessen unsere gleich wieder retour. Ein zweites Mal werden wir nicht zum Strand gehen. Bei der enormen Hitze ist das wahrscheinlich nicht gerade leiwand. Außerdem ist extrem viel los am Strand. Busse mit Touristen kommen ständig an. Ein Schweizer Paar, das ebenfalls schon mit Carmen und Martin Bekanntschaft geschlossen hat, zeigt uns ein Foto vom Strand. Unglaublich, was dort heute am Tag los ist. Wie ein Minenfeld. Hunderte Leute und ebenso viele Löcher im Boden am Strand. An der weiteren Reiseplanung wollen wir auch noch arbeiten. Für uns geht es jetzt darum, ob wir noch zum nördlichsten Punkt von Neuseeland fahren wollen, oder ob wir das bleiben lassen. Langsam gehen uns dafür nämlich die Tage aus. Wenn ja, dann haben wir noch jede Menge Wegstrecke und somit Fahrtzeit in den nächsten Tagen vor uns. Oder wir gehen es gemütlicher an. Mal schauen. Internet gibt es übrigens keines hier am Campground. Weder der Glocal Me noch die Vodafone Handys finden Empfang. Das freie W-Lan kann man leider komplett vergessen. Das hat gerade mal um 2 Uhr in der Früh gut funktioniert, als der ganze Campground schon geschlafen hat. Dieser Umstand ist zwar sehr entspannend, erschwert aber natürlich die Reiseplanung. Heute wollen wir noch zum Cathedral Cove. Nein, nicht zum Cathredal Cave. Das hatten wir im Süden ja schon. Dieser Strandabschnitt liegt im Te Whanganui-A-Hei Marine Reserve. Wegen der Touristenmassen soll man dorthin entweder sehr früh oder sehr spät hinfahren. David unterhält sich vorher noch mit dem Gärtner des Campgrounds. Dieser hat nämlich einen ziemlichen edlen Rasenmäher. Ein kurzes Gespräch unter Rasenmäher Kollegen und ein paar Fotos des feinen Gefährts vertreiben die Zeit am Nachmittag. Eveline kocht derweil Maiskolben in Salzwasser, damit wir für den Ausflug zum Cathedral Cove gestärkt sind. Diese verputzen wir als nachmittäglichen Snack. Schließlich entscheiden wir uns für die Fahrt zur Nordspitze Neuseelands. Es wird sportlich, doch wir werden es tun. Eine Runde UNO geht sich noch aus mit unseren Schweizer Freunden. Carmen gewinnt. Langsam wird es dann Zeit, zum Cathedral Cove aufzubrechen. 10 Minuten fahren wir bis dorthin. Google Maps geleitet uns den Weg zum Parkplatz, von dem man dann laut Lonely Planet noch ungefähr eine halbe Stunde Fußmarsch zum Strand vor sich hat. Als wir beim Parkplatz ankommen, ist dieser gesperrt. Kein Parken hier während des Sommers. Nur im Winter wird der Parkplatz wieder geöffnet. Geh bitte net. Man kann erst wieder im nächstgelegenen Ort parken und dann einen Shuttlebus hierherauf nehmen. Was soll den bitte das? Pure Touristenabzocke. Aber hier können wir jetzt nicht stehenbleiben. Überall Warnschilder, dass rigoros abgeschleppt wird. Wir fahren mal runter Richtung Ortschaft. 300 Meter nach dem Parkplatz sieht David ein Schild bei einer privaten Einfahrt: „Parking 10 NDZ“. Das nehmen wir. Wir rollen langsam am Haus vorbei und eine Frau kommt gleich heraus und weist uns ein. Sie hat aber nur mehr einen Parkplatz frei. Carmen und Martin müssen eine Einfahrt später beim Nachbarn parken. Ebenfalls für 10 NZD. Aber wir ersparen uns den Shuttle Bus und/oder eine weite Strecke zu Fuß. Ein schöner Nebenverdienst für die Anrainer. Die Nachfrage ist groß und die nahe gelegene Attraktion ist den ganzen Tag über sehr gut besucht. 8 andere Fahrzeuge stehen ebenfalls in der Auffahrt neben uns. Aber genug jetzt über den Parkplatz geschrieben. Auf geht’s zum Strand. Eine halbe Stunde sind wir wie gesagt unterwegs dorthin. Ein gemütlicher Abendspaziergang auf einem asphaltierten Weg durch den Wald, neben der Küste entlang. Am Strand spielt es sich schon ab. Viele Touristen sind hier und machen Fotos. Unzählige Möwen haben hier am Strand ihre Nester. Denen sollte man nicht zu nahekommen. Wir schauen uns mal um. Der Strand ist wirklich wunderschön. Eine Höhle verbindet zwei Strandabschnitte miteinander. Als wir die Höhle fotografiert und fertig bestaunt haben, gehen wir rüber zum anderen Strand. Auch dieser ist einzigartig idyllisch. Ein riesiger Felsen ragt aus dem Meer, der Te Hoho Rock. Bestimmt ist dieser 20 Meter hoch. Er erinnert uns an einen der Felsen bei den Twelve Apostels in Australien. Nach einigen Fotos wird Eveline fast von einer Möwe aus der Luft attackiert. David kann gerade noch mit einer Maori-Kriegstanz-ähnlichen Bewegung einschreiten und den Angreifer vertreiben. Lieber doch keine Filmaufnahmen mehr vom Strand hier. Zu viele Möwennester mit jungen Möwen und aggressiven Altvögeln. Die Lichtverhältnisse sind außerdem sehr schwierig, da der ganze Strand jetzt schon im abendlichen Schatten liegt. Wieder rüber zum anderen Strand. Jetzt ist die Höhle endlich frei von asiatischen Touristen und wir können ein menschenleeres Foto schießen. Dann ein Foto mit David und noch ein Foto von Eveline. Carmen und Martin warten derweil geduldig. Schließlich verlassen wir den Strand wieder und gehen wieder hoch und retour zu den Campern. Der Ausflug hat sich ausgezahlt. Wir sind zufrieden. Ein weiteres edles Erlebnis und ein schöner Platz mehr werden auf unserer Liste abgehakerlt. Zurück beim Campground beginnen wir gleich mit dem Kochen in der Gemeinschaftsküche. Es ist 19.30 Uhr und natürlich will jetzt jeder Camper sein Abendessen zubereiten. Soll heißen die Küche ist voll mit Menschen. Wir ergattern trotzdem zwei Herdplatten und kochen gebratene Erdäpfel mit Champignons und einem Rumpsteak. Guacamole gibt es auch noch dazu. Heute verkochen wir einige Lebensmittel, die schon dringend weggehören. Bei Carmen und Martin gibt es das gleiche. Nur ohne Guacamole. Und die Erdäpfel werden gewürfelt und nicht – wie bei uns – in Scheiben geschnitten. Während dem Kochen trinken wir ein Moa Lager. Ein herrliches Abendessen genießen wir im Freien. Neben den Schweizer Bekanntschaften von Martin und Carmen. Nach dem Abwaschen gehen wir noch duschen und verkriechen uns in den Camper. Der Tagesbericht wird fertiggestellt und die Fotos begutachtet. Morgen werden wir ein letztes Mal mit Carmen und Martin das „Morgenessen“ zu uns nehmen und danach werden sich unsere Wege voraussichtlich trennen. Sie sind noch etwas länger in Neuseeland und haben noch nicht so eine große Eile wie wir, um noch weiter Richtung Norden zu kommen…
Gefahrene Kilometer: 21
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Die Gemeinschaftsküche am Campground…

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Hier wird am Abend fleißig gekocht…

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Beim Strand von Cathedral Cove…

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Der Tunnel, der die beiden Strände miteinander verbindet…

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Te Hoho Rock…

Hobbiton Movie Set und weiter zum Hot Water Beach…

Tag 151 // Die Nacht war sehr ruhig und angenehm. Wir haben wieder einmal gut geschlafen. Um 7 Uhr stehen wir auf. Nach dem Frühstück geht es gleich los. Auf nach Hobbiton. Ganz Neuseeland war ja quasi Schauplatz für Der Herr der Ringe, Der Hobbit und überhaupt alle Filme, die es sonst noch so gibt, wo Hobbits vorkommen. Das Filmset des Dorfes Hobbiton gibt es immer noch zu bestaunen. Und dort fahren wir jetzt hin. Diese Aktion mussten wir natürlich wieder einmal im Vorhinein online reservieren. Die Touren sind sehr begehrt und ziemlich schnell ausgebucht. Wir konnten gerade noch ein paar Karten für heute morgen reservieren. 20 Minuten fahren wir bis dorthin. Kurz vor halb 9 sind wir vor Ort. Überall stehen schon die Hobbiton Busse herum. Ein Visitorcenter mit Souvenirshop gibt es natürlich auch. Das Filmset steht auf einer Farm der Familie Alexander. Der Regisseur Peter Jackson ist damals über die Farm geflogen und hat entschieden, hier ist Hobbiton. So einfach ist das damals gewesen. Wir steigen in einen Bus und fahren zum Dörfchen. Ein Guide führt die Gruppe an. Alleine darf man sich hier nicht aufhalten. Ein schöner Garten ist das. Gemüsebeete mit echtem Gemüse. Echte Bäume, echtes Gras. Echte Erdhügel mit den bekannten bunten Türen zu den Hobbit-Höhlen und den kleinen Vorgärten. Wie man es eben aus den Filmen kennt. Der Guide erzählt einige Geschichten, wie hier wo welche Szene gedreht wurde. Er spricht sehr schnell und man versteht nur die Hälfte. Wir halten uns außerdem meistens immer ganz hinten in der Gruppe auf, um in Ruhe unsere Fotos machen zu können. Es gefällt uns sehr gut hier. Das ist wirklich eine nette Tour. Und nach Disneyland und den Universal Studios hätten wir uns diese Tour nicht so „echt“ vorgestellt. Aber hier wurde wirklich bis in die Details gearbeitet. Echter Rauch kommt aus den kleinen Schornsteinen und es riecht nach verbranntem Holz. Man hat das Gefühl, dass jederzeit irgendwo ein kleiner Hobbit auftauchen könnte. In der Taverne gibt es dann freies und gezapftes Hobbiton Bier. Dieses probieren wir natürlich und Martin trägt die verkosteten Spezialbiere gleich in seine App ein. Nach zwei Stunden ist die Tour wieder zu Ende. Auf dem Rückweg zum Visitorcenter fahren wir wieder über die wunderschöne Alexander Farm und sehen einen Film mit einer Videobotschaft von Peter Jackson und dem Herrn Alexander, dem die Farm gehört. Danach gehen wir noch eine Runde im Souvenirshop. Nur Carmen kauft ein paar Postkarten. Wir kaufen Nichts. Eine Landkarte von Mittelerde brauchen wir nicht. Die Neuseeland Straßenkarte reicht uns weiterhin aus. Auf dem Parkplatz wird der weitere Plan für den heutigen Tag besprochen. Was gehen wir noch an? In Wangamata gibt es eine Donut Insel. Diese ist nur mit Kajaks zu erreichen. Fahren wir doch einfach mal dorthin. Es soll dort auch einen kostenlosen Freedom Campground geben. Dieser ist jedoch auf 5 Stellplätze begrenzt. Deswegen sollten wir diesen zuerst ansteuern und mal unser Revier für die Nacht abstecken. Als wir dort ankommen, ist natürlich nichts mehr frei. Auch keine Kajaks gibt es mehr zu mieten heute. Für morgen ist die Wettervorhersage ebenfalls nicht ausreichend gut genug, um mit den Kajaks zu der Donut Insel zu paddeln. Also brauchen wir eine Planänderung. Da uns hier sowieso nichts mehr hält, fahren wir weiter. Wir reservieren vorher noch telefonisch einen Campground beim Hot Water Beach. David versteht die Dame nur sehr schlecht, die Dame am anderen Ende David ebenso. Es liegt aber nicht am Empfang. Irgendwie funktioniert die Reservierung schließlich doch noch. Weiter geht die wilde Fahrt. In Wangamata halten wir schnell bei einem „New World“, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Das ist schnell erledigt. So viel brauchen wir diesmal nicht. Auf geht’s zum Hot Water Beach Holiday Park. Dort checken wir gleich mal ein und kommen drauf, dass die Dame am Telefon nicht unsere VISA, sondern irgendeine andere fremde Master Card mit unserer Reservierung belastet hat. Uns hätte es nicht gestört, aber wir sind ja ehrliche Leute. Im Shop nebenan kann man sich jetzt noch Schaufeln ausborgen. Das machen wir jetzt gleich noch, bevor wir uns einparken. Wofür wir eine Schaufel benötigen? Eine gute Schaufel kann man immer brauchen. Besonders hier am Hot Water Beach. Man kann sich am Strand nämlich bei Ebbe einfach ein Loch in den Sand buddeln und dieses füllt sich dann von alleine mit 60 Grad heißem Wasser. Kein Scherz. Und wenn man dieses Wasser mit dem kalten Meerwasser mischt, kann man sich quasi sein eigenes Jaccuzzi am Strand graben. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Einziger Nachteil: Ebbe ist erst wieder von 23 Uhr bis 2 Uhr früh. Sternenhimmel und Jaccuzzi – Das gefällt uns aber eigentlich auch ganz gut. Wir nützen den Nachmittag für den Blog und ein paar Fotos. Eveline schreibt ein paar Postkarten und David beginnt mal mit dem Tagesbericht. Als nachmittäglichen Snack gibt es mal eine Pizzaschnitte, die wir kurz zuvor im New World gekauft haben. Zum Abendessen gibt es dann nur mehr den restlichen Salat von gestern. Carmen und Martin kochen am Abend fleißig. Schaut sehr chinesisch aus. Wir verlängern nach einer kurzen Lagebesprechung den Campground schließlich noch um eine weitere Nacht. Wir fühlen uns sehr wohl hier und dieser macht einen sehr sauberen und ordentlichen Eindruck auf uns. Stressfreier ist es auch, noch eine weitere Nacht hier zu verbringen. Besonders, wenn wir bis 2 Uhr Früh am Strand sein wollen. Nach dem Essen gehen Eveline, David und Martin mal zum Strand, solange es noch hell ist. Wir wollen die Lage checken und uns mal den Strand anschauen. Damit wir wissen, wo wir dann im Dunkeln buddeln müssen. Carmen arbeitet in der Zwischenzeit weiter an ihrem mit künstlerischen Zeichnungen verzierten und handschriftlich geführten Reisetagebuch. 10 Minuten gehen wir bis zum Strand. Dieser ist traumhaft schön. Aus der Ferne sehen wir schon riesige Löcher im Boden. Da war schon jemand fleißig. Ein paar Jugendliche sitzen in den Löchern und beenden gerade ihr Bad. Die Löcher sind ziemlich tief. Bis zu 2,5 Meter bestimmt. Und diese Löcher sind am Strand. Es ist noch lange nicht Ebbe. In jedem Loch befindet sich eine kleine Lacke mit Wasser. Wir hüpfen in die riesigen Sandlöcher und checken das Wasser. Und tatsächlich. Es ist heiß. Ziemlich heiß sogar. An manchen Stellen vergraben wir unsere Zehen noch tiefer in den Sand und es ist dann gar nicht mehr auszuhalten. Nachdem wir die Lage gecheckt haben, gehen wir wieder retour zum Camper. Dort essen wir mal eine Schoki und packen die Badesachen und die Handtücher für später. Um 11 Uhr gehen wir es an, wie geplant. Mit unseren Stirnlampen und den geliehenen Schaufeln sind wir bewaffnet. 15 Minuten brauchen wir jetzt im Dunkeln bis zum Strand. Die Stirnlampen sind Gold wert. Als wir am Strand ankommen, sitzen schon einige Personen in ihren selbst gegrabenen Pools. Andere sind noch fleißig am buddeln. Wir suchen uns eine Stelle und machen uns auch an die Arbeit. Ohne Stirnlampe würde das nicht gehen. Es ist stockdunkel. Nur die Sterne leuchten ein wenig. Das Meer rauscht und vervollständigt die kitschige Kulisse. Die Herren buddeln, die Mädels feuern fleißig an. Als wir einen Pool ausgehoben haben, vermissen wir das heiße Wasser. Der Pool ist zwar voll, aber das Wasser ist kalt. Zwei Meter neben uns ist der Pool unserer Nachbarn richtig heiß. Also auf ein Neues. Barfuß suchen wir den Strand nach warmen Regionen ab. Ein Lavastrom fließt hier nämlich unterirdisch entlang. Deswegen kommt es zu den heißen Stellen. An einer warmen Stelle am Strand beginnen wir erneut zu graben. Nach den ersten fünf Spatenstichen kommt uns schon das warme Wasser entgegen. Lange dauert das nicht und besonders tief muss man nicht graben. Vielleicht 30 Zentimeter tief. Wir vervollständigen unseren Pool, sodass 4 Leute darin Platz haben. Egal wie tief man gräbt, der Wasserstand wird nicht höher. 30 Zentimeter wird das Wasser tief. Wir chillen uns in den Pool und öffnen das erste Bierchen. Ein Moa Lager. Geil. Der Sternenhimmel leuchtet hell. So lässt es sich leben. Ein kühler Wind sorgt dafür, dass man es aushält, im heißen Wasser. An manchen Stellen ist es schon recht grenzwertig. Wenn man die Fersen in den Sand unter Wasser vergräbt, hat man das Gefühl, sich gleich zu verbrennen. Da wir unseren Pool sehr weit vorne angelegt haben, werden wir ein paar Mal von einer Welle mit kaltem Meerwasser überrascht. Generell riecht das Wasser stark nach Meer und auch ein wenig nach Schwefel. Wobei eindeutig der Meergeruch überwiegt. Aber darüber muss man einfach hinwegschauen. Wir sitzen ungefähr eine halbe Stunde im warmen Wasser und genießen diesen geilen Moment und unser herrliches Leben. Wir verlassen unser natürliches Jacuzzi wieder und gehen eine Runde in der Ebbe baden, um den gröbsten Sand loszuwerden. Danach trockenen wir uns im Dunkeln am Strand ab. Martin und Carmen laufen gleich direkt ohne Abtrocknen zurück zum Camper. Wir lassen uns mehr Zeit und gehen notdürftig trockengelegt gemütlich retour. Um 1 Uhr kommen wir wieder beim Camper an und holen unser Duschzeugs. Die Duschen hier sind die ganze Nacht geöffnet. Das ist nicht überall so. Aber auf diesem Campground macht das natürlich Sinn. Das kosten wir jetzt voll aus. Unser ganzes Badezeug und auch wir selbst sind voller Sand. Die nächtliche Reinigung dauert eine Weile. Schlussendlich sind wir um halb 2 mit allem fertig und gehen ziemlich müde ist Bett. Morgen werden wir mal richtig lange ausschlafen. Ein weiterer traumhafter Tag voller unterschiedlicher Highlights war das…
Gefahrene Kilometer: 211
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Angekommen in Hobbiton…
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Überall sieht man die typischen Hobbit Behausungen…
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Eveline bei einer der bunten Eingangstüren…
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Sehr detailreich ist Hobbiton gestaltet…
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Man fühlt sich wie im Film…
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Alles ist echt, kein Plastik…

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Das Hobbiton Bier wartet schon auf uns…

Von Rotorua zu den Waitomo Glowworm Caves und weiter Richtung Matamata…

Tag 150 // Jubi Jubi Jubi Jubiläääääum! Eine sehr angenehme Nacht haben wir hinter uns. Bis auf einige Flugzeuge, die zeitweise ziemlich knapp über den Campground geflogen sind, war es ziemlich ruhig. Ein Flughafen befindet sich nämlich gleich in der Nähe. Vielleicht ist der Campground deswegen so günstig. Wir stehen um halb 8 Uhr auf und gehen duschen. Alle, bis auf Eveline. Die war gestern schon und die Erfrischung hält noch immer an. Danach wird es Zeit für das tägliche Morgenessen zwischen den Camper Vans. Sehr gemütlich gehen wir das an. Gestern war es ja ein langer Abend. Aber schön war es. Heute haben wir weniger Programm geplant. Martin und David kümmern sich um das Geschirr und quatschen dabei mit einem Holländer, der gerade mit seiner Freundin von Auckland ausgehend in einen 4-wöchigen Neuseeland Trip gestartet ist. David macht sich danach telefonisch wieder einmal einen Zahnarzttermin aus. Diesmal in Auckland. Mal schauen, ob das diesmal hinhaut. Vor Fiji und Japan wäre das vielleicht nicht so schlecht. Kurz nach halb 10 Uhr verlassen wir den Holdens Bay Holiday Park in Rotorua. Einen kurzen Stopp beim i-Site Visitorcenter in Rotorua legen wir noch ein. Postkarten und Mitbringsel werden erfolgreich geshoppt. Dann fahren wir jetzt mal zwei Stunden Richtung Waitomo. Eveline übernimmt zu Beginn das Steuer und wir übernehmen die Vorhut. David finalisiert während der Fahrt wieder einmal den gestrigen Tagesbericht. Immer wenn Eveline fährt, sind wir sehr flott unterwegs. Martin und Carmen können das bestätigen. Sie kommen kaum nach. Wir liegen also gut in der Zeit. Um 12 Uhr suchen wir uns einen Rastplatz und packen die Campingsessel und Tische aus. Zeit für einen Snack. David ist der einzige, der noch keinen Hunger hat. Das Mittagessen im Maori Park Te Puia hält irgendwie noch immer an. Er begnügt sich deswegen mit einem Rüebli. Der fertige Tagesbericht wird dann noch der versammelten Runde vorgelesen und danach gleich hochgeladen. Wieder was erledigt. David übernimmt wieder das Steuer und wir fahren gemütlich den Rest der Strecke bis zu den Waitomo Glowworm Caves. Wir sind immer noch früh dran. Um 14 Uhr erst haben wir die Tour gebucht. Zeit genug um zu chillen und uns auf die Höhlenrundwanderung vorzubereiten. Warme Kleidung sollte man dabeihaben, sowie gute Schuhe. Das checken wir mal alles und gehen dann zum Office. Dort sitzt schon eine Dame mit Klemmbrett und empfängt uns. Ziemlich gechillt schaut das alles aus hier. 15 weitere Personen sind noch in unserer Gruppe. Um Punkt 14 Uhr übernimmt ein junger Guide die Gruppe und wir gehen ungefähr 100 Meter weiter Richtung Höhleneingang. Man hätte hier auch eine Rafting Tour buchen können, aber wir haben uns für die günstigere und gemütliche Rundwanderung entschieden. Diese wird jetzt angeblich fast 2 Stunden dauern. Man darf nichts anfassen in der Höhle und Rucksäcke sind auch nicht erlaubt. Bis zu 10000 NZD Strafe drohen bei jeglicher Beschädigung dem Verursacher. Mit Pullover und Jacke ausgestattet, geht es auch schon los. Die Führung ist zu Beginn etwas anstrengend. Einige Gruppenmitglieder können den Schlapfen nicht halten, während der Guide spricht und stören somit die anderen interessierten Teilnehmer, die hier was dazulernen wollen. Ein simples „PSSSSSCHT“ kann sie auch nicht zum Schweigen bringen. Dieses Verhalten bessert sich dann allmählich im Laufe der weiteren Führung. Wie kann man sich diese Tour vorstellen? Wer schon mal in einer Tropfsteinhöhle war, kann sich diesen Ausflug eigentlich sparen. Die Höhle ist trotzdem sehr schön und der Guide ist sehr bemüht. Wir sehen einige Glühwürmchen. Bei manchen Höhlenabschnitten ist die Decke komplett voll damit. Das ist eigentlich das hauptsächliche Highlight (im wahrsten Sinne des Wortes) des heutigen Tages. Natürlich sind die Tropfsteine ebenfalls sehr beindruckend. Doch wir finden, dass die Führung zu stressig abläuft und man zu wenig Zeit hat, um ordentliche und schöne Fotos von den Glühwürmchen zu machen. Wir hätten gerne ein paar Bilder mit Stativ und Langzeitbelichtung geschossen. Aber wir werden zu schnell durchgeschleift. Die Gänge sind eng und regelmäßig kommen uns andere Gruppen entgegen oder überholen uns. Trotzdem sind wir nach der 1,5 Stunden dauernden Führung zufrieden und versuchen uns beim Höhlenausgang wieder langsam an das starke Sonnenlicht zu gewöhnen. Sehr heiß und sonnig ist es heute nämlich wieder. Bei den Campern angekommen, ziehen wir ein Resümee dieses Erlebnisses und besprechen, welchen Campground wir für heute Nacht ansteuern wollen. In die Nähe vom Hobbiton Movie Set wollen wir heute noch kommen. Denn das steht nämlich morgen auf dem Tagesprogramm. Über eine Stunde Fahrt haben wir jetzt noch vor uns. Es ist 16 Uhr, als wir in Richtung Matamata starten. Eveline übernimmt wieder das Cockpit, damit wir flott ans Ziel kommen. David schreibt diesen Tagesbericht und begutachtet die Fotos aus der Höhle. Wir hören Musik über Spotify und freuen uns auf einen gemütlichen restlichen Abend. Bei der Ankunft am Moana Roa Reserve Freedom Campground in der Nähe von Piarere parken wir uns ein und beginnen gleich mit dem Kochen. Einen herrlichen Platz bei einem See haben wir ergattern können. Und das kostenlos. So schöne Stellplätze lassen sich andere Campingplätze gut bezahlen. Die vorbeiführende Straße ist zwar laut, aber das werden wir einfach ignorieren. Kurze Regenschauer trüben das abendliche Kochvergnügen. Wir probieren heute mal Quinoa mit einer Gemüsepfanne aus. Dazu Salat. Bei Carmen und Martin gibt es gefüllte Pilze mit Salat. Danach schauen wir Filme auf Netflix. Ein gemütlicher Samstag in Neuseeland geht zu Ende…
Gefahrene Kilometer: 243 km
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In der Höhle sehen wir einige imposante Stalaktiten…

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Sehr interessante Formen generiert die Natur…

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Die Felswände aus Sandstein sind ebenso sehr interessant…

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Die Lichtverhältnisse beim Fotografieren sind schwierig…

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Soooo viele Stalaktiten…

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Auch Fossilien gibt es zu bewundern…

Te Puia und der Redwood Forest Walkway…

Tag 149 // Wir haben wieder einmal sehr gut geschlafen. Um halb 8 stehen wir auf. Morgenessen gibt es heute keines. Wir haben bei unserer heutigen Tour im Maori Park ein fettes Buffet gebucht. Das wollen wir natürlich voll auskosten und deswegen gibt es am frühen Morgen nur Kaffee, den Martin für alle kocht. Eigentlich kocht er nur Wasser auf. Der Gaskocher von Carmen und Martin funktioniert einfach besser und ist somit der schnellere Heißwasseraufbereiter. Wir trinken nach wie vor nur instant Kaffee. Diesen sind wir schon gewöhnt. Vielleicht schmecken uns gar kein Mokka oder Espresso mehr. Man weiß es nicht. Was steht heute auf dem Programm? So einiges. Eine halbe Stunde entfernt gibt es ein geothermisches Valley. Dieses nennt sich Te Puia. Dort haben wir heute eine Tour gebucht. Fahren wir mal dorthin. 20 Minuten fahren wir bis zum Eingang. Kurz vor 9 Uhr sind wir dort. Die Karten haben wir ja schon gestern im i-Site gecheckt und dadurch sogar 10% gespart. Die Tour ist nicht gerade günstig, aber wenn man hier in Neuseeland was erleben will, darf an nicht knausrig sein. Wir werden gleich um Punkt 9 Uhr von einem Maori Guide begrüßt. Wir sind eine sehr kleine Gruppe. Wahrscheinlich, weil es noch sehr früh ist. Es ist generell noch nicht viel los hier im Park. Wir bekommen ein paar interessante Dinge erklärt. Hier im Park gibt es verschiedene Schulen, die nur von Maoris besucht werden dürfen. Und zwar für traditionelle Holzschnitzereien, Greenstone und Whalebone Carvings sowie für Flachsbearbeitung. Alle diese Schulen dürfen wir uns jetzt aus nächster Nähe anschauen, den Schmuckbearbeitern und Handwerkern aus nächster Nähe über die Schultern schauen und diesen Fragen stellen. Für einen 10 Zentimeter großen Hei-Tiki aus echtem Greenstone, benötigt ein Arbeiter ganze 7 Werktage. So ein fertiges Werkstück kostet dann bis zu 3000 NZD. Die Werkzeuge, mit denen der Greenstone hier bearbeitet wird, sind allesamt aus Diamant. Nur das ist härter als der Greenstone. Stahl reicht angeblich für die Bearbeitung nicht aus. Okay. Wir kommen danach an einem Tattoo Studio vorbei. Hier sitzt ein beleibter und ziemlich tätowierter Maori Mann und wartet auf die nächsten Kunden. Sein Gesicht ist vollkommen im Maori Style tätowiert. Und der Rest seines Körpers auch. Zumindest jedes sichtbare Stück Haut. Ein kurzes Tratscherl mit dem weltweit tätigen Tattoo Künstler geht sich im Vorbeigehen aus. Seit 14 Jahren werkt er schon. Geübt hat er sein Handwerk zu Beginn seiner Karriere nach eigener Aussage an allen seinen Cousins. Die würden wir gerne sehen. Zwei Kunden hat er durchschnittlich pro Tag. Wir überlegen kurz, uns auch tätowieren zu lassen, doch dann geht leider schon die Führung weiter. Nach einigen weiteren interessanten Details endet die sehr kurzweilige Führung und es geht gleich mit einer Vorführung von traditionellen Maori-Tänzen weiter. Diese beginnt zuerst im Freien und geht schließlich in einer überdachten traditionellen Halle weiter. Es werden einige Tänze gezeigt. Schließlich wird dann das Publikum miteinbezogen. Die Damen aus dem Publikum dürfen ihr Talent beim Schwingen von Bällen an einer Schnur unter Beweis stellen. Eveline und Carmen machen eine gute Figur. Danach sind die Herren an der Reihe und dürfen einen Maori Kriegstanz auf der Bühne aufführen. Uns kennt ja zum Glück eh keiner hier. Martin und David sind da natürlich mit dabei. Haaaaaaaaaaahhhhhhhh… HUUUUUAAAAA… Bäääähhhhhh… Klatsch klatsch, stampf stampf… Ja genau. So hat das ausgeschaut. Das von den Damen unter großer Belustigung gedrehte Beweismaterial wurde nach der Aktion sofort konfisziert. Alles in Allem war es eine schöne Vorführung und sehr interessant. HUUUUUAAAAA… BÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHHH… Sieht man nicht alle Tage. Jetzt gehen wir Mittagessen. Wir sind schon sehr hungrig. Das Restaurant schaut ziemlich edel aus. Wir gehen mal nachfragen, ob das Buffet schon angerichtet ist. Nach 10 Minuten Wartezeit in einer gemütlichen Lounge, wird das Buffet endlich eröffnet. Wir sind die ersten hier. Das Buffet ist ein Wahnsinn. Echt leiwand. Eine große Auswahl an Vorspeisen, Salaten und traditionellen maorischen Hāngi Gerichten. Wir probieren von Allem etwas. Die enorme Vielfalt genau aufzuzählen, wäre jetzt zeitlich weder für die Verfasser und wahrscheinlich auch nicht für die treuen Leser dieses Blogs möglich. Deswegen belassen wir es einfach dabei, dass es gut und sehr wohlschmeckend war. Okay, es gab: Schwein, Hendl, Schinken, Lamm, Süßkartofeln, Reis, alle möglichen Antipasti Salate, Shrimps Salat, Nudelsalat. Nachspeisen: Schokomousse, warmer Schokoladenkuchen mit Vanillesauce, verschiedene Torten, Eiscreme mit Beerenkompott. Wir essen, bis wir nicht mehr können. Göttlich war das. Danach brauchen wir eine Pause. Wir besprechen den weiteren Tagesplan und die weiteren Aktionen für die nächsten Tage. Mehr als gestärkt gehen wir jetzt eine dringend notwendige Verdauungsrunde im Te Whakarewarewa Thermal Reserve. Wir besichtigen vorher noch das Kiwi House. Ein verdunkelter Rotlichtraum, wo man hinter einer Glasscheibe Kiwis beobachten kann. Wir sehen sogar einen Kiwi. Sehr dunkel und eigentlich nur die Umrisse. In Gefangenschaft und hinter Glas. Aber wir sehen ihn immerhin. Weitere Begegnungen mit den sehr scheuen Kiwis  gibt es dann wahrscheinlich nicht mehr auf unserer restlichen Neuseeland Reise. Die Kiwis waren deswegen ein Hauptgrund für die heutige Tour. Jetzt starten wir aber endlich die Runde durch das geothermische Tal. Wir besichtigen unter anderem das Pikirangi Village, den Pohutu Geyser, den Papakura Geyser, den Ngarararuatara Cooking Pool, den Lake Waikaukau und den Ngā mōkai-ā-Koko Mud Pool. Die geothermischen Aktivitäten sind sehr beeindruckend. Sehr viel auf einer relativ kleinen Fläche gibt es zu bewundern. Das ist fast besser als im Yellowstone National Park. Ja. Das müssen wir jetzt einfach zugeben. Wir sind nach dem gestrigen Ausflug aber total gesättigt mit geothermischen Aktivitäten und diversen kochenden natürlichen Becken mit starkem Schwefelgeruch. Einen kurzen Abstecher machen wir noch zum Souvenir Shop. Ein paar Postkarten und eine Mud-Seife werden geshoppt. Um 16 Uhr verlassen wir Te Puia. Der Campground wird jetzt angesteuert. Hier machen wir es uns gemütlich und kümmern uns um den Blog und einige organisatorische Dinge. Gekocht wird nichts, wir sind immer noch voll vom Mittagessen. Am späten Abend haben wir noch etwas auf dem Programm. Eine Tour zu beleuchteten Baumwipfeln im Redwood Forest steht noch an. Um 20:15 Uhr starten wir dorthin. Es ist schon fast dunkel, als wir beim Redwood Forest Walkway Parkplatz ankommen. Gleich werden die Camper geparkt und beim Eingang die Tickets gecheckt. Rechtzeitig mit der Dunkelheit beginnt unser Rundgang in über 12 Metern Höhe, in der Nähe der Baumwipfel der Redwood Bäume, welche allesamt kreativ beleuchtet werden. Man geht zwischen den Bäumen auf Hängebrücken von einer Plattform zur nächsten. Auf jeder Plattform gibt es interessante Infos über die Bäume selbst und das aufwändige Beleuchtungskonzept. Sehr interessant und wirklich ein schönes Erlebnis. Mal was ganz anderes. Eine Stunde sind wir in den Baumwipfeln unterwegs. Nach der Tour fahren wir wieder zum Campground und parken uns für die Nacht ein. Ein kleiner Snack vor dem Schlafengehen geht dann auch noch, wie Eveline findet. Um 23 Uhr sitzen wir schließlich im Camper und kümmern uns um die Tagesberichte. Ein erneut sehr ereignisreicher Tag liegt hinter uns. Die Nordinsel hat wirklich einiges zu bieten und unser Programm ist sehr intensiv. Im Vorfeld wurde uns immer von unterschiedlichsten Seiten von der viel schöneren Südinsel vorgeschwärmt. Das können wir so nicht ganz bestätigen. Von der Landschaft her vielleicht ja. Die Südinsel ist schön, keine Frage. Aber die Nordinsel ebenso, nur eben auf eine andere Art und Weise. Alles in Allem sind wir sehr zufrieden mit der Nordinsel bis jetzt…
Gefahrene Kilometer: 28
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Der Beginn der Maori Cultural Performance…

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Eine traditionelle Maori Behausung…

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Überall dampft und schwefelt es aus dem heißen Erdboden…

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Der Pohutu Geyser während einer kreativen Schaffenspause…

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Ngā mōkai-ā-Koko Mud Pool…

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Hier kocht der Schlamm…

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Beim Redwoods Treewalk…

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Beim Redwoods Treewalk…

Von Taupo zum Wai-O-Tapu Thermal Wonderland und weiter nach Rotorua…

Tag 148 // Wir stehen kurz nach halb 8 auf und das übliche „Morgenessen“ wird gemeinsam mit Carmen und Martin zelebriert. Wir frühstücken gemeinsam zwischen den parallel aufgestellten Campervans auf unseren zusammengestellten Campingtischen. Heute haben wir wieder einiges auf dem Programm. Deswegen wollen wir keine Zeit verlieren. Die Badesachen, die wir gestern noch auf einem Drahtzaun hinter den Campern zum Trocknen aufgehängt haben, werden zusammengepackt und wir machen uns langsam auf den Weg. Um 8:35 Uhr verlassen wir den sehr vollen Campground in der 5 Mile Bay. Der Platz ist ziemlich voll. David schießt vor der Abfahrt noch ein Panorama unseren Campern und den der anderen Campernachbarn. Als wir den Campground verlassen, fahren wir bei unzähligen anderen frühstückenden Campern vorbei. Wie so oft fallen wir auf. Die bunt bemalten Campervans sind einfach ein „Hingucker“. Das gefällt den Leuten und uns ebenso. Erstes Ziel des Tages ist eine Tankstelle in Taupo. Wir brauchen Sprudel. Und die Morgentoilette gehört ebenso noch erledigt. Frisches Wasser war ja auf dem Parkplatz keines vorhanden. Um das alles kümmern wir uns bei einer Mobil Tankstelle. Alles erledigt. Weiter geht’s. Erster Programmpunkt des Tages ist das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Dort gibt es einen Geysir und dieser bricht um 10:15 Uhr aus. Wir kommen um 9:50 am Parkplatz an. Die Tickets hätten wir eigentlich bei einem Visitorcenter kaufen sollen. Doch eine Parkplatzwächterin erklärt uns, dass wir die Tickets auch online kaufen können und ihr dann einfach die Online-Buchung zeigen können. Das geht auch. Carmen erledigt das noch schnell. Währenddessen versucht David telefonisch den nächsten Campground für die heutige Nacht zu reservieren. Carmen ist erfolgreich. David nicht. Man kann den Campground nicht telefonisch reservieren. Man muss einfach vor 18 Uhr dorthin kommen und hoffen, dass noch etwas frei ist. Wissen wir das also auch. Jetzt gehen wir aber gleich zum Geysir. Nicht, dass dieser ohne uns Wasser in die Luft spuckt. In der prallen Sonne sind schon fast alle Plätze besetzt. Wir quetschen uns noch zwischen andere schaulustige Touristen, um eine gute Sicht auf den Geysir zu haben. Eine Maori Frau mit Mikrophon und Box stellt sich schließlich neben dem Geysir auf und erklärt einige Dinge. Der Ausbruch dieses Geysirs, der sich übrigens Lady Knox Geyser nennt, kann anscheinend gesteuert werden. Aber nicht per Knopfdruck oder so, sondern indem man ein paar Stücke organische Seife in die Krateröffnung wirft. Das macht die Dame schließlich und der Geysir beginnt mit seiner Arbeit. Zuerst schäumt es, dann sprudelt es und schließlich schießt eine bis zu 15 Meter hohe Wasserfontäne in den Himmel. Wir können ein paar nette Fotos schießen. Aber wir müssen sitzen bleiben. Das würde sonst nicht funktionieren, wenn jeder aufstehen würde. Dann würde keiner mehr was sehen. Aber die Show ist nicht von langer Dauer. 5 Minuten nachdem die Seifenstücke eingeworfen wurden, ist die Fontäne schon wieder am Abklingen. Alle Leute springen auf und machen sich wieder auf den Weg retour Richtung Parkplatz. Wir bleiben extra länger sitzen. Jetzt staut es sowieso, wenn alle gleichzeitig wegwollen. Noch ein paar Fotos aus der ersten Reihe gehen sich jetzt aus. Auf dem Parkplatz staut es derweil. Wie vermutet. Da sind ein paar ordentliche Deppen dabei. Drängeln, schneiden und hupen. Wir versuchen die Ruhe zu bewahren. Eigentlich parken wir jetzt nur die Campervans um. Einen Kilometer weiter, finden wir einen netten Parkplatz in der Nähe des Visitorcenters. Hier müssen wir erneut unsere Tickets zeigen. Ein Vulkanareal gibt es hier zu bewundern. Bis zu zwei Stunden kann man hier unterwegs sein. 3 Kilometer ist der Wanderweg auf dem Areal lang. Martin und David gehen nochmal retour zum Auto und holen Proviant und Wasser. In der prallen Sonne sind wir schließlich unterwegs. Das Areal und das zu Sehende erinnern uns ganz stark an den Yellowstone Nationalpark. Nur nicht ganz so gut. Irgendwie kommt nichts an den Yellowstone Nationalpark heran, wenn man diesen einmal gesehen und erlebt hat. Aber der Rundweg ist trotzdem sehr beeindruckend und schön. Viel vulkanische Aktivität gibt es hier zu bestaunen. Überall auf dem Areal riecht es ganz stark nach faulen Eiern und Schwefel. Aber man gewöhnt sich daran. Der Champagne Pool ist sehr spektakulär. Ein bisschen wie der Grand Prismatic Spring im Yellowstone National Park. Nur etwas kleiner. Aber ebenfalls ein dampfender und kochender Pool aus schwefelhaltigem Wasser. Das absolute Highlight am Ende des Rundweges ist das „Devil’s Bath“. Ein Teich. Giftgrün. Wirklich giftgrün ist das Wasser. Sowas haben wir noch nicht gesehen. Wahnsinn, diese Farbe. Nach zwei Stunden kommen wir wieder zum Ausgangspunkt zurück und kaufen uns ein Eis im Visitorcenter. Wir setzen uns in den Schatten und chillen mal eine Runde. Danach fahren wir zum 3 Kilometer entfernten Mud Pool. Hier blubbert der Schlamm. Ebenfalls auf Grund unterirdischer vulkanischer Aktivität. Sehr spektakulär. Ein sehr großes Schlammbecken. Das gefällt uns sehr gut. Wahnsinn. So viele Eindrücke wieder einmal. Das alles an einem einzigen Tag. Den Campground für die heutige Nacht sollten wir uns jetzt mal checken. Wir steuern daher jetzt den Holdens Bay Holiday Park in der Nähe von Rotorua an. Das ist mit Abstand der günstigste in dieser touristischen Ortschaft. Das Mädel im Office ist nicht gerade motiviert. Doch wir bekommen noch zwei Stellplätze für die nächsten zwei Nächte. Wieder nebeneinander. Mit Strom sogar. Ein schöner Campground. Wir parken uns mal ein und schauen uns um. Die Lebensmittel werden im Kühlschrank der Küche eingekühlt und die Wasserflaschen für Kühlungszwecke eingefroren. Wir gönnen uns jetzt eine Pause. Eveline geht duschen, David macht derweil ein Nickerchen. Um 17 Uhr verlassen wir den Campground wieder. Heute essen wir auswärts, beim Night Market in Rotorua. Bei der Fahrt dorthin kommen wir in die Rush Hour. Die erste in Neuseeland. Es staut und es hat generell viel Verkehr. Wir parken die Autos in der Nähe des i-Site Infocenters in Rotorua. Im i-Site buchen wir jetzt nämlich die Tour für morgen. Jaja, bei uns geht das zack zack. Ein Maori Dorf wollen wir uns anschauen. Eine irisch stämmige Dame bedient uns im i-Site und wir buchen die Tour. Erledigt. Das Programm für morgen steht also. Jetzt haben wir Hunger. Zu Fuß gehen wir zum Nahe gelegenen Food Market. Dieser findet jeden Donnerstag hier statt. Hier bekommt man alles. Von japanisch, über mexikanisch, thailändisch. Süß, sauer usw. Und das relativ günstig. Wir schlagen uns die Bäuche voll. Als Vorspeise gibt es für alle Okonomiyaki. Das ist eine japanische Art Teigrösti mit Kraut und Shrimps bzw. Schwein gefüllt. Sehr leiwand auf jeden Fall. Eveline und Carmen genehmigen sich dann eine Pizza Calzone. David und Martin nehmen frittierte Teigtaschen, gefüllt mit Calamari und Shrimps. Als Nachspeise gönnen wir uns dann noch einen Donut mit Vanillecreme. Speckzüchten deluxe – wieder einmal. Aber die Sachen schmecken alle wirklich sehr gut. Es gibt sogar Live-Musik. Zwei Bands sorgen für die musikalische Umrandung des Events. Echt wieder einmal fein, auf so einem Markt den Abend zu verbringen und zu essen. In einem Outdoor Geschäft, das heute wahrscheinlich wegen des stattfindenden Marktes länger geöffnet hat, kauft sich David neue Flip-Flops. Und jetzt kommt’s: Genau das gleiche Modell, wie es seine alten waren, die gestern nach 8 Jahren den Geist aufgegeben haben. Er kann sein Glück kaum fassen und schlägt natürlich gleich zu. Feine Sache. Erfolgreich geshoppt. Eveline ist ebenfalls überglücklich. Shoppen mit David ist nicht einfach. Dass die Einkaufstour wegen den Flip-Flops so schnell erledigt sein wird, hätte sie sich nicht gedacht. Wir lauschen dann noch einer Band und Carmen kauft sich noch einen Cupcake. Als Eveline bei einem Stand noch eine Poutine entdeckt, ist es leider schon zu spät. Keiner von uns kann mehr. Genug für den heutigen Tag. Wir machen uns auf den Rückweg zu unserem Campground und parken uns ein. Die Jungs springen gleich mal unter die Dusche. Danach schreiben wir unsere Tagesberichte und kümmern uns um einige Backups. Es wird kühler jetzt am Abend. Wir machen es uns in den Campern gemütlich. Carmen und Eveline planen zu später Stunde noch vom Bett aus eifrig die Routendetails per Whatsapp. Ein schöner Tag geht zu Ende…
Gefahrene Kilometer: 119
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Auf dem Campground am frühen Morgen…
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 Der Lady Knox Geyser bricht aus…
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Lady Knox Geyser nach seiner Show…
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Die Artists Palette und der Champagne Pool…
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Der Champagne Pool…
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Devil’s Bath…
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Mud Pool…

Vom Tongariro National Park nach Taupo…

Tag 147 // Wir stehen um 7:30 auf. Carmen und Martin sind natürlich auch schon wach. Zeit für das tägliche Morgenessen. Das wird ebenfalls im Freien neben den Campervans erledigt. David kümmert sich während dem Frühstück noch um ein paar Überweisungen und Backups. Wir wissen schließlich nicht, wann wir wieder so gutes Internet haben werden, deswegen müssen wir den guten Empfang hier ausnützen. Eveline übernimmt derweil den Abwasch des Frühstücksgeschirrs. Kurz nach 9 Uhr verlassen wir gemeinsam mit den Schweizer Kollegen den Campground. Danke, es war sehr schön hier. Was steht heute auf dem Programm? Wir wollen nach Taupo fahren und uns dort Kajaks ausborgen. Mit diesen wollen wir dann auf dem Lake Taupo zu den Maori Rock Carvings paddeln. Diese kann man nur auf dem Wasserweg besichtigen. Wir fahren gleich direkt zu einem Kajakverleih, den Martin aus dem Internet via Campermate herausgesucht hat. Vor Ort parken wir die Camper und gehen entschlossen zum Geschäft. Dort arbeitet eine junge Dame und berät die Hobby-Paddler. Einige bunte Plastikkajaks stehen auch schon in der Einfahrt des Ladens herum und einige Kunden warten schon darauf, dass ihnen die Boote ausgehändigt werden. Nach einem kurzen Beratungsgespräch entscheiden wir uns leider für eine Planänderung. Der Preis ist mit 50 NZD pro Person eindeutig zu teuer. Das bekommt man definitiv billiger. Wahrscheinlich nicht hier. Denn das ist schon ein gutes Business. Ein guter USP, wenn man hier vor Ort Kajaks verleiht und das der einzige Weg zu einer Touristenattraktion ist. Aber wir verzichten. So spektakulär haben die Felsschnitzereien jetzt nicht ausgeschaut. Außerdem wurden sie angeblich nicht von den Maoris, sondern von einem Künstler gemacht. Nächster Stopp ist also das nächste i-Site Infocenter. Wir wollen uns Tipps und Infos holen, was man denn sonst noch so in Taupo und Umgebung unternehmen kann. Die Auskunft ist nicht gerade die beste, aber es reicht uns. Wir haben einen ungefähren Tagesplan. Die Huka Falls sind unser nächstes Ziel. Die sollen sehr schön und spektakulär sein. Und man kann sie mit dem Auto und dann zu Fuß locker erreichen. Und tatsächlich. Wassermassen. Türkisblaue Wassermassen strömen zwischen zwei Felswänden hindurch. Das Wetter ist heute traumhaft. Es ist sehr warm und strahlender Sonnenschein komplettiert das Kaiserwetter. Nach einigen Fotos und Videos geht es weiter. Wir halten uns nicht sehr lange bei den Huka Falls auf. Jetzt wollen wir baden gehen. Das wäre bei den Huka Falls keine so gute Idee gewesen. Deswegen fahren wir jetzt zu heißen Quellen im Spa Thermal Park. Dort schmeißen wir uns gleich am Parkplatz in die Badesachen und tragen ordentlich Sonnencreme auf. SPF 50+ natürlich. In Neuseeland ist mit der UV-Strahlung nicht zu scherzen. Auf dem 500 Meter langen Schotterweg zu der Badestelle gibt Davids rechter Flip-Flop den Geist auf. Der Riemen will nicht mehr. Fast 8 Jahre lang haben sie David treue Dienste geleistet. Jetzt wird es endlich Zeit für ein neues Paar. Aber heute nicht mehr. Jetzt gehen wir mal baden. In einer Seitenbucht des Waikato River treffen das heiße Thermalwasser des Otumuheke Streams und das kalte Wasser des Flusses aufeinander und bilden einen natürlichen Whirlpool. Die Badestelle befindet sich unter einer Brücke und ist sehr gut besucht. Es gibt keinen Eintritt oder dergleichen. Man braucht hier nur seine Badesachen mit. Rein ins glasklare Wasser. Sehr interessant ist das hier. Das Wasser ist nicht etwa lauwarm oder warm, sondern es wechseln sich abschnittsweise kalte und warme Ströme ab. Man kann sich das so vorstellen, dass man schwimmt und einen Meter ist es kalt und auf dem nächsten Meter ist es warm. Sehr interessant. Typisch für Neuseeland. Wie bei den Wasserarmaturen. Entweder kalt oder warm. Aber nichts dazwischen. Okay. Ganz so ist es dann auch wieder nicht. Ganz in der Nähe der heißen Quelle findet dann schon eine Vermischung statt. Das ist auch gut so, denn das Wasser ist wirklich ziemlich heiß. Wir sitzen eine Weile im natürlichen Whirlpool. Wenn es uns zu heiß wird, schwimmen wir wieder in Richtung des vorbeifließenden Flusses. Doch man muss aufpassen, dass man die Ausbuchtung nicht zu weit verlässt. Die Strömung ist sehr stark. Laut Lonely Planet sind auch schon einige Leute beim Baden ertrunken. Das riskieren wir lieber nicht. Zu gemütlich ist es im warmen Thermalwasser. Ein perfektes Badeerlebnis. Viel besser als gestern im richtigen Whirlpool am Campingplatz. Nach einer Stunde verlassen wir sehr entspannt das natürliche Thermalbecken und machen uns wieder auf den Weg retour Richtung Camper. David benutzt trotzdem noch den kaputten Flip-Flop. Ohne Schuhwerk wäre der steinige und heiße Weg nicht zu bewältigen. Irgendwie geht das schon. Ein bisserl hatschert, aber es geht. Nachdem wir uns umgezogen haben, geht es jetzt geschlossen zum nächsten Countdown. Wieder einmal müssen wir Lebensmittel einkaufen. Das erledigen wir in gewohnter Routine. David kauft zwei Dosen Kaiser Bier. Ja, österreichisches Kaiser Bier. 0,5l Dose um 2,8 NZD. Somit ist das „Kaiser“ das zweitgünstigste Bier hier im Geschäft. Auf dem Parkplatz wird dann kurz ein Donut gesnackt. Der musste einfach sein, wie Eveline findet. Den nächsten Stopp des Tages legen wir am Five Miles Bay Campground ein. Der Campground ist kostenlos. Eigentlich handelt es sich wieder einmal nur um einen größeren Parkplatz bei einem Strand. Perfekt. Wir finden einen Platz, der uns gut gefällt und stellen die Campervans wieder einmal schön parallel nebeneinander. Danach gehen wir noch einmal baden. Diesmal in den grössten See Neuseelands, Lake Taupo. Sehr viele Camper und Wohnwägen in allen Größen und Variationen stehen hier am Parkplatz. Der schwarze Strand ist sehr schön. Das Wasser ist ebenfalls glasklar. Riesige Bimssteine liegen am Strand herum. Die können sogar schwimmen. Riesige leichte Steine, die schwimmen. Wie leiwand. Da spielen wir uns ein bisschen deppert damit. Eh klar. Daraufhin kommt eine einheimische Dame daher und erklärt uns, dass man mit diesem Gestein ganz prima seine Hornhaut auf den Fußsohlen entfernen kann. Danke für Info. Das werden wir bei nächster Gelegenheit mal ausprobieren. Danach lassen wir uns in der Sonne trocknen und begeben uns danach wieder zu unseren Campern. Wir stellen die Campingtische zwischen den beiden Campern zusammen und beginnen im Schatten mit dem Kochen für das Abendessen. Bei Carmen und Martin gibt es heute Hörnli und Ghackets (Hörnchennudeln mit Faschierten bzw. Hascheehörnchen könnte man auch dazu sagen). Ein wenig Parmesan darf da dann auch noch drüber und nicht fehlen. Bei Eveline und David gibt es wieder einmal Wraps. Die haben wir frisch gekauft. Mit „Italian Herbs“. Gefüllt werden diese mit gebratenem Hendlbrust-Geschnetzeltem, Champignons, Salat und Paradeisern. Einfach ein göttliches Abendessen. Von den Hörnli dürfen wir auch noch kosten. Schmeckt wirklich gut, diese Schweizer Spezialität. Leider haben sie kein Öpfelmues (Apfelmus). Das isst man normalerweise nämlich auch noch dazu. Wir sind glücklich und zufrieden mit unserem edlen Abendessen. Wir waschen das Notwendigste mit Hilfe unserer Wasserkanister ab. Aber nicht sehr gründlich, das werden wir dann morgen auf dem nächsten richtigen Campground erledigen. Martin und David trinken ein Kaiser Bier. Der Schweizer Bierexperte Martin befindet das österreichische „Kaiser“ als „mjooo isch guat xi“. Wir unterhalten uns noch großartig und kümmern uns danach um die Tagesberichte. Die Pläne für die nächsten Tage werden dann noch geschmiedet. Sehr viele Falter gibt es hier auf unserem Stellplatz. Das taugt Eveline überhaupt nicht. Aber wir werden es überleben. Ein gemütlicher Tag war das heute…
Gefahrene Kilometer: 145
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Bei den Huka Falls…

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Huka Falls…

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Beim Spa Thermal Park…

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Ein schwimmender Bimsstein… (Foto ist von Martin – mit seinem Samsung Handy)

Die Wanderung auf dem Tongariro Alpine Crossing Track…

Tag 146 // Um 5 Uhr läutet der Wecker. Es ist noch stockdunkel. Wir haben ganz gut geschlafen und fühlen uns fit für die heutige Wanderung. Wir tragen gleich eine Schicht Sonnencreme auf und schlüpfen in das gestern bereitgelegte Sportgewand. Die Wanderschuhe werden heute auch wieder einmal ausgeführt. Auch Carmen und Martin kriechen aus ihrem Camper. Wir begeben uns zur Küche und machen uns das übliche Morgenessen. Dieses nehmen wir gleich in der Küche zu uns. Im Anschluss gehen wir noch einmal retour zum Camper, schnappen unsere fertig gepackten Rucksäcke und schließen unsere mobile Behausung ab. Wir können den Camper an Ort und Stelle stehen lassen, weil wir nach der Wanderung hierher zurückkommen werden und noch für eine weitere Nacht reserviert haben. Kurz vor 6 Uhr verlassen wir zu Fuß den Campground. Gleich vorne neben der Straße warten schon andere Wanderer auf den Shuttlebus. Dieser kommt fast pünktlich um 6 Uhr daher. Kurz werden unsere Namen und somit die Reservierung gecheckt und auf der Liste abgehakerlt. Dann sitzen wir auch schon im Bus und fahren in den Nationalpark. Die Sonne geht langsam auf. Ein schöner Sonnenaufgang. Wir haben ein leichtes Déjà-vu. Als wir damals zum Sonnenaufgang im Outback in Australien mit dem Bus gefahren sind, hatte es eine ähnliche Stimmung. Sehr fein auf jeden Fall. Gerade einmal 20 Minuten sind wir unterwegs. Der Chauffeur lässt alle Wanderer aussteigen, erklärt kurz ein paar Dinge in sehr schnellem Englisch und fährt wieder davon. Es ist noch ziemlich kalt an diesem Morgen. David will das nicht so ganz wahrhaben und ist nur mit kurzer Sporthose und T-Shirt bekleidet. Der Rest der Gruppe hat zumindest einen wärmenden Oberteil an. Wir warten nicht lange und gehen gleich los. Es ist halb 7 Uhr. 19,4 Kilometer haben wir vor uns im Tongariro National Park. Der Track, den wir heute begehen wollen, nennt sich Tongariro Alpine Crossing. Das ist quasi der Highway der Wanderer. Es ist extrem viel los. Stündlich kommen Busse mit neuen Wanderern an. Wir wollen möglichst viele Kilometer zurücklegen, bevor die Sonne aufgeht. Die Wanderung ist zu Beginn relativ leicht und der Weg geht geradeaus. Schließlich kommen wir zu einem steileren Abschnitt. Aber immer noch ist der Track kein Problem für uns. Wir wandern in einer Vulkanlandschaft. Alles Lava- und Bimsgestein. Ähnlich wie damals in Hawaii, im . Die Landschaft und die Gesteinsarten hier sind also nichts Neues mehr für uns. Trotzdem ist es schön und es gefällt uns sehr gut. Im Laufe der Wanderung haben wir zwei steilere Passagen zu bewältigen. Überall sind Warnschilder aufgestellt, dass man die Wanderung nicht unterschätzen soll, dass das Wetter sehr schnell umschlagen kann, dass man genug Wasser und Proviant mithaben soll usw. Wir legen des Öfteren Pausen ein und stärken uns mit Wasser und Müsliriegel. Generell gehen wir es sehr gemütlich an. Uns hetzt ja nichts. Am Ende der Wanderung fahren dann stündlich wieder Shuttlebusse retour zu den Campingplätzen. Eine längere Pause legen wir am höchsten Punkt ein. Wir haben eine Schöne Aussicht auf den Vulkan, den Mount Ngauruhoe. Dieser diente in „Herr der Ringe“ als Schauplatz für den „Schicksalsberg“. Sehr schön schaut dieser aus. Wie man sich einen Vulkan eben vorstellt. Nur, dass er zum Glück keine Asche und Feuer spuckt. Im Moment zumindest nicht. An drei glasklaren Kraterseen, den Emerald Lakes, sowie einem dampfenden Schwefelfeld kommen wir ebenso vorbei. Das hatte wieder leichten Yellowstone-Charakter, wie wir finden. Nach der Mittagspause beim Blue Lake geht es hauptsächlich nur noch bergab. Nur noch kleine Steigungen müssen wir ab und zu überwinden. Kurz nach 14 Uhr kommen wir bei der Sammelstelle für die Shuttlebusse an. Wir suchen einen gemütlichen Platz im Schatten, trinken Wasser und essen ein paar Nüsse. Sehr viele andere Wanderer tun es uns gleich. Nur essen nicht alle hier Nüsse. Um 14:30 Uhr kommt unser Shuttlebus vorbei und wir besteigen diesen. Es ist sehr schwül und stickig darin. Die Wanderung war sehr anstrengend. Das spüren wir jetzt. Wieder am Campground angekommen, geht es gleich mal unter die Dusche. Danach trinken wir ein Bier im Schatten unter einem Baum und unterhalten uns mit anderen Schweizern und Bayern, die ebenfalls heute den Track gewandert sind. Wir sind also nicht alleine mit unserem schönen Erlebnis. Den Jacuzzi haben wir um 18 Uhr reserviert. Eigentlich ist uns noch so heiß von der Wanderung und von der Sonne, dass wir diesen zuerst gar nicht mehr wollen. Schließlich springen wir doch noch hinein. Aber das Wasser ist so extrem warm, dass wir es nicht länger als eine halbe Stunde bzw. eine Bierlänge aushalten. Wieder raus aus dem Whirlie und noch einmal unter die Dusche. Danach beginnen wir mit dem Kochen. Auch heute wird das auf den Gaskochern gleich am Stellplatz erledigt. Das ist um einiges gemütlicher als in der öffentlichen Küche des Campgrounds. Es gibt ein Carbonara Fertigpackerl. Dazu Avocados und Maissalat. Carmen und Martin bringen uns auf den Quinoa – Geschmack. Das werden wir demnächst ebenfalls mal ausprobieren. Ihre Quinoa Zucchini Pfanne schaut nämlich ebenfalls sehr leiwand aus. Nach dem Abendessen verstauen wir die frische Wäsche in den Staufächern des Campervans und beziehen das Bett. Wir machen es uns gemütlich und schreiben noch unsere Tagesberichte. Wir sind ziemlich müde und werden heute bestimmt gut schlafen…
Gefahrene Kilometer: 0
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 Auf dem Tongariro Alpine Crossing Track…

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Blick auf den Mount Ngauruhoe…

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Mount Ngauruhoe mit Krater…

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Abstieg zu den Emerald Lakes…

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Bei einem der Emerlad Lakes…

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Mount Ngauruhoe aus der Ferne bei der Rückfahrt…

Auf dem Forgotten World Highway vom Mount Taranaki zum Tongariro National Park…

Tag 145 // Eine so ruhige Nacht hatten wir schon lange nicht mehr. Am Fuße des Mount Taranaki, auf einem Schotterparkplatz, nächtigten wir heute. Martin ist als erster wach. Er ist ziemlich motiviert. So gegen 7 Uhr macht er sich auf den Weg Richtung Berg. Eveline bekommt das zwar auch mit, doch sie bleibt schließlich liegen. 45 Minuten später kommt Martin wieder retour. Mit genialen Fotos. Von unserem Parkplatz aus gesehen ist der Mount Taranaki nämlich in Nebel gehüllt. Doch weiter oben soll die Sicht prima sein. Martin ist ganz begeistert. Langsam wird es dann Zeit für das Morgenessen. Dieses nehmen wir natürlich im Freien zu uns. Viele andere Möglichkeiten haben wir dann eh nicht. Die Aussicht ist wunderschön und wir sind sehr zufrieden mit unserer Platzwahl für die gestrige Nacht. Um 9:09 Uhr verlassen wir den Schotterparkplatz und fahren Richtung Stratford. Die Damen der Runde brauchen nach wie vor Kontaktlinsenflüssigkeit. Heute ist Montag und deswegen stehen die Chancen jetzt besser, welche zu bekommen. Bei einer Unichem Pharmacy halten wir und entern den Laden. Leider wird das gewünschte Produkt in diesem Laden nicht geführt. Wir sollen es bei einem Optiker zwei Blocks weiter versuchen. David stockt dann trotzdem noch den gemeinsamen Vorrat an Bushman Insektenschutz auf. Das Zeug ist einfach gut und wir haben mit Fiji und Thailand noch zwei tropische Destinationen auf dem Plan. Dann gehen wir zu Fuß zum Optiker Stratford Optometrists. Dort werden die Mädels endlich fündig und wir schlagen zu. Programmpunkt Nummer 1 auf der Tagesordnung wäre somit mal erledigt. Nächstes „To Do“ auf unserer Liste ist tanken. Die Nächste „Z“ wird angesteuert. Mit vollem Tank machen wir uns um 10 Uhr auf Richtung Tongariro National Park. Wir nehmen den Forgotten World Highway. Dieser ist 155 Kilometer lang und soll sehr schön zu fahren sein. Wieder einmal ist auch der Weg ein Ziel des Tages. Wir halten bei einigen Aussichtspunkten. Die Landschaft ist geprägt von schöner Natur und zahlreichen Schaf und Kuhherden. Heute ist es leicht bewölkt und ziemlich warm, ungefähr 20 Grad. Um 12 Uhr kommen wir beim ersten Zwischenstopp des Tages an. In der Republik Whangamomona machen wir eine Pause und schauen uns um. Hier haben 40 Dorfbewohner vor einigen Jahren nach Meinungsverschiedenheiten mit der Regierung eine eigenständige Republik ausgerufen. Man kann sich sogar einen eigenen Stempel für den Reisepass abholen. Für 2 NZD. Erledigen kann man das in einem Restaurant, dem Whangamomona Hotel. Dann machen wir das eben. Hier kommen wir nicht so schnell wieder her. Nachdem zwei österreichische und zwei schweizerische Reisepässe gestempelt worden sind, bestellen wir Fish & Chips, einen Toast und Eveline bestellt sich als einzige ein Bier. Ja, das gibt es auch. NUR EVELINE gönnt sich jetzt ein Bier. Die beiden Herren müssen ja noch fahren und Carmen ist nicht so die Biertrinkerin. Natürlich dürfen die Herren mal von Evelines örtlich gebrauten Pale Ale kosten. Das Bier – sowie das Essen – schmecken wirklich sehr gut. Nach der Pause geht es jetzt weiter am Forgotten World Highway. Nächster Stopp ist dann der Moki Tunnel, auch „Hobbit Hole“ genannt. Vor dem Tunnel schießen wir ein paar Fotos, danach fahren wir durch. Die GoPro ist ebenfalls wieder einmal im Einsatz. David hat sie auf das Autodach montiert. Während der weiteren Fahrt hören wir Musik über Spotify. Die Fahrt ist ziemlich anstrengend. Es geht ständig bergauf, bergab und die Strecke ist noch dazu sehr kurvenreich. Eveline und Carmen haben sich als nächsten Programmpunkt die Mount Damper Falls ausgesucht. Ein kleiner Umweg, doch wir haben eh schon länger keinen Wasserfall mehr beäugt. Es wird deswegen wieder einmal Zeit. Die Campervans werden geparkt und wir marschieren über eine Schafkoppel einen markierten Weg entlang, bis wir zum höchsten Wasserfall von Neuseelands Nordinsel kommen. 78 Meter stürzt das Wasser in die Tiefe. Nach einigen Fotos gehen wir wieder retour. Eine ganze Stunde dauert unser Aufenthalt. Langsam sind wir ziemlich müde von der Fahrt. Einen weiteren Stopp wollen wir trotzdem noch einlegen. Auch auf dieser Strecke gibt es anscheinend eine Lavendelfarm. Doch als wir dort ankommen, ist die Farm leider schon geschlossen. Eine unfreundliche Dame winkt uns gleich weiter, retour Richtung Ausfahrt. Echt ziemlich unfreundlich. Bei der Ausfahrt sehen wir dann erst, dass ein klitzekleines zugewachsenes „closed“ Schild beim Tor hängt. Okay. Das darf man schon einmal übersehen. Jetzt geht es weiter. Wir fahren noch einige Zeit bis zu unserem Campground im Tongariro Nationalpark. Diesen haben wir schon vorreserviert. Als wir bei der Plateau Lodge ankommen, checken wir im Office ein und ein netter älterer Herr bedient uns geduldig. Wir buchen gleichzeitig noch einen Shuttlebus für die Wanderung, die morgen geplant ist. Die ganze Prozedur dauert fast eine halbe Stunde. Danach stellen wir uns auf unsere Plätze. Wieder einmal nebeneinander. Wir beginnen mit dem Kochen. Schöne Holztische stehen uns auf diesem Campingplatz bei unseren Stellplätzen auch zur Verfügung. Es gibt Nudeln mit Brokkoli und Philadelphia Sauce. Bei Carmen und Martin gibt es ebenfalls Hörnchen mit Pesto. Carboloading für die morgige Wanderung. Nach dem Essen kümmern sich Martin und David um den Abwasch. Die Mädels springen derweil unter die Dusche. Der Campingplatz ist sehr sauber und ordentlich. Es gibt sogar einen Jacuzzi. Den reservieren wir uns noch im Office für den morgigen Abend, wenn wir von der Wanderung retour kommen. Den restlichen Abend verbringen wir mit Rucksack packen und Jause richten. Die Wanderung soll sehr anstrengend sein und das Wetter im Nationalpark kann von einem Moment auf den anderen plötzlich umschlagen. 2 Personen pro Woche werden durchschnittlich per Hubschrauber gerettet. Sehr aufregend. Irgendwie haben wir das Gefühl, morgen den Mount Everest zu besteigen. Zu dem Trailhead kommt man nur per Shuttle Bus. Wir sind gespannt. Um 22 Uhr versuchen wir zu schlafen. Der Shuttlebus morgen geht nämlich schon um 6 Uhr. Gute Nacht…
Gefahrene Kilometer: 250
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Sicht auf den Mount Taranaki während dem Frühstück…

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Auf dem Weg nach Whangamomona…

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Hier gibt es die Stempel für den Reisepass…

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Moki Tunnel…

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Landschaft neben dem Forgotten World Highway…

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Mount Damper Falls…