Ein von Kulinarik geprägter, dritter Tag in Tokio…

Tag 173 // Guten Morgen Tokio! Konnichiwaaaa!! Hai! Hai! Arigatooouuu! Einen letzten vollen Tag in Tokio haben wir noch vor uns. Die Nacht war sehr angenehm. Das Bett ist sehr bequem. Wir stehen kurz nach 7 Uhr auf. Heute wollen wir früh starten. Um 8 Uhr begeben wir uns zum Frühstück. Vorher klopften wir noch bei der Tür von Stoani und Hauns. Doch keine Reaktion. Schlafen die noch? Was ist da los? Egal, vielleicht sind sie ja schon beim Buffet. Doch im Frühstücksraum sind sie nicht anzutreffen. Wir frühstücken auf jeden Fall mal in aller Ruhe. Danach gehen wir wieder aufs Zimmer. Vorher klopfen wir noch einmal bei den Herren. Wieder keine Reaktion. Gut, dann schreiben wir mal den Blog fertig und machen einen groben Plan für den Tag. Irgendwann, so kurz vor 9:30 Uhr, klopft es schließlich bei unserer Tür. Hauns steht in der Tür und teilt uns mit, dass sie gestern noch „ziagn“ waren. Also die beiden waren bis 4 Uhr früh irgendwo in Tokio unterwegs. Danach konsumieren die beiden noch den letzten Rest des Frühstücksbuffets. Wir packen uns derweil zusammen und die Reisegruppe versammelt sich anschließend beim Hotelausgang. Was steht heute auf dem Programm? So einiges. Gleich rein in die nächste U-Bahn. Wir navigieren per Google Maps. Mit Hilfe des Sushi Wifis, das wir immer im Rucksack dabeihaben, sind wir alle 4 immer online. Das ist sehr praktisch. Vor allem deswegen, weil man ja die Offline Karte von Japan nicht herunterladen kann und deswegen immer Internet braucht, um Google Maps zu verwenden. Also kurz gesagt für die Navigation mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Tokio ist es sehr von Vorteil online zu sein. Das erste Ziel des Tages ist der äußere Tsukiji Fisch Markt. Ein Markt im Freien. Sehr viele Stände mit den unterschiedlichsten Produkten und Speisen. Wir kosten uns durch. Beim heutigen Frühstück haben wir uns genau deswegen sehr zurückgehalten. Erstes Leckerli ist ein Grillspieß mit Wagyū-Rind. Ein teurer Spaß, aber man ist ja nicht jeden Tag in Japan und kann ein echtes Wagyū-Rind probieren. Der Spieß wird nur kurz von der Flamme geküsst, dann ist er auch schon fertig. Und es schmeckt echt edel. Sehr zartes Fleisch, welches fast auf der Zunge zergeht. Eveline probiert eine Mehlspeise. Die ist aber nicht so unser Fall. Die Konsistenz ist gewöhnungsbedürftig. Das nächste Highlight bildet ein Sake Stand. Selbstgebrannter Sake wird hier angeboten. Der gehört natürlich verkostet. Die Runde zahlt Stoani. Normaler Sake für Hauns und Stoani, warmer Sake für Eveline und David. Prost! Oder besser „Kanpai“, wie die Japaner sagen. Der Sake ist ziemlich stark, aber sehr gut. Danach essen wir noch einen Thunfisch-Spieß und ein Rogen Sushi Häppchen, mit fettem orangenem Lachsrogen. Doch das ist noch nicht genug des kulinarischen Experiments. Jetzt gehen wir Sushi essen. Ein Running Sushi Lokal sticht uns ins Auge. Es gibt einen Typen, der den Weltrekord hält für den teuersten, jemals ersteigerten Blauflossenthunfisch. Und dieser Typ hat eine Sushi Restaurant-Kette. Wir stehen gerade vor einem seiner Lokale. Also gleich rein mit uns und losgelegt. Verdammt gutes Sushi. Man bezahlt nach konsumierten Tellern. Also kein „All you can eat“. Je edler ein Sushi Teil ist, desto teurer ist es natürlich. Der Farbcode der Teller gibt an, wieviel man bei der Endabrechnung dafür berappen muss. Uns sind die Farben eigentlich egal. Wir essen nur das, was uns gefällt. Es schmeckt sehr gut. Nur Stoani hat eine Süßigkeit ergattert, die alles andere als leiwand schmeckt. Wir schlagen uns die Bäuche voll, bis nichts mehr geht. Bei der Abrechnung fährt die Kassiererin mit einem Scanner über den Tellerstapel. In jedem Teller ist ein Chip eingebaut. Biep Biep Biep. Und zack, schon hat sie die Zeche auf einen Blick am Display. Sehr genial eigentlich. Kein billiges Erlebnis, aber das war es definitiv wert. Danach gehen wir noch eine kleine Runde durch den restlichen Markt und sind schließlich fertig mit unserem Markterlebnis. Weiter geht’s jetzt. Da wir schon in der Nähe des Hafens sind, wollen wir uns diesen natürlich anschauen. Auf dem Weg dorthin durchstreifen wir den Hamarikyu Garden. Eine schöne Anlage, die ersten Kirschbäume blühen bereits. Am Ende des Gartens besteigen wir ein Boot und nutzen dieses, um ein paar Stationen bis nach Asakusa zu fahren. Es ist sehr heiß auf dem Boot. Heute scheint die Sonne, wir haben perfektes Wetter erwischt. Nach dem wir gut gelandet sind, stärkt sich ein Teil unserer Reisegruppe mit einem Frozen Joghurt. Mit dem Wegproviant geht es weiter zum Touristeninformationszentrum. Dort gibt es im 8. Stock des Gebäudes eine Aussichtsplattform, von welcher aus man einen schönen Blick auf den Asakusa Schrein und den Tokyo Skytree haben soll. Das erledigen wir in kurzer Zeit, um gleich darauf durch Asakusa durchzugehen. Am Ende eines Marktbereiches, wo man Messer, Schwerter, Souvenirs, Sushi Stäbchen und eigentlich so gut wie alles kaufen kann, kommen wir schließlich zum Schrein. Eine Tempelanlage. Das Heiligtum, um welches dieser Tempel gebaut wurde, ist noch nie gesehen oder öffentlich gezeigt worden. Man weiß eigentlich nicht genau, ob das Heiligtum eigentlich existiert. Vor dem Tempel steht eine riesige Schüssel mit Sand, in der hunderte Räucherstäbchen stecken. Der Rauch soll eine heilende und kräftigende Wirkung haben. Man „reibt“ sich quasi mit dem Rauch ein. Wir als Nichtraucher probieren es halt mal aus. Wird schon nicht schaden. Danach betreten wir noch den Tempel und sind schließlich nach ein paar Fotos und Videos auch mit dieser Attraktion fertig. Auf geht’s jetzt zum Skytree. Dieses Gebäude ist das zweithöchste der Welt, gleich nach dem Burch Kalifa in Dubai. Der Tokio Tower hat uns noch nicht gereicht. Wir müssen unbedingt noch höher hinauf. Vorallem weil wir beim Tokio Tower nur auf halber Höhe waren. Wenn wir schon mal hier sind, eh klar. Über 600 Meter ist der Turm hoch. Wir sehen ihn klarerweise schon aus der Ferne und gehen zu Fuß bis zum Eingangsbereich. Nicht zu übersehen, das edle Stück. Natürlich wird man beim zweithöchsten Gebäude der Welt als Tourist abgezockt. Aber da müssen wir jetzt drüberstehen. 25 Euro kostet der Lift bis ganz hinauf. Wobei man nicht von unten ganz hinauffahren kann, sondern einen Zwischenstopp bei der ersten Aussichtsplattform machen muss. Hier gehen wir eine kurze Runde, aber wir checken uns gleich die Tickets für den höchsten Punkt des Gebäudes, den mal als Besucher erreichen kann. Also nochmal rein in den Lift und ganz nach oben. Hier ist die Aussicht über Tokio richtig genial. Eine riesige Stadt. Man sieht nur Stadt, weit und breit. Sogar die Spitze des Mount Fuji kann man über einer Wolkendecke in der Ferne erblicken. Wir bleiben solange, bis die Sonne untergegangen ist. Tokio bei Nacht und das in einer Höhe von 500 Metern. Sehr fein ist das. Ein herrlicher Tag, eigentlich sind wir jetzt fertig mit unserem Plan heute. Und ob man es glaubt oder nicht, wir könnten schön langsam wieder was essen. Hauns hat Lust auf Fleisch. Und er ist es auch, der uns für den restlichen Abend in das Viertel Ueno führt. Dort waren sie gestern Nacht unterwegs und da hat er ein paar nette Lokale gesehen. Also nichts wie dorthin. Viele Touristen gibt es hier nicht. Wir fallen definitiv auf. Wir klappern einige Lokale ab und entscheiden uns dann für ein Grilllokal. Hier wird absolut kein Englisch gesprochen und wir sind die einzigen weißen Menschen und wahrscheinlich auch Touristen in dem Lokal. Wir werden im Obergeschoß platziert. Will man uns verstecken? Ein Gasgriller steht auf dem Tisch. Das hätten wir ja schon öfter gehabt in den letzten Monaten. Per Tablet (iPad) bestellen wir dann das gewünschte Grillgut bzw. ein paar fertig gekochte Gerichte wie Reis und Sushi für Eveline. Nach und nach werden uns die bestellten Sachen serviert. Wir beginnen mit Thunfischsteaks und Garnelen und arbeiten uns dann zu Tintenfisch und Aal vor. Hauns und David übernehmen das Grillen. Ein ausgiebiges Abendessen. Ein paar Bier dürfen natürlich auch nicht fehlen. Sehr, sehr edel war das. Fast wie Raclette. Wir sind zufrieden. Ein gemütlicher Abend. Auch die Rechnung wird per Tablet geordert. Bezahlen muss man beim Ausgang. Sehr freundlich war das Personal hier nicht gerade, aber das stört uns jetzt nicht. Stoani will unbedingt noch in eine Karaoke Bar. Wir gehen halt mal mit und helfen bei der Suche. Richtig fündig werden wir aber nicht. Vielleicht ist das nur ein Gerücht, dass die Japaner so geil auf Karaoke sind? Man weiß es nicht. In einem Lokal werden wir sogar ausgelacht, als wir als auffällige Touristen nach Karaoke fragen. In einem anderen Lokal gibt es nur Darts und Billard, sowie eine für uns zu teure Gebühr, nur damit man auf einem der Tische Platz nehmen darf. Wir seilen uns ab und machen uns auf den Weg retour zum Hotel. Stoani und Hauns suchen weiter nach einer Karaoke Bar und bleiben noch. Zurück beim Hotel waschen wir noch eine Maschine Wäsche in der Hotel Laundry. Dann gehen wir duschen und packen mal unser Zeug zusammen. Morgen früh müssen wir ja schon wieder auschecken. Sehr schön ist es in Tokio. Morgen schauen wir mal, was es sonst noch so an schönen Plätzen gibt, im restlichen Japan…
DSCF0005-3

Die erste Wagyū Verkostung…

DSCF0013-2

Typische Fassade beim Tsukiji Fisch Markt…

DSCF0014-2

Beim Sake Stand…

DSCF0023-3

Im Sushi Restaurant…

DSCF0058-3

Spaziergang durch den Hamarikyu Garden…

DSCF0028

Hamarikyu Garden…

DSCF0053-2

Die ersten Kirschen blühen schon…

DSCF0071-3

Bootsfahrt nach Asakusa…

DSCF0089-2

Der Tokyo Skytree aus der Ferne…

DSCF0157

Aussicht am Abend vom Tokyo Skytree…

DSCF0186

Langsam gehen die Lichter der Stadt an…

DSCF0181

Tokyo nach Sonnenuntergang – Ausblick von 450 Metern Höhe…

Der zweite Tag in Tokio…

Tag 172 // Eine sehr ruhige und angenehme Nacht haben wir hinter uns. Das Bett ist sehr bequem und die Zimmertemperatur ist genau so, wie eben eine Zimmertemperatur sein sollte. Sehr angenehm also. Eveline steht schon um 7 Uhr auf und macht sich fertig für den Tag. David folgt ihr etwas später. Es ist sowieso schon sehr wenig Platz im Zimmer. Da ist es die beste Variante Platz zu sparen, wenn man einfach im Bett liegen bleibt. Um 8 Uhr gehen wir zum Zimmer von Stoani und Hauns und holen die beiden zum Frühstück ab. Stoani war sogar schon laufen. Hauns nicht. Wir begeben uns zum Frühstücksraum und bedienen uns. Sogar einen Platz nebeneinander können wir ergattern. Nach einem ausgiebigen japanischen Frühstück geht es noch einmal kurz aufs Zimmer. Der Daypack wird noch gepackt und danach treffen wir unsere Reisebegleiter im Freien vor dem Hotel. Es ist sonnig heute. Aber sehr frisch. 8 Grad hat es. Was steht heute auf dem Programm? Wir wollen uns mal ein U-Bahnticket kaufen für die nächsten 48 Stunden. Da spart man angeblich einiges an Geld. Der Typ im Infocenter gestern hat uns die U-Bahn-Station genannt, wo wir das angeblich erledigen können. Dort gehen wir mal zu Fuß hin. Bei der Station angekommen, werden wir nicht fündig. Wir entern das erstbeste Büro. Ein Lost & Found Schalter. Hier wird uns nicht geholfen. Kein Englisch wird hier gesprochen. Mit einem ausgedruckten und vorbereiteten laminierten Zettel in englischer Sprache wird uns mitgeteilt, dass es hier so ein Ticket nicht zu kaufen gibt. Wahrscheinlich sind wir nicht die ersten, die hier nachfragen. Also gehen wir zur nächsten Station. Dort entern wir wieder ein ähnliches Büro. Anscheinend wieder die Verwaltung inkl. Lost & Found Schalter. Hier wird jetzt zumindest ein bisschen Englisch gesprochen, aber Ticket für 48 Stunden gibt es auch hier nicht. Langsam geht uns die Geduld aus und wir beschließen, dass wir es gut sein lassen. Wir kaufen uns einfach die Einzelfahrten. So viel wird es schon nicht sein. Beim Ticketautomaten entscheiden wir uns dann für eine Pasmo Card. Diese ist das gleiche Produkt wie die bekanntere Suica Card. Nur eben ein anderer Anbieter steckt dahinter. Ein praktisches Teil. Man kann einen gewissen Betrag drauf laden und dann einfach damit fahren. Man spart sich den Kauf von unzähligen Einzelfahrten in den jeweiligen Stationen. So, endlich hätten wir das erledigt. Die erste Station des Tages ist der Tokio Tower. Ein schöner rot-weißer Fernsehturm. Was machen wir hier? Wir fahren nicht ganz hinauf. Ein anderes Kombiticket wird es. Wir fahren mit dem Lift nur bis zur Hälfte des Towers, der Main Observatory. Danach wollen wir im unteren Geschoß eine One Piece World besuchen. Hauns ist großer Fan der Anime Zeichentrickserie. Das ist jetzt also Pflichtprogramm. Mit dem Lift geht es in die Höhe zum Main Observatory. Ein klassischer Rundweg, mit Überblick über die Stadt. Wie wir es schon so oft in anderen Städten erlebt und gemacht haben. Sehr schön ist das. Danach geht es wieder runter und rein in die Welt von One Piece. Man kann es ein bisschen mit Disneyland und den Universal Studios vergleichen. Hauns kennt sich ziemlich gut aus und erklärt uns Unwissenden die Figuren der Serie. Stoani hat zumindest ein bisschen eine Ahnung davon. 2 Stunden und einige Aktivitäten, Rätsel und Fotos später, verlassen wir den Tokyo Tower wieder. Das nächste Ding auf der Liste wäre also abgehakt. Jetzt geht es zum Meiji Schrein. Dort gehen wir spazieren. Ein schöner Park. Es gefällt uns sehr gut. Eine Art Tempelanlage. Hauns kauft sich einen japanischen bzw. buddhistischen Glücksbringer. Stoani betet wie ein Buddhist. Wenn das der heilige Franziskus sehen würde. Einige Fotos und Videos später geht es weiter zum nächsten hohen Gebäude. Dem Tokyo Metropolitan Government Building. Hier muss man nichts bezahlen. Nur eine lange Schlange hat man vor sich. Wir stellen uns brav an und dann geht es mit dem Lift in den 44 Stock. Oben angekommen, erblicken wir neben der nächsten schönen Aussicht über die Stadt einige Souvenirshops und Stände. David kauft heute mal zur Abwechslung Souvenirs ein. Aber nicht für sich selber. Also sind es eigentlich Mitbringsel. Egal. Auch Stoani shoppt erfolgreich im Auftrag seiner Schwester. Nach fast einer Stunde geht es wieder runter. Natürlich muss man sich auch beim runterfahren wieder anstellen. Endlich sind wir wieder draußen. Rein in die nächste Metro und weiter zur Shibuya Kreuzung. Diese Kreuzung ist sehr bekannt dafür, dass die Menschen in Massen bei „grün“ aus allen Richtungen kreuz und quer über die Straße laufen. Das schauen wir uns natürlich auch noch an. Zuerst mal von unten. Stoani schmeißt sich ins Getümmel. David ist mit filmen beschäftigt, Eveline fotografiert. Wo Hauns ist, wissen wir nicht. Dann erblicken wir eine Aussichtsplattform, von der man aus der Vogelperspektive auf die Kreuzung schauen kann. Da müssen wir rauf. Alles kostenlos, kein Eintritt. Der Überblick über das Schauspiel ist spektakulär. Haben wir das also auch noch gesehen. Jetzt haben wir Hunger. Im Gleichen Gebäude, wo sich die Aussichtsplattform befindet, gibt es einige Restaurants. Hier bestellen wir bei einem Lokal wieder einmal bei einem Automaten. Zum Abendessen gibt es Tomaten Basilikum Subo für Eveline und Prawn-Vegetable-Tempura für David. Hauns und Stoani essen etwas Ähnliches, das wir jetzt nicht mehr so genau beschreiben können. Der Tag dauert jetzt schon sehr lange und wir werden müde. Wir beschließen, zum Hotel zurückzufahren. Vorher gönnen wir uns noch einen Cheeseburger bei McDonalds. Den muss man einfach probieren. McDonalds in Tokio wäre also auch abgehakt. Jetzt aber retour zur Unterkunft. Natürlich mit der Metro. Beim 7-Eleven kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein. Unter anderem eine Reisecke für Eveline. Die gehen einfach immer. Stoani kauft Bier. Im Zimmer setzten wir uns noch zusammen und trinken eines. Nur David verzichtet heute noch darauf. Eigentlich wollten Stoani und Hauns noch in eine Karaoke Bar. Doch Eveline und David verzichten. Wir sind zu müde. Nach dem Duschen wollen wir das warme Zimmer nicht mehr verlassen. Nur mehr ein grober Plan für den nächsten Tag wird geschmiedet. Danach schreiben wir noch unsere Tagesberichte und gehen um 23 Uhr schlafen. Ein sehr schöner Tag in Tokio geht zu Ende…
DSCF0007-3

Der Tokio Tower…

DSCF0024-3

One Piece Ausstellung…

DSCF0023-2

One Piece Zeichnungen…

DSCF0047-3

Beim Meiji Schrein…

DSCF0012-2

Aussicht vom Metropolitan Government Building…

DSCF0074-3

Shibuya Kreuzung von Oben…

DSCF0071-2

Shibuya Kreuzung…

Der erste Tag in Tokio…

Tag 171 // Wir haben ganz gut geschlafen. Haben wir heute einen Wecker gestellt gehabt? Wir sind uns nicht mehr sicher. Nein, wahrscheinlich nicht. Wir werden trotzdem sehr früh wach. Die drei Stunden Zeitverschiebung machen sich zu unseren Gunsten bemerkbar. Wir sind in Japan! Geile Sache. Wie spät ist es eigentlich? Kurz nach 6 Uhr erst. Eveline begibt sich ins Bad und lässt sich Badewasser ein. Die Badewanne ist sehr klein. Eveline kann die Füße gar nicht ausstrecken. Das Badezimmer ist generell sehr eng und alles andere, als geräumig. Doch wir sind zufrieden. Soviel Luxus hatten wir schon lange nicht mehr. Eveline genießt das jetzt mal so richtig. Ein arger Kontrast zu Fidschi. Einfach eine ganz andere Welt. David wird um 7 Uhr wach. Besserung hat sich endlich eingestellt. Kein Fieber mehr. Das ist schon mal gut. Wir surfen ein bisschen im Internet und kochen uns einen Tee. Um 8:30 Uhr gehen wir frühstücken. Der Frühstücksraum ist vollbesetzt. Es ist Samstag. Sehr eng ist es hier. Alles in Tokio ist anscheinend sehr eng und kompakt. Auch die kleinen Tische, auf denen die Hotelgäste aufgereiht sitzen und ihr Frühstück konsumieren. Das Frühstücksbuffet ist sehr üppig. Es gibt Joghurt, Früchte, Croissants, Reis, Kaffee, Würstel, Eierspeise und noch vieles mehr. Wir sind sehr zufrieden und genießen die Vielfalt. Danach fragen wir noch bei der Rezeption nach, ob denn unser online bestelltes Pocket Wifi schon geliefert wurde. Leider Nein. Sehr schade, da werden wir den Herren und Damen von Sushi Wifi gleich mal eine Mail schreiben und nachfragen, was da los ist. Als wir wieder auf dem Zimmer sind, läutet das Zimmertelefon. Völlig perplex wundern wir uns, woher dieses unangenehme Piepen jetzt auf einmal kommt. Feuermelder? Dann die Erkenntnis: Ahhhh! Ein Festnetztelefon. Vielleicht ist es die Rezeption, die uns jetzt mitteilt, dass das „Sushi Pocket Wifi“ doch schon geliefert wurde und sie es erst jetzt gefunden haben. David hebt ab. Am anderen Ende spricht Markus. Er und Hannes sind gerade eben angekommen und warten jetzt bei der Rezeption. Sehr fein. Dann gehen wir mal unseren Besuch begrüßen. Hauns und Stoani. Da sind sie. 12 Stunden Flug haben sie hinter sich. Dafür schauen sie ziemlich fit aus. Umarmungen und Bussi-Bussi. Letzteres aber nur mit Eveline. Warum sind die beiden eigentlich hier? War da etwa Alkohol mit im Spiel? Werfen wir mal einen Blick zurück in die Vergangenheit. Es ist Ende August 2018. Eine Veranstaltung steigt im legendären club:raum. Den kennt bestimmt jeder, oder? Wer ihn nicht kennt, dem sei erklärt, dass es sich hierbei um eine Partylocation handelt, die unsere gemeinsame Jugend und besonders unsere 20er geprägt hat. Es ist schon ziemlich spät. Hauns und David stehen schon ziemlich gut „bedient“ bei der Bar. Der Duft von kalten Frankfurtern mit Senf und Kren mischt sich mit dem Dunst von Bier, Bacardi und dem Rauch von blauen Chesterfields. Es ist einer der letzten Abende vor dem Antritt unserer Weltreise. Hauns lallt im ungefähren Wortlaut zu David: „Japan bin i da neidig. Japan wollt i immer scho seng.“ David zurück: „Na daun kumst hoid afoch noch.“ Irgendwann hat sich dann Stoani noch in den Plan eingebaut und wir haben die Aktion während unseres USA-Trips mit den beiden Herren fixiert. Seither ist die Zeit ziemlich schnell vergangen. Wieder zurück in die Gegenwart. Nach der Begrüßung gehen wir auf unser Zimmer. Hauns und Stoani können ihr Zimmer erst um 15 Uhr beziehen. Deswegen wird ihr spärliches Gepäck derweil mal bei uns im Zimmer zwischengelagert. Wir setzten uns gemütlich zusammen. Stoani packt zwei Packungen Dragee Keksi Milchschokolade und 4 Bierdosen Gösser aus seinem kleinen Trolley. Wahnsinn. Wir bekommen sogar Geschenke mitgebracht. Danke! David verzichtet heute schweren Herzens auf das Bier. Eveline stoßt dafür mit Stoani an. Hauns trinkt auch nichts. Prost! Auf unseren Japan Trip! Danach beratschlagen wir uns in Ruhe, was wir denn so alles machen wollen mit dem restlichen Tag. Eine Touristeninformation wäre nicht schlecht. Damit haben wir bist jetzt in jedem Land positive Erfahrungen gemacht. Schnell ergoogeln wir eines. 1,5 Kilometer ist es nur entfernt. Die gehen wir doch locker zu Fuß. Bewegung schadet nicht und wir sehen was von Tokio. Und schon geht es los. Es ist ziemlich frisch heute. Haube und Jacke sind mit dabei. Es ist sonnig, bei 12 Grad. Ein leichter aber kalter Wind komplettiert das heutige Wetter. Unterwegs gehen wir noch Geld abheben bei einem 7-Eleven. Mit der VISA ist man hier in Japan leider nicht in allen Geschäften und Lokalen ganz vorne dabei. Deswegen brauchen wir jetzt mal ein bisschen Cash. Wir genießen den Spaziergang und tratschen nebenbei. Schließlich kommen wir zur Touristeninformation. Ein netter Mitarbeiter hält uns sogar die Tür auf. Sehen wir etwa aus, wie Touristen? Hier in Japan eindeutig ja. Wir fallen auf. Erkundigen wollen wir uns in erster Linie über die öffentlichen Verkehrsmittel in Tokio und ob es hierfür irgendwelche Ermäßigungen oder Vergünstigungen gibt. Danach erfahren wir noch, dass es in ungefähr einer Stunde eine kostenlose Führung einer freiwilligen Dame geben wird. Diese beinhaltet hauptsächlich den Kaiserpalast und wird in englischer Sprache abgehalten. Ideales Programm für den heutigen Tag, wie wir finden. Da sind wir dabei. Die Zeit bis zur Führung wollen wir mit Essen überbrücken. Gleich im Untergeschoß des Informationszentrums befindet sich eine kleine „Fressmeile“ mit ein paar Restaurants. Hauns findet ein Ramen Lokal. Da müssen wir jetzt hin. Bestellt wird beim Eingang mit Hilfe eines Automaten. Dann nimmt man Platz und das Bestellte wird einem serviert. Das Essen ist sehr wohlschmeckend und zudem noch sehr günstig. Wir sind sehr zufrieden. Jetzt brauchen wir einen Verdauungsspaziergang. Die restlichen Minuten, bis die Führung beginnt, halten wir noch etwas Smalltalk mit den beiden Mitarbeitern im Infocenter. Sehr nett sind die beiden. Danach kommt schon unser Guide. Wir hinterlassen unsere Namen auf einer Liste und schon beginnt die Führung. Nur wir Vier sind anwesend und nehmen an der Führung teil. Das Alter der Dame ist schwierig zu schätzen. Ungefähr 50? Wir wissen es nicht. Sie macht diese Führungen ehrenamtlich. Ihr Englisch ist leider sehr schlecht. Draußen weht der Wind jetzt noch stärker. Man versteht die Dame deswegen kaum. Aber sie ist wirklich sehr bemüht und beantwortet alle unsere Fragen. Wir sehen den Kaiserpalast und die Befestigungsanlage darum herum. Aber nur von außen. Betreten darf man das Areal nicht. Nur den Garten, den darf man besichtigen. Als wir hier durch sind, endet die Tour. Wir bedanken uns höflichst und wollen der Dame ein paar Münzen Trinkgeld für ihre Dienste zustecken. Sie ist deswegen aber fast beleidigt und weicht gleich zurück. Okay sorry, dann halt nicht. Fast zwei Stunden hat die Tour gedauert. Jetzt brauchen wir mal W-Lan und einen Kaffee für die weitere Planung. Leichter Jetlag macht sich jetzt langsam bemerkbar. Über der Metrostation befindet sich eine Art Einkaufszentrum. Hier werden wir hoffentlich fündig werden. So ist es dann auch. Wir haben W-Lan und stärken uns mit Kaffee und Mehlspeise. Anschließend geht es weiter mit der Metro ins Viertel Akihabra. Dort soll angeblich einiges los sein. Hauns will dort unbedingt hin. Hier ist wirklich einiges los. Die Straßen sind gleich mal um einiges voller. Wir kommen bei einem Kart Verleih vorbei. Man kann mit Go-Karts durch Tokio fahren. Verkleidet in Mario und Luigi Kostümen, wie im Nintendo Video Spiel. Geile Sache. Aber man braucht einen gültigen, internationalen Führerschein. Den haben nur Eveline und David mit dabei. Also müssen wir das bleiben lassen. Die Wartezeit wäre wahrscheinlich eh viel zu lang. Da haben schon ein paar Leute vor uns reserviert. Dann „streunern“ wir weiter durch die Straßen von Akihabra. Das Wort „streunern“ hat Hauns heute in unseren Wortschatz eingeführt. Das gefällt uns und ist sehr passend. Eveline kauft sich bei einem Stand eine ihrer geliebten Reisecken. Wir sind außerdem in der Welt der Animes und Mangas gelandet. Einige Geschäfte betreten wir. Unglaublich, was hier los ist und was es hier alles zu erwerben gibt. Eine Reizüberflutung. Fast so schlimm, wie Disneyland. Aber irgendwie gefällt es uns sehr hier. Spielhallen, Manga Puppen, überall diese japanischen Schriftzeichen und Leuchtreklame. Hier verweilen wir, bis es dunkel wird. Dann gehen wir zu Fuß zurück zum Hotel. Genug für den heutigen Tag. Es ist 18:30 Uhr. Sehr kalt wird es jetzt am Abend. Nur um die 8 Grad. Stoani und Hauns müssen außerdem erst noch einchecken. Das wird jetzt erledigt. Wir machen es uns in den Zimmern gemütlich. Eveline telefoniert noch mit ihren Eltern, so wie jeden Samstag. Danach gehen wir duschen und schreiben unsere Tagesberichte. Tokio, du bist eine geile Stadt. Wir sind schon sehr gespannt, was du morgen sonst noch so zu bieten hast…
DSCF0008-3

3 Schmähbären in Tokio…

DSCF0016-2

Bronze Statue von Kusunoki Masashige…

DSCF0027-3

Nijubashi-Brücke beim Kaiserpalast….

DSCF0046-3

Ein Wachturm des Kaiserpalastes in Tokio…

DSCF0059

Wir entern Akihabara…

DSCF0054

Eine bunte Welt ist das hier…

DSCF0062

Unser Frühstücksraum im Hotel (am Abend)…

Von Nadi nach Tokyo…

Tag 170 // Guguck. „4.05 Uhr“ erblickt Eveline auf ihrem Handybildschirm. Wie sagt man so schön, der frühe Vogel fängt den Wurm. Oder der frühe Wurm hat einen Vogel? Man kann sich nie genug über das nächste zu bereisende Land informieren. Außerdem ist es auch sehr warm im Bett. David ist wie ein heißer Thermophor. Na gut, einmal noch die Äuglein zu. Um 6.30 Uhr wird nochmal das W-Lan vom Hotel ausgenutzt, sowie die Sim Karte von Vodafone. Einige Spotify Playlists werden runtergeladen. Kurz vor 8 Uhr macht sich Eveline auf den Weg zur Wäscherei. Dort sind schon Taschen hergerichtet mit unserer sauberen und fast trockenen Wäsche. Ein kurzer Plausch mit der Lady und schnell geht es wieder retour. Die Rucksäcke werden von neuem gepackt. Eveline nimmt das Packen der Wäsche in die Hand. Warme Sachen müssen gleich nach oben gepackt werden, da in Japan zurzeit Winter ist. David erhält mal seine Morgenmedikamente und einen Tee von Schwester Eveline. Um 9 Uhr geht es nochmal ab unter die Dusche. 10 Uhr ist Check-Out. Ein Taxi wird für uns bestellt, dass nur wenige Minuten an Ort und Stelle ist. Der Taxifahrer hält Sicherheitsabstand zu uns. Er hat wohl Angst, uns mit dem Gepäck helfen zu müssen. Nach 15 Minuten kommen wir am Flughafen an. 13 Fiji-Dollar sind für die kurze Fahrt vollkommen in Ordnung. Ein Gepäckswagerl wird sofort geholt und wir laden unsere Sachen direkt darauf ab. Davids Energie muss geschont werden. Wir müssen ja auch noch durch ganz Tokio heute Abend nach dem Flug. Wir sind zwar fast 3 Stunden vor dem Abflug dort, aber der Check-In ist schon offen. Los geht’s. Die Rucksäcke werden in unsere schönen, schwarzen Übersäcke gepackt und abgegeben. Insgesamt 38 kg haben unsere zwei Reisebegleiter. Die zwei kleinen Handgepäcksrucksäcke werden zum Glück nicht abgewogen, sonst würde Davids Rucksack sicherlich beschlagnahmt werden. Wir lassen somit die drei Handgepäcksstücke auf dem Wagerl und fahren zum Foodcorner. Da gönnen wir uns einen leckeren Frühstücksburrito, Capuccino für Eveline und einen gesunden Smoothie mit roter Rübe, Ingwer und Karotte für David. Ein Pocket-Wifi wird noch online für Japan vorbestellt. Um 12 Uhr gehen wir mal gemütlich zum Sicherheitscheck. Es ist nicht viel los, wir kommen gleich dran. Keine Probleme beim Elektronikrucksack. Ein Security Mann, der beim „Sprengstofftest“ steht, hält uns auf. Er streckt David die linke Hand entgegen. Zuerst wissen wir nicht, was er will, aber wenige Sekunden später kommen wir drauf, dass er uns nur begrüßen will, vor allem David. Linksfahrer grüßen scheinbar mit der linken Hand. Strange. Ein weiterer kurzer Plausch über unsere schöne Fidschi-Time folgt. Eveline interveniert und fragt, wo es weiter geht, um das Gespräch zu beenden, da nicht mehr viel Zeit bleibt bis zum Boarding. Wir wollen auch noch einen Gewandwechsel machen. Sommergewand: adieu! Wintergewand: here we go! Wir setzen uns gleich zum Gate, füllen unsere Wasserflaschen auf und ziehen uns auf den Toiletten um. Kurze Zeit danach fängt das Bording an. Der Fiji Air Flieger ist nur zu zwei Drittel voll. Uns stört das gar nicht. Wir sitzen sogar in Reihe 10 beim Fenster. Yes. Um 13.15 Uhr heben wir ab, Richtung Tokio Narita. David bekommt wieder Medizin. Wir wollen ja nicht, dass es einen Temperaturanstieg im Flieger gibt. In Flughöhe angekommen, wird uns sofort der Lunch serviert. David muss wirklich krank sein, er ordert zum ersten Mal ein vegetarisches Menü. Danach heißt es entspannen, Film schauen und Reiseführer lesen. Eveline übernimmt wieder zwei weitere Blogeinträge. Den gestrigen und diesen hier. Um 20 Uhr Fidschi Time wird uns das Dinner serviert. Wieder nehmen wir beide die vegetarische Variante.  Danach steht nur mehr relaxen am Programm. Um 19.30 Uhr Ortszeit, 22.30 Uhr Fidschi Time landen wir in Japan. 8 Stunden waren wir in der Luft. Der Ablauf am Flughafen verläuft zügig. Die Japaner sind ziemlich auf Zack. Direkt beim Verlassen des Flugzeuges steht ein Japaner und sagt zu jedem Passagier: „Watch your step“. Ein super Job. Es geht weiter Richtung Passkontrolle, wo man auch wieder schnellstmöglich weiter geschleust wird. Zack! Fingerabdrücke. Zack! Foto! Und Zack! Weitergehen. Nächster Stopp ist das Gepäcksförderband. Die Rucksäcke werden sicher auf dem Gepäckswagen verstaut. Alles ist da und sicher mit uns in Japan gelandet. Nun ist es 20 Uhr. Weiter geht es mit der Suche nach einem Infoschalter. Keiner ist zu sehen. Dann schnell eingeloggt ins Flughafen Wifi, um die schnellste und einfachste Route zum Hotel herauszufinden. Die Karte von Japan kann man bei Google Maps nämlich nicht herunterladen. Und somit haben wir keine Offline Navigation von Japan. In der Ankunftshalle gibt es weitere Ticketstände für die Züge, dort wollen wir uns jetzt informieren, wie das mit den drei unterschiedlichen Zuglinien funktioniert und welche Linie zu unserem Hotel empfohlen wird. Die Dame hat aber leider weniger Geduld und mag keine Touristen, die viel fragen. Sie kann uns scheinbar nicht weiterhelfen und meint, wir sollen zur Zugplattform runter gehen, dort könne man Tickets kaufen. Na gut das ist schon mal nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir nehmen unser Wagerl und fahren damit Richtung Train. Dort angekommen, sind wir mal sehr perplex. Es gibt drei verschiedene Ticketcorner, einige Automaten, eine weitere Menschenschlange bei einem vierten Ticketschalter und zahlreiche Japaner, die herumlaufen. Planlos stehen wir mal 10 Minuten herum und überlegen, für welche Zuglinie wir uns entscheiden sollen. Nach einigem Hin und Her und probieren am Ticketautomaten, entscheiden wir uns, einen Security Mann zu fragen, wo man sich denn bitte anstellen muss für die Zuglinie, die uns Google ausgespuckt hat. Es wird natürlich die Line mit der Menschenschlange. Ein Angestellter fragt David in der Schlange, wo man hin will und schreibt dies in japanischen Zeichen auf einen Zettel. Dann geht David zum Schalter und bezahlt wortlos mit Hilfe des Zettels bei einem anderen Angestellten. Der ist des Englischen nicht so mächtig. Wir haben eine Direktlinie ausgewählt, die aber erst in einer Stunde fährt. Wir gehen zu einem Warteraum und genießen die winterlichen Temperaturen. Um 21.17 Uhr fahren wir ca. 1 ½ Stunden mit dem Zug zur Bacurocho Station. Dort angekommen, halten wir uns an Google Maps und suchen den Ausgang 4. Ein Japaner kommt freundlich auf uns zu und Eveline merkt sofort, dass er etwas lallt. Aber vielleicht kann er auch nur schlecht Englisch. Er möchte uns helfen und will wissen, wo wir hinwollen. Wir sagen ihm den Hotelnamen, aber scheinbar hat er keine Ahnung, wo das sein soll. Er geleitet uns zu einem Schalter. Der Angestellte dort hat auch nüsse Ahnung, wo das Hotel sein soll. Der lallende Japaner ruft seinen Freund zu Hilfe. Eveline bemerkt, dass der freundliche Japaner etwas Schwierigkeiten hat, gerade zu stehen. Der andere Freund versucht mit uns das Hotel zu finden und klatscht seinen betrunkenen Freund ab. Bei der Suche nach dem Ausgang machen wir etwas Smalltalk. Wir haben das Gefühl, das die Japaner eher schlecht Englisch können und uns ebenfalls schwer verstehen. Nachdem wir endlich den richtigen Ausgang gefunden haben und wir mit dem Japaner das Metro-Gebäude verlassen haben, stehen wir drei mit suchenden Blicken in der Gegend herum. David entdeckt nach wenigen Minuten unser gebuchtes Hotel. Nur 100 m entfernt befindet sich das Comfort Hotel Tokyo Higashi Nihonbashi. Dankend verabschieden wir den jungen Japaner und checken ein. Arigato! Sehr nett war das von dem jungen Mann. Es ist 23.15 Uhr, als wir unser Doppelzimmer betreten. David hat den Tag gut überstanden, das kühle Wetter ist eine gute Abwechslung. Um 0.30 Uhr fallen wir müde ins Bett. Herrlich ist so ein super sauberes Zimmer inklusive Seitenschläferkissen und einer gemütlichen Matratze. Morgen ist es soweit. Besuch aus der Heimat kommt. Mit freudiger Erwartung schließen wir die Augen…
INSTA_japan

Die nächste Etappe der Reise ist angebrochen…

Von der Sunrise Lagoon retour nach Nadi…

Tag 169 // Der Wecker ist von gestern. Heute startet der Tag mit einem wunderbaren „Kiekeriki“. Hühner gibt es auch hier bei der Sunrise Lagoon. Das haben wir bis jetzt noch gar nicht erwähnt. Eveline steht um 5.35 Uhr auf, um sich zum letzten Mal den Sonnenaufgang in der Sunrise Lagoon anzusehen. Der Himmel sieht heute klar aus, aber beim Ankommen am Strand ist eine Wolkenwand entlang des Horizontes zu sehen. Eveline macht trotzdem ein paar Fotos. Julia und Anna kommen auch dazu und knipsen ebenfalls ein paar Fotos. Um 6.05 Uhr geht es wieder retour in die Behausung. David wird auch bald wach, doch es ist kein guter Morgen. David könnte als lebender Ofen durchgehen. Eine glühende, heiße Kohle. Sofort ist Schwester Eveline in ihrem Element und holt den Fieberthermometer raus. Die Messung bestätigt, was Eveline schon per Handfühlung befürchtet hat. Fieber, inklusive Hals-, Ohren- und Kopfschmerzen. Gut, dass wir noch alles im Repertoire haben, in unserer großen Medikamententasche. Holzklopfen. Pünktlich gehen wir zum täglichen Frühstück. Wir halten uns heute nicht lange auf im Speiseraum und gehen gleich wieder in unsere Hütte, um zu packen. Genau heute scheint die Sonne schön stark herunter, die Hütte könnte mit einer 60 Grad Sauna gut mithalten. Kein Lüftchen zieht da durch. Wir gehen noch mal kalt duschen, um die Auswirkungen der ersten Schwitzrunde zu beseitigen. Jetzt heißt es packen. Um 10 Uhr muss man aus dem Zimmer raus sein. Das Gepäck wird einstweilen im Speisesaal abgelegt. Dann noch schnell eine Spende für den Bau einer neuen Schulhalle. Für die Schule von Lezes Tochter Emma. Um 10.45 Uhr kommen die starken Jungs von unserem Homestay und dem Nachbar Homestay. Die Feuertänzer. Diese helfen alle mit dem Gepäckverladen zusammen. Kurz danach werden wir zum boarden in das lange schmale Schinnakel gebeten. Mit uns reisen noch die zwei deutschen Mädels ab, sowie eine kalifornische Familie. Und schon geht es los. Wir verlassen die Sunrise Lagoon und somit die Insel Nanuya Lailai. Es war sehr schön hier. Gemütlich tuckert das Boot dahin. Mitten am offenen Meer bleiben wir irgendwann stehen. Wir warten ca. 10 Minuten in der prallen Sonne. Zweiter Saunagang. Dann endlich die Erlösung. Der Seabus ist in Sicht. Nach dem Einsteigen wird klar, dass wir uns zu früh gefreut haben. Das Boot macht noch bei einem anderen Resort halt und dort wird uns gesagt, dass wir hier bis ca. 13 Uhr bleiben. Man hat aber die Möglichkeit, auf dem Boot, welches zwar eine Überdachung hat, aber keine Klima oder sonstiges, zu warten. Da das Boot ziemlich schwankt, es laut der Boot Lady sehr heiß werden kann und David sowieso schon ziemlich weis im Gesicht ist, beschließt Eveline, dass wir besser vom Boot runtergehen und die Zeit bei dem Resort verbringen, wo wir gerade halten. Sofort kommt ein kleines Boot und bringt uns beide, Julia und die kalifornische Mutter mit ihren zwei Söhnen zum Hotel. Dort gibt es zwar einige Tische und Sesseln mit Überdachung, aber es ist auch hier extrem heiß und die Luft steht förmlich. David bekommt seine Mittagsmedizin. Dazu noch eine kalte Cola Dose. Saunagang Nummer 3 ist schnell abgeschlossen. Um 13 Uhr befinden wir uns wieder am Boot. Eveline erkämpft für David einen Platz an der Reling. Der Fahrtwind wird bestimmt kein Nachteil sein. Der Seabus bringt uns jetzt endlich in 3 Stunden zurück nach Lautoka. Dann geht es mit einem Shuttletaxi weiter nach Nadi, wo wir noch eine Nacht verbringen. Tropic of Capricorn heißt unsere gebuchte Unterkunft. Dort angekommen, genießen wir den gefühlten 15 Grad kühlen Rezeptions-Raum. Bula, Bula. Alle sind sehr freundlich hier. Das Highlight des Tages: Wir bekommen ein Upgrade. Doppelzimmer mit Meerblick. Yeahhhh. Leider befindet sich dieses herrliche Zimmer mit Klimaanlage im dritten Stock. Es gibt keinen Lift. Die freundliche Rezeptionistin holt sofort einen der Angestellten heran. Wir staunen nicht schlecht, als ein 2 Meter großer Fidschianer auf uns zu kommt. Eine Statur wie Dwayne „The Rock“ Johnson. Eveline nimmt an, dass „King Joe“, wie er sich selbst nennt, sich bestimmt gleich die zwei fetten Rucksäcke schnappen wird und ins Zimmer trägt. Bei unseren Homestay hat sich nämlich einer der fitten Fidschianer gleich drei große Backpacks geschnappt und getragen. Aber ja die Muckis sind wohl nur Fassade. Er schnappt sich Evelines schönen Backpack. Die vier anderen Rucksäcke und Sackerl tragen wir uns selber. Oben angekommen, tratschen wir noch mit dem außer Atem gekommenen „King Joe“ und verabschieden ihn schnell. Sofort wird die Klimaanlage aktiviert. Göttlich. Es ist kurz nach 16.30 Uhr. Aber noch können wir uns nicht auf die faule Haut legen. Nach 10 Tagen einfachsten Insellebens heißt es jetzt noch dringend Wäsche waschen. Die Wäscherei befindet sich 5 Minuten entfernt in einer Seitenstraße. Eveline fordert zwar von David, dass er das Bett hüten soll, aber er lässt sie nicht alleine durch die Straßen zur Wäscherei gehen. Wer weiß, wer und was sich da rumtreibt. Ein Gentleman. Gut, schnell alles in zwei Wäschesäcke gepackt und los geht’s. Da wir morgen weiter fliegen nach Japan, sollten wir das noch schnell erledigen. Bei der Wäscherei angekommen, wird zunächst die Wäsche abgewogen. Der Preis ergibt sich je nach Kilogramm Schmutzwäsche. Über 6 Kilo bringen wir zusammen. 22 Dollar haben wir gerade noch in Cash. Danach werden die Wäschestücke noch abgezählt und in einen fetten Wäschekorb gegeben. Unsere geliebte Wäsche können wir morgen um 8 Uhr abholen. Die vorgeschlagene Zeit von 6 Uhr war uns zu früh, da wir die letzten Tage eh nicht so gut geschlafen haben. Beim retour gehen zum Hotel entscheiden wir uns, gleich beim Restaurant im Hotel etwas zu Essen. David wirkt gezeichnet von dem anstrengenden Tag, darum wollen wir das schnell erledigen. Wir bestellen eine Suppe, die spinatähnlich schmeckt, einen „Diva Style Burger“ für David – endlich wieder Rindfleisch für den Fleischliebhaber – und einen „Tuna Wrap“ für Eveline. Nachdem wir ein schönes Plätzchen unter einem Ventilator gefunden haben, setzt sich ein Typ aus Kalifornien zu uns. Er ist sehr gesprächig. Eveline findet das nicht so toll, da wir ja eigentlich schnell wieder ins Zimmer wollten. Sie versucht, wenig mit ihm zu reden und eine Konversation auf Deutsch mit David anzufangen, um ihn vielleicht durch unser Desinteresse abzuwimmeln. Klappt natürlich nicht. Er erzählt uns, dass er schon in „Pension“ ist. Er ist Soldat bei der Navy gewesen. Er ist ein „Gambler“ und hat in Las Vegas durch Glücksspiele viel Kohle gemacht und kann jetzt soviel Reisen, wie er will. Wir könnten jetzt sehr viel über ihn schreiben, aber genug davon. Er holt noch eine Bekanntschaft dazu. Ein Mädchen aus Osaka. Wir fragen nach Tipps für Japan. Aber recht viel kommt da nicht. Wir sind fertig mit dem Essen und gehen jetzt. Endlich. „Have a nice trip and safe travels“ und Tschüss. Ab ins Bett für Patient David. Davor noch eine ausgiebige Dusche. Teewasser wird gekocht, die Abendmedikamente werden verabreicht und letzte Informationen für den morgigen Länderwechsel werden eingeholt. Und das Wichtigste: Eveline übernimmt zum ersten Mal das Schreiben vom Blog. Den gestrigen nämlich. Um 23 Uhr heißt es dann Good Night. Morgen wird ein langer Tag. Wir freuen uns, endlich wieder in ein kühleres Klima zu kommen…
Wir verlassen die Insel…

Warten bei der Wäscherei in Nadi…

Der letzte volle Tag auf der Insel…

Tag 168 // Piep! Piep! Piep! Der Wecker läuft um 5.45 Uhr ab. Wir haben gestern beschlossen, den Tag mit der Beobachtung des Sonnenaufganges zu starten. Pflichtprogramm wie wir finden, wenn man bei der Sunrise Lagoon haust. Eveline verlässt vor David den Bungalow, um schon mal den besten Foto Spot zu finden. Sonnenaufgang ist um 6.05 Uhr. Wir genießen die morgendliche Ruhe, noch sind alle am Schlafen und wir haben den Strand nur für uns. Nach einer ausgiebigen Fotosession genießen wir noch das Ambiente beim Hurrikane zerstörten Bungalow, der noch als Pavillon dient und wo tagsüber normalerweise Vesa mit der Omi herumliegt. Um 6.30 Uhr gehen wir wieder in unseren höher gelegenen Bungalow. Nachdem wir hineingegangen sind, fängt es massiv zu regnen an. David versucht noch ein Schläfchen zu machen, bevor das übliche „Breakfast! Breakfast! Breakfast!“ zu hören ist. Heute gibt es zum ersten Mal seit wir hier sind kein Morgengebet. Jeder darf sogar ohne warten auf fehlende Gäste anfangen zu essen. Ungewöhnlich. Und das nur, weil der alte Häuptling Vesa nicht da ist. Die kleinen Kätzchen laufen auch wieder herum. Beim Frühstück erzählen uns die Jungs über die Schnarch Geräusche der neuen Zimmerkollegin. Einmal wurde sogar Hand angelegt und das Bett gerüttelt, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass kaum jemand schlafen kann im Schlafsaal. Da wir dieses wirklich aggressive und laute Schnarchen abends auch mitbekommen haben, obwohl unser Häuschen einige Meter von dem 12 Betten Schlafsaal entfernt ist, können wir den Unmut darüber verstehen. Wir sind froh, dass wir einen Bungalow für uns alleine haben. Heute gehen wir ausnahmsweise nach dem wunderbaren Porridge Frühstück früher in unser Zimmer. Wir wollen der Hitze ausweichen und gehen um 10 Uhr weg von unserer Unterkunft. David schnappt sich noch einen Speer. Der muss auch mit. Ein entspannter Tag bei der Blauen Lagune liegt vor uns. Der letzte Tag auf dieser traumhaften Insel muss ausgenutzt werden, wie Eveline findet. Unsere deutschen Freunde bleiben noch beim Homestay, weil das Blue Lagoon Cruise Schiff erst am Nachmittag die Bucht verlassen wird. Nach einem fast angenehmen und warmen Spaziergang über den Landweg, mit nur ein oder zwei Mückenstichen, kommen wir beim Strand an. Wir suchen uns ein schönes und schattiges Plätzchen. Eveline schmeißt sich gleich ins Seegrasgetümmel. Da gerade Low Tide ist, ist es eine Herausforderung, über diesen Grasteppich zu kommen, wo sich normalerweise unzählige Seegurken aufhalten. Wenn man diesen mal bewältigt hat, kommt man zu einem bezaubernden Riff, mit einer abwechslungsreichen Fischwelt. David wird einstweilen von asiatischen Touristen angequatscht und sofort wird ihm wieder einmal ein Handy in die Hand gedrückt. Mit der Aufforderung „Photo“ ist schnell alles klar. Klick Klck. Um 13 Uhr verlässt das große Schiff die paradiesische Bucht. Wir machen uns auf den Weg zur Spitze der Lagune und suchen uns wieder ein lauschiges Plätzchen im Schatten. David traut sich jetzt auch ins Wasser. Es wird Zeit für den Speereinsatz. Bei einer gewissen Schnorchel Stelle, wo Tour Boote tagsüber anlegen um zu schnorcheln, ist eine große Menge von Fischen anwesend, weil diese von den Bootsfahrern gefüttert werden und die Fische bei jedem ankommenden Boot mit Schnorchlern schon warten, dass sie was zu fressen bekommen. David verbringt mind. 3 Stunden im Wasser, doch das Unterfangen „Speerfischen“ geht mit einem Sieg für die Fische aus. Kein Erfolg und leider kein frittierter Fisch heute zum Abendessen. Um 16.15 Uhr machen wir uns mit Philipp, Felix, Leon, Anna und Julia – alias „Uschi“  – auf den Weg zum Mini Mart. Dort besorgen wir uns noch ein paar Snacks für die morgige Bootsfahrt. Um 17.15 Uhr kommen wir wieder bei unserer Unterkunft an. Die 2 Duschen beim Schlafsaal, die wir jetzt auch mitbenützen, sind mal für einige Zeit besetzt. Aber wegen des kalten Wassers sind die Duschgänge ziemlich schnell vorüber, sodass keiner lange warten muss. Um 18 Uhr geht es wieder mit dem üblichen Ablauf los. Reisestecker bei den Verteilern im Essbereich anstecken, um einen Ladeplatz zu sichern, dann einige Runden „Viergewinnt“ mit den deutschen Profis. Um 19 Uhr folgt das übliche Abendessen. Es gibt Reis und Hühnergeschnetzeltes mit Krautgemüsecurry. Während Eveline mit den deutschen Mädels und Jungs Uno spielt, speichert David ein paar Drohnenvideos auf Philipps Micro SD Speicherkarte. Und weil wir schon dabei sind, bekommen die Mädels diese auch noch auf ihren USB Stick kopiert. Nach getaner Arbeit gehen wir um 21 Uhr in unser Holz-Wellblech Haus und genießen die moskitofreie Zone unter dem Moskitonetz. Ein angenehmer letzter Abend. Wir gehen heute wieder früh schlafen, um morgen fit zu sein für den Umzug nach Nadi…
DSCF0281-2

Der Sonnenaufgang ist herrlich…

DSCF0338-2

Man kann nicht genug Fotos vom Sonnenaufgang haben…

Ein normaler Dienstag auf der Insel…

Tag 167 // Die erste Nacht in der neuen Hütte war sehr erholsam und angenehm. Wir haben sehr gut geschlafen. Da wir jetzt höher gelegen sind, zieht eindeutig mehr Luft durch die Hütte. Das ist sehr fein. Heute ist Dienstag. Die letzten Tage auf der Insel sind angebrochen. Wie jeden Tag begeben wir uns gegen 8 Uhr zum Frühstücksbereich. Die versammelte Mannschaft sitzt schon hier. Irgendwie scheint es heute ein wenig an Personal zu mangeln. Die Dorfjugend hat anscheinend gestern noch länger gefeiert. Nur die brave Martha ist anwesend. In der Küche stehen Leze und die Oma, wie wir sie nennen. Sie ist die Frau von Vesa. Nach dem Morgengebet gibt es den täglichen Porridge mit Papaya und Bananen. Danach werden Donuts serviert. Richtige Donuts, sogar mit Loch. Aber ohne Glasur oder Zucker. Eigentlich ein ähnlicher Teig, wie die Teigpatscherl, die wir schon öfters zum Frühstück serviert bekommen haben. Leze will anscheinend ein bisschen Nachlegen, weil wir gestern zum Tea House gegangen sind und uns dort die Donuts in die Figur gestellt haben. Uns soll es recht sein. Wir essen, bis wir nicht mehr können. Ein herrliches Frühstück. Dazu natürlich Kaffee und Tee. Beim Kaffee handelt es sich angeblich um instant Kaffee. Vielleicht schmeckt er uns deswegen so vertraut. Kaffeemaschine haben sie leider keine hier auf der Insel. Wahrscheinlich wäre richtiger Kaffee auch zu teuer. Wir wissen es nicht. Nach dem Frühstück kümmern wir uns mal um den Blog und die Fotos. Die deutschen Jungs und die beiden deutschen Mädels, die gestern angekommen sind, gehen jetzt Schnorcheln. Eigentlich wird von ihnen der „Swimming with Sharks“ Trip gebucht. Das Boot ist schnell voll. Wir wollen aber sowieso nicht mitkommen. Philipp borgt sich die GoPro von David aus. Die Jungs haben eine Actioncam um 40 Euro. Ein echtes No-Name Fabrikat aus dem Warehouse in Neuseeland. Die hat jetzt endgültig den Geist aufgegeben. Wir haben kein Problem damit und borgen gerne unsere GoPro her. Während die Jungs und Mädels schnorcheln fahren, machen wir es uns beim Essbereich gemütlich. Hier hat man halbwegs guten Internetempfang mit der Vodafone SIM-Karte. Eigentlich da, wo die Jungs immer ihre „Garries“ rauchen. Genau dort hat man den besten Empfang. Eveline chillt derweil in der Hängematte und liest in einer Zeitschrift. Auch der Japan Reiseführer wird studiert. David ist mit dem Blog und den Fotos beschäftigt. Eigentlich haben wir schon wieder sehr viel aufgenommen und fotografiert hier auf der Insel. Außerdem werden noch ein paar andere Dinge online erledigt. Heute gehen wir es gemütlich an. Die Blaue Lagune ist am heutigen Tag keine Option. Heute ist das Schiff in der Bucht. Wie jeden Dienstag. Da hat man leider nur den halben Strand zur Verfügung. Außerdem ist heute nicht gerade ein Traumtagerl. Es ist bewölkt. Das stört uns aber nicht. Heiß und schwül ist es trotzdem. Anna und „Uschi“ aus Deutschland setzen sich dann zu uns an den Tisch, wo wir unsere Hausaufgaben machen. Wir tratschen eine ganze Weile. Uschi ist aus Kaiserslautern und Anna ist aus Bayern. 19 bzw. 18 sind die beiden. Nach dem Abitur sind sie für Work & Travel nach Australien. 9 Monate sind sie insgesamt unterwegs. Jetzt sind sie eben auch noch nach Fiji. Sie haben sich mit Instan-Nudeln eingedeckt, um Geld zu sparen. Am gestrigen Abend haben sie diese auch brav gegessen. Die beiden Mädels sind komplett aus dem Häuschen, als wir ihnen erzählen, wie alt wir schon sind. Sie hätten uns für 25 geschätzt. Danke, das nehmen wir gerne. Aber dass wir schon soooooooooo alt sind, damit hätten sie nicht gerechnet. Die Jungs gehen dann irgendwann wieder zum Tea House und ersetzen die beim Schnorcheln verbrauchten Kalorien wieder mit den berühmten Donuts. Wir gehen heute nicht mit. Nur nicht zu viel bewegen heute. Es ist sehr stickig und warm. Eveline geht noch einmal schwimmen. Dann beginnt es leicht zu regnen. Eveline geht gleich duschen. Es ist 15 Uhr. Fertig für heute? Nein noch nicht ganz. Es ist gerade High Tide. Das Wasser steht sehr hoch. Alle gehen schwimmen. David schmeißt sich ebenfalls noch ins Meer. Ein bisschen Abkühlung bringt das immerhin. Danach folgt nur noch die übliche Abendprozedur. Duschen, mit Insektenschutz einsprühen, Hütte zusperren und zum Abendessen gehen. Vesa ist heute Nachmittag nach Lautoka gefahren. Einer der Jungs von der Dorfjugend, der immer das Essen serviert und Martha unterstützt, übernimmt heute das Abendgebet. Der ist in letzter Zeit sehr aktiv unterwegs. Meistens ist er eingekifft, oder „lash“ wie es die deutschen Jungs nennen. Das ist Jugendsprache, deswegen haben wir das nicht gleich verstanden und wir mussten peinlicherweise nachfragen. Anscheinend hat er es jetzt auf Uschi und Anna abgesehen. Spitz wie ein Comanchenpfeil ist der junge Herr. Die Mädels sind davon nicht sonderlich begeistert. Wir leisten Schützenhilfe, so gut es geht. Wir spielen noch ein paar Runden UNO. „George“ spielt auch auf einmal mit. Das erste Mal. So ein Zufall. Und ja, wir spielen tatsächlich UNO, obwohl kein Vesa da ist, der das anordnet. Das wundert uns selber am meisten.  David unterhält sich dann noch mit einem der Argentinier. Die ziehen hier meistens ihr eigenes Ding durch und waren schon einige Male nicht zum Abendessen anwesend. Sie haben die Abende immer in der Blauen Lagune verbracht, bis nach Einbruch der Dunkelheit. Deswegen will David jetzt genau wissen, wie der Sonnenuntergang bei der Blauen Lagune so ist. Denn Eveline würde diesen gerne sehen. Das würde aber bedeuten, dass wir im Dunkeln durch den Inseldschungel gehen müssten und Abendessen gäbe es dann auch keines für uns. Das muss dann schon gut geplant und überlegt werden. Und wenn der Argentinier jetzt sagt, dass es der geilste Sonnenuntergang dort drüben ist, den er je gesehen hat, dann werden wir morgen diese Unternehmung in Angriff nehmen. Aber er sagt genau das Gegenteil. Man sieht die Sonne nicht wirklich untergehen bei der Blauen Lagune. Die Sonne sinkt hinter einer gegenüberliegenden Insel ins Meer. Passt. Kein Sonnenuntergang bei der Blauen Lagune. Dafür wollen wir zum Sonnenaufgang aufstehen. Unsere Bucht heißt ja hoffentlich nicht umsonst „Sunrise Lagoon“. David unterhält sich noch eine Weile mit dem sympathischen Südamerikaner. 26 ist er und mit seinem 19 Jährigen Bruder unterwegs. Er war ebenfalls für ein Work & Travel in Neuseeland für fast ein Jahr. Sein Bruder ist ihn dann jetzt abholen gekommen und jetzt sind sie für 3 Wochen auf ein paar Fiji Inseln unterwegs. Er schreibt gerade sein Reisetagebuch. Wir unterhalten uns über den Blog und über unsere Reisen. Um 21 Uhr Fidschi Time wird der Strom abgestellt. Wir begeben uns in die Hütte und schauen uns noch eine heruntergeladene Netflix Doku an. Planet Earth II. Eine geile Doku. Danach gehen wir wie jeden Tag sehr früh schlafen. Wir könnten uns an das einfache und ruhige Leben hier gewöhnen…
DSCF0384

Links der Schlafsaal – hinten unsere Hütte – rechts eine Familienhütte…

Lazy Monday in der Sunrise Lagoon…

Tag 166 // Die Nacht war ganz okay. Sehr heiß, so wie immer. Einmal hat es sehr laut gedonnert, sodass wir beide wach geworden sind. Irgendwann begann es leicht zu regnen. Eveline ist heute früher wach und schreibt mal in ihr Reisetagebuch. David versucht noch ein bisschen zu schlafen. Heute müssen wir nach dem Frühstück wieder umziehen. In den höher gelegenen Bungalow, wo wir schon die erste Nacht auf der Insel verbracht haben. Eigentlich wären wir heute schon abgereist. Aber unser Flug nach Japan hat sich schon vor längerer Zeit verschoben. Deswegen haben wir irgendwann beschlossen, mehr Zeit auf Fidschi zu verbringen. Und jetzt haben wir direkt bei Leze für drei Nächte verlängert. Das kreuzt sich natürlich mit ihren Airbnb und Booking.com Buchungen und deswegen muss sie ein bisschen herumschachteln. Aber Hauptsache, wir können noch bleiben. Es gefällt uns hier. Sehr gemütlich ist es. Außerdem ist der oben gelegene Bungalow ebenfalls sehr schön. Okay. Genug jetzt davon. Gehen wir mal frühstücken. Das Anwesen ist gerade sehr gut ausgebucht. Beide Tische sind voll mit Gästen. Es gibt natürlich den üblichen Porridge mit Papaya und Bananen und heute sogar zwei verschiedene Süßspeisen. Ein üppiges Frühstück. So wie jeden Tag. Danach folgt die montägliche Ansprache von Vesa. Im Wortlaut. „Attention pleaseeee! Sunday is over, today is mondayyy. Sun is comiiiing. Tide is goiiing dooown.” Alles klar. Ein deutsches Pärchen aus Berlin ist ins Zimmer von Jakob und Kathrin eingezogen. Fast schon 40 sind die beiden und für ganze 19 (!) Monate auf Weltreise. Wir unterhalten uns eine ganze Weile mit ihnen nach dem Frühstück. Um 9 Uhr gehen wir ins Zimmer und packen zusammen. Leze kommt dann vorbei. Wir machen eine Zwischenrechnung und bezahlen außerdem die letzten drei Nächte im Voraus. Ein netter Plausch mit Big Mama. Sie ist happy. Wir sind es auch. Je weniger Bargeld man in seinem Besitz hat, desto besser ist es hier auf der Insel. Jetzt übersiedeln wir in die obere Hütte. Die kennen wir ja schon. Sie ist um einiges höher gelegen und wir erhoffen uns jetzt mehr Luftdurchzug. Ein Moskitonetz und ein bequemes Bett komplettieren unser Glück. Wir sind zufrieden. Wir setzen uns jetzt wieder zum Essbereich. David möchte sich um den Blog kümmern. Eveline liest im Reiseführer. Wir geben aber sehr bald wieder auf, da das Internet heute aus irgendeinem Grund überhaupt nicht funktioniert. So macht das keinen Spaß. Die Jungs wissen auch nicht, wohin mit sich. Wir schnapsen eine Runde. Eveline gewinnt wieder knapp. Das Wetter ist nicht so besonders fein heute. Es regnet immer wieder leicht und es ist bewölkt. Um 13 Uhr gehen wir mit den Jungs zu Lo’s Tea House. Das ist einfach den Strand entlang, bis man nicht mehr weiterkommt. Eine grüne Holzhütte. Hier kann man Bier kaufen und es gibt leckere Donuts. Diese aber ohne Loch in der Mitte. Also eigentlich Teigpatscherl. Jeder schwärmt davon, nachdem er diese mal probiert hat. Und nachdem wir heute sonst absolut nichts mehr vorhaben, schauen wir uns das jetzt mal an. Die Hütte steht offen. Kokosnussschnitzereien und selbstgebastelter Muschelschmuck können ebenfalls erworben werden. Doch es ist genau niemand da. Weit und breit keiner. Aber ein „OPEN“ Schild hängt draußen. Irgendwann kommt dann eine ältere Dame daher. Sie trägt ein Kleinkind auf dem Arm. Wir gehen mal davon aus, dass sie die Oma ist und nur auf das Kind aufpasst. Wir bestellen jeder 3 Donuts. Sie gibt gleich zu bedenken, dass man mehr bestellen soll, denn sie wirft die Pfanne mit dem heißen Öl nur einmal an. Also alle sollen bitte geschlossen gemeinsam die Donuts bestellen. Okay. Felix zählt durch und gibt die Bestellung auf. Nach ein wenig Wartezeit ist es dann soweit. Jeder bekommt ein Tellerchen mit 3 frittierten Teigpatscherl, inklusive wässriger Schokosauce. Schmeckt gar nicht schlecht. Die Jungs sind begeistert. Wir befinden aber, dass Lezes Krapfen ein bisschen edler schmecken. Die Jungs gehen jetzt noch zur Blauen Lagune. Wir verzichten heute darauf und machen es uns wieder gemütlich. Evelines kleine Wunde zwischen den Zehen braucht eine Pause. Da ist es besser, heute nicht baden zu gehen. Und der Marsch zur Blauen Lagune ist bestimmt auch nicht förderlich. David hat außerdem sowieso keine Lust. Also stehen alle Zeichen eindeutig auf „Nichtstun“. Wir setzen uns wieder zum Essbereich. Einige neue Gäste sind heute angekommen. Eine Amerikanerin aus Texas, die für ungewisse Zeit die Welt bereist. Open End quasi. Auch nicht schlecht. Danach setzt sich Leze zu uns. Sie ist heute sehr gesprächig und erzählt uns, wie sich das so entwickelt hat, hier auf der Insel. Bis zum Jahr 2016 war die Sunrise Lagoon ein echtes Resort, kein Homestay. Der alte Vesa war der Chef. Dann kam 2016 der Hurricane und alles war im Arsch. Dann haben sie mühsam mit dem Wiederaufbau begonnen und wieder halbwegs alles so hingestellt, wie es jetzt eben ist. Echt ein Wahnsinn. Pure Armut. Wir tratschen eine ganze Weile. Danach gehen wir eine Runde mützen. Eveline in die Hängematte, David legt sich in die Hütte. Kurz nach 7 Uhr gibt es Abendessen. Es gibt Chicken mit Reis und Gemüse. Irgendwie schaffen sie es in der Küche immer, mit denselben Zutaten unterschiedliche Gerichte zu zaubern. Es schmeckt sehr gut. Eveline bekommt anstatt dem Hendl wieder die vegetarische Alternative. Diese besteht aus einer Eierspeis mit Ketchup. Das ist quasi der Fleischersatz. Der Rest des Tellers schaut gleich aus, wie bei allen anderen. Auf der Schiefertafel beim Essbereich wird das heutige Abendprogramm angekündigt. „Entertainment Tonight. Entertain by the youth. It is 10 Dollar per Person. It is for the new Village Hall. Vinaka.” Da sind wir schon gespannt. Das geben wir uns auf jeden Fall. Leonhard war heute Speerfischen bei der Blue Lagoon. Er hat leider nichts gefangen, aber ein Einheimischer hat ihm den Speer weggenommen und gemeint, er macht das jetzt für ihn. Immerhin mit 2 fetten Fischen ist er zurückgekommen. Die bekommen wir jetzt noch als Nachspeise serviert. Frittiert natürlich. Im Ganzen. Die schmecken einfach sehr gut. Nachdem alle mit dem Essen fertig und die Teller abserviert sind, werden auch schon die Tische zur Seite geräumt. Gleich geht es los. Einer der fidschianischen Jungs testet schon mal die Box für die musikalische Untermalung. Die Jugendlichen der Insel nehmen schon Aufstellung. Die Burschen sind angezogen wie bei einem Haka-Tanz in Neuseeland, die Mädels wie bei einem Hula-Tanz in Hawaii. Schaut sehr schick aus. Die Show startet im Freien mit einer gemächlichen Feuershow. Die Burschen haben es drauf und schwingen die Fackeln. Sehr beeindruckend. Danach folgen einige Tanzeinlagen beim Essbereich. Ebenfalls sehr beeindruckend. Perfekte Körperbeherrschung wird hier gezeigt. Wir hoffen, nicht auf die „Bühne“ geholt zu werden. Da war der Haka-Tanz in Neuseeland nämlich noch ein Kindergeburtstag dagegen. Aber wir bleiben gottseidank in der Rolle der Zuschauer. Den Abschluss der Show bildet ein actionreicher Fire Dance. Jetzt geht es richtig ab. Was hier gezeigt wird, ist echt unglaublich. In keinem Zirkus kann man sowas leiwandes sehen. Die Burschen legen sich richtig ins Zeug. Die zuschauenden Gäste sind begeistert. Leze geht mit dem Klingelbeutel durch. Vagötz God. Einfach edel. Ein echtes Highlight hier auf Fidschi. Das wird außerdem nicht regelmäßig aufgeführt. Grund für die heutige Party ist der Tod des Dorfältesten, der jetzt genau 100 Tage her ist. Da ist es Tradition, so richtig auf den Putz zu hauen. Wir werden dann noch eingeladen, mit der Dorfjugend feiern zu gehen. Eigentlich besonders die deutschen Jungs werden dazu eingeladen. Vielleicht zählen wir auf Fidschi nicht mehr zur Jugend. Oder zählen wir gar nicht mehr zur Jugend? Haben wir was nicht mitbekommen in den letzten Jahren? Man weiß es nicht. Wir spielen ein paar Runden „Viergewinnt“ mit Philipp und Felix. Eveline ist ziemlich gut darin und gewinnt einige Runden. Felix wird von der Gruppe als „Viergewinnt Großmeister“ bezeichnet. Trotzdem können wir ihn immerhin ein einziges Mal gemeinsam besiegen. Das gehört jetzt hier noch unbedingt im Blog festgehalten. Dann neigt sich der Abend langsam dem Ende zu. Um 22 Uhr liegen wir wieder im Bett und hören noch einen Podcast über Spotify. Es wirkt einiges kühler in unserer neuen Unterkunft. Wir sind gespannt, wie die Nacht werden wird. Kurz vor dem Einschlafen spüren wir ein ganz leichtes Erdbeben. Zumindest wackelt unsere Hütte. Und wir waren nicht daran Schuld…
DSCF0260

Sonnenaufgang bei der Sunrise Lagoon…

DSCF0261

Die morgendliche Lichtstimmung vor unserer Hütte…

DSCF0246

Lo’s Tea House…

DSCF0251-2

Im Inneren von Lo’s Tea House…

DSCF0245

Schmuck und Souvenirs gibt es hier zu erwerben…

DSCF0258-2

Die berühmten Donuts bei Lo’s Tea House…

Ein gemütlicher Sonntag bei der Sunrise Lagoon und der Blue Lagoon…

Tag 165 // Good Morning everybody! Oder wie es auf Fidschianisch heißt, ni sa yadra! Das Frühstück gibt es wieder um 8 Uhr. Fidschi Time. Das heißt, ungefähr 8 Uhr. Plus-Minus 15 bis 30 Minuten. Auf Fidschi haben alle Gleitzeit. Das gefällt David. Die Fidschianer Wissen einfach, wie es auch gehen kann. Es gibt wieder den leckeren Haferschleim mit Papaya und frittierten Krapfen. Heute ist Sonntag. Vesa erklärt nach dem Frühstück, dass heute gar nichts passieren wird. Keine Aktivitäten werden angeboten. Es sei denn, man will in die Kirche gehen. Wir fragen uns zwar, wo sich diese befinden soll, aber angeblich kann man um 10 Uhr einen katholischen Gottesdienst besuchen. Jetzt wissen wir auch, was hier die vorherrschende Religion auf der Insel ist. Wir gehen nicht in die Kirche. Irgendwie ist uns das suspekt. Auch Vesa unternimmt nicht den von ihm angepriesenen Kirchgang. Den Vormittag verbringen wir auf der Terrasse. David zumindest. Die letzten Blogeinträge werden endlich mal hochgeladen. Eveline spielt mit Kathrin und Jakob ein Kartenspiel namens „Trumpf“. Die letzten Stunden der beiden Düsseldorfer sind auf der Insel angebrochen. Sie haben schon alle ihre Sachen zusammengepackt und warten jetzt darauf, dass der Seabus vorbeikommt und sie mit dem Boot zu diesem gebracht werden. Kurz vor 12 Uhr ist David mit dem Blog fertig und im gleichen Moment besteigen Kathrin und Jakob ihr Boot. Wir verabschieden uns und wünschen den beiden noch eine angenehme und ereignisreiche Weltreise. Jetzt geht es mal ab nach Sydney. Winkewinke und Goodbye. Was gehen wir jetzt noch an mit dem angebrochenen Tag? Das Wetter ist heute herrlich. Ein wunderschöner Sonntag. Deswegen beschließen wir zur Blauen Lagune zu gehen. Viel andere Möglichkeiten für Aktivitäten haben wir eh nicht. Wir packen den Daypack und nehmen Drohne, Schnorchelausrüstung und GoPro mit. In der Mittagshitze marschieren wir über den Wanderweg. Die 4 Jungs begleiten uns. Sie wollen auch rüber. Bei der ersten Anhöhe, bei der man einen perfekten Überblick über die ganze Insel hat, bleiben Eveline und David mal stehen. Der Rest der Wandergruppe geht derweil weiter. Es ist brütend heiß und die Luft steht. Aber David muss jetzt einfach mit der Drohne fliegen. Perfektes Wetter. Eveline hat den Knirps dabei, den wir uns damals in Neuseeland gekauft haben. Nicht deswegen, weil wir heute Regen erwarten, sondern weil dieser gleichzeitig auch ein perfekter Schattenspender ist. Das haben wir uns in Neuseeland schon von den asiatischen Touristen abgeschaut. David würde jetzt sonst auf dem Handydisplay genau gar nichts sehen. Da stehen wir also. In der brütenden Hitze, mitten auf der Insel. Einen ganzen Akku verfliegen wir. Schöne Aufnahmen werden das. Wir sind sehr zufrieden damit. Wir schwitzen extrem. Irgendwie schleppen wir uns noch zur Blauen Lagune. Dort suchen wir das erste schattige Plätzchen und lassen alles fallen. Gleich mal rein ins Nass. Wir würden ja gerne schreiben „rein ins kühle Nass“ aber das ist leider nicht der Fall. Bacherlwarmes Wasser. Aber immerhin ist es im Wasser kühler als in der prallen Sonne am heißen Sandstrand. Nachdem wir wieder halbwegs bei Kräften sind und etwas Wasser getrunken haben, gehen wir ein Stück weiter. Dorthin, wo sich auch die Liegestühle befinden, die wir ja bekanntlich nicht benützen dürfen. Aber sehr viel Schatten ist dort immerhin. Die Jungs chillen auch schon in unserer Nähe. Also gut, gehen wir mal schnorcheln. Leon und Philipp sind auch dabei. Philipp hat ein paar Cracker mit, um die Fische anzulocken. David hat den Rest unseres Bananenbrotes mit dabei. Das essen wir sowieso nicht mehr. In einem Plastiksackerl bringen wir das jetzt schwimmend raus zum Riff. Die Fische hier bei der Blauen Lagune sind es anscheinend gewöhnt, regelmäßig gefüttert zu werden. Wir sind umzingelt von einem ganzen Schwarm unterschiedlichster bunter Fische. Die GoPro läuft durch. Als wir dann noch das Futter auspacken, geht es so richtig ab und das Wasser um uns kocht regelrecht vor aktiven Fischen. Die Strömung ist sehr stark hier. Wir müssen achtsam sein, dass wir nicht zu weit abtreiben und kämpfen uns langsam wieder zurück an Land. Hier lassen wir uns in der Sonne trocknen und tratschen ein wenig. Die Sonne ist sehr stark, wir müssen aufpassen, dass wir uns keinen Sonnenbrand mehr holen. Das kann man hier sehr schnell übersehen. Zum Abschluss unseres sonntäglichen Ausfluges zur Blauen Lagune lässt David noch einmal die Drohne steigen. Einen vollen Akku haben wir ja noch. Wir fliegen so lange, bis der Akku leer ist. Eveline geht derweil noch einmal baden. Es ist dann bereits 16:30 Uhr. Die Sonne brennt immer noch runter. Langsam machen wir uns auf den Weg retour. Wir kommen bei den Jungs vorbei. Sie chillen im Schatten und schauen Netflix auf ihren Handys. Beim Rückweg tauschen wir unsere Flip-Flops. Evelines Badeschlapfen sind schon ziemlich hinüber. Durch die nicht gerade hautfreundliche Reparatur mit Leukoplast hat sich Eveline nun eine bereits offene Blase zwischen den Zehen eingefangen. Nur mit Davids Flip-Flops kann sie noch ohne großes Aua gehen. David nimmt einfach Evelines Flip-Flops während des Rückweges. Sie sind ja sowieso schon hinüber. Als wir wieder bei der Sunrise Lagoon ankommen, werden wir von einem 2 Wochen alten Kätzchen begrüßt. Miaaauuu Miaaaauu…. Es geht die ganze Zeit so. Miaauuuu… Sehr aktiv ist das kleine Ding. Drei Kätzchen gibt es plötzlich insgesamt hier. Ein Rotes, ein Schwarzes und ein Dunkelgraues. Die Mutter ist eine dreifärbige Katze, die wir schon länger kennen. Die drei jungen Katzerl sind wirklich unglaublich süß. So kleine Fellknäuel. Unglaublich lieb. Leze erklärt uns, dass sie auch nicht genau weiß, woher die auf einmal gekommen sind. Die Katzen gehören nicht der Familie. Die sind einfach da. Nach dem Duschen begeben wir uns gleich zum Essbereich. Dort schnapsen wir. Eveline gewinnt knapp. 5 neue Gäste sind wieder angekommen heute während des Tages. Drei Engländer, zwei Deutsche. Zum Abendessen gibt es Fisch mit Reis und Gemüse. Ein sehr üppiges Abendessen. Philipp mag keinen Fisch. David ergreift gleich die Chance und staubt Philipps Fisch ab. Ganz zum Erstaunen von Leon, der wohl ebenfalls schon mit Philipps Fischration spekuliert hätte. Ein herrliches Abendessen. Wir sind satt. Die drei Kätzchen spielen und miauen unter dem Tisch. Zehen und Füße scheinen es ihnen angetan zu haben. Leon der Katzenflüsterer ist ganz begeistert und im 7. Himmel. Vesa kann mit den lieben Tierchen gar nicht viel anfangen und kickt sie immer weg. Ganz zum Entsetzen von Felix, Philipp und besonders Leon. Ist wohl kein Katzenliebhaber, der gute alte Vesa. Er hat uns mal erklärt, dass Katzen, Hunde und Ratten hier als Überträger von Krankheiten gelten und dass man deswegen besser aufpassen sollte im Umgang mit diesen. Okay. Die Jungs haben jetzt jedenfalls beschlossen, den „Opa“, wie sie den alten Häuptling Vesa nennen, fürs Erste Mal zu ignorieren. Soviel dazu. Die Neuankömmlinge werden noch begrüßt und die Küche wird eifrig für das heutige Abendessen beklatscht. Nach dem Essen spielen wir… UNOOOOO. Was wäre ein Abend ohne UNO? Wir wissen gar nicht mehr, wie viele Runden wir schon gespielt haben. Die Erinnerungen an die UNO Sessions verschwimmen mittlerweile. Kurz vor 21 Uhr spielen wir die letzte Runde des Tages. Dann packt David noch das MacBook aus. Die Jungs wollen unbedingt noch die Drohnenaufnahmen des heutigen Tages sehen. Auch mit der GoPro konnten wir ein paar nette Aufnahmen machen. Die Jungs wollen ihre Speicherkarte noch frei räumen und alle Aufnahmen von uns haben. Kein Problem, wir teilen gerne. Auch Leze bekommt die Drohnenaufnahmen von uns per Mail zugeschickt. Vielleicht können der Airbnb und Booking.com Auftritt ein bisschen damit aufgepeppt werden. Den restlichen Abend verbringen wir im Zimmer im Bett. Wir surfen noch ein bisschen im Internet. Draußen ist gerade Ebbe. Wir hören zur Abwechslung absolut kein Wasser und keine Wellen plätschern. Nur der Nachbarshund ist sehr aktiv und macht Jagd auf die Katzen. Hoffentlich nicht auf die Kleinen. Davon gehen wir jetzt aber mal nicht aus. Wir schlafen bald ein. Es ist vielleicht gerade mal 22 Uhr…
DSCF0155

Die Sunrise Lagoon bei Ebbe am Vormittag…

DSCF0222-2

Auf dem Wanderweg zur Blauen Lagune…

DJI_0349

Drohnenflug um und über die Blaue Lagune…

DCIM100GOPROGOPR1050.JPG

Schnorcheln bei der blauen Lagune…

DCIM100GOPROGOPR1047.JPG

Die Fische warten schon auf die Fütterung…

DCIM100GOPROGOPR1043.JPG

Philipp wird umzingelt…

DJI_0341

Die Blue Lagoon…

Speerfischen und Schnorcheln in der Sunrise Lagoon…

Tag 164 // Besonders gut schlafen wir nicht hier in unserer Hütte. Das Meer befindet sich gleich neben unserem Fenster. Eigentlich unter unserem Fenster, wenn High Tide ist. Wir schlafen mit Ohropax. Dann geht es so halbwegs. Durch eine Räucherspirale, die wir jeden Tag nach dem Abendessen bereits brennend von Leze ausgehändigt bekommen, sind wir immerhin frei von Moskitos. Das ist schon mal viel wert. Moskitonetzt haben wir leider keines. Um 8 Uhr ist es wieder Zeit für das Frühstück. Täglich grüßt das Murmeltier. Jeder Morgen gestaltet sich gleich. Gebet, dann werden Porridge mit Papaya und irgendeine Süßspeise serviert. Danach die „Befehlsausgabe“ von Vesa. Heute ist der letzte volle Tag auf der Insel für Jakob und Kathrin angebrochen. Deswegen werden wir heute Speerfischen bzw. Schnorcheln gehen. Die 4 Deutschen Burschen sind auch dabei. Die heißen übrigens Leonhard, Philipp, Felix und Leon und sind 18 bis 20 Jahre alt. Frisch gefirmte Abiturienten auf einer 4-monatigen Reise, inklusive Arbeitsvisum in Neuseeland. Auf einer Kiwi Plantage haben sie dort als Erntehelfer gearbeitet. Eine lustige Partie. Sehr unterhaltsam ist es mit ihnen. Okay. Gleich nach dem Frühstück geht es auch schon los. Heute ist das Wetter ein bisschen besser. Sogar die Sonne lässt sich blicken. Jakob und David sind die einzigen Speerfischer der heutigen Schnorchel Gruppe. Die Mädels verzichten darauf und die anderen Herren wollen sich das mal aus der Ferne unter Wasser anschauen. Der junge Jo und ein anderer Bursche – wir wissen seinen Namen leider nicht – organisieren den Trip. Sonnencreme, Schnorchel Zeugs, T-Shirt und los geht’s. Rein ins Boot. Das kennen wir ja schon. Heute fahren wir zu einer etwas anderen Stelle und ankern dort. Gleich rein ins Wasser. Wir bekommen mit einer spärlichen Erklärung den Speer und die Abschussvorrichtung ausgehändigt. Bei der Abschussvorrichtung handelt es sich nur um einen starken Gummi, ähnlich wie bei einer Steinschleuder. Also simpelste Technik. Der Gummi ist an einem Holzsteckerl befestigt. Der Speer besteht aus einer dünnen Eisenstange. Ein ähnliches Material wie bei einem Baustellengitter. Natürlich schon komplett rostig. Okay, dann versuchen wir mal unser Glück. Das Riff ist an der heutigen Stelle wirklich unglaublich schön. Also auch für die Schnorchler der Gruppe ein perfekter Ausflug. Das Unterfangen „Speerfischen“ gestaltet sich ziemlich schwierig. David schießt sehr oft. Ohne Treffer. Die kleinen Fische im seichteren Wasser über dem Riff sind klarerweise schwer zu treffen und die größeren befinden sich weiter in der Tiefe. Man müsste gute 3 Meter runtertauchen. Und jedes Mal, wenn man verschießt, muss man den Speer erst wieder hochtauchen. Das geht an die Kräfte. 2 Stunden sind wir beim Riff unterwegs. Die Artenvielfalt ist enorm. David hat leider keinen Jagderfolg. Der junge Jo hat hingegen schon wieder 4 bis 6 erlegte dicke Fische an seiner Drahtschlinge um das Handgelenk hängen. Übung macht den Meister. Als die Tour schon beendet ist und wir alle zum Boot zurückbeordert werden, schießt David ein letztes Mal auf einen Fisch, direkt senkrecht unter ihm. Und er trifft, völlig unerwartet. Der schwarze Fisch zappelt gewaltig und als David den Speer, der leider keinen Widerhaken hat, mit dem Fisch aus dem Meeresboden ziehen will, rutscht der zappelnde Recke leider von der Speerspitze und macht sich noch irgendwie davon. David geht dann die Luft aus und er muss wieder an die Oberfläche. Als er wieder runtergeht, um den verletzten Fisch zu suchen, findet er leider keine Spur mehr von diesem. Scheißdreck. Echt schade, das wäre es gewesen. Aber es wollte eben nicht sein. Jakob ist dafür noch erfolgreich gewesen. Ebenfalls erst beim zurückschwimmen zum Boot. Sein Fisch ist so klein, dass es eigentlich eine richtige Kunst ist, diesen mit dem Speer überhaupt getroffen zu haben. Vielleicht 7cm hat der nur. Wir tuckern wieder zur Sunrise Lagoon. Dort schmeißen wir uns unter die Dusche. Evelines Haare sind leider durch den heutigen Schnorchel Ausflug stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein riesiger „Dreadlock“ hat sich von selbst am Hinterkopf gebildet. Durch die Reibung der Taucherbrille und des Salzwasserbades. David werkt eine Stunde mit Kokosöl und Bürste, um diesen Knoten irgendwie wieder zu lösen. So vergeht auch die Zeit. Währenddessen gibt es die vom jungen Jo gespeerten Fische als Mittagessen für Alle. Als Ganzes frittiert natürlich. Wir essen später, weil wir noch mit Evelines Frisur beschäftigt sind. Ein ganzes Stück kaputter und verfilzter Haare muss von Coiffeur David fachmännisch entfernt werden. Keine andere Chance mehr. Eveline ist davon natürlich nicht sonderlich begeistert. Den restlichen Tag verbringen wir hauptsächlich auf der Hüttenterrasse. Wir schnapsen und kümmern uns danach noch um die Planung für Japan. Ein sehr gemütlicher Tag. Schließlich ist es wieder Zeit für das Abendessen. Heute gibt es zur „Abwechslung“ zum Fisch wieder einmal Chicken. Dazu Kürbisgemüse mit Kartoffeln und eine ganze Banane. Am Nachmittag konnten wir beobachten, wie die ganze Familie Lebensmittel einkaufen gefahren ist und mit Jutesäcken voller Kartoffeln und ganzen Staudenstangen mit Bananen zurückgekommen ist. Es ist Wochenende und die Kinder der Familie sind nun auch zu Hause. Es sind insgesamt 4. Wir können nicht zuordnen, wem die ungefähr 8 bis 12-Jährigen genau gehören. Sie haben immerhin ein gemeinsames Smartphone und schauen irgendwelche Kinderserien. Nach dem Abendessen spielen wir… UNOOOO. Ja genau, was denn sonst. Vesa ordnet es an. Jakob und Kathrin haben immerhin ihren letzten Abend. Wir sind schon etwas UNO-müde geworden. Nach unserem Aufenthalt in der Sunrise Lagoon werden wir davon ganz lange geheilt sein. Leonhard kommt dann daher und meint, dass ihm fast sein ganzes Geld gefladert worden ist. Die Jungs sind im Schlafsaal untergebracht. Da ist es nicht so ganz einfach, immer alles abzusperren. Wäre trotzdem interessant, wer hier immer fladern geht. Nach den verschwundenen Flip-Flops von Jakob, ist das leider schon der zweite negative Zwischenfall. Wir sind jetzt auf jeden Fall noch vorsichtiger. Um 21 Uhr gehen wir in unsere Hütte. Eveline versucht noch ihre Eltern zu erreichen, so wie jedes Wochenende. Aber der Empfang ist heute aus irgendeinem Grund ziemlich miserabel. Nach 5 Minuten ist das Gespräch auch schon wieder vorbei. Ein paar Unterkünfte checken wir dann noch für Japan und gehen ziemlich bald schlafen. Wir sind schon sehr entspannt. Bis jetzt können wir perfekt unsere Kräfte für den bevorstehenden Reiseendspurt auftanken…
DCIM100GOPROGOPR0925.JPG

Mit dem Boot geht es raus zum Riff…

DCIM100GOPROGOPR0930.JPG

Auf geht’s! Die GoPro ist natürlich immer dabei…

DCIM100GOPROGOPR0974.JPG

David versucht sein Glück mit dem Speer…

DCIM100GOPROGOPR0944.JPG

Eine edle Beschäftigung…