Ein weiterer Tag bei der Sunrise Lagoon und der Blue Lagoon…

Tag 163 // Wir haben heute nicht besonders gut geschlafen. Es war verdammt stickig und heiß in der Nacht. Kein Wind. Das Wetter ist auch nicht besonders gut heute. Deswegen sind wir heute wieder nicht aufgestanden, ums uns den Sonnenaufgang anzusehen. Das wird dann schon vielleicht noch einmal ein anderes Mal passen. Wir sind trotzdem etwas früher auf als sonst und begeben uns mal zum Küchenbereich. Die anderen sitzen schon hier und warten auf das Frühstück. Nach dem Gebet geht es auch schon los. Es gibt wie jeden Tag Porridge mit Papaya. Und als heutiges Special wieder die edlen Krapfen. Oder wie Martha sie nennt, Pfannkuchen. Naja, unter Pfannkuchen verstehen wir was anderes, aber es ist uns egal, wie die genannt werden. Sie schmecken einfach richtig geil. Selbstgemachtes Bananenbrot steht obendrein noch auf dem Tisch. Ein sehr üppiges Frühstück. Danach erfolgt wieder die Befehlsausgabe von Vesa und der tägliche Applaus für die Küche. Wettervorhersage von Vesa für den heutigen Tag im Wortlaut: „Rain is comiiiiiing äääähhhn Sun iiiis coming.“ Okay. Danke, wir lassen uns also einfach überraschen. Jakob und Kathrin fragen uns, ob wir zur Blue Lagoon mitkommen. Eveline ist begeistert von der Idee, David kommt natürlich auch mit. Heute wollen wir nicht den Wanderweg durch die Insel nehmen, sondern um die halbe Insel herumgehen, weil gerade Ebbe ist und das anscheinend jetzt gerade gehen soll. Also packen wir uns einen schönen Daypack und marschieren los. Nach einiger Zeit kommen wir nicht mehr trockenen Fußes weiter. Wir müssen im schienbeinhohen Schlamm waten. Darüber befinden sich noch Seegras und natürlich Meerwasser. Eine super Kombination. Eveline ist jetzt nicht mehr ganz so begeistert von der „BeiEbbeGehenWirEinfachRüberIdee“ und will umkehren. Aber jetzt sind wir schon näher am Ziel, als bei unserer Unterkunft. Der „Point of no Return“ ist erreicht, wie Kathrin klarstellt. Es beginnt zusätzlich noch zu regnen. Wir ziehen es durch und kommen doch noch irgendwie zur Blue Lagoon. Dort ist wieder einmal gar nichts los. Es gibt einen Abschnitt mit einigen Liegen und Hängematten. Diese sind nur in Verwendung, wenn ein Schiff hier anlegt und in der Bucht ankert. Das ist laut Vesa nur jeden Dienstag der Fall. Deswegen schnappen wir uns jetzt einfach eine Liege und machen es uns gemütlich. Die 4 deutschen Burschen treffen wir schließlich auch. Sie sind über den halbwegs trockenen Landweg zur Lagune gekommen und suchen jetzt diese. „Wisst ihr, wo die Blue Lagoon ist?“ – Wir: „Das ist sie.“ Die hätten sich das wahrscheinlich ein bisschen „paradiesischer“ vorgestellt. Trotzdem ist es schön hier. Jakob, Kathrin und Eveline gehen jetzt mal eine Runde schnorcheln. David lässt das heute aus. Die Liege ist einfach zu bequem. Die von den anderen berichtete relativ schlechte Sicht unter Wasser gibt David in seinem Nichtstun recht. Nach einiger Zeit kommt plötzlich ein Mann hinter den Palmen hervor und meint, dass wir hier nicht liegen dürfen. Wir sollen die Liegen bitte nicht benützen. Wir dürfen uns nur 5 Meter weiter vorne in den Sand legen. Okay. Das wäre auch zu schön gewesen. Wir verlassen unser Lager und gehen einige hundert Meter weiter. Der Sandstrand wird immer kleiner, die Flut kommt. Bei einem „Private Property“ Schild machen wir es uns noch einmal gemütlich. Dort, wo wir am zweiten Tag schon einmal Wildschweine gesichtet haben. Heute hören wir sie nur grunzen, sehen sie aber nicht. David stößt sich dann ziemlich böse den Kopf bei dem „Private Property“ Schild. Das Schild hat es gerade noch so ausgehalten. Es war aber eh knapp am Zerbersten. Daraufhin gehen die drei Schnorchler der Runde noch einmal schnorcheln, David chillt im Schatten. Jetzt brauchen wir ein Bier, damit der Schädel nicht mehr so brummt. Nachdem alle so halbwegs getrocknet sind, gehen wir zum nahe gelegenen Resort. Jakob und Kathrin gönnen sich einen Wrap. Eveline und David trinken ein Fiji Bitter bzw. ein Fiji Gold. Ein edles Resort. 200 Euro kostet die Nacht hier. Das wäre nichts für uns. Zu viel unnötiger gezwungener und gespielter Luxus. Zwei neue Hotelgäste kommen gerade an, als wir unser Bier trinken. Die versammelte Angestellten Mannschaft singt und klatscht als Empfang. Ein Typ spielt sogar auf seiner kleinen Gitarre. Im Hintergrund macht sich ein Gartenarbeiter darüber lustig. Sehr amüsant. Das wäre noch weniger was für uns. Nein danke. Da würden wir uns als Gäste fast schon ein bisserl verarscht fühlen. Aber wenn man es so haben will. Da die Flut da ist, bleibt uns für den Rückweg sowieso nur der Landweg. Eine gute halbe Stunde und einige Moskitostiche später kommen wir auch schon wieder bei der Sunrise Lagoon an. Leze und Jo pennen in der Gemeinschaftshütte gleich neben unserer. Es ist 16 Uhr. Der restliche Tag ist ebenfalls gemütlich. Nach dem Duschen machen wir es uns in der Hängematte bequem. Danach schreiben wir diesen Tagesbericht auf der Terrasse der Hütte und besprechen nebenbei ein paar Dinge wegen der Japanreise. 4 Neuankömmlinge sind heute wieder angekommen. Zwei Burschen aus Argentinien und zwei Mädels aus den USA. Heute gibt es Spaghetti mit Würsteln und Zwiebelgemüse. Dazu Knoblauchbrot. Eveline ist nicht so begeistert von den Würsteln und gibt diese alle David. Einer der deutschen Jungs hat keine Würstchen bekommen. Er hat wohl Evelines vegetarisches Tellerchen serviert bekommen. Er spekuliert mit der Hälfte von Davids nun doppelter Würstchenration. Nix gibt’s. Wos liegt – des pickt. Okay. Eveline ist gutherzig und überzeugt David, dem jungen Burschen ein paar Würstchen abzugeben. Ein leckeres Abendessen. Danach werden die Neuankömmlinge begrüßt und wir spielen ein paar Runden UNO. Unsere „Aftersun“ geht dann noch durch die Runde. Wir sind also nicht die einzigen, die die Sonne in den ersten Tagen unterschätzt haben. Einer der deutschen Jungs leuchtet quasi schon im Dunkeln. Da leisten wir gerne indirekte erste Hilfe und borgen unsere Lotion her. Einschmieren muss er sich aber selber. Nach gefühlten 10 Runden UNO begeben wir uns wie jeden Abend um 21 Uhr wieder zur Hütte. Ein entspannter Tag geht zu Ende…
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Auf dem Weg von der Sunrise Lagoon zur Blue Lagoon…

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Bei der Blue Lagoon…

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Ein gepflegtes Bierchen im Resort bei der Blue Lagoon…

Schnorcheln bei der Sunrise Lagoon…

Tag 162 // Wir haben sehr gut geschlafen. Die Nacht war sehr ruhig. Keine Zwischenfälle. Eveline war mit Ohropax und Schlafmaske ausgestattet. Alles fein. David konnte zwar unser Haustier einige Male hören, doch wir bekamen dieses nicht zu Gesicht. In der Nacht begann es dann plötzlich zu regnen. Dieser hielt bis zum Sonnenaufgang an. Also blieben wir liegen. Kein Sonnenaufgang heute. Wir haben ja noch ein paar Tage vor uns. Da wird es dann schon mal passen. Vesa schreit schon zum Frühstück. Es ist 8 Uhr. Es regnet noch immer ganz leicht. Es gibt auch heute wieder Porridge mit Papaya und Bananen. Der Kaffee wird auch schon serviert. Natürlich von der braven Martha. Nach dem Frühstück telefoniert David wieder einmal mit seinen Eltern. Eveline liest derweil auf unserer Terrasse. Vesa bittet David, dass er ihm beim Losbinden von 2 Bojen hilft. Die will er herrichten und heute noch in der Bucht befestigen, damit er immer genau sehen kann, wie gerade der Wasserstand ist. Kein Problem, das erledigen wir doch mit Leichtigkeit. Solange wir nicht rausschwimmen und die Boje im Meer verankern müssen. Vesa ist zufrieden. Wir verbringen den restlichen Vormittag mit den Fotos und dem Blog auf unserer Terrasse. Einige Dinge werden erledigt. Der Zahnarzt aus Neuseeland hat sich auch wieder gemeldet. Das mit der Versicherung hat jetzt doch geklappt, wir bekommen unser Geld direkt vom Zahnarzt rückerstattet. Na bitte. Wäre das auch erledigt. Das Wetter ist heute nicht besonders gut. Es ist bewölkt. Wir warten ab, ob es eventuell besser wird im Laufe des Tages. Dann könnten wir nämlich schnorcheln gehen. Zu einem Riff, gleich 3 Kilometer von unserer Bucht entfernt. Zur Mittagszeit winkt uns der alte Häuptling zu sich rüber. Er hat einen Teller voll mit Essen vor sich stehen. Den will er jetzt mit uns teilen. Ein kleines Tellerchen, wo normalerweise die Räucherspiralen drauf verbrennen, sollen wir im Meer abwaschen und ihm dann bringen. Das machen wir. Jetzt teilt er sein Essen auf beide Teller auf. Wir bekommen die Hälfte. Immerhin auf dem frischen Teller. Das Mittagessen schmeckt sehr gut. Wir hätten eigentlich nichts gebraucht, aber wir wollen nicht nein sagen. Wieder gibt es Brotfrucht und noch eine andere Frucht. Wir glauben es handelt sich dabei um eine Eggplant Fruit. Sehr wohlschmeckend auf jeden Fall. Wir bedanken uns mit zwei Riegeln Whittaker’s „Hokey Pokey“ Schokolade. Er ist ganz begeistert. Als wir dann in der Ferne ein Fischerboot sehen und Eveline das Fernglas auspackt, ist er noch viel mehr begeistert. Wir leihen ihm es für eine Weile. Dann will er noch die Drohnenfotos von gestern sehen. David holt mal gehorsam das MacBook und startet die Vorführung. Jetzt ist er extrem begeistert. Es gefällt ihm. Uns gefällt es auch. Ein amüsanter Tag. So vergeht die Zeit. Wir sind tiefenentspannt. 4 Deutsche Burschen kommen dann noch angereist. Jo holt diese, wie auch schon uns damals, mit dem Boot vom Seabus ab. Somit wäre die UNO Runde wieder um ein paar Spieler erweitert. Wir kümmern uns danach noch um den Tagesbericht und warten nur mehr auf das Abendessen. David macht es sich in der Hängematte vor der Hütte gemütlich. Irgendwann kommt dann Jakob daher und meint, dass wir jetzt gleich starten und eine Schnorchel Tour machen könnten. Direkt beim Riff vor unserer Bucht. Jo wäre bereit. Er würde noch was essen und dann könnte es auch schon losgehen. „Swimming With Sharks“ nennt sich der Ausflug eigentlich. Wenn man Glück hat, kann man nämlich harmlose Riff Haie erblicken. Okay. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns für die Teilnahme. Es ist bewölkt heute. Trotzdem benutzen wir SPF 50+ Sonnencreme. David trägt zusätzlich noch ein T-Shirt zum Schnorcheln. Wir wollen uns keinen Sonnenbrand mehr holen. Nachdem wir uns noch Flossen gecheckt haben, hüpfen wir rein ins Boot und schon tuckern wir in Richtung offenes Meer zum Haus-Riff. Dort gleich rein ins Wasser. Jo bleibt am Boot. Sein Sohn, dessen Name wir auch noch nicht wissen, begleitet uns ins Wasser. Wir nennen ihn einfach den jungen Jo. Er ist zusätzlich noch mit einem Speer und zugehöriger Abschussvorrichtung ausgestattet. Außerdem trägt er eine Plastikflasche mit Wasser mit sich. Durch Schütteln dieser unter Wasser sollen die Haie angelockt werden. Wir sind gespannt, ob das was bringen wird. Das Riff ist auf jeden Fall wirklich unglaublich schön. Das beste Schnorchel Erlebnis bis jetzt auf unserer Reise. Wir sehen die unterschiedlichsten Fische und Korallen in allen Farben und Variationen. Seeanemonen, Lobster, Seegurken und sogar eine schwarz-weiß gestreifte Wasserschlange. Bei der Wasserschlange hatten wir kurz Schiss. Das Exemplar war nicht gerade klein. Aber sie hat sich dann nicht in unsere Nähe gewagt. Der Junge Jo ist ein ziemlich guter Schwimmer und Taucher. Er speert einen Fisch nach dem anderen und taucht ziemlich tief und lange. Jakob und David dürfen das auch probieren. Aber leider ohne Jagderfolg. Aber wir sind auf den Geschmack gekommen und werden auf jeden Fall noch eine extra Spearfishing Tour machen in den nächsten Tagen. Das Wasser ist sehr warm. Eine gute Stunde sind wir beim Riff unterwegs. Haie sehen wir leider keine. Aber das macht nichts. Ein super Erlebnis. Wir klettern wieder ins Boot und fahren an Land. Eine perfekte Tour. Das war sehr fein. Es beginnt jetzt leicht zu regnen. Wir schmeißen uns gleich unter die Dusche und relaxen dann ein wenig vor der Hütte. Kurz vor 7 Uhr gibt es Abendessen. Währenddessen geht die Sonne unter und der Sonnenuntergang ist einfach unglaublich schön. So extrem rot. Unglaublich diese Farben. Heute gibt es Fisch. Dazu wieder Brotfrucht und Kürbisgemüse. Zusätzlich werden die Fische, die der junge Jo heute gefangen hat, ebenfalls serviert. Einfach als Ganzes frittiert. Vorher natürlich schon noch ausgenommen. Aber sonst im Ganzen frittiert. Ein sehr gutes Abendessen. Es schmeckt uns wieder einmal sehr gut. Nach dem Abendessen werden die 4 Neuankömmlinge von Vesa in der Runde begrüßt. 4 junge Burschen aus Deutschland. Auch heute spielen wir natürlich wieder UNO. Was sonst? Die beiden Pariser Sanjeen und Scarlett haben heute schon ihren letzten Abend in der Sunrise Lagoon. Deswegen werden ein paar extra UNO Runden von Vesa angeordnet. Bis zum bitteren Ende wird da gespielt. Ein Spiel dauert sogar einmal 24 Minuten. Kurz vor 21 Uhr ist schließlich Schluss. Alle begeben sich zu ihren Hütten. Heute gehen wir mal früher schlafen. Um 22 Uhr liegen wir im Bett. Gute Nacht, Sunrise Lagoon…
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Ein herrliches Riff – gleich vor unserer Bucht…

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Ein paar bunte Fische können wir sehen…

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Der junge Jo ist Profi im Speerfischen…

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Sonnenuntergang in der Sunrise Lagoon…

Ein gemütlicher Tag in der Sunrise Lagoon…

Tag 161 // Tagwache ist wieder kurz vor 8 Uhr. Vesa klopft schon an unserer Tür und bittet zum Frühstückstisch. Besonders gut haben wir nicht geschlafen. Unsere Nachbarn hatten die ganze Nacht über mit einem Nagetier zu kämpfen. Eine Rattenfamilie hat sich bei ihnen eingenistet. Und da wir uns mit ihnen quasi ein Dach teilen und die Wand zwischen unseren beiden Abteilungen nur sehr dünn ist, haben wir so gut wie alles von der nächtlichen Jagd mitbekommen. Wir hörten ständig ein lautes Quietschen. Starker Wind wehte außerdem durch die beiden Fenster gleich neben unserem Bett. David versuchte diese so gut es geht zu verschließen. Ja, das ist eine ganz spezielle Konstruktion. Nicht ganz so einfach handzuhaben. Das Meeresrauschen war zusätzlich sehr laut zu hören. Zum Frühstück gibt es wieder Porridge mit Papaya und frisch gebackenem Maisbrot. Dazu natürlich Kaffee. Vesa erklärt, dass es männliche und weibliche Papayas gibt. Die männlichen sind eher rot, während die weiblichen typisch gelb-orange sind. Bananen von der hauseigenen Staude gibt es außerdem noch. Beim Frühstück berichten Kathrin und Jakob von ihren nächtlichen Erlebnissen mit der Ratte. Vesa ist davon nicht besonders beeindruckt. Es ist ihm eigentlich ziemlich wurscht. Jakob geht daraufhin zu Jo. Der nimmt sich der Sache an. Aber erst, nachdem er auch selbst in Ruhe gefrühstückt hat. Kein Stress hier auf Fidschi. Danach stellt sich heraus, dass eine Babyratte in einer Klebefalle auf dem Kasten von Jakob und Kathrin gefangen war. Diese quietschte deswegen natürlich die ganze Nacht wie am Spieß und die Mutterratte war natürlich deswegen ganz aus dem Häuschen. Oder in diesem Fall – eben im Häuschen. Wir machen es uns nach dem Frühstück mal auf unserer Terrasse gemütlich. Ein bisschen lesen, Handy schauen, tratschen und entspannen. Wir wollen heute gar nichts unternehmen und uns mal von der Sonne erholen. Unsere Haut wird es uns danken. Jakob und Kathrin haben heute auch nichts vor. Nur die beiden Pariser, dessen Namen wir uns einfach nicht merken können, weil diese ziemlich kompliziert sind, gehen heute zur Blauen Lagune rüber. Mehr Gäste befinden sich momentan nicht im Magic Life Club. David fragt mal den Häuptling, ob es denn okay wäre, wenn man eine Runde mit der Drohne über das Anwesen fliegt. Dieser ist ganz begeistert und stimmt zu. Eigentlich wären wir auch so geflogen, aber wir wissen bereits, dass er einfach gerne gefragt wird. Also tun wir ihm eben den Gefallen. David verfliegt einen Akku in der vormittäglichen Sonne. Sehr fein ist das. Vesa will die Bilder dann natürlich haben. Ist nur die Frage, wie wir ihm die geben sollen. Ausdrucken können wir sie leider nicht. Und wie ein Besitzer eines Smartphones oder Computers wirkt er auch nicht. Aber wir werden da schon noch einen Weg finden. Danach chillen wir weiter auf der Terrasse. Die Sonne ist heute wieder sehr präsent. Viel schöneres Wetter, als gestern. Unser Mittagessen besteht aus ein paar Schnitten Bananenbrot. Das reicht uns. David haut sich dann aufs Ohr. Eveline liest ein heruntergeladenes Buch am Kindle App. Bis 16 Uhr pennt David. Danach geht Eveline schnorcheln. Gleich in der Bucht vor unserer Hütte. David folgt Eveline und passt auf sie vom Strand aus auf. Baywatch quasi. Danach gehen wir den Strand entlang. Solange, bis wir nicht mehr weiterkommen. Dabei kommen wir an zwei weiteren Homestays vorbei. Diese sind aber allesamt um einiges teurer, als unsere Unterkunft. Unser Quartier ist mit Abstand das günstigste, was wir so auf Booking.com und Airbnb auf Fidschi gefunden haben. Aber wir sind zufrieden. Einfachstes Inselleben. Und im Vergleich zu den Bewohnern der Insel leben wir in den schönsten Hütten. Also wenn die einheimischen ihr ganzes Leben so verbringen und leben können, dann können wir das jetzt auch. Es ist auf jeden Fall um einiges besser, als das teure 4 Sterne Hotel, in dem wir die erste Nacht verbracht haben. Da würden wir nicht mehr tauschen. So viel sei mal gesagt. Das wars auch schon mit Aktivitäten für den heutigen Tag. David unterhält sich nach unserem Spaziergang noch mit Vesa. Dieser liegt übrigens den ganzen Tag im Schatten und tut nichts. Wirklich nichts. Keine Zeitung, kein Buch, kein Rätsel, kein Handy, kein Radio. Einfach nichts. Er sitzt einfach nur da und schaut die ganze Zeit aufs Meer. Wenn er das nicht tut, pennt er. Gelegentlich winkt er uns zu und grinst. Seine Frau liegt meistens neben ihm und macht dasselbe. Aber sie hilft dann am Morgen und am Abend in der Küche aus. Vesa erzählt David, dass die Familie das kleine Anwesen nur gepachtet hat, von einem Dorf, welches sich auf der Nachbarinsel befindet. Dort ist er auch geboren. Seit 40 Jahren lebt er aber schon hier auf dieser Insel. Danach bewundert er noch die Trinkflasche mit den Souvenir Stickers und ist überrascht, dass wir über 10 Tage hierbleiben wollen. Die meisten Gäste bleiben nur 3 oder 4 Tage und hüpfen dann auf die nächste Insel weiter. Das haben wir nicht vor. Keinen Stress. Und das passt so für uns. Jakob sucht seit gestern seine Flip-Flops. Die hat wohl irgendwer gefladert. Man weiß es nicht. Wir sind ab jetzt auf jeden Fall etwas vorsichtiger. Evelines Flip-Flops sind auch schon ziemlich am Ende. Wir reparieren diese so gut es geht mit Leukoplast. Was haben wir sonst noch so gemacht? Nicht mehr viel. Um 18:30 Uhr gibt es Abendessen. Spaghetti mit Hendl-Tomatensauce. Dazu Brotfrucht. Diese Brotfrucht schmeckt wirklich sehr gut. Wir sind hin und weg und ganz begeistert. Sie wächst auch auf der Insel. Auf Hawaii haben wir die Bäume und die Früchte schon des Öfteren gesehen. Aber eben bis jetzt noch nie gegessen. Echt edel. Daran könnte man sich gewöhnen. Danach spielen wir wie immer UNO. Wir sind uns nicht sicher, aber es waren bestimmt 5 Runden. Da ist Vesa unerbittlich. Sunrise Rules natürlich. Danach lassen wir noch unsere Handys fertig laden und begeben uns wieder zu unserer Hütte. David sitzt mit dem MacBook auf der Terrasse und tippt diesen Tagesbericht. Der Internetempfang hier ist leider nicht besonders gut. Das Laden von diversen Seiten dauert einfach eine gefühlte Ewigkeit. Aber wir haben ja Zeit. David versucht dennoch, sich wieder seit längerer Zeit mal wieder bei seiner Familie zu melden. Danach gehen wir ziemlich zeitig schlafen. Das Meer plätschert neben unserer Hütte. Heute weht kein Wind. Wir sind sehr entspannt…
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Drohnenaufnahme unseres Homestays in der Sunrise Lagoon…

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Unsere Insel…

Sunrise Lagoon und Blue Lagoon…

Tag 160 // Die erste Nacht auf der Insel war sehr angenehm. Der starke Regen ließ irgendwann nach. Das Moskitonetz erfüllte seinen Zweck. Wir sind fast ausgeschlafen. Aber richtig lange ausschlafen können wir nicht. Um 8 Uhr schreit Leze in Richtung der Bungalows: „Time for Breakfast!“ Nein, man kann hier nicht länger liegen bleiben und später frühstücken. Frühstück gibt es um 8 Uhr. Und fertig. Okay okay. Uns soll es recht sein. Wieder einmal sind wir die Letzten, die sich zu Tisch begeben. Alle anderen sitzen schon aufgereiht da. Der alte Häuptling inklusive. „Good Morning and Bula!“. Auch am Morgen wird gebetet. Nur ganz kurz, dann wieder Alle: „Amen“. Fleißig wird das Frühstück serviert. Hauptsächlich erledigt das wieder die brave Martha. Leze steht in der Küche und werkt im Hintergrund. Es gibt Porridge mit Früchten und Marmelade. Kaffee wird jedem Gast extra auf Nachfrage serviert. Milch steht auch bereit. Und das absolut beste: Es gibt Krapfen. Zwar ohne Füllung aber richtige goldgelbe Krapfen aus Germteig. Wie geil ist das? Die schmecken in Kombination mit der Marmelade extrem edel. David kann sich noch erinnern, dass seine Oma früher immer solche selbstgemachten Krapfen gezaubert hat. Es gibt keine besseren. Genauso schmecken die jetzt. Unglaublich edel. Wir sind also nach dem Frühstück schon ziemlich voll. Nachdem alle ihr Frühstück beendet haben, wieder dasselbe Spiel, wie schon beim Abendessen. Vesa: „Attention please! Did you like your breakfast today?“ – Alle: “Yeahhh” – Vesa beginnt zu klatschen und alle dürfen mitklatschen. Gesungen wird gottseidank nicht. Danach noch einmal für alle Abreisenden die gleiche Befehlsausgabe wie schon gestern. Danach bedankt sich Vesa noch einmal bei David, dass er die UNO Karten mitgebracht hat und weist gleich mit einem Zwinkern darauf hin, dass heute Abend fix wieder gespielt wird. Okay. Da haben wir dann wohl keine andere Wahl. Das deutsche Pärchen, welches ebenfalls noch auf der Insel bleiben wird, quatscht uns nach dem Frühstück an. Wir kennen uns definitiv bereits irgendwoher. Wir haben bis jetzt nur noch nicht gewusst woher genau. Wir gehen der Sache mal auf den Grund und kommen drauf, dass die beiden auch vorher in Neuseeland waren. Das erklärt vielleicht schon einiges. Vielleicht finden wir es noch genau heraus, durch aktives Brainstorming. Die beiden Fragen uns, ob wir sie am Nachmittag zur Blauen Lagune begleiten. Sie wollen dort schnorcheln gehen. Wir sind dabei. Wir haben genau rein gar nichts vor heute. Oder doch. Wir müssen noch übersiedeln. Wir bekommen einen größeren Bungalow mit Klo und Dusche. Den nehmen wir. Näher am Strand. Fast direkt über dem Wasser. Das ist schließlich um 10:30 Uhr erledigt. Den Vormittag nutzen wir, um mal die Tagesberichte zu schreiben. Nebenbei tratschen wir mit den beiden Düsseldorfern Kathrin und Jakob. Eine Sozialarbeiterin und ein Unternehmensberater. 26 und 28 Jahre alt. Ebenfalls auf Weltreise, für 6 Monate. Aber sie sind erst gerade in Neuseeland gestartet. Danach geht es nach Südostasien. Bali, Lombok, Thailand, Malaysien und eh scho wissen. Um 12:30 Uhr starten wir in Richtung Blaue Lagune. Dort angekommen, gehen wir gleich mal eine Runde schnorcheln. Es ist ziemlich bewölkt heute, die Sonne lässt sich eigentlich fast gar nicht blicken. Bestimmt über eine Stunde sind wir im Wasser. Korallen, bunte Fische, weißer Sand. Alles, was das Herz begehrt. Das Wasser ist sehr warm und sehr klar. Danach chillen wir am Strand. Wir gehen kurz in den nahe gelegenen Mini Market und kaufen uns ein Eis. Weil wir sonst nicht mit VISA bezahlen können, kaufen wir auch noch ein Bananenbrot. Ein fetter Brocken um nur 5 FJD. Das hatten wir seit Hawaii nicht mehr und das geht immer, so als Snack für Zwischendurch. Als wir bemerken, dass uns die nicht vorhandene Sonne bereits ziemlich zugesetzt hat, machen wir uns auf den Rückweg. Vorher trinken wir noch ein Bier neben dem Mini Market. Ein Fiji Bitter, ein Fiji Gold und ein Fiji Premium werden verkostet. Kann man durchaus trinken. Sehr gut schmecken die. Wieder bei der Sunrise Lagoon angekommen, probieren wir gleich mal unsere Dusche im Zimmer aus. Die funktioniert. Das passt. Warmes Wasser gibt es hier übrigens keines auf der Insel. Aber das braucht man auch absolut nicht. Riesige Silos mit Regenwasser stehen herum. Bei einem gibt es einen Hahn mit einem Filter, wo man sich Trinkwasser herunterlassen kann. Schmeckt wirklich gut. Besser, als so manches Chlorwasser auf den diversen Campingplätzen, welches wir auf unserer Reise schon trinken mussten. Die Sonne hat uns ordentlich erwischt heute beim Schnorcheln. Große Mengen Aftersun werden verbraucht. Unsere neue Hütte hat sogar eine kleine Terrasse, wo wir jetzt bequem die Nassen Sachen aufhängen und danach in Ruhe unsere Tagesberichte schreiben können. Das machen wir solange, bis heute ausnahmsweise Martha vorbeikommt und uns zum Abendessen bittet. Wir sind nur mehr 6 Gäste. Zwei Neue sind heute angereist, ein Amerikaner und eine Engländerin. Ein lustiges Pärchen, welches in Paris lebt und ebenfalls für 4 Monate die Welt bereist. Auch in der kleinen Runde ändert sich der Ablauf des Abendessens und des restlichen Abends nicht. Gebet, Essen, UNO spielen. Heute gibt es Hendlhaxn mit Reis und Zwiebelgemüse. Obwohl wir uns nicht sicher sind, ob es wirklich Zwiebel war. Chilinudeln befinden sich auch noch auf dem Teller. Danach gibt es heute noch Schokokuchen zur Nachspeise. Dann gefühlte 20 Runden UNO mit Vesa, bis der Strom und somit das Licht abgeschaltet wird. Einige Nachbarn sitzen heute Abend mit den Familienoberhäuptern zusammen und trinken Kava. Wir dürfen sogar auch was vom sogenannten „Rauschpfeffer“ probieren. Wir spüren genau nichts. Keine Wirkung. Vielleicht hätten wir mehr von der Pfeffer-Wasser-Mischung gebraucht. Man weiß es nicht. Wir bekommen noch eine andere Solarlampe, da wir unsere bei der Übersiedlung in den neuen Bungalow nicht mitgenommen haben. Moskitonetz haben wir jetzt leider keines mehr. Dafür bekommen wir von Leza eine Räucherspirale, welche wir auf einem Teller auf den Fliesenboden in der Hütte stellen können. Das hilft hoffentlich gegen die Moskitos. Wir schreiben noch Tagesberichte und lesen ein wenig im Internet. David schaut „Godless“ auf Netflix, Eveline liest ein Buch am Kindle. Tag 2 auf der Insel geht zu Ende…
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Unsere Hütte…

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Im Inneren der Hütte…

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Ausblick von der Terrasse der Hütte…

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Unser erster Besuch bei der Blue Lagoon…

Von Lautoka zur Sunrise Lagoon…

Tag 159 // Die Nacht im Hotel in Lautoka war leider alles andere als erholsam. Eine indische Hochzeitsfeier fand im Saal des Hotels statt. Und unser Hotelzimmer ist nur einmal um die Ecke gewesen. Die Lautstärke der Feierlichkeiten war enorm und diese dauerten bis 24 Uhr an. Trotz offener Terrassentür und zusätzlich laufender Klimaanlage war der chemische Geruch, der sich vom Badezimmer ausgehend ausbreitete, kaum auszuhalten. Wir haben deswegen nicht besonders gut geschlafen. Um 6:30 stehen wir auf und gehen gleich frühstücken. Ein nettes Buffet in dem Restaurant, welches wir schon vom Abendessen kennen. Danach warten wir noch kurz auf die Dame, die hier im Hotel für die Buchung und Organisation von diversen Ausflügen zuständig ist. Wir haben gestern mit der Rezeption vereinbart, dass wir die Fähre und den Transport dorthin mit ihr heute morgen ausmachen. Zuvor holen wir jetzt noch unser Zeug vom Zimmer und checken gleich mal aus. Die Dame erscheint schließlich kurz nach 7 Uhr und wir erklären ihr unser Vorhaben. Sie telefoniert und hängt dabei 10 Minuten in der Leitung. Sie erreicht aber niemanden. Daher nehmen wir die Sache jetzt selbst in die Hand und beschließen, einfach mit dem Taxi zur Ablegestelle des „Seabus“ zu fahren. Ein Taxi steht schon vor der Tür. 5 FJD (Fiji Dollar) kostest dieses. Das ist es uns auf jeden Fall wert. Alleine schon wegen dem Gepäck. Eine der billigsten Taxifahrten unseres Lebens. Nach 3 Minuten Fahrt sind wir auch schon da. Ein cooler Typ mit schwarzer Sonnenbrille schnappt sich gleich mal unangekündigt unser Gepäck direkt aus dem Kofferraum. David lässt ihm das nur deswegen durchgehen, weil er ein rotes T-Shirt mit dem Aufdruck „Crew“ trägt. Der wird dann wohl hier arbeiten. Eine beleibte Dame mit weißem Polo Shirt und viel Goldschmuck fragt uns, wie sie uns weiterhelfen kann und auf welche Insel wir denn wollen. Sie hat die Handkassa fest im Griff. Eindeutig die Chefin hier. Nachdem wir alles geklärt haben, bezahlen wir in Cash unsere Überfahrt. 20 Kilo Gepäck pro Person sind inkludiert. Für jedes weitere Kilo müssen wir zusätzlich noch einen Dollar Aufpreis bezahlen. Jetzt wirkt sich Davids 13 Kilo schwerer Kamerarucksack erstmals negativ aus. Aber das werden wir uns auch noch leisten. Jetzt heißt es mal abwarten, bis wir endlich starten. So genau geht es hier auf Fidschi anscheinend nicht zu. Wir lernen in der Zwischenzeit noch ein deutsches Mädchen kennen. Aus Aachen ist sie. Sie reist ganz alleine in der Welt herum. In Neuseeland war sie schon und nach Südostasien will sie nach Fidschi dann noch. Wir unterhalten uns ein wenig mit ihr. Schließlich wird unser Gepäck von der Crew verladen und wir dürfen ebenfalls das Boot betreten, nachdem der coole Typ mit Sonnenbrille unsere Namen vorgelesen hat. Schwimmwesten bekommen wir keine. Kurz vor 9 Uhr verlassen wir langsam den Hafen. 8 Uhr wäre eigentlich auf dem Plan gestanden. Aber uns soll es egal sein. Stress werden wir uns ab jetzt keinen mehr machen. So ist zumindest mal der Plan. 3 Stunden fahren wir jetzt über das offene Meer. Die Fahrt ist ruhig. Kein hoher Wellengang oder so. Das ist schon mal sehr fein. Wir hören Musik und genießen die Fahrt. Nach den 3 Stunden kommt laut Google Maps dann schon unsere Insel. Wir halten und ein kleineres Boot kommt von der Insel zum Seabus herangefahren. Wir verladen unser Gepäck in das kleinere Motorboot. Zwei Männer sitzen darin und begrüßen uns mit „Bula“. Es ist Jo, unser Gastgeber über Airbnb. Bei seinem Anwesen und bei seiner Familie werden wir unsere Zeit auf Fidschi verbringen. Das Boot kurvt einmal um die halbe Insel herum und wir landen schließlich direkt bei der Sunrise Lagoon. Edel, richtig edel. Wir verlassen das Boot und werden gleich einmal vom Großvater der Familie mit „Bula“ begrüßt. Vesa heißt er. Ein älterer Herr. Father of the family, wie er sich selbst nennt. Unser Gepäck bringt der zweite junge Mann im Boot, dessen Namen wir nicht genau verstanden haben, gleich in unseren Bungalow. Dort sitzt schon die Chefin, Leze. Sie ist die Frau von Jo und erinnert uns ein bisschen an die Big Mama vom Film Big Mamas House. Sie erklärt uns ungefähr, wie das hier so abläuft. Es gibt Frühstück und Abendessen. Das Frühstück ist inklusive. Das Abendessen muss man extra bezahlen. Mittagessen kann man auch haben, braucht man aber nach dem Frühstück nicht unbedingt. Unser Bungalow ist auch nur für die heutige Nacht. Keine Toilette und keine Dusche. Eine ganz einfache Holzhütte. Ein besseres Gartenhäuschen, mit Bett und einem Plastiksessel. Kein Strom. Man bekommt hier nur eine Solarlampe für die Nacht zur Verfügung gestellt. Der Stromgenerator läuft täglich nur von 18 bis 21 Uhr. Eine Glocke gibt das Signal, wenn es soweit ist, damit man keine wertvolle Ladezeit verliert. Dann kann man die elektronischen Geräte im Essbereich neben der Küche bei den zwei vorhandenen Steckerleisten laden. Okay. Gleich vom kleinen Anwesen ausgehend gibt es einen Wanderweg, der quer über die Insel zur anderen Seite führt. Dort befindet sich die berühmte Blaue Lagune, aus dem gleichnamigen Film aus den 80er Jahren. Einen Mini Market gibt es auch dort am anderen Ende der Insel. Snacks und Softdrinks kann man sich dort kaufen. Und Bier, bei einer kleinen Bar, gleich nebenan. Ideal, somit werden wir also versorgt sein während unseres Aufenthalts. Wir schmeißen uns gleich mal in die Hängematte. Ein paar Mädels haben wir schon im Vorbeigehen kennengelernt. Eine Italienerin und eine Portugiesin sonnen sich bereits in der Nähe des Strandes. Einige andere junge Leute laufen herum. Internetempfang haben wir auch, mit Vodafone. Das stand auch so in den Airbnb Bewertungen. Zwar nur 3G, aber besser als nichts. Das sollte für den Blog und ein paar WhatsApp Nachrichten reichen. Mal schauen, wie das mit den Fotos funktioniert. Das wird sich noch herausstellen. Am Nachmittag gehen wir gleich mal den Wanderweg bis zur Blauen Lagune. Gute 45 Minuten wandern wir auf einem schmalen Weg durch den Inseldschungel. Weit weg vom Strand im Landesinneren steht die Luft regelrecht. So geschwitzt haben wir das letzte Mal im Dampfbad in der Therme Loipersdorf. Schließlich erreichen wir die berühmte blaue Lagune. Hier soll ein Großteil der Szenen aus dem berühmten Film gedreht worden sein. Ein erster Abschnitt ist jederzeit für die Touristen zugänglich. Ab der Hälfte befindet sich der Strand in Privatbesitz. Schilder weisen darauf hin, dass man gerne den Strand benutzen darf, solange keine Touristenschiffe in der Bucht ankern. Hier gibt es nämlich ein Resort – eh klar – und die Gäste kommen mit fetten Schiffen, legen hier an und gehen beim Resort an Land. Da will man dann nicht, dass irgendwelche Rucksacktouristen hier herumlaufen. Na gut, wissen wir das auch. Aber heute ist hier genau niemand. Kein Schiff. Keine Menschen. Nur wir beide. Eveline und David. Fast wie damals im Film. Natürlich gehen wir auch schwimmen. Und der Rest des Nachmittages bleibt der blühenden Phantasie eines jeden einzelnen Lesers überlassen. Irgendwann gehen wir dann wieder retour zur Sunrise Lagoon und schmeißen uns gleich unter die Dusche in der angrenzenden Duschbaracke. Danach wird gleich ordentlich Insektenschutz aufgetragen und wir machen bereit für das Abendprogramm. Um halb 8 gibt es schließlich Abendessen. Leze schreit laut „Dinnertime“ von der Küche in Richtung der Hütten. Wir begeben uns zum Küchenbereich. Hier sitzen schon alle 14 Inselgäste des Homestays aufgereiht beisammen. Der „Altchef“ Vesa sitzt auch dabei. Alle reichen sich jetzt die Hände. Jetzt wird anscheinend mal gebetet. Na servas. Vesa murmelt irgendwas auf Fidschianisch. Englisch ist es auf jeden Fall nicht. Danach antworten alle geschlossen mit „Amen“. Auch geil. Wir hinterfragen nicht, ob es sich bei der Familie hier überhaupt um Christen handelt. Wurscht jetzt. Wir haben Hunger. Endlich wird das Essen serviert. Es gibt gebratenen Fisch mit Erdäpfeln und Reis als Beilage. Das Essen schmeckt schon mal sehr gut. Kein Fehler erkennbar. Während dem Essen wird nicht viel geredet. Traut sich keiner? Wir wissen es nicht. Wir werden als Neuankömmlinge nicht damit anfangen. Danach gibt es auf Wunsch noch Tee. Während die Teller von Martha, der Tochter der Familie, abserviert werden, folgt jetzt noch die Abschlussrede vom Old Chef Vesa. „Did you like our Dinner today?“ – Alle: „Yeahhh“. Vesa klatscht. Alle klatschen mit. Ein Applaus für die Küche. Wie leiwand. Jetzt werden wir noch offiziell als neue Gäste willkommen geheißen. „Vinaka“ (Danke), antworten wir. Morgen werden alle Gäste bis auf uns und ein deutsches Pärchen die Insel verlassen. Hierfür folgt jetzt noch die Befehlsausgabe von Vesa. Er erklärt, wie das mit dem Gepäck zu funktionieren hat und wie das mit dem Seabus klappt. Geht uns morgen noch nichts an. David grinst nur frech und amüsiert in die Richtung des alten Häuptlings. Dieser zwinkert zurück. Jetzt heißt es dann Farbe bekennen nach dem Essen. Vesa: „Daviiiiid! Did you bring Playing Cards with you?” – David: „Yes, do you know Schnapsen?” Ein leerer und finsterer Blick retour. Natürlich kennt er kein Schnapsen, aber UNO kennt er. Und da ist er jetzt ganz geil drauf. Seine Augen leuchten, als David mit den UNO Karten daherkommt. Die schon länger anwesenden Gäste verdrehen die Augen und einige verlassen gleich den Tisch. Vesa fragt, wer denn jetzt aller mitspielen will. Natürlich müssen wir das jetzt, da kommen wir nicht mehr aus. Wir mischen und teilen die Karten aus. Aber nur 5 Karten – „Sunrise Rules“. Hier gibt es ganz eigene UNO Regeln, die uns Vesa erklärt. Soll uns recht sein. Ein wirklich lustiges Kerlchen. Wir spielen 4 Runden, bis schließlich um 21 Uhr der Strom abgeschaltet wird. Spätestens jetzt begeben sich alle in ihre Baracken. Good night und Bunaka. Bula Bula. Wir machen es uns auch unter dem Moskitonetz gemütlich. Starker Wind zieht auf und es beginnt zu regnen. Das Meer rauscht noch zusätzlich. Eine wunderbare Geräuschkulisse. Wir schauen noch ein bisschen Netflix und surfen im Internet. Der Regen wird immer stärker und peitscht heftig auf das Blechdach der Hütte. Sehr bald schlafen wir ein. Wunderbar einfach ist das Inselleben hier. Die Insel ist traumhaft schön. Es gefällt uns sehr gut und wir sind sehr zufrieden…
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Wir werden mit dem Boot zu unserer Insel gebracht…

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Gleich sind wir da…

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Schaut nicht schlecht aus…

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Hier werden wir es aushalten…

Von Auckland auf die Fidschi-Inseln…

Tag 158 // Die Nacht im Shakespeare Hotel war ziemlich laut. Die Brauerei, inklusive Hotel, ist nämlich gleich neben der Partymeile gelegen. Und es war Samstagnacht. David hat gut geschlafen, Eveline nicht so besonders, sie wird in der Nacht mehrere Male wach. Frühstück haben wir im Hotel keines dabei. Darum kümmern wir uns extern. Unser Flug nach Nadi auf den Fidschi-Inseln geht um 14 Uhr. Wir haben also rein theoretisch keinen Stress. Gleich neben dem Hotel befindet sich ein kleines Lokal, das Sunflower Cafe. Wir gehen 20 Meter über die Straße und sind auch schon da. Das Lokal ist voll besetzt. Nur ein Platz für 2 Personen ist noch frei. Perfekt für uns. Die nette Kellnerin weist uns gleich zu Beginn auf eine eventuell längere Wartezeit hin. Kein Problem, wie wir versichern. Wir bestellen ein Paleo Frühstück für Eveline und Bacon & Eggs für David. Dazu jeder einen Cappuccino. Während der längeren Wartezeit bekommen wir auf Kosten des Hauses einen Schoko Brownie als Vorspeise. Auch nicht schlecht. Nachdem wir unser herrliches und letztes Frühstück in Neuseeland genossen haben, verlassen wir das Lokal wieder und erledigen den Check Out im Shakespeare Hotel. Unser Gepäck haben wir zuvor schon hinter der Bar deponiert. Das Zimmer ist längst geräumt. Keine Zeit mehr verlieren. Wie kommen wir jetzt zum Flughafen? Mit dem Sky Bus. Dieser fährt einen Häuserblock weiter alle 10 Minuten vorbei. Ein edles Service. Aber natürlich nicht kostenlos. Unsere letzten NZD wollen wir noch aufbrauchen und haben die Summe für den Bustransfer genau abgezählt mit. Mit vollem Marschgepäck kommen wir zur Haltestelle und der Busfahrer legt bei einer sowieso roten Ampel noch eine Bremsung hin, um uns gerade noch einsteigen zu lassen. Sehr nett von ihm. Die genau abgezählte Summe reicht dann natürlich nicht. Wenn man Cash bezahlt, ist es teurer. Auch interessant. Daher kaufen wir die Tickets jetzt erst im Bus noch schnell online. Internet haben wir noch genug und der Empfang passt auch. Im Sky Bus gäbe es außerdem freies W-Lan. Die Tickets sind schnell gekauft und bei der nächsten Haltestelle zeigen wir dem indischen Driver die erstandenen Tickets auf dem Handydisplay. So geht es auch. Das restliche Bargeld müssen wir jetzt noch am Flughafen loswerden. Eveline wird bestimmt noch ein paar schöne Sachen finden. Die einstündige Fahrt zum Flughafen ist sehr gemütlich und vergeht sehr schnell. Beim sehr überschaubaren Terminal in Auckland erledigen wir wie gewohnt die Gepäckaufgabe. Danach sehen wir uns ein wenig um. Eveline schmeißt die restlichen Postkarten in einen Briefkasten und wir shoppen noch ein neues USB Kabel und Whittaker’s Schokolade. Dann geht es auch schon rein in den Airbus von Fiji Airways. Nicht mehr das neueste Modell, aber in Ordnung. Fast 3 Stunden werden wir jetzt in der Luft sein. Das Bordentertainment ist auch nicht gerade das Beste. Besonders die Qualität der Bildschirme ist nicht zufriedenstellend. David schaut deswegen eine heruntergeladene Serie auf Netflix. „Godless“ steht jetzt auf dem Programm. Eveline schaut Meg. Endlich. Ideal, um sich für die Schnorchel und Bootsfahrten auf Fidschi einzustimmen. Das Essen auf diesem Flug ist ganz in Ordnung, obwohl wir nicht besonders hungrig sind. Aber ein wenig snacken geht immer. Flugzeugessen halt. „Chicken? Yes you want the chicken?“ Als wir schließlich in Nadi landen, sind wir wieder einmal die Letzten, die den Flieger verlassen. Nur nicht stressen, hier auf Fidschi. Beim Aussteigen aus dem Flieger trifft uns fast der Schlag. 33 Grad und extreme Luftfeuchtigkeit. Wie frisch aufgegossen. Gleich geht es wieder rein in die klimatisierte Ankunftshalle. Ein kurzer Passcheck, ein Stempel und dann holen wir schon unser Gepäck. Alles da. Das ist fein. Dieses wird dann bei der Zollkontrolle noch einmal durchgescannt. Und was neu ist: Wir müssen hier die Drohne registrieren. Ein A4 Zettel muss ausgefüllt werden. Sehen will das kleine Fluggerät niemand. Sonst keine Hindernisse. Bei Ausgang kaufen wir uns jetzt noch gleich eine Vodafone SIM Karte, damit wir auf der Insel nicht komplett von der zivilisierten Welt abgeschnitten sind. So, alles erledigt. Jetzt müssen wir nur mehr irgendwie zum Hotel kommen. Bus? Nein, besser nicht. Davon wird uns beim Infoschalter abgeraten. Wir sollen besser ein Taxi nehmen, wegen unserem Gepäck. Zufälligerweise steht auch schon eines parat und der Taxler wartet auch schon neben dem Infoschalter auf uns. Na gut, dann tun wir was für die Wirtschaft. Eine halbe Stunde cruisen wir bis zum gebuchten Hotel. Dort checken wir gleich ein. Viel scheint hier nicht los zu sein. Ein schönes Hotel. 4 Sterne. Da haben wir uns aber was gegönnt. Denken wir zumindest nach dem ersten Eindruck in der Lobby. Unser Zimmer befindet sich im Erdgeschoß. Wir schlafen hier, weil wir morgen um 8 Uhr die Fähre auf unsere Insel nehmen müssen. Und die Ablegestelle dieses „Seabus“ liegt nur einen Kilometer von diesem Hotel entfernt. Als wir das Zimmer betreten, trifft uns erneut fast der Schlag. Es riecht extrem nach Toilettenchemikalien und die Klimaanlage ist auf „Antarktis“ gestellt. Na sehr leiwand. Wir stellen mal alles ab und verlassen das Zimmer gleich wieder. Schauen wir uns mal im Ort um. Hier ist genau gar nichts los. Wie ausgestorben. Kein schöner Ort. Überall liegt Müll auf der Straße und die Leute lungern herum. Man merkt, dass wir in einer ganz anderen Welt gelandet sind. Unsere Runde ist schnell wieder beendet. Wir beschließen, das Abendessen im Restaurant des Hotels zu uns zu nehmen. Wir nehmen dort Platz und das freundliche Personal kümmert sich sofort um uns. Wir bestellen zwei Pizzen. Jeder nur eine, eh klar. Eine Margaritha für Eveline, eine Meat Lovers für David. Dazu eine Flasche Fiji Water. Was anderes gibt es hier eh nicht. Ein gemütliches Abendessen. Wir freuen uns sehr, hier auf Fidschi sein zu können und lassen trotzdem noch unsere Neuseelandreise gemütlich Revue passieren. Danach begeben wir uns aufs Zimmer und verbringen einen gemütlichen restlichen Abend. Eveline telefoniert noch mit Berni, Steffi und ihren Großeltern. Wir schauen noch ein paar Serien auf Netflix und gehen dann bald schlafen. Morgen reisen wir weiter. Wir haben keine Ahnung, was uns auf der Insel erwarten wird. Aber auch das wird bestimmt ein weiterer interessanter Abschnitt unserer Reise werden…

Gut gelandet in Nadi…

Ein erfolgreicher Tag in Auckland…

Tag 157 // Die letzte Nacht in unserem Campervan war sehr angenehm und ruhig. Der Abschluss unseres Trips war somit ideal. Wir sind ausgeschlafen. Heute gibt es kein Frühstück. Wir packen den Rest zusammen und bringen ein letztes Mal Ordnung in den Camper. Die Bettdecken werden verstaut und alles kommt an seinen Platz. Unsere fahrbare Behausung wäre somit schon bereit für die Rückgabe. Aber so weit sind wir noch nicht. Google Maps wird mit der Adresse des Zahnarztes gefüttert. Und jetzt geht’s los. Wir verlassen den Avondale Motor Park kurz nach 8:30 Uhr. 15 Minuten später stehen wir direkt vor dem Haus, in dem sich angeblich die Zahnklinik befindet. Im Hinterhof finden wir gleich einen Parkplatz. Heute ist Samstag und der Verkehr ist deswegen sehr überschaubar an diesem Morgen. Keine Rushhour, was sehr angenehm ist. Wir betreten das Gebäude und fragen mal nach. Ein Röntgeninstitut ist auch hier im Haus. Einige Patienten warten schon. Wir werden in den hintersten Bereich der Etage geschickt. Da ist er dann schon, der Dentist. Die Dame beim Empfang weiß schon, wer wir sind. Mit ihr haben wir den Termin telefonisch vereinbart. Eine sehr zierliche Frau. Sie spricht ebenfalls kein perfektes Englisch. Aber sie ist sehr gut drauf und wir verstehen uns gleich mal sehr gut. Nach dem Papierkram geht es auch schon los und eine noch zierlichere asiatische Frau namens Dr. Sony bittet David auf den Hot Chair im Behandlungsraum. Sony steht ja bekanntlich für Qualität. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Eveline wartet im Wartebereich. Wir sind übrigens die Einzigen hier. Nach einer kurzen Besprechung, was denn so passiert ist und warum wir hier sind, geht es auch schon los. Die erste Spritze wirkt nicht besonders gut. Die Dosis war wohl für Fliegengewichtler bemessen. Also lieber gleich eine zweite ganze Spritze. Schon besser. Dr. Sony versteht ihr Handwerk sehr gut und leistet gute Arbeit. Eine Stunde später ist die Behandlung zu Ende. Eine Keramik Plombe und zwei Spritzen, sowie eine Stunde Arbeitszeit einer Zahnärztin. Kostenpunkt: 300 NZD. Schreckt uns jetzt nicht. Mit VISA bitte. Eigentlich hätte das unsere Reiseversicherung direkt übernehmen sollen, aber da hat wohl etwas mit der Kommunikation zwischen Versicherung und Klinik nicht geklappt. Trotz Rückversicherung unsererseits per Mail mit der Versicherung. Nicht unsere Schuld. Jetzt schicken eben wir die schon bezahlte Rechnung an unsere Versicherung. Aber ärgerlich ist es schon ein wenig. Das hätten wir dann längst einfacher und früher erledigen können. Aber genug gesudert. Es hat so sollen sein. Jetzt passt es wieder und David lächelt Eveline mit einer Gesichtshälfte an. Die andere hängt einfach so runter. Na servas. Das kann jetzt noch 3 Stunden andauern. Das wird noch ein lustiger Tag werden. Danke, Ponsonby Accident & Emergency Dental Clinic. Wir bedanken uns höflich. Wir verlassen die Klinik. Nächster Stopp auf unserem Tagesplan ist das Shakespeare Hotel & Brewery. Fahren wir mal auf ein Bier, zur Feier des Tages. Nein, kleiner Scherz. Obwohl das hätten wir uns eigentlich schon verdient, wie David findet. „In da Fria a Bier und da Tog gheat dir“. In dem Hotel inklusive Pubs und Brauerei werden wir heute übernachten. Und jetzt bringen wir mal unsere Rucksäcke und unser ganzes Gepäck dorthin. Das haben wir schon zuvor mit dem Manager per Mail ausgemacht. Wir navigieren durch die Innenstadt von Auckland. Gleich direkt vor dem Hotel finden wir in einer Kurzparkzone einen Parkplatz. Besser geht es nicht. Wir schnappen unser Zeug und entern das Pub. Der Kellner bzw. der Manager oder was auch immer er genau ist, empfängt uns und erklärt, dass unser Zimmer in ungefähr einer Stunde fertig sein wird. Ebenfalls ideal. Wir müssen ja eh vorher noch so einiges erledigen. Unser Gepäck können wir wie ausgemacht in einem Hinterzimmer des Lokals deponieren. Alles erledigt. Jetzt geht es noch einmal durch Auckland durch. Die letzten Kilometer legen wir mit unserem bunten Camper zurück. Bei einer Z Tankstelle tanken wir noch 5 NZD hinein. Zur Sicherheit. Mit genau einem Viertel Tank haben wir ihn abgeholt und so geben wir ihn auch jetzt wieder retour. 10 Minuten später kommen wir direkt zu der Zentrale von Escape Campervans. Die Einfahrt zur Garage ist offen. „Drive in“ – steht über dem Tor. Wir fahren hinein und stellen den Motor ab. Auch das hat jetzt wieder wie am Schnürchen geklappt. Die riesige Garage ist voll mit bunten Campervans. Alle sind wunderschön anzuschauen. Im Office wird fleißig gearbeitet. Eine junge Dame kommt heraus und checkt unseren Camper durch. Sie ist sehr freundlich. Davids Gesichtshälfte ist immer noch gelähmt und die junge Frau weiß nicht so recht, wie sie David anschauen soll und ob es ihm gut geht. Sie denkt vielleicht, er hätte gerade einen Schlaganfall. Aufklärung diesbezüglich gibt es jetzt keine von uns. Dafür haben wir keine Zeit und Geduld. Wir gehen eine Runde mit ihr und erklären ihr ein paar Sachen, die so vorgefallen sind. Unter anderem das Problem mit dem defekten Stromkabel. Die Rechnung haben wir natürlich noch und wir bekommen das Geld sofort auf die VISA rückerstattet. Funktioniert reibungslos. Wieder was abgehakt. Heute flutscht es. Alles in Ordnung mit dem Camper. Wir sind fertig hier. Danke bunter „Fairy Tern“, es war eine sehr schöne Zeit mit dir. Jetzt gehen wir zu Fuß zurück Richtung Innenstadt. Laut Google Maps sind es nur 25 Minuten mit dem Schlapfentaxi. Bewegung schadet nicht, wie wir finden. So sehen wir außerdem noch was von Auckland. Wir schlendern noch ein wenig durch die Innenstadt. Hier tut sich einiges. Eine richtige Metropole. Die einzige in Neuseeland angeblich. Das können wir bestätigen, nachdem was wir bis jetzt von Neuseelands Städten so gesehen haben. Eine Smoothie Bar sticht uns jetzt ins Auge. David ist schon sehr hungrig, aber richtig essen geht noch nicht. Die rechte Gesichtshälfte ist immer noch komplett taub. Deswegen ist jetzt ein Smoothie mit Strohhalm eine ideale Mahlzeit. Das Lokal heißt Tank. Einen Beerensmoothie, dessen Namen wir uns nicht gemerkt haben, für Eveline und einen Tropical Warrior für David. Echt geil schmecken die. Eveline kauft sich dann noch neue Unterwäsche. Im Geschäft neben dem Smoothie Lokal natürlich. David berät sie gerne dabei. Danach gehen wir mal zurück zum Hotel und checken endlich ein. Das Gepäck bringen wir gleich auf unser Zimmer im 3. Stock des alten Gebäudes. Ein sehr hübsches Zimmer. Ziemlich klein für ein Hotelzimmer, aber mehr Platz, als wir das die letzten 5 Wochen gewohnt waren. Wir fühlen uns sehr wohl. Es ist 14 Uhr und wir haben bereits alles Notwendige für den heutigen Tag erledigt. Wir sind sehr zufrieden. Eveline springt gleich mal unter die Dusche, David beginnt alle elektronischen Geräte zu laden und pennt danach mal eine Runde. Um 16 Uhr schreiben wir ein paar Postkarten, erledigen den Online Check In für den morgigen Flug nach Fidschi und machen uns langsam fertig für das Abendessen. Kurz nach 17 Uhr verlassen wir unser Hotelzimmer wieder. Verhungern muss man in Auckland nicht. In der Innenstadt gibt es sehr viele Restaurants, Bars, Pubs und andere Lokale. Wir biegen in eine Gasse ein und legen gleich los. Wir fangen bei einem Zambero an und gönnen uns mal eine „Summer Bowl“ bzw. einen Burrito. Dann weiter zu Better Burger. Einen Hamburger für David – zum Mitnehmen bitte. Nächster Stopp ist dann eine Donut Bude namens Krispy Kreme. Zwei Donuts, wieder zum Mitnehmen. Wir besuchen den nächsten Park und setzten uns auf eine Parkbank. Die Donuts werden hier verputzt. Im Albert Park gehen wir jetzt eine kleine Runde. Danach geht es wieder retour in die Innenstadt. Eine kleine Sushi Rolle geht sich jetzt noch aus, bei einem der ungefähr hundert Sushi Lokale in Auckland. Den Namen des kleinen Lokals wissen wir jetzt nicht mehr. Den Abschluss des Tages bildet natürlich unser Hotel. Das hat über dem Pub sogar noch ein Restaurant mit Terrasse. Dort nehmen wir Platz und bestellen ein im Haus gebrautes Shakespeare Bier. Ein Pale Ale für Eveline, ein Lager für David. Zum Abschluss des Tages teilen wir uns noch einen Schokokuchen mit Vanille Eis. Jetzt ist es dann aber genug. Wir sind voll. David hat heute wieder einmal sein Hemd ausgeführt. Eveline meint nach dem Essen nur besorgt: „Pass auf mit den Knöpfen“. Ein sehr gemütlicher Abend. Wir nützen noch das W-Lan des Pub Bereichs im Erdgeschoss des Gebäudes. Eveline telefoniert noch mit ihren Eltern. David macht derweil noch ein paar Updates. Das WhatsApp funktioniert auch wieder. Den restlichen Abend verbringen wir gemütlich in unserem Zimmer. Wir schreiben die Tagesberichte und laden noch ein paar Daten in die Cloud und ein paar Filme auf Netflix herunter. Draußen geht die Party ab. Samstagabend in Auckland. Da geht es Rund. Wir haben aber heute absolut keine Lust darauf. Eine wunderbare Zeit hatten wir hier in Neuseeland. Die Zeit ist sehr schnell vergangen. Morgen Nachmittag fliegen wir weiter nach Fidschi. Wir sind schon sehr gespannt, wie das werden wird…
Gefahrene Kilometer heute: 15
Gefahrene Kilometer auf der Nordinsel: 2793
Gefahrene Kilometer in Neuseeland gesamt: 6414
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Unser Hotelzimmer in Auckland…

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Stadtspaziergang durch Auckland…

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Eine sehr sympathische Stadt…

Vom Waipoua Forest nach Auckland…

Tag 156 // Wir sind um halb 9 ausgeschlafen und machen uns Frühstück. Die Nacht war sehr ruhig und angenehm. Keine besonderen Vorkommnisse. David schnappt sich das restliche Brot und toastet dieses in der Küche des Campgrounds. Eveline kocht derweil Wasser am Gaskocher auf und schneidet Früchte für das Joghurt. Wir frühstücken ein letztes Mal neben unserem bunten Escape Camper in der Morgensonne. Wir haben zwar noch eine Nacht vor uns, aber wir werden am nächsten Morgen kein ausgiebiges Frühstück mehr zelebrieren. Davids Termin beim Zahnarzt steht an. Und dieser ist schon um 9:15 Uhr. Außerdem verbrauchen wir gerade die letzten Vorräte. Es gibt dann also sowieso nichts mehr, das wir dann frühstücken könnten. Was gehen wir heute noch an? Wir müssen auf jeden Fall eine weite Strecke bis nach Auckland zurücklegen. Auf dem Weg dorthin, werden wir weiterschauen. Wir machen uns nach dem Frühstück gleich startklar. Ein bisschen morgendlicher Smalltalk mit den finnischen Bekanntschaften geht sich auch noch aus. Aber nur ein bisschen ganz klitzekleiner Smalltalk. In der Früh sind wir noch nicht so gesprächig. Wir wünschen „Good Luck“ und fahren davon. Kurz vor 10 Uhr verlassen wir den Campground beim Waipoua Forest. Erstes Ziel des Tages ist der Te Matua Ngahere. Oder der Vater des Waldes, wie in die Maori nennen. Der dickste und älteste lebende Kauri Baum. Den müssen wir uns ebenfalls noch anschauen, wenn wir schon mal hier sind. 3000 (!) Jahre soll dieser Gigant alt sein. Echt faszinierend. Ein so altes Lebewesen. Wir parken den Camper. 20 Minuten gehen wir jetzt bis zu diesem Baum. Wir kommen vorher noch bei den Four Sisters vorbei. Ebenfalls sehr hohe und dicke Kauri Bäume, die sehr knapp nebeneinanderstehen. Schließlich gehen wir durch den wunderschönen Wald, der mit vielen großen Kauri Bäumen bewachsen ist. Am Ende des Weges kommen wir zu einer Plattform, wo eine Maori Dame ganz einsam mit einem Buch in der Hand auf einer Bank sitzt und scheinbar Wache hält. Wir sind die einzigen Touristen hier im Moment. Ein riesiger Baum. Ein Gigant. Echt eine Erscheinung. So richtig fett ist der. Knapp 30 Meter ist er nur (mehr) hoch und er hat einen Umfang von über 16 Metern. Ein Blitz hat vor 40 Jahren in ihn eingeschlagen und ihn um die Hälfte gekürzt. Aber er lebt noch immer und treibt noch immer neu aus. Faszinierend. Wir halten mal kurz inne und stehen einfach nur da und genießen die Ruhe und die Energie, die von diesem Baum ausgeht. Dann machen wir ein paar Fotos und tratschen mit der Maori Dame. Die arbeitet offensichtlich hier und passt auf, dass keiner der Besucher was anstellt. 15 Minuten später verlassen wir die kleine Lichtung im Wald wieder und gehen retour zum Camper. Eine ganze Stunde waren wir jetzt hier im Wald unterwegs. Erneut hat es sich ausgezahlt, hierherzukommen. Ein schönes Erlebnis. Weiter geht unsere wilde Fahrt. Nach einer Stunde kommen wir nach Dargaville. Wir wollen uns bei der Post erkundigen, was es kostet, ein Paket nach Hause schicken zu lassen. Das Angebot ist uns zu teuer und zu kompliziert und wir lassen es deswegen bleiben. Nach der Post fahren wir noch zu einem i-Site Visitorcenter. Dort befindet sich auch eine Kauri Holzkunst Gallery von Rick Taylor. Der Kauri Mann, wie er sich selbst nennt. Das i-Site ist urig und sehr heruntergekommen und wird von der Gattin von Rick Taylor betrieben. Wir interessieren uns sehr für die gedrechselten Holzschüsseln und Teller. Wir bekommen eine Einführung von Rick. Ein dicker alter Mann mit Brille und weißem Bart. Er schaut aber trotzdem nicht aus wie der Weihnachtsmann. Er zeigt uns eine Fotomappe. Das Kauri Holz, welches er verwendet, ist teilweise bis zu 4000 Jahre alt oder älter. Ja, das ist wirklich unglaublich. Und das Holz ist nicht versteinert. Er und sein Freund haben Land gekauft. Großteils Sumpfland. Und hier sind sie irgendwann draufgekommen, dass dort riesige Kauri Bäume im Sumpf begraben sind. Diese sind teilweise sehr alt und noch immer wie frisch gefällt. Einfach über die Jahrtausende luftdicht konserviert. Ein Tsunami hat sie vermutlich damals vor 4000 Jahren gefällt. Proben von den ausgegrabenen Bäumen schickten sie an die Universität und diese bestätigte das Alter per Radiocarbondatierung. Die Schüsseln und Exponate sind sehr schön anzuschauen, aber sehr teuer. Wir kaufen nichts, sondern fahren weiter. Eveline übernimmt jetzt das Steuer. Nach einiger Zeit Fahrt überkommt uns der Hunger. Wir halten bei einem Rastplatz und essen den gestern schon vorgekochten Quinoa mit Avocado und Paradeisern. Ein sehr leckerer Snack für Zwischendurch. Danach fahren wir bis Auckland 3 Stunden durch. Dort checken wir im Avondale Motorpark ein. Ein kleiner, komplett unfreundlicher asiatischer junger Mann kassiert den Zins für den Stellplatz. Ein Platz ohne Strom wird es für die letzte Nacht. Etwas abseits des Geschehens. Stört uns aber nicht. Wir haben alles, was wir brauchen. Heute müssen wir noch den Camper ausräumen und zusammenpacken. Morgen ist schon die Rückgabe. Das auch noch. Jeglicher Müll wird sogleich entsorgt und alles aussortiert. Nur keinen Ballast anhäufen. Sogar Davids „Landstreicher-Weste“ darf jetzt endlich in den Müll. Über die letzten Jahre hat sie immer wieder gute Dienste geleistet. 80 Euro, die gut investiertes Geld waren. Gute Qualität eben, von Quicksilver. Entsorgt am Avondale Motorpark. In Japan muss Ersatz her. In Fiji brauchen wir hoffentlich keine warme Kleidung. Wir kochen dann noch die letzte Suppenpackung, Reis mit Bohnen, Zwiebeln und Paradeisern. Die Lebensmittel, Öle und Gewürze, welche uns übrigbleiben, stellen wir zur freien Entnahme in die Campgroundküche. Danach nutzen wir noch die Duschen und packen den Rest zusammen. Im Camper werden dann noch die Tagesberichte geschrieben und einige organisatorische Dinge erledigt. Der Internetempfang mit dem Glocal Me funktioniert sehr gut. Das nützen wir aus. Davids WhatsApp funktioniert leider nicht mehr. Das iPhone hat sich während eines Updates aufgehängt. Also kein WhatsApp mehr für David. Derweil mal. Auch dafür werden wir noch eine Lösung finden. Alles nach der Reihe und mit der Ruhe. Die letzte Nacht im zweitschönsten Escape Camper bricht an. Jetzt haben wir ihn doch erst abgeholt. Wie schnell doch die Zeit vergeht…
Gefahrene Kilometer: 276
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Wir gehen durch den dichten Kauri Wald…
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Endlich stehen wir vor dem ältesten noch lebenden Kauri Baum…
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Te Matua Ngahere…

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Rick Taylor Kauri Gallery…

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Unser letzter Stellplatz in Neuseeland. Am Abend in Auckland…

Von Cape Reinga zum Waipoua Forest…

Tag 155 // Die Nacht war sehr ruhig. Wir haben trotzdem schlecht geschlafen. Warum, wissen wir auch nicht so genau. Vielleicht, weil wir den Sonnenaufgang keinesfalls verschlafen wollten. Der Wecker läutet um 6:05 Uhr. Es ist noch dunkel. Ideal, so wollten wir das. Sonnenaufgang wird um 6:45 sein. Wir schlüpfen in unser Gewand und fahren gleich los. Die Scheiben sind ziemlich angelaufen. Innen sowie außen. Eveline wischt, David fährt. Es ist noch ziemlich fresh draußen. Ein Opossum läuft vor uns über die Straße. Wir cruisen den Schotterweg entlang, bis wir wieder zur Hautpstraße gelangen. Dort biegen wir rechts ab und fahren zum Leuchtturm. Wir hören unser Lieblingslied bei Sonnenaufgängen, Follow The Sun. Beim Parkplatz stehen einige Autos. Leute pennen darin. Camping ist hier eigentlich verboten. 200 NZD Strafe muss man berappen, wenn man erwischt wird. Das ist aber offensichtlich einigen komplett wurscht. Funktioniert sichtlich. Wir stellen den Camper ab, schnappen unsere Kameras und begeben uns wieder zum Kap. Das Gelände kennen wir ja schon bestens und haben dieses bereits gestern ausgiebig erkundet. Die Sonne kommt jetzt von rechts, also von Osten. Die Stimmung ist herrlich. Nur zwei andere Männer sind ebenfalls hier und schauen sich den Sonnenaufgang an. Ansonsten gehört dieser wieder nur uns ganz alleine. Einfach perfekt. Besser geht es nicht. Wir können einige wunderbare Aufnahmen machen und sind sehr zufrieden. Ein super Erlebnis. Als die Sonne aufgegangen ist und wir mit Foto machen und genießen fertig sind, geht es wieder retour zu der Bucht, wo sich der Campground befindet. Hier wollen wir jetzt bei der Day Area in aller Ruhe frühstücken und ein paar Runden mit der Drohne fliegen. Während das Kaffeewasser auf der Gasflamme kocht, fliegt David gleich mal eine Runde. Herrliche Aufnahmen werden das. Die Bucht ist wunderbar ausgeleuchtet und menschenleer. Das macht David glücklich. Drohnenfliegen ist nicht immer und überall möglich. Und manchmal, so wie hier jetzt, passt es einfach. Warum wir beim Cape Reinga und beim Leuchtturm nicht geflogen sind, ist leicht erklärt: Der Ort ist für die Maori heilig. Davor muss man dann schon Respekt haben. Deswegen ließen wir das bleiben. Während wir frühstücken, kommen zwei Mädels in ihrem Jucy Camper vorbei und stellen sich neben uns. Sie gehen auch zum Strand. Ein wenig später machen wir Fotos von uns beim Frühstück. Die Mädels kommen retour und fragen, ob sie denn ein Foto von uns schießen sollen. Ja bitte, gerne doch. Nach einem klassischen „Where ya from?“ entwickelt sich ein langes Gespräch über unsere Neuseelandreise und wir können einige Tipps geben, da die beiden gerade erst von Auckland aus gestartet sind. Eine halbe Stunde später packen wir alles zusammen und verlassen die Bucht. Wir haben heute einige Kilometer Richtung Süden vor uns. Am Freitagabend müssen wir in Auckland sein. Und es ist schließlich schon Donnerstag. Es ist kurz nach halb 10, als wir die Bucht verlassen. Dann fahren wir mal. Wir hören Musik und cruisen dahin. Das Leben ist schön. Nächster Stopp ist bei den Te Paki Sanddünen. Richtig große Sanddünen, mitten in Neuseeland. Passt eigentlich gar nicht in die Landschaft hier. Man fühlt sich wie in der Sahara. Die Sanddünen schauen auch so aus. Wir erklimmen einen fetten Sandberg und machen natürlich auch hier unsere Fotos. Nicht schlecht. Ein weiteres Highlight, einfach so auf der Strecke mitgenommen. Und das ohne große Planung oder Kosten. Genau wie das Cape Reinga. So gefällt uns das. Weiter geht die Reise on the Road. Den nächsten Stopp legen wir in Waimamaku ein. Ein sehr verschlafenes Nest. Hier leben hauptsächlich Maori. Wir halten bei einem 4 Square Supermarkt. Eigentlich kann man nicht Supermarkt dazu sagen. Ein ganz kleines und überschaubares Geschäft. Ähnlich, wie wenn man bei uns irgendwo im tiefsten Waldviertel – am Ende der Welt quasi – in einen Nah & Frisch geht. Aber wir bekommen, was wir wollen. Ein halbes Kilo Faschiertes vom Rind. Für das heutige Abendessen. Fürs Frühstück noch ein Stück Weichkäse. Fertig mit dem Einkauf und gleich weiter. Als nächsten Zwischenstopp peilen wir jetzt den Waipoua Forest an. Die Kauri Bäume spielen hier eine wichtige Rolle. Der größte lebende Kauri Baum kann hier bestaunt werden. Dieser nennt sich Tāne Mahuta oder auch God of the Forest. Bevor man den Wald betritt, muss man auch hier wieder die Schuhe ordentlich abputzen und desinfizieren. Warum genau das notwendig ist, dazu kommen wir später noch. Wir machen es auf jeden Fall. Es ist zum Wohle des Waldes und der Kauri Bäume. Der Baum ist wirklich beeindruckend. Eine Höhe von 50 Metern und ein Umfang von 13 Metern. Ganz gerade und fast zylindrisch ist er, vom Boden bis zu den ersten Ästen. Ein grauer Gigant. Man kann ihn natürlich leider nicht berühren. Das ist auch gut so, sonst würde das ja jeder machen. Das wäre bestimmt nicht gut für den Baum. Sein Alter wird auf zwischen 1200 und 2000 Jahre geschätzt. Sehr fein, dass wir hierhergefahren sind. Wir lieben solche Bäume. Weit kann man dann nicht mehr in den Wald hineingehen. Wir kehren um und fahren weiter. 10 Kilometer weiter befindet sich auch schon unser heutiges Tagesziel, der Waipoua Forest Camps & Nightwalks Campground. Dieser hat super Bewertungen auf CamperMate. Er ist außerdem sehr günstig. Zusätzlich bietet der Besitzer, ein Maori, nächtliche Wanderungen durch den angrenzenden Kauri Wald an. Wir registrieren uns bei der Camp Küche und werfen den Betrag in Bar in ein Kuvert an der versperrten Office Tür. Keiner da, außer einem Typen, der uns sagt, wie das so abläuft hier. Wir können uns irgendwo hinstellen. Sehr entspannt läuft das also ab. Generell ist der ganze Campground ein bisschen veraltet. Aber die Toiletten und Duschen sind sauber, sowie auch die Küche. Alles da, was man braucht. Zumindest alles, was wir so brauchen. Wir sind zufrieden und finden sogleich ein ebenes und gerades Plätzchen für unseren Campervan. Es ist erst 16:30 Uhr. Wir nützen die Campground Küche. Noch ist nichts los hier, deswegen beginnen wir gleich mit dem Kochen. Heute gibt es Brown Rice Nudeln mit Faschiertem. Dazu einen griechischen Salat. Ein herrliches Abendessen, das wir heute ausnahmsweise mal früher und gleich in der Küche zu uns nehmen. Fast wie „Ghaggets und Hörndli“. Carmen und Martin wären stolz auf uns. Danach erledigen wir gleich den Abwasch. Wir treffen die zwei finnischen Mädels aus dem Jucy wieder, die fast den gleichen Tagesablauf wie wir hatten. Neben uns zeltet dann ebenfalls ein Finne. Er ist mit dem Rad unterwegs, in ganz Neuseeland, für die nächsten 2-3 Monate. Er arbeitet in einem Sportgeschäft in Finnland. Er hat dort gekündigt und raucht gerne Camel Zigaretten. Viel Zeug hat er nicht dabei. Aber immerhin Kamera, GoPro und MacBook. 8 Filme hat er auf seiner Festplatte mit. Die kennt er nach eigener Aussage schon auswendig. David lässt ihn deswegen alle Staffeln „Game of Thrones“ von unserer SD-Karte auf seine Platte kopieren. Die hat er zwar ebenfalls schon alle gesehen, aber besser als nichts. Er meint, die kann man sich immer wieder und wieder anschauen und es ist eine willkommene Abwechslung. „You safed my trip määän“. Haben wir gern gemacht. Danke Patrick. Aber so weit in die Details gehen wir dann nicht. Wir stellen uns nicht mal vor. Irgendwie ist das nicht wichtig, wie beide Seiten anscheinend befinden. Wir chillen jetzt im Camper und beginnen mal mit den Tagesberichten. Internetempfand gibt es hier wieder einmal keinen. Eveline will unbedingt die Nachtwanderung mitmachen und schreibt unsere Namen auf die Anmeldetafel bei der Außenseite der Campküche. David ist davon nicht so begeistert. Die Wanderung beginnt erst um 21.45 Uhr. Wir sind schon ziemlich müde heute. Deswegen mützen wir jetzt ein wenig, bis es soweit ist. Am Abend wird es dann sehr fresh. Sandflies gibt es auch hier und viele Moskitos. Eine lange Hose und eine Weste sind jetzt kein Fehler. Die Stirnlampe brauchen wir natürlich auch mit. Lanze, der Chef vom Campground, begrüßt alle Teilnehmer zur Nachtwanderung. Genau 14 Teilnehmer sind es. Er liest die Namen auf der Schiefertafel vor und kassiert von jedem Teilnehmer 10 NZD. Noch bevor wir starten, hören wir aus der Ferne einen Kiwi schreien. Wir hätten nicht gewusst, dass es sich hierbei um einen Kiwi handelt. Lanze weist gleich mal darauf hin. Sehr interessant und ziemlich laut schreit der scheue Vogel. Die Tour durch den Wald beginnt mit der üblichen Schuhdesinfektion. Lanze erklärt, dass diese notwendig ist, um das Einschleppen und die Ausbreitung eines Pilzes zu verhindern, welcher die Kauri Bäume tötet. Danach geht es los. Immer wieder halten wir bei diversen Plätzen und Stellen. Lanze zeigt uns einen typischen Kiwi Unterschlupf, wo sich die flugunfähigen und nachtaktiven Vögel während des Tages aufhalten. Lanze ist ein sehr entspannter Typ. Er schaut so aus wie Pierre Brice und redet auch so. Die Stimmlage und der Klang seiner Stimme sind ähnlich. Und wir meinen jetzt nicht die vom synchronisierten jungen Winnetou, sondern seine echte Stimme. Nur dass er eben Englisch spricht und kein deutsch-französisches Gemisch. Er ist kein typischer Maori, aber vielleicht, oder sehr wahrscheinlich, stammt er irgendwie von diesen ab. Wir fragen ihn nicht, das wäre zu unhöflich. Er erzählt in langsamen Sätzen und gut verständlich sehr viele interessante Details über die Kiwis, die Kauri Bäume und überhaupt über das Ökosystem hier in Neuseeland. Viele eingeschleppte Pilze und Raubtiere sind hier ein Problem. Das Gift „1080“ wird von der Regierung eingesetzt, um der Lage mit den unzähligen Opossums Herr zu werden. Unter großem Protest der Bevölkerung und natürlich der Tierschützer. Wir sehen noch Crickets, Glühwürmchen und ein freches Opossum, das keinen Meter entfernt ober uns auf einem Baum auftaucht und für uns im Licht der Stirnlampen posiert. Die Wanderung endet mit einem Gebetsgesang in maorischer Sprache, welchen Lanze erst vorträgt, nachdem alle ihre Lichter und Lampen ausgemacht haben. Eine besondere Stimmung, bei der es einem kalt über den Rücken läuft. Danach bedankt er sich bei allen Teilnehmern mit „Kia Ora“ und die Gruppe löst sich nach insgesamt fast einer Stunde wieder auf. Als die Tour schon vorbei ist, hören wir noch einmal den Schrei eines Kiwis. Alle begeben sich jetzt wieder in ihre Campervans oder Zelte. Eine geniale Erfahrung. Einfach edel. Sowas kann man normalerweise nicht um viel Geld irgendwo buchen, wenn man danach gezielt sucht. Echt edel. Nach dem Gebrauch der Zahnbürste endet hier jetzt ein ereignisreicher und schöner Tag. Wir fallen um 23 Uhr sehr müde ins Bett…
Gefahrene Kilometer: 310
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Kurz vor Sonnenaufgang sind wir beim Cape Reinga…

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Panorama des Sonnenaufganges beim Cape Reinga Leuchtturm…

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Die Te Paki Sanddünen…

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Fast so leiwand wie am Strand…

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Tāne Mahuta – 51,2 m Höhe / 13,77 m Umfang