Ein gemütlicher Tag in der Sunset Bay…

Tag 183 // Die erste Nacht auf Ko Phi Phi war nicht besonders erholsam. Der Lärm der Partymeile war extrem laut zu hören. Wir haben schon mal besser geschlafen. Wir stehen sehr spät auf und gehen erst um halb 10 runter zum Frühstück. Hier steht jetzt schon instant Kaffee und ein Korb Bananen bereit. Wir bedienen uns und setzten uns an einen Tisch mit Blick auf die Bucht. Jetzt wird uns noch jedem ein Teller mit Toastbrot, Butter, Marmelade und Spiegelei serviert. Ein nettes Frühstück. Wir sind gespannt, ob es jeden Tag dasselbe geben wird. Ahh… Das kalte Würstchen, welches aussieht wie ein Mini Wini und ebenfalls noch auf dem Teller liegt, hätten wir beinahe vergessen zu erwähnen. Das bedeutet, dass David jeden Tag zwei davon bekommt, denn Eveline kommt nicht einmal auf den Gedanken, so ein kasiges kaltes Würsterl zu kosten. Nach dem Frühstück bleiben wir einfach sitzen und kümmern uns um den Blog und surfen ein wenig im Internet. Das Wifi funktioniert ganz gut hier, aber wirklich nur im Bereich des Restaurantbereiches. Verlässt man diesen um keine 2 Meter, ist es auch schon wieder vorbei mit dem Internetempfang. In unserer Hütte haben wir also sowieso ebenfalls keinen Wifi Empfang. Also bleiben wir einfach sitzen. Das erstaunt die Mitarbeiterinnen der Bungalow Anlage der Sunset Bay. Eine Mitarbeiterin kommt erneut daher und fragt uns, was wir denn heute so unternehmen werden. Sie kann es anscheinend nicht verstehen, dass wir einfach nur hier sitzen wollen und nichts tun. Wir bekommen noch einmal ganz genau erklärt, was man hier für großartige Dinge unternehmen kann und welche Ausflüge und Bootstouren es zu Buchen gibt. Jaja, danke. Wir wollen heute nichts machen, danke. Aber sehr nett von ihr. Einfach sehr lieb, die Thais. Als wir mit dem Internet fertig sind, gehen wir dann irgendwann zu unserem Bungalow und setzten uns auf die Terrasse. Einen herrlichen Ausblick haben wir hier. Und das Schönste ist, dass wir weiterhin einfach nichts machen. Wir lesen ein paar Leseproben von heruntergeladenen Büchern auf dem Kindle App. David beginnt ein spezielles Projekt. Er liest noch einmal den Blog. Von Tag 1 beginnend. Damit wir daheim dann was erzählen können, was wir so erlebt haben. Falls jemand fragen sollte. Eveline macht dann noch eine Runde Yoga. David hört zwischen den Tagesberichten ein bisschen Musik auf Spotify. Kurz vor 16 Uhr gehen wir duschen. Wir müssen ja was Abendessen gehen. Und deswegen machen wir uns dann auf Richtung Stadt. Dorthin, wo wir mit der Fähre gelandet sind. Zu Fuß natürlich. Ein Feldweg über Stock und Stein führt direkt ins Zentrum des Geschehens. Schauen wir uns das mal an. Nach ungefähr 15 Minuten erreichen wir den Ort. Wie kann man das hier beschreiben? Ein Mix aus Hostel, Bars, Lokalen, Restaurants, Ständen mit diversestem Klumpert und billiger Kleidung, Tattoostudios, Massagestudios und einfach sehr vielen jungen Menschen in knappen Outfits oder Badebekleidung. Es gefällt uns hier. Wir sind ja schon einiges gewöhnt uns ziemlich abgestumpft. Was machen wir zuerst? Trinken wir mal einen Smoothie. Die kosten so gut wie nichts hier und werden aus frischem Obst direkt vor unserer Nase zubereitet. Dragonfruit-Banane für David, Passionfruit-Kiwi für Eveline. Damit schlendern wir jetzt mal weiter. Wir besuchen den Strand, es ist gerade Ebbe. Die Boote liegen auf dem Trockenen. Ein sehr interessanter Anblick auf jeden Fall. Jetzt gehen wir mal shoppen. Eveline braucht schon seit längerem neue Flip Flops. Wo kann man hochwertigen Ersatz kaufen? Natürlich in Thailand. Good quality, good price. Na bitte. Ein paar Stände klappern wir ab. Schließlich finden wir ein passendes Paar Flip Flops. Und weil die Baht gerade locker sitzen, kauft sich David ebenfalls noch knallgelbe Gummibadeschlapfen mit schwarzen Streifen. Ein edler Einkauf. Hätten wir das auch erledigt. Was jetzt? Gehen wir schon was essen? Nein, so richtig hungrig sind wir noch nicht. Ein Massagestudio gefällt uns von Außen schon mal sehr gut. Die Preise sind mehr als günstig. Es schaut sauber aus und die stämmigen Damen davor wirken kräftig genug, um auch David ordentlich durchzukneten. Streicheleinheiten brauchen wir keine. Als wir stehenbleiben schreien sie im Chor: Maaaasssaaaaaaaaasch??? Masssaaaasch? Ja bitte, nehmen wir. Damit haben sie fast nicht gerechnet. Wir sind alleine im klimatisierten Lokal. David nimmt eine Rücken und Schulter Massage und Eveline eine Thai Massage mit Öl. Nachdem unsere Betten vorbereitet sind, geht es auch schon los. Jap, die Damen legen sich richtig ins Zeug. Da gibt’s kein Pardon. Es knackst und kracht. Davids Masseuse nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Sie findet, David gehört dringend zum Frisör und der Bart gehört auch ab. Als es dann an die ganz argen Tantra Verrenkungen geht und sie Davids Oberkörper mehr oder weniger hin und her hebt, stöhnt sie geplagt und fragt: How many Kilos? Hiehehiihheeihii… Das Alles natürlich zur extremen Erheiterung von Eveline. Nach einer halben Stunde sind wir also auch schon wieder fertig. Gemeinsam bezahlen wir 500 THB, das sind gerade mal 14 Euro. Echt ein Wahnsinn, wie günstig das hier alles ist. Schön langsam bekommen wir Hunger. Wir gehen an einem netten Restaurant vorbei, welches uns gleich in Auge sticht. Die Karte verspricht so Einiges. Wir nehmen Platz und bestellen. Ein Chang Bierchen zur Einstimmung. Eveline nimmt eine Poke Bowl mit Thunfisch. Die gibt es auch hier. Hört sich gut an. Die wird gleich probiert. David entscheidet sich ebenfalls für den gegrillten Thunfisch. Lange müssen wir nicht warten auf unser Essen. Es schmeckt sehr gut. Wir sind glücklich und zufrieden. Leichte Müdigkeit macht sich bemerkbar. Wir sind tiefenentspannt von der Massage. Die war wirklich edel. Wir machen uns wieder auf den Rückweg zu unserer Anlage und unserem Bungalow. Der Feldweg bis zu unserer Unterkunft ist gut ausgeleuchtet. Wir gehen noch einmal duschen und machen es uns dann im Bett gemütlich. Wir lesen noch ein wenig und hören Musik. Lange dauert es nicht, bis uns die Augen zufallen. Ein herrlicher Urlaub ist das. So können die nächsten Tage ebenfalls werden. Ein entspannter Abschluss unserer Reise…
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Frühstück in der Sunset Bay…

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Der Essbereich in der Sunset Bay…

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Die Sunset Bay…

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Aussicht von unserem Bungalow-Balkon…

Von Phuket nach Ko Phi Phi…

Tag 182 // Wir haben sehr gut geschlafen im Hugger Hostel in Phuket. Die Matratze war ziemlich hart, was uns eigentlich gar nicht stört. Aber sowas kann man auch mal festhalten, als kleines Detail am Rande. Geschlafen haben wir eigentlich sehr gut. Die Temperatur im Zimmer war perfekt. David wird um 7 Uhr wach. Nein, kein Scherz. Echt jetzt. Um 7 Uhr. Die innere Uhr weckt ihn, weil wir heute wieder einmal nicht verschlafen dürfen. Eigentlich hätten wir noch eine Stunde anhängen können, aber um 10 Uhr werden wir von einem Shuttle abgeholt, welches uns zur Fähre bringt, mit welcher wir wiederum nach Ko Phi Phi fahren werden. Das wäre es dann schon mit dem heutigen Tagesplan. Eigentlich könnten wir jetzt aufhören zu schreiben. Aber was machen wir sonst so mit unserer Zeit. Also geht es jetzt weiter mit den literarischen Ergüssen. David weckt Eveline sanft. Die Kopfschmerzen sind zum Glück besser geworden. Wir beschließen, gleich mal was frühstücken zu gehen. Raus mit uns. Es ist schon lange hell und die Sonne zeigt sich auch schon brav. Bei Tageslicht wirkt unser Viertel bzw. unsere Gasse, wo sich unser Hostel befindet, sehr ruhig und gepflegt. Ein kleiner Supermarkt befindet sich gleich neben unserer Unterkunft. Da schauen wir jetzt noch schnell rein. Die Sonnencreme könnte knapp werden und deswegen werden wir uns jetzt Nachschub besorgen. Das ist schnell erledigt. Jetzt geht es auf Futtersuche. Ein Pancake Lokal ist uns beim gestrigen Fußmarsch zum Hostel ins Auge gestochen. Das nehmen wir jetzt ins Visier. Doch wir sind zu früh dran und die Mädels im Lokal schicken uns wieder weg. Also keine Pancakes. Auf der anderen Straßenseite erblicken wir ein veganes Lokal. Das wäre normalerweise nicht die erste Wahl von David, aber man kann es ja mal probieren. Wir nehmen Platz und bestellen jeder eine Frühstückswrap, Espresso und jeder einen Smoothe. Der Kaffee schmeckt sehr gut. Ein richtiger Espresso, anscheinend von Lavazza. Bestimmt der beste auf unserer Reise. Die Wraps sind ebenfalls richtig edel und die Smoothies ebenso. Das Ganze kostet uns insgesamt nur 16 Euro. Für die Top-Qualität echt ein Schnäppchen. Gestärkt für den Tag gehen wir jetzt zurück zum Hostel und holen unsere bereits gepackten Rucksäcke. Es ist schon kurz vor 10 Uhr und es wird nicht mehr lange dauern, bis unser Shuttle daherkommt. Wir checken gleich aus und warten vor der Rezeption beim Ausgangsbereich, wo sich gleichzeitig ein Aufenthaltsbereich mit ein paar Polstermöbeln befindet. Evelines Schwester Berni hat heute Geburtstag. Da wollen wir natürlich noch gratulieren, solange wir W-Lan haben. Alles Gute Berni, auch noch einmal an dieser Stelle. Bussi Bussi. Der Bus kommt irgendwann nach 10 Uhr daher. Aber Hauptsache, er kommt. Das hätte schon mal funktioniert. Sehr gut. Rein mit uns in den 11-Sitzer Bus. Nach 15 Minuten Fahrt und ein paar Stopps bei anderen Hostels und Unterkünften, erreichen wir den Rassada Pier. Ein kleiner Hafen. Eigentlich nur die Ablege Stelle für die Fähren. Eine lange Menschenschlange steht vor uns. Wir reihen uns ein. Was uns auffällt ist, dass nur junge Leute auf die Fähre wollen. Fast nur junge Menschen, bestimmt 90% der Anstehenden sind Backpacker. Ein paar Ausreißer mit einem Trolley gibt es zwar, aber die sind ebenfalls sehr jung. Fahren wir etwa auf eine Partyinsel oder was ist da los? Die meisten jungen Mädels tragen keinen BH. Nur ein leichtes T-Shirt. Eine Modeerscheinung, die uns schon auf unserer gesamten Reise begleitet, wir haben es bis jetzt nur nie erwähnt. Uns stört das nicht, im Gegenteil. Es passt ganz gut zu den verdammt knappen Hoserln, die mit dem Bund über dem Bauchnabel getragen werden und wo dann dafür unten die Arschbacken raushängen – oder im Idealfall – nur leicht rausschauen. Je nach Modell und Trägerin halt. Naja. So haben wir immer was zu schauen und zu besprechen, während wir warten und anstehen. Wir haben die Fähre schon im Vorhinein gebucht. Deswegen müssen wir jetzt nichts mehr bezahlen. Zwei Tickets bekommen wir. Zwei Kontrollstellen später, betreten wir eine der beiden wartenden Fähren und nehmen im klimatisierten Bereich unter dem Oberdeck Platz. Eigentlich wissen wir gar nicht, wie lange wir jetzt unterwegs sein werden. Aber wir haben ja keinen Stress mehr und unsere Abfahrtszeit haben wir dem Resort mitgeteilt. Die werden dann schon wissen, wie lange die Fähre braucht und wann sie uns abholen müssen. Wir schlagen die Zeit tot, mit heruntergeladenen Filmen auf Netflix. Musik auf Spotify kann auch nicht schaden. Nach ungefähr 2 Stunden erreichen wir Ko Phi Phi. Wahnsinn, was hier los ist. Hier spielt es sich ab. Wir suchen nach einer Dame mit einem Schild, wo angeblich Sunset Bay draufsteht. So heißt unsere Unterkunft für die nächsten 9 Nächte. Ganz am Ende eines Schilderwaldes finden wir die Dame. Sie teilt uns mit, dass wir leider noch 40 Minuten warten müssen, bis unser Boot kommen wird. Unser Gepäck können wir an einer sicheren Stelle neben einem 7-Eleven abstellen und uns mal im Ort umschauen. Der Ort ist eigentlich nur eine Ansammlung von Restaurants und Bars. Aber es gibt einen McDonald’s hier. Und da gehen wir jetzt rein. Nicht weil wir so geil darauf wären, aber dieser hat die einzige Toilette weit und breit. Und weil das so ist, muss man auch was kaufen, um die Toilette benützen zu dürfen. Also kaufen wir uns einen Iced-Cappuccino beim McCafe, damit wir Phiphi gehen können auf Kho Phi Phi. Nachdem wir das erledigt haben, chillen wir uns in den Schatten zu unserem Gepäck neben dem 7-Eleven. Irgendwann kommt dann ein kleiner Thai daher und holt uns ab. Wir müssen zu einer anderen Ablege Stelle gehen und wir verladen unser Zeug auf ein kleines Holz Boot. Es ist gerade Low-Tide. Deswegen cruisen wir ganz gemütlich zu unserem Resort. Nur ungefähr 10 Minuten sind wir unterwegs. Die Gegend gefällt uns schon mal sehr gut. Unser Resort heißt PP Sunset Bay. Nach der Sunrise Lagoon auf Fidschi ein sehr feines Gegenstück und ein leiwander Name. Bei unserer Bucht werden wir herzlich empfangen. Die Chefin ist sehr nett und herzlich. Wir bezahlen im Vorraus mit VISA unsere Buchung für 9 Nächte. Die goldene VISA bringt die Chefin zum Strahlen. Weil wir so lange hier sein werden, dürfen wir uns sogar an einem Tag unserer Wahl ein Abendessen wünschen, welches dann aufs Haus geht. Sehr sehr nett ist das. Wir entscheiden uns für den letzten Abend unseres Aufenthaltes. Wir sind schon gespannt, was uns da kredenzt werden wird. Unser Gepäck wird aufs Zimmer gebracht. Per Lastenaufzug. Sämtliche Bungalows befinden sich auf Pfahlkonstruktionen in Hanglage. Wir haben Bungalow Nummer 5. Ein Schönes Bett mit Moskitonetz, ein Ventilator, eine Toilette mit Waschbecken und die Dusche befindet sich im Freien, in einem gemauerten Außenbereich mit Sichtschutz zu den Nachbarn. Es gibt sogar Strom. Und der Balkon ist ebenfalls wunderschön und gemütlich. Man hat eine perfekte Sicht auf das Meer und angeblich auch auf den Sonnenuntergang. Zwei weiße Plastiksessel und ein kleiner Holztisch stehen ebenfalls auf dem Balkon. Wir sind mehr als glücklich und zufrieden mit unserer Hütte. Um einiges besser als Fidschi. (Obwohl Fidschi ein ganz eigenes Kapitel und eine spezielle Erfahrung war). Fast um denselben Preis. Was will man mehr? Mehr Luxus sind wir gar nicht mehr gewöhnt und brauchen wir auch gar nicht. Jetzt geht es mal los mit dem chillen. Wir machen einfach nichts und genießen mal unsere Ankunft hier. Eveline macht es sich hüllenlos im Bett gemütlich. David chillt mal auf dem Balkon, immerhin mit kurzer Sporthose. Wegen den Nachbarn und den paar herumlaufenden Kindern warads. Am Abend bekommen wir langsam Hunger. Wir beschließen, runter zur Küche zu gehen, wo man angeblich auch W-Lan hat. Gegrillten Fisch mit Salat wollen wir essen. Auf diesen müssen wir sowieso eine Stunde warten. Uns stresst nichts. Derweil kümmern wir uns um den Blog und tratschen nebenbei. Das W-Lan funktioniert ziemlich gut. Wer hätte das gedacht? Wir haben uns auf gut Glück gegen den Kauf einer SIM-Karte entschieden. Das wäre auch übertrieben gewesen. Wir sind immerhin fast ständig am gleichen Fleck. Aber egal jetzt. Wir können den Blog weiterführen und WhatsApp schreiben, mehr brauchen wir nicht. Vor uns geht langsam die Sonne unter. Ein wunderbarer Sonnenuntergang, obwohl wir uns diesen etwas spektakulärer vorgestellt hätten. Aber wir sind anscheinend nur mehr sehr schwer zu beeindrucken, wie wir schon selber festgestellt haben. Irgendwann kommt dann unser Essen. Beim gegrillten Fisch handelt es sich um eine Makrele, eigentlich gegart in Alufolie mit ein paar Kräutern und Lemongrass. Den Fisch essen wir gemeinsam, so wie eine Tom Yam Suppe und Phat Thai mit Shrimps und einer Portion Reis. Ein sehr ausgiebiges Abendessen. Dazu ein Chang Bierchen. Nach dem Essen laden wir ein paar Hörbücher und anderes Zeugs herunter. David telefoniert mit seinen Kollegen und sogar seinem Boss in Österreich per WhatsApp. Danach verziehen wir uns in unsere Hütte. David verpasst Eveline noch eine Thai Massage mit Tiger Balsam. Sehr schnell ist dieser Tag vergangen. Wie doch schon wieder die Zeit verfliegt…
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Die Gasse in Phuket, in der sich unser Hostel befindet…

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Unser Zimmer für eine Nacht im Hugger Hostel in Phuket…

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Angekommen mit der Fähre (blaues Schiff im HG) auf Ko Phi Phi…

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Die Boote hier schauen einfach edel aus…

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Im Schatten warten wir mit Eiskaffee auf unsere Abholung per Boot…

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Unser Transferboot zur PP Sunset Bay…

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Unsere Hütte…

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Unser Zimmer in der Sunset Bay…

Von Osaka nach Phuket…

Tag 181 // Um 5 Uhr läuten die Wecker. Zur Sicherheit haben wir uns gleich mehrere davon gestellt. Die Wäsche hatten wir über Nacht im Trockner gelassen. Und sie ist sogar trocken geworden. Hat eh nur 5 Stunden gedauert. Egal jetzt, wir müssen packen. Alles rein in die fetten Rucksäcke und gecheckt, ob wir eh alle unsere sieben Sachen beisammenhaben. Nichts liegen gelassen? Unter dem Bett liegt auch nichts mehr? Okay, dann geht es jetzt los. Kurz nach halb 6 verlassen wir das Hotelzimmer und versperren den Schlüssel im Postkasten mit der Zahlenkombination. Erfolgreich ausgecheckt. Mit vollem Marschgepäck müssen wir jetzt nur immer geradeaus gehen, dann kommen wir zur JR Osaka Station, von wo unser Zug Richtung Flughafen abfahren wird. Unser Japan Rail Pass ist heute nicht mehr gültig. Diesen haben wir übrigens ziemlich gut ausgenützt, wie wir finden. Alleine die Fahrten mit den Shinkansen Zügen wären sehr teuer gewesen. Was wir noch immer haben, ist unsere PASMO Karte mit 900 Yen drauf. Und 1000 Yen haben wir noch ganz genau im Börserl. Die Fahrt zum Flughafen kostet 1440 Yen pro Person. Das könnte die nächste Punktlandung werden. Wir gehen also ganz normal durch das Gate, obwohl wir wissen, dass das Geld auf der Karte für die Fahrt nicht reicht. Rein zum Bahnsteig kommen wir immerhin. Kurz nach 6 Uhr besteigen wir einen ziemlich vollen Zug zum Kansai Airport. Ganz schön viel ist los um diese Uhrzeit. Aber Richtung Flughafen wollen sehr viele. Wir sind die einzigen weißen Menschen im Zug und weit und breit. Wir fallen wie immer auf. Haben wir das eigentlich schon erwähnt, dass die Trendfarben hier in Japan anscheinend grau und schwarz sind? Also fallen wir doppelt auf. Das ist uns in den letzten 10 Tage bewusst geworden. Eveline trägt eine blitzblaue Jacke und eine gelbe Haube über ihren blonden Haaren. David eine Jacke mit knallgelber Einlage und roter Haube. Stoani hatte wie immer seine bewährte orangene Jacke an und trägt noch dazu einen Vollbart. Nur Hauns war mit seiner schwarzen Jacke bestens getarnt und an die vorherrschende Modefarbe angepasst. Hätten wir das also ebenfalls festgehalten. Nach 70 Minuten Fahrzeit, die wir im Stehen hauptsächlich nützen, um im Internet zu surfen und noch ein paar Netflix Filme zu saugen, erreichen wir den Kansai Airport. Natürlich kommen wir mit der PASMO Karte jetzt nicht mehr raus aus dem Zugbereich. Wir bezahlen direkt beim Schalter den Restbetrag in Bar. Somit wäre das auch erledigt. Die leere PASMO Karte behalten wir als Souvenir. Jetzt checken wir uns den Baggage Drop Off. Da wir gestern schon online eingecheckt haben, ersparen wir uns jetzt das Anstellen bei einer sehr langen Menschenschlange. Das ist sehr fein. Die großen Rucksäcke gehen wie immer ohne Probleme durch die Gewichtskontrolle. Doch als Eveline den Kamerarucksack aufhebt, um diesen auf unser Gepäckswagerl zu stellen, und sich ziemlich schwer damit abplagt, wird die Dame beim Schalter stutzig und will das Gewicht unserer Handgepäckrucksäcke jetzt ganz genau wissen. Wir wägen ab und der Kamerarucksack wiegt fast 14 Kilo. Das ist zu heavy – eh klar. Die Dame meint, wir sollen unbedingt was davon in das Aufgabegepäck dazu packen. Das ist aber nicht möglich, weil man eigentlich nichts einchecken darf, was sich im Rucksack befindet. Irgendwann, nach langer Diskussion, drückt die Dame dann ein Auge zu und meint, wir dürfen nichts mehr shoppen im Duty-Free, damit unser Handgepäck nicht noch mehr an Gewicht zunimmt. Okay, danke! So machen wir das. Nichts kaufen. Wir haben sowieso keine Yen mehr zu verprassen. Auf dem Weg zur Sicherheitskontrolle schmeißen wir das ausgeschaltete Sushi Wifi samt Zubehör noch in einen Postkasten. Das fertige Kuvert für die Rücksendung wurde damals bei unserer Ankunft schon mit ins Hotel geliefert. So einfach geht das. Echt edel. Erledigt. Ohne Probleme kommen wir wie immer durch den Security Check und warten dann nur mehr ungefähr 10 Minuten bei unserem Gate, bis endlich das Boarding beginnt. Wir fliegen heute mit AirAsia. Die hatten wir bis jetzt auch noch nie. Oder doch? Wir sind uns nicht sicher. Auf dieser Reise eher nicht. Es handelt sich um eine Billigfluglinie mit Sitz in Kuala Lumpur. 6 Stunden sind wir jetzt unterwegs. Bordentertainment gibt es leider keines. Was zu essen auch nicht. Das mit dem Bordentertainment ist jetzt nicht so schlimm, darauf sind wir vorbereitet. Aber nachdem wir fast nichts gefrühstückt haben, außer einer Reisecke vor dem Abflug, stellt sich irgendwann während des Fluges leichter Hunger ein. Nicht mal mit normalem Wasser gehen sie durch und unsere Thermoskannen mussten wir natürlich bei der Sicherheitskontrolle leeren. Was wir bis jetzt noch nie gemacht haben auf einem Flug, machen wir jetzt. Wir bestellen uns was zu Essen und zu Trinken. Per Menükarte im Flieger. Und wir lassen uns Zeit mit unserer Entscheidung, weswegen der Steward, der neben uns kniet und auf die Bestellung wartet, fast einen Krampf erleidet. Irgendwann haben wir uns dann entschieden. Natürlich nehmen wir das Chicken. Mit Reis. Was anderes Genießbares gibt es sowieso nicht. Dazu einen Espresso, eine kleine Flasche Wasser und ein KitKat. Na wenn schon, denn schon. Bezahlt wird der Spaß natürlich mit VISA. Hätten wir also auch in ein paar tausend Metern Höhe, geographisch gesehen einfach irgendwo, mit VISA bezahlt. So gefällt uns das. Die gute alte VISA. Das beste wo gibt. Wer sich jetzt fragt, ob das nicht zu teuer ist, sich im Flieger was zum Essen zu bestellen, dem sei gesagt, dass es gar nicht so schlimm war. Wir sind ja in einem billigen Flieger unterwegs. Noch dazu nach Thailand. Und die Preise sind in thailändischen Baht angeschrieben. Also nein, es war echt nicht schlimm. Umgerechnet vielleicht 15 Euro zusammen. Wir werden jetzt nicht schreiben, dass es gut geschmeckt hat oder es ein herrliches Essen war. Weil lügen wollen wir nicht. Aber es hat den Zweck erfüllt und wir sind nicht mehr fuadagrantig. Wir schauen ein paar Filme auf Netflix, schlafen ein bisschen und David kümmert sich um die Tagesberichte und die dazugehörigen Fotos der letzten Tage. Der Flug ist außerdem einer der unruhigsten auf unserer bisherigen Reise. Vielleicht hat der Pilot erst gestern auf der Pilotenakademie maturiert, man weiß es nicht. Das Wetter war auf jeden Fall traumhaft, wenn man aus dem Fenster geschaut hat. Also keine Gewitter oder so. Ein paar Mal hebt es uns ziemlich aus den Sitzen, woraufhin ein lautes Raunen und fast schon kollektives Geschrei durch den Innenraum des Airbus A330-300 geht. Schließlich landen wir doch noch in Bangkok. Geklatscht wird nicht. Da wir fast ganz hinten in der vorletzten Reihe gesessen sind, können wir uns mit dem Aussteigen Zeit lassen. Was wir sowieso immer tun. Aber ausgerechnet auf diesem Flug wären wir sogar früher aufgestanden und hätten uns aus dem Flieger gedrängt. Nur 45 Minuten haben wir jetzt nämlich Zeit, bis unser nächster Inlandsflug nach Phuket weitergeht. Endlich draußen, geht es mit dem Bus zum Terminal. Dort werden wir durchgeschleust zu einer eigenen Einreisekontrolle sowie nochmaligen Sicherheitscheck. Hier ist genau rein gar nichts los. Sehr viele Angestellte lungern herum und sind ziemlich angepisst, dass wir daherkommen und sie jetzt was hackeln müssen. Auf jeden Fall geht sich alles ohne Probleme aus und wir sitzen rechtzeitig wieder beim nächsten Gate. Schnell loggen wir uns ins freie Flughafen Wifi ein und schreiben ein paar WhatsApp Nachrichten und checken ein paar Mails. Das Hostel in Phuket ist uns noch Antworten schuldig bezüglich Abhol- und Transferzeiten. Noch keine neuen Nachrichten. Wurscht jetzt. Es geht schon weiter. Rein in den nächsten Flieger. Wieder eine AirAsia. Ein kleinerer Airbus A320-200. Eine erneute Premiere auf unserer Reise ist, dass wir jetzt nicht nebeneinandersitzen. Zum ersten Mal. Für ganze 1,5 Stunden. Warum das so ist, können wir nicht genau sagen. Schon beim Online Check-in für diesen Flug war das so und wir konnten die Sitzpositionen nicht ändern. Und da die Dame beim Schalter sowieso schon unentspannt wegen unseres Handgepäckes war, wollten wir sie deswegen nicht fragen. Aber es ist uns eigentlich eh wurscht. Die kurze Zeit werden wir schon irgendwie überbrücken. Am besten mit Netflix und Spotify. Eveline sitzt neben einem frisch verliebten Pärchen, David neben einem nicht mehr so verliebten Paar mit zwei kleinen Kindern. Nach 1,5 Stunden landen wir wie gesagt endlich in Phuket. Jetzt sind wir wieder einmal fast die Letzten, die aus dem Flieger steigen. Wir wollen uns einfach keinen Stress mehr machen. Gleich nach dem Aussteigen werden wir vom Flughafenpersonal abgepasst, denn wir müssen zu einer speziellen Gepäckausgabestelle gehen, für internationale Arrivals. Hierfür werden wir durch einige Schleusen und abgesperrte Räume durchgelotst und schließlich kommen wir zu einem einsamen Förderband, wo schließlich irgendwann unsere Rucksäcke auftauchen. Alles da. Sehr geil. Wie geht es jetzt weiter? Haben wir schon eine Nachricht? Ja, anscheinend werden wir abgeholt. Okay. Gehen wir mal zum Ausgang. Doch wir sind jetzt beim internationalen Terminal wegen dem Gepäck. Und nicht beim nationalen, wie unsere Flugnummer vermuten ließe. Deswegen warten wir jetzt vergeblich auf unseren Abholdienst, der uns zum Hostel in Phuket bringen soll. Es ist noch dazu verdammt heiß. Ja eh klar, wir sind in Thailand. Was haben wir uns auch anderes erwartet? Die Luftfeuchtigkeit ist immerhin nicht ganz so schlimm wie auf Fiji.  Ein Security Mitarbeiter ist schließlich so freundlich und ruft bei der Nummer an, die wir ebenfalls im Mail erhalten haben. Wir telefonieren schließlich wieder mit dem Hostel. Ein Mitarbeiter teilt uns mit, dass kein Abholdienst mehr vor Ort ist und es um einiges besser und schneller ist, wenn wir jetzt einfach den öffentlichen Bus um 100 THB nehmen. Alles klar, danke. Dann machen wir das. Schnell finden wir den Bus und erfragen die genauen Stationen. Die Klimaanlage des Buses ist auf Nordpol gestellt. Einfach fast schon eine Frechheit. Eveline zieht sich gleich mal Davids Hardshell Jacke an. Ganz zur Erheiterung des Busfahrers und seiner kleinen Assistentin, welche für die Eintreibung des Wegzolls verantwortlich ist. Eine Stunde sind wir jetzt mit dem öffentlichen Bus unterwegs. Wir fahren bis zum Busbahnhof. Von hier müssen wir jetzt noch 950 Meter bis zum Hostel gehen. Kurz überlegen wir, ob wir uns ein Taxi nehmen sollen. Doch Eveline entscheidet sich für den Fußweg. Für David ist das sowieso in Ordnung. Also marschieren wir los und kommen nach weiteren 15 Minuten beim Hugger Hostel an. Hier lassen wir mal alles fallen und läuten ein Glöckchen, damit hoffentlich ein Angestellter auftaucht. Da kommt er schon. Es ist schon nach 20 Uhr Ortszeit. Nachdem wir die Rechnung beglichen haben, wird uns das gebuchte Zimmer gezeigt. Ein wunderschönes Doppelzimmer mit Bad und Klo. Nur für uns beide. Im dritten Stock des Gebäudes. Sogar eine Klimaanlage haben wir, die wir sofort aktivieren. Eveline hat ziemlich starke Kopfschmerzen. Die Strapazen des Reisetages machen sich bemerkbar. Deswegen Machen wir heute genau gar nichts mehr. Nur mehr duschen und rein ins Bett. Gute Nacht, Phuket. Morgen Vormittag geht es weiter…
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Rückgabe unseres Sushi Wifis per Postkasten am Flughafen…

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Wir verlassen Japan in Richtung Thailand…

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Gut gelandet in Phuket…

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Das letzte Kapitel unserer Reise ist jetzt leider schon angebrochen…

Der letzte Tag in Osaka…

Tag 180 // Guten Morgääähnnnn! Wir haben ganz gut geschlafen. Die Heizungsfunktion der Klimaanlage haben wir heute Nacht ausgenützt. Im elften Stock war es ziemlich fresh. Der letzte volle Tag in Osaka ist angebrochen. Für uns ist es noch ein voller Tag, aber für die Jungs geht es dann heute Abend schon wieder zurück in die Heimat. Deswegen stehen wir heute früh auf und machen uns um Punkt halb 9 Uhr auf den Weg, um Osaka noch etwas genauer kennenzulernen. Vorher bringen die beiden Herren noch ihr Gepäck zu uns aufs Zimmer, denn sie müssen aus ihrem Zimmer schon raus und quasi auschecken. Der Schüssel wird wieder im Postkasten mit dem Zahlenschloss versperrt. Self Check-Out. Auf dem Weg zur Umeda Metro Station, besuchen wir jetzt noch schnell einen Starbucks. Ein Cappuccino darf es jetzt sein. Aber nur für Eveline, David und Stoani. Hauns kauft keinen Kaffee bei Starbucks, weil er diese großen Ketten und Konzerne nicht unterstützt. Er kauft sich dann später vielleicht eine Coca Cola. Mit Koffein vollgetankt geht es jetzt mit der Metro zum Osaka Castle. Ein wunderschönes Schloss. Leider regnet es seit dem frühen Morgen und es hört einfach nicht auf. Dicke Wolken hängen über der Stadt. Nicht gerade ideal für Fotos, aber da kann man leider nichts machen. Wir gehen eine Runde um das Schloss herum, gehen aber nicht rein. Man muss sich angeblich vorher in japanische Geschichte einlesen, damit der Besuch dieses Gebäudes Sinn macht. Es regnet ziemlich stark. Die leichten und luftigen Nike Schuhe waren heute eine eindeutige Fehlentscheidung. Komplett nass, durch und durch. Also fahren wir mit der Metro weiter zum Shinsaibashi Shopping Arcade. Hier gibt es unzählige Geschäfte, Restraurants und Lokale. Wir streunern durch die Gassen und schauen uns um. Wir erkundigen uns, wo man eine Teezeremonie machen kann. Das ist hier in Osaka gar nicht so leicht. In Tokyo hätte sich an jeder Ecke die Möglichkeit geboten. Aber wir finden trotzdem ein Lokal, wo wir eine traditionielle Teezeremonie erklärt und vorgeführt bekommen. Dann dürfen wir ebenfalls jeder probieren, wie das so geht. Der gezauberte Tee schmeckt ganz okay, ist aber sehr intensiv. Auf jeden Fall können wir das jetzt auch abhaken. Ein ganz lustiges Erlebnis war es auf jeden Fall. Was machen wir jetzt noch? Wir wollen unbedingt noch einmal ordentlich essen gehen, bevor wir die Jungs nach Hause schicken. David findet auf Google ein preiswertes Teppanyaki Restaurant mit sehr guten Bewertungen. Wir navigieren mal in diese Richtung. In einer Seitgengasse gehen wir eine Stiege hinauf und schon sind wir da. Eindeutig ein Lokal, das selten von Touristen besucht wird. Genauso wollen wir das. Wir nehmen gleich beim Tresen Platz und schmökern in der Speisekarte. Glücklicherweise sind da heute Bilder dabei, das erleichtert die Bestellung und wir müssen nicht die Dienste einer einheimischen Übersetzerin in Anspruch nehmen. Wir entscheiden uns wieder einmal für Okonomiyaki. Die gleiche Speise, welche wir schon in Hiroshima für sehr wohlschmeckend befunden haben. Die drei Herren bestellen dreimal dasselbe, nämlich Okonomiyaki mit Pork, Shrimps und Cuttlefish. Eveline bekommt eine etwas kleinere Portion mit nur Shrimps und den Nudeln. Serviert wird das Ganze auf einer warmen Edelstahlplatte vor uns. Ein herrliches Mittagessen. Einfach traumhaft. Dazu gibt es natürlich das bewährte Asahi Bier. Wir möchten an dieser Stelle jetzt mal festhalten, dass wir in keinem Land zu keinem Zeitpunkt unserer Reise so viel gegessen haben, wie hier in Japan jetzt. Der Bierkonsum ist ebenfalls außerhalb des Alltäglichen. Aber es war einfach geil. Das muss man schon auch noch festhalten. Wer gerne isst und viel Neues und Ausgefallenes probiert, der ist in Japan gut aufgehoben. Einen eigenen Food Blog hätten wir nur für Japan schreiben können. Gestärkt machen wir uns jetzt noch auf in eine letzte Runde durch Osaka. Wir entern ein Elektronikgeschäft. David ist im siebenten Himmel. Drohnen, Kameras, Fotoequipment, Objektive, Gimbals und Computer. Alle neuen Spitzenmodelle der besten Hersteller sind hier ausgestellt. Einfach so zum Anfassen und Ausprobieren. Wahnsinn. Gut für Davids Kontostand ist, dass es in Österreich kein vergleichbares Geschäft gibt. Der Media Markt in St. Pölten ist ein 10 Cent Geschäft dagegen. Aber nicht wegen der Preise, sondern wegen der Auswahl. Auch hier im Geschäft schauen wir uns jetzt nur um, kaufen aber nichts. Die neue Panasonic Lumix S1 ist nämlich noch nicht einmal hier in Japan verfügbar. Im nächsten Einkaufszentrum gehen wir bis rauf aufs Dach. Was machen wir dort? Ein Riesenrad schwebt über dem Gebäude. Ein rotes Riesenrad, es steht einfach so auf dem Dach vom Einkaufszentrum. Es befindet sich in der Nähe unseres Hotels und hat uns in den letzten zwei Tagen als geographischer Anhaltspunkt gedient. Und wo wir schon mal da sind und sonst nichts mehr vorhaben, fahren wir jetzt eben eine Runde damit. Nach einem kurzen Foto, das eine junge Angestellte von uns macht, betreten wir die Kapsel. Ziemlich kalt ist es darin, beheizt wird da nichts. Ziemlich langsam drehen wir eine Runde und haben einen schönen Überblick über die gesamte Stadt Osaka. Währenddessen lassen die Jungs ihre Japanreise Revue passieren. War doch eh ganz nett, oder? Nach ungefähr 15 Minuten ist die Runde auch schon wieder vorbei und wir steigen aus. Auf den analogen Erwerb des zuvor geschossenen Erinnerungsfotos verzichten wir. Wir kaufen noch Postkarten und Eveline sucht eine Haarmaske in einer Drogerie, damit es in Thailand nicht zur Bildung von weiteren Dreadlocks kommt, die David dann wieder semiprofessionell entfernen muss. Wir finden aber noch nichts Passendes. Langsam gehen wir schließlich zum Hotel retour. Natürlich müssen wir noch ein Abschlussbier trinken. Gleich im Lokal gegenüber von unserem Hotel. Zwei Asahi Seidln pro Person später, holen wir das Gepäck der beiden Abreisenden und begleiten sie zur Metro Station. Dort heißt es jetzt wieder Abschied nehmen. Es war sehr leiwand, es hat uns sehr gefreut. Bussi bussi, klatsch klatsch und so weiter. Bis in ein paar Tagen oder Wochen. Und weg sind sie. Um 17:25 trennen sich unsere Wege. Ihr Flug geht von Osaka über Tokio direkt nach Wien. Guten Flug Jungs und kommt gut nach Hause. Wir gehen jetzt noch eine Haarmaske für Eveline suchen. Diese finden wir auch relativ schnell in einer Drogerie. Dann werden noch ein paar Reisecken für das Abendessen eingekauft und wir gehen zurück ins Hotelzimmer. Dort angekommen, waschen wir eine weitere Maschine Wäsche, obwohl wir immer noch keinen Plan haben, wie der Trockner funktioniert. Aber irgendwie wird das schon gehen. David kümmert sich um die Tagesberichte der letzten Tage. Jaaaaa… Bei allen treuen Lesern wollen wir uns für die Verspätung entschuldigen. Jetzt wird eh fleißig geschrieben. David telefoniert dann wieder einmal mit seiner Mom per WhatsApp, die gerade unterwegs ist. Wir beginnen danach mit dem Zusammenpacken und laden noch ein paar Filme auf Netflix herunter, für den morgigen Flug mit AirAsia nach Phuket. Das Sushi Wifi gehört noch ordentlich ausgenützt, bevor wir es morgen per Postkasten zurückgeben müssen. Dieses Pocket Wifi war übrigens eine sehr gescheite Wahl und die ideale Lösung für eine Reisegruppe. Es hat uns gute Dienste geleistet. Ohne mobiles Internet in Kombination mit Google Maps, wäre das mit den Öffis bestimmt nicht immer so glatt gelaufen. Wir sind sehr zufrieden. Fast 50 Gigabyte Daten haben wir mit dem Ding versaugt. Nach dem Duschen machen wir es uns im Zimmer gemütlich. Ein paar Details klären wir noch per Mail mit den Hotels in Thailand. Wegen Transfer und so warads. Wir wollen eigentlich früh schlafen gehen, weil wir morgen um 6 Uhr Richtung Flughafen fahren müssen. Aber als wir endlich alle unsere Dinge erledigt haben, ist es schon wieder kurz vor Mitternacht. Ein letztes Mal heißt es: Gute Nacht, Japan…
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Das Osaka Castle…

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Gedeck bei der Teezeremonie…

Kyoto und Osaka…

Tag 179 // Wir stehen kurz vor 8 Uhr auf. Gut geschlafen haben wir nicht. Eine Bettdecke müssen wir uns hier teilen und diese ist viel zu klein. Ein ständiges „Battle“ war das. Um halb 9 stehen die Jungs vor unserer Tür. Wir starten in den Tag. Frühstück gibt es natürlich keines in diesem Hotel. Was gehen wir heute an? Kyoto steht auf dem Plan. Diese Stadt soll ja bekanntlich einiges an Kultur und Sehenswürdigkeiten zu bieten haben. Mit dem Japan Rail Pass können wir ohne Probleme bis nach Kyoto fahren. Der Zug fährt um 9:14 Uhr ab. Am Bahnhof in Kyoto angekommen, informieren wir uns mal bei einem Info-Center, was es hier denn so alles an Attraktionen gibt und wie wir am besten dorthin kommen. Grob haben wir uns natürlich schon vorher informiert und ein wenig im Lonely Planet gelesen, aber eine zweite professionelle Meinung ist uns wie immer sehr wichtig. Wir picken uns drei Sehenswürdigkeiten heraus. Für mehr wird ein Tag nicht reichen, meint die Dame beim Info-Center. Die erste Attraktion, die wir uns nicht entgehen lassen wollen, ist der goldene Kinkaku-ji Tempel. Mit einem Bus kommen wir dorthin. Diese Verbindung ist ebenfalls beim Japan Rail Pass inkludiert. Perfekt, wie wir finden. Heute ist es ziemlich frisch und bewölkt. Die Sonne lässt sich kaum blicken. Beim Tempel angekommen, müssen wir natürlich Eintritt bezahlen. 600 Yen pro Person, wie fast überall bei den größeren Attraktionen. Der Tempel ist beeindruckend schön und der dazugehörige Garten ist sehr liebevoll angelegt. Sogar ein paar Koi-Karpfen schwimmen in einem Teich um den Tempel herum. Wir gehen eine Runde spazieren und sind in einer halben Stunde wieder fertig. Es beginnt leicht zu regnen. Wir nehmen wieder einen Bus und anschließend eine Metro, um zur nächsten Attraktion zu gelangen. Bei dieser handelt es sich um einen Bambuswald namens Arashiyama Bamboo Grove. Einfach ein riesiger Wald aus Bambus. Ein sehr interessantes Gewächs, dieser Bambus. Ein sehr dichter Wald. Wir gehen durch und machen ein paar Fotos. Mehr gibt es hier nicht zu berichten. Sehr fein, sowas mal gesehen zu haben. Nach einer großen Runde sind wir auch hier in ungefähr 45 Minuten fertig. Mit der Metro fahren wir jetzt retour bis zum Bahnhof in Kyoto. Dieser ist ebenfalls eine Attraktion. Er ist einfach riesig, hat eine spezielle Dachkonstruktion und bis zu 11 Stockwerke, inklusive eines Skywalks. Angeblich gibt es einige gute Lokale im elften Stockwerk des Bahnhofes. Da wir schon wieder sehr hungrig sind, gehen wir jetzt dort was essen. Die Auswahl fällt uns nicht leicht. Es gibt einfach alles hier. Unsere Wahl fällt auf einen Italiener. Ja das klingt jetzt eigenartig, dass man in Japan zu einem Italiener geht. Aber natürlich handelt es sich um einen asiatischen Italiener. Naja, jetzt wird es zu kompliziert. Stoani hat in einem anderen Blog oder Buch gelesen, dass man unbedingt in Japan zu einem Italiener gehen sollte. Die Kreationen sollen herrlich sein. Na gut, dann probieren wir das mal aus. Wir bestellen Pizza, Pasta Cabonara und Stoani ein Burger-Patty mit Käse und Kartoffel. Dazu bekommt man einen Paradeisersalat und eine Nachspeise, wenn man das Menü nimmt. Es schmeckt ganz gut. Nicht so gut, wie bei einem richtigen Italiener, aber es ist ganz in Ordnung. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung. Jetzt sind wir gestärkt für die letzte Attraktion des heutigen Tages, nämlich den Fushimi Inari Taisha Tempel. Ein Zug bringt uns dorthin. Wieder einmal landen wir in einer kleinen Pilgerstadt. Heute ist noch dazu Sonntag. Viele einheimische Pilger sind hier. Sehr oft in traditioneller Kleidung. Ein Berg, mit hunderten bis tausenden orange-roten Torii Bögen, die ganz dicht hintereinanderstehen und somit fast einen durchgehenden Tunnel bilden. Am Beginn steht ein riesiger orange-roter Tempel. Mit dem Tempel sind wir schnell fertig. Danach widmen wir uns gleich den Torii Bögen. Jeden halben Meter steht einer. Ein irrsinnig langer Tunnel entsteht so auf diese Weise und nimmt kein Ende. Und es geht ständig leicht bergauf. Einfach kein Ende in Sicht. Irgendwann fragen wir einen jungen Japaner, der uns gerade entgegenkommt, wie weit es noch bis zum Ende ist. Als dieser antwortet, dass wir noch mindestens eine halbe Stunde einrechnen müssen, verzichten David und Eveline auf den Rest des Weges. Stoani und Hauns sind noch motiviert und gehen weiter. Eveline und David gehen retour zum Bahnhof und schlendern noch ein bisschen durch die Gassen mit den unterschiedlichsten Souvenir Shops und Ständen, die allesamt bereits schließen. Es wird schon dunkel und wir beschließen, nach Kyoto zurückzufahren und dort auf die Jungs zu warten. Das teilen wir ihnen noch per WhatsApp mit. 20 Minuten nachdem wir den Bahnhof in Kyoto erreicht haben, kommen auch schon Stoani und Hauns nach. Na bitte, das ging flott. Die Sicht ganz oben beim letzten Torii Bogen war leider nicht besonders gut. Zu viel Nebel und schon ziemlich dunkel war es außerdem. Aber die beiden Herren sind trotzdem glücklich, es durchgezogen zu haben. Gemeinsam machen wir uns jetzt auf den Rückweg nach Osaka zu unserem Hotel. Wir liefern nur kurz unsere Rucksäcke ab und machen uns fertig fürs Abendessen. Eine Maschine Wäsche schalten wir ebenfalls noch ein. In unserem Badezimmer steht nämlich eine Waschmaschine. Ganz auf japanisch, nur mit den schönen japanischen Zeichen, keine englischen Knöpfe oder Beschreibung. Aber irgendwie bekommen wir sie dazu, das zu machen, was wir von ihr wollen. Nämlich Wäsche waschen. Das Abendessen wollen wir in einem Viertel gleich in der Nähe unseres Hotels zu uns nehmen. Wir streunern durch die Gegend und haben erneut eine riesige Auswahl an Lokalen. Eigentlich sind wir nicht besonders hungrig, aber das wird uns nicht aufhalten. Richtig viel essen wollen wir aber eigentlich nicht. Da kommt eine Art Tapas Bar gerade recht. Wir entern das kleine Lokal und bestellen mal 4 Bier. Das geht gerade noch. Keine englische Karte und kein Personal, das Englisch kann. Das wird jetzt spannend. Wir verstehen kein Wort oder Zeichen von dem, was in der Menükarte steht. Eine junge japanische Frau, ebenfalls mit ihren Freunden zu Gast im Lokal, bemerkt unser Dilemma und kommt mit einem fetten Grinser einfach so zu unserem Tisch herüber. Sie fragt freundlicherweise, ob sie uns mit der Karte helfen soll. Wir bekommen die Speisekarte übersetzt. Sehr nett von der jungen Frau. Einfach ein Wahnsinn, diese Japaner. Immer zuvorkommend und freundlich. Wir kennen uns aus und bestellen ein paar Kleinigkeiten zum Abendessen. Und natürlich Bier, was sonst. Asahi wieder einmal. Wir bekommen eine Käseplatte, Roastbeef, ein Schweinekotelett und für Eveline ein paar Gemüsevariationen. Jeder probiert von überall etwas. Wir kosten uns durch und alle sind zufrieden und satt. Ein schönes letztes Abendessen für Stoani und Hauns. Im Anschluss machen wir uns wieder auf den Weg retour zum Hotel. Stoani und Hauns gehen noch eine Runde streunern durch das nächtliche Osaka. Wir gehen zurück zum Hotel und kümmern uns um die Wäsche. Die Waschmaschine ist zwar fertig, aber die Trocknerfunktion will nicht so recht. Auch eine Anleitung des Hoteleigentümers per Mail hilft uns irgendwie nicht weiter. David beginnt noch mit einem Tagesbericht, aber es ist schon ziemlich spät und wir fallen sehr müde ins Bett. Morgen haben wir noch einen letzten ganzen Tag in Osaka vor uns…
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Der Kinkaku-ji Tempel…

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Der goldene Tempel mit Teich…

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Wir entern den Arashiyama Bamboo Grove…

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Sehr viel Bambus steht hier in der Gegend herum…

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Ein dichter Wald…

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Auf dem Weg zum Tempel zeigen sich die ersten Kirschblüten…

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Fushimi Inari Taisha Tempel…

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Die aneinandergereihten Torii Bögen…

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Eine sehr große Runde kann man hier gehen…

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Der Tempel bei Nacht…

Von Amami nach Nara und Osaka…

Tag 178 // Eine ruhige und angenehme Nacht war das im Onsen-Hotel in Amami. Die Reisegruppe hat unterschiedliche Empfindungen, was die Qualität des Schlafes im 4er-Zimmer inklusive Matratzenlager betrifft. Hauns hat gar nicht gut geschlafen. Die Matratze war ihm zu hart. Stoani hat etwas besser geschlafen. Eveline und David haben sehr gut geschlafen. Hätten wir das auch festgehalten. Hauns und Stoani stehen früh auf und gehen noch eine Runde baden in den Onsen. Eveline geht ebenfalls um halb 7 noch einmal in das traditionelle japanische Bad. David verzichtet auf ein morgendliches Plantschen und schläft noch eine Runde weiter. Um 8:30 Uhr gibt es Frühstück. Das ist hier ein ganz besonderes Frühstück. Ein traditionell japanisches Frühstück nämlich. Eigentlich ist es unser erstes Frühstück hier in Japan. Ach nein, in Tokio hatten wir ja auch eines, stimmt. Aber das hat mit diesem Frühstück hier genau nichts gemeinsam. Der Tisch ist bereits für uns gedeckt. Zusammengefasst gibt es folgende Speisen, die allesamt bereits auf dem Tisch stehen: Dashimaki Tamago, Yudofu, Kobachi, Yaki-mono, Miso Soup, Tsukemono Misozuke, Rice and Nori. Sehr ungewöhnliche Speisen für ein Frühstück auf jeden Fall. Das hatten wir so noch nie. Aber irgendwie genießen wir es, in unseren Kimonos auf diesem Tisch zu sitzen und uns wie alte Japaner zu fühlen. Natürlich sind wir nicht die Einzigen Gäste im Hotel. Aber wir sind definitiv die einzigen Europäer. Eine sehr nette Erfahrung ist das. Das können wir also ebenfalls von unserer Liste streichen. Ein echtes japanisches Frühstück. Gut, wie geht es jetzt weiter? Während wir beim Frühstück gesessen sind, wurde unser Zimmer schon aufgeräumt. Eigentlich sind nur die Matratzen verschwunden. Lange werden wir uns jetzt sowieso nicht mehr aufhalten. Wir bezahlen unsere Rechnung bei der Rezeption und checken aus. Im Freien vor dem Hotel geht Eveline noch eine Runde und schießt ein paar Fotos vom Hotel und dem dazugehörigen Garten. Das haben wir gestern nicht mehr gemacht und heute ist außerdem das Wetter viel schöner. Anschließend gehen wir zum Bahnhof. Wir sind die einzigen Fahrgäste hier. Den angebrochenen Tag wollen wir nützen, um nach Nara zu fahren. Was gibt es dort zu sehen? Das ist fast wie ein Pilgerort. Ein riesiger Tempel und ein riesiger Buddha stehen dort zur Besichtigung. Und generell soll es eine sehr schöne Stadt sein. Mit vielen Einkaufsstraßen und Lokalen. Der Lonely Planet empfiehlt einen Abstecher dorthin. Na gut, dann machen wir das. Wir können mit dem Regionalzug direkt dorthin fahren. Einmal müssen wir umsteigen. Am Bahnhof in Nara suchen wir uns den nächsten freien Spint und verstauen unser ganzes Zeug. Stoani ist mit dem Trolley unterwegs, Hauns mit seiner Sporttasche und David schleppt den Kamerarucksack mit sich herum. Diesen Ballast wollen wir jetzt noch loswerden, bevor wir uns auf Erkundungstour begeben. Ein Infoschalter am Bahnhof gibt uns noch die Auskunft, wo es jetzt zum Buddha geht. Dann marschieren wir mal los. Es ist sonnig heute. Aber trotzdem nicht sehr warm. Nara ist eine schöne Stadt. Es gefällt uns hier. Wir gehen durch den Nara Park. Ähnlich wie auf der Insel Miyajima, gibt es hier ebenfalls sehr viele zahme Rehe. Aber hier sind diese fast schon aufdringlich und aggressiv, wenn sie nach Futter betteln. Das ist schon nicht mehr so leiwand. Es gibt sogar eigene Stände, die spezielle Futterkekse für die Rehe verkaufen. Die Touristen fahren darauf ab. Sie machen Fotos und Selfies mit den Viechern. Wir lassen das natürlich bleiben und machen uns auf die Suche nach dem Buddha. Vorher kommen wir noch an ein paar Essenständen vorbei, sowie an einigen Souvenirshops. Eveline kauft ein, während die Herren eine weitere japanische Spezialität verkosten. Teigbällchen, gefüllt mit Oktopus. Hauns kümmert sich alleine um seine 12 Stück. David und Stoani teilen sich 6 Bällchen. Begeistert sind wir nicht von der Konsistenz und Beschaffenheit unserer Auswahl. Stoani bringt es auf den Punkt, wenn er meint, dass die Bällchen geschmeckt haben wie nicht fertig frittierte, halbrohe Krapfen, gefüllt mit Octopus anstatt mit Marmelade. Ja genau so hat das geschmeckt. Nicht eines jeden Sache, dieser kleine Snack. Evelines Shoppingtour ist dafür erfolgreich. Irgendwann kommen wir dann zum größten Holzhaus der Welt, worin sich riesige Buddha-Statuen befinden. Natürlich muss man Eintritt bezahlen, wenn man das sehen möchte. Aber so viel ist es nicht und natürlich schauen wir uns das an. Wir sind ja schließlich deswegen hierhergefahren. Die Tempelanlage ist wirklich imposant. Ein riesiges Haus, komplett aus Holz. Angeblich ist es das größte Holzhaus der Welt. Die Pilger und Touristen strömen in Scharen um und in das Gebäude. Wir entern es ebenso. Drei riesige Buddha-Figuren befinden sich darin. Man kann eine Runde gehen und das machen wir auch, während wir Fotos schießen. Dann wieder raus aus dem Holzhaus und mal die Lage besprochen. Ja, wir haben Hunger.  So viel haben wir noch nicht gegessen. Und hier in Nara werden wir bestimmt was Essbares finden. Zurück im Ortskern sticht uns ein Lokal ins Auge. Da kehren wir jetzt ein und bestellen ein paar Kleinigkeiten. Gebackenes Hendl, Fleischbällchen mit Käse und noch ein paar andere Snacks. Sehr lecker war das. Nicht gerade viel, aber ein willkommener Snack immerhin. Danach shoppen wir noch ein bisschen in den diversen Ständen und Shops, während wir zum Bahnhof zurückschlendern. Hätten wir Nara also auch gesehen. Sehr schön war es auch hier. Am Bahnhof schnappen wir unser Gepäck und machen uns auf den Weg retour nach Osaka. Nach 1,5 Stunden Fahrt erreichen wir den Bahnhof, wo wir jetzt noch unsere großen Rucksäcke aus dem Spint holen. Das hat sehr gut funktioniert. Alles noch da. Jetzt geht es gleich direkt zum vorgebuchten Hotel in Osaka. 800 Meter gehen wir zu Fuß bis dorthin. Mit vollem Marschgepäck natürlich. Das Hotel ist ein Self-Check-in. Wir haben eine Zahlenkombination bekommen, mit der wir das Gebäude betreten können. In der Lobby erreichen wir die Postkästen, die wir wiederum mit einer Zahlenkombination aufsperren können. Darin befindet sich unser Zimmerschlüssel. Da wir zwei Doppelzimmer haben, müssen wir zwei Kästen entsperren. Bei David und Evelines Postkasten funktioniert das auf Anhieb. Beim Kasten von Hauns und Stoani brauchen wir um einiges länger. Das Schloss will nicht so recht. Aber irgendwann klappt es dann. Danach funktioniert der W-Lan Code nicht. Der ist für Hauns und Stoani wichtig, weil die beiden kein Sushi Wifi haben. Auch das regeln wir, indem wir dem Hotelbesitzer per Mail schreiben und uns dieser daraufhin einen neuen W-Lan Zugang gibt. Somit hätten wir erfolgreich in Osaka eingecheckt. Eveline und David wohnen im elften Stock, Stoani und Hauns im fünften. Was jetzt noch? Natürlich Abendessen. Raus mit uns in den Samstagabend. Osaka ruft schon nach uns. Das Nachtleben in Osaka ist echt ein Wahnsinn. Klar, es ist Wochenende. Die Stadt lebt. Unzählige Lokale haben wir jetzt zur Auswahl. Wir fahren mal ziemlich ins Zentrum der Stadt. Dort schauen wir uns um. Wir sehen noch die Go Kart Gang herumcruisen. Die gibt es also nicht nur in Tokio, sondern auch hier. Nicht schlecht. Wir können uns schwer entscheiden. Sehr viele Lokale stechen uns ins Auge. Wir haben Lust auf Sushi. Deswegen suchen wir gezielt danach. Schließlich wird es wieder ein Sushi Lokal. Eines aus der Restaurantkette des Thunfisch Weltrekord Auktionärs. Das kennen wir ja schon aus Tokio vom Fischmarkt. Hier stimmen die Qualität und der Preis passt ebenso. Diesmal handelt es sich um ein ganz normales Lokal, kein Running Sushi also. Als wir das Lokal betreten, werden wir lautstark vom gesamten Personal auf japanisch begrüßt. Hatuoooooo Sama Saiiii!! Oder sowas in die Richtung. Das wird jedes Mal geschrien, wenn neue Gäste das Lokal betreten. Wir bekommen einen Platz zugewiesen und fangen gleich an mit dem Bestellen. Einzelne Sushis werden bestellt. Die ausgefallensten Arten. Das gefällt uns. So gutes Sushi gibt es nicht überall. Also langen wir ordentlich zu. Ein edles Abendessen. Wieder einmal. Danach verlassen wir das Lokal wieder. Jetzt wollen wir noch irgendwo auf ein Bierchen gehen. Stoani ist die treibende Kraft hinter diesem Vorhaben. Es wird ein englisches Pub. Ein nettes Lokal, in dem sich viele „Nicht-Asiaten“ tummeln. Also Ausländer, so wie wir. Wir fallen trotzdem auf. Ein Bier später machen wir uns auf den Heimweg. David und Eveline gehen aufs Zimmer. Genug für heute. Nur mehr Duschen und Tagesberichte schreiben. Stoani und Hauns machen sich noch auf die Suche nach einem weiteren Lokal in der Nähe des Hotels. Ein Bier geht anscheinend noch. Ein weiterer edler Tag in Japan geht zu Ende…
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Das Onsen Thermalbecken…

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Ein Gemeinschaftsraum im Onsen Hotel…

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Das traditionelle japanische Frühstück…

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Hier noch einmal genauer und näher…

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Das Onsen Hotel von außen…

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Ein Tempelgebäude in Nara…

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Das größte Holzgebäude der Welt – Der Tempel in Nara…

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Der riesige Buddha von Nara…

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Abendspaziergang durch Osaka…

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Unser Hotelzimmer in Osaka…

Von Hiroshima nach Amami und das ultimative Onsen Erlebnis…

Tag 177 // Ohayō Hiroshima! Die letzte Nacht war ganz angenehm. Wir haben gut geschlafen. Wir stehen früh auf und machen uns bereit für den Check-out. Heute heißt es wieder weiterreisen. Wir verlassen Hiroshima. Danke, es war sehr schön und lehrreich hier. Eine super Stadt. Mit vollem Marschgepäck machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof, wo wir uns den Shinkansen nach Shin-Osaka suchen. Frühstück gibt es keines. Nur ein paar Sandwiches und Reisecken in einem 7-Eleven am Bahnsteig werden geshoppt. Wir besteigen den Hochgeschwindigkeitszug und los geht’s. 1,5 Stunden später erreichen wir Shin-Osaka. Direkt nach Osaka fährt dieser Shinkansen nämlich nicht. Aber wir müssen nach Osaka. Die kurze Strecke nehmen wir einen Regionalzug und nach 5 Minuten Fahrt sind wir endlich am Ziel. Wie lautet der heutige Plan? Heute wollen wir noch bis Amami kommen. In diesem Örtchen haben wir ein Zimmer in einem Onsen gebucht. Dabei handelt es sich um ein Badehaus. Richtig traditionell japanisch. Wie ein Thermenhotel. So stellen wir es uns zumindest mal vor. Wir sind schon sehr gespannt, wie das so werden wird. Jetzt suchen wir uns die Schließfächer hier am Bahnhof. Unser Gepäck wird verstaut. Für die eine Nacht im Onsen werden wir nicht unser gesamtes Gepäck brauchen. Und wir kommen nach dem Ausflug nach Amami wieder retour nach Osaka für die restlichen Tage in Japan. Also rein mit den Rucksäcken in den nächsten großen Spint. Diesen füttert man mit 700 Yen und schon ist alles versperrt. Perfekt. Wir fühlen uns sehr erleichtert. Stoani und Hauns haben sowieso nicht viel mit und behalten ihr Gepäck bei sich. Im Onsen in Amami können wir erst um 15 Uhr einchecken und die Fahrt bis dorthin dauert nur ungefähr eine Stunde. Also schauen wir uns mal in der Nähe des Bahnhofes in Osaka um. Stress haben wir jetzt keinen mehr. Es wäre schon wieder Zeit für etwas zu essen. Deswegen suchen wir uns jetzt ein Lokal und nehmen ein kleines Mittagessen zu uns. Ein paar Ramen Nudeln und Tempura werden es. Danach gehen wir in ein Einkaufszentrum. Ziemlich schickimicki hier. Hauns seilt sich ab und geht selbstständig eine Runde auf Erkundungstour. Wir checken den Zugplan und vereinbaren einen Treffpunkt und eine Uhrzeit. Die Zeit im Einkaufszentrum vergeht sehr schnell. Wir kaufen aber nichts. Eine Stunde später treffen wir uns schon wieder beim Bahnsteig und nehmen einen Regionalzug nach Amami. Dort angekommen wird uns klar, dass wir in der ärgsten Provinz gelandet sind. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zum Onsen Hotel namens Nanten-en. Das schaut sehr urig aus. Von außen zumindest. Gehen wir mal rein. Wir werden gleich von 4 Leuten gleichzeitig begrüßt. Zwei davon sind Europäer und sprechen perfektes Englisch. Unsere Schuhe werden versorgt und wir bekommen Schlapfen. Eh klar. Der junge weiße Mann, wahrscheinlich ein Brite, führt uns in unser Zimmer. Ein großer Schlafsaal für 4 Personen. Papierwände und der uns schon bekannte Strohmattenboden dominieren das Gesamtbild des Raumes. Ähnlich wie in Kawaguchiko. Schaut ganz nett aus. Uns gefällt es sehr gut. Die Betten sind schon hergerichtet. Ein Matratzenlager mit vier Schlafplätzen. Wir bekommen alles erklärt und der Tee wird schon serviert. Das Abendessen müssen wir bis 17 Uhr bestellen. Machen wir gerne. Recht viele andere Lokale gibt es hier nicht in der Ortschaft. Also essen wir natürlich im Hotel. Die Zeit bis zum Abendessen nutzen wir gleich, um den Onsen zu besuchen. Jaja der Onsen. Das ultimative Onsen-Erlebnis wollten wir haben. Dieser Onsen wurde uns empfohlen und auch die Bewertungen im Internet sind sehr gut gewesen. Ganz günstig ist es hier außerdem nicht. Da kann man schon was erwarten. Jetzt werden mal die Kimonos anprobiert. Eigentlich nur dünne Bademäntel, auch Yukata genannt. Eine alltägliche Variante eines Kimonos. Aber sie schauen leiwand aus. Jetzt gehen wir mal baden. Badi badi für die Dame und die Herren. Getrennt natürlich hier in Japan. Da gibt’s nix. Wir entern die heiligen Räumlichkeiten. Und eigentlich schaut es hier nicht anders aus, als in Kawaguchiko. Einfach ein paar Duschen in Kniehöhe. Man wäscht sich im Sitzen auf einem Stockerl, bevor man in das Becken mit Onsen-Wasser steigt. Sehr heiß ist es im Becken und im gesamten Raum. Fast wie ein Dampfbad. Als wir endlich nur mehr zu dritt sind, reißen wir das Fenster auf. Kalte Luft strömt herein und so ist es halbwegs auszuhalten. Da sind wir also. In einem traditionellen, japanischen Onsen. Das ultimative Onsen Erlebnis. Das können wir jetzt also ebenfalls von unserer To-Do Liste für die Japanreise streichen. Wir hätten es uns anders vorgestellt. Etwas luxuriöser vielleicht. Wir können es nicht genau sagen. Nach einer halben Stunde sind wir wieder fertig mit dem Plantschen und begeben uns wieder ins Zimmer. Während wir alle am Handy hängen, kommt der junge Brite vorbei. Der ist offensichtlich der Geschäftsführer hier, oder sowas ähnliches. Oder einfach nur der Manager oder der Rezeptionist. Wir haben eine Doppelbuchung. Eine auf Eveline, eine auf David. Haben wir etwa getrennt jeder ein Zimmer gebucht? Keine Ahnung, wie das gelaufen ist. Irgendwann kommen wir drauf, dass unser Travel Agent damit zu tun hat. Irgendwo war da ein Missverständnis und auf Davids Name wurde ein zweites Zimmer gebucht. Das dürften wir jetzt mitbenützen. Dieses Angebot nehmen wir aber nicht in Anspruch. Die Fehlbuchung wird nicht unser Problem sein. Um 19 Uhr gehen wir Abendessen. Ein Raum mit gedämmtem Licht. Das Essen haben wir ja schon um 17 Uhr bestellt und jetzt steht es schon fertig auf dem Tisch. Dazu ein Asahi Bier. Wir essen in unseren Kimonos. Das große Esszimmer hat ebenfalls einen Strohmattenboden. Ein richtig nettes Abendessen in einem schönen Ambiente. Wir fühlen uns richtig japanisch. Die Speisen lassen sich ganz einfach beschreiben. Entweder Nudeln oder Reis mit frittiertem Fleisch oder Meeresfrüchten. Eveline hat nur Reisbällchen bestellt, sowie gewürzte Bohnen in der Schale zum Auszuzeln. Wir sind satt, aber nicht komplett voll und angegessen. Ein Umstand, der für uns komplett neu ist, seit wir in Japan sind. Nach dem Abendessen gehen wir aufs Zimmer. David schreibt den Blog, der Rest der Reisegruppe geht noch einmal baden. Das ist schnell erledigt. Danach spielen Stoani und Hauns mit Eveline ein paar Runden Jolly. Ein schöner und gemütlicher Tag geht zu Ende…
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Am Gang im Onsen Hotel…

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Unser Zimmer…

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Der Tee wartet schon auf uns…

Hiroshima und Miyajima…

Tag 176 // Eine sehr kurze Nacht haben die Herren der Reisegruppe hinter sich. Das war wieder notwendig, eindeutig. Heute haben wir einiges auf dem Programm. Deswegen gibt es jetzt natürlich keine Gnade von Eveline. Tagwache ist beinhart um halb 8 Uhr. Eveline steht schon um 7 Uhr auf und bearbeitet David. Sauerstoff hilft vielleicht. Reißen wir mal die Fenster auf. Gleich wird es sehr kalt im Zimmer. Machen wir uns mal startklar für den heutigen Tag. Frühstück ist keines dabei beim Hotel. Das werden wir uns irgendwo unterwegs suchen. Die zwei Burger, die sich die Jungs um 3 Uhr in der Nacht in die Figur gestellt haben, halten außerdem sowieso noch an, zu dieser sehr frühen und unchristlichen Uhrzeit. Mit sehr viel Elan und Motivation geht es raus aus dem Hotel. Die frische Luft ist sehr angenehm. Es regnet immerhin nicht mehr. Erstes Ziel des heutigen Tages ist das Hiroshima Peace Memorial Museum. Da freuen wir uns sehr darauf. Geschichte ist einfach immer interessant und Hiroshima ist einfach jedem ein Begriff. Beim Museum angekommen, berappen wir den Eintrittspreis, der verhältnismäßig günstig ist. Bei einem Schließfach verstauen wir unseren Rucksack und unsere Jacken. Wie schon so oft beginnt unser Museumsaufenthalt auch hier in Hiroshima mit einem Film. Inklusive Untertitel in Englisch natürlich. Ein sehr interessanter und spannender Einstieg in die Ausstellung. Das Museum ist nicht besonders groß und die Ausstellung erstreckt sich auf 3 Stockwerke. Bildmaterial und Dokumente, sowie Modelle der beiden Atombomben, die auf Hiroshima und drei Tage später auch auf Nagasaki abgeworfen wurden, bilden den Schwerpunkt der Ausstellung. Im Erdgeschoß sind einige geschmolzene und verbrannte Gegenstände, sowie zerfetzte Kleidungsstücke ausgestellt. Man bekommt wahrlich eine Gänsehaut bei dieser Ausstellung. Doch wir sind froh, dass wir hier sind. Irgendwie passt dieser Teil der Reise zu unserem Ausflug in Pearl Harbor auf Hawaii, wo der Krieg für die Japaner quasi angefangen hat. Jetzt sind wir hier, wo der Krieg für die Japaner ein trauriges Ende gefunden hat. Ungefähr 2 Stunden dauert unser Museumsbesuch. Nach dem Museum schließen wir das Atombombenkapitel unseres Hiroshima Besuches. Weiter geht es mit dem nächsten Punkt auf der Tagesordnung. Mit einer Fähre wollen wir zur Insel Miyajima. Diese Insel ist eine Touristenattraktion. Bekannt für einen Schrein im Meer, freilaufende, zahme Rehe, Tempelanlagen und Austern. Eine super Kombination. Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Der Japan Rail Pass gilt auch für die Fähre. 15 Minuten dauert die Fahrt. Als wir die Insel erreichen, ist gerade Ebbe. Wir machen ein paar Fotos vom Itsukushima-Schrein. Der gehört immerhin zum UNESCOWeltkulturerbe. Doch bei High Tide wäre er bestimmt noch schöner zu bestaunen und zu fotografieren. Das kann jetzt aber noch ein paar Stunden dauern. Die Zeit müssen wir nun irgendwie totschlagen. Also gehen wir mal eine Runde. Hier gibt es viele Essenstände. Die Spezialität hier ist eindeutig Austern und Fisch. Aber hauptsächlich Austern, in allen Zubereitungsvarianten. Aber zuerst gehen wir noch eine orangene Brücke besichtigen und danach eine Tempelanlage. Sogar eine fette buddhistische Glocke kann man hier zum Erklingen bringen. Hauns ist irgendwie der Einzige der Gruppe, der noch keine Tempelübersättigung hat. Nach unseren Reisen nach Taiwan, Sri Lanka und Thailand können wir gar keine Tempel mehr sehen und keine Räucherstäbchen mehr riechen. Aber das macht nichts. Ist ja schon wieder eine ganze Zeit lang her. Eine kleine Auffrischung schadet nicht. Die Rehe sind hier sehr zahm und fett. Wahrscheinlich werden sie von den Touristen gefüttert. Gesund schauen sie auf jeden Fall nicht aus. Von uns gibt’s nix. Ein Reh frisst sogar eine Zeitung. Irgendwann ist endlich High Tide und wir machen unsere Fotos vom Schrein im Meer. Danach spazieren wir durch die Stände und verkosten hier und da diverse Häppchen. Den Anfang machen gegrillte Austern. Die schmecken gar nicht schlecht. Dann folgt noch ein frittierter Fisch, ein frittierter Aal am Spieß und ein giftgrüner Matcha Bun. Kurz vor Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg zum Festland retour. Drüben mit der Fähre angekommen, gibt es noch ein paar Essensstände. Ein Austern-Curry-Brötchen und undefinierbare, gummiartige gegrillte Bällchen am Spieß mit Sauce bilden den Abschluss der kulinarischen Inselreise. Doch irgendwie stellt sich noch keine Sättigung ein. Wir nehmen den Zug retour nach Hiroshima. Kurz bringen wir unser Zeug ins Hotel und suchen uns ein Lokal ganz in der Nähe des Hotels. Die jungen Gastronomen sprechen fast kein Englisch. Wir erdeuten uns trotzdem ein kleines Abendessen. Eveline und David nehmen eine Dumpling Suppe. Hauns und Stoani irgendwas mit Chicken. Eveline und David sind mit ihrer Wahl ganz zufrieden. Stoani ist von seinem frittierten Flaxen-Hendl nicht ganz überzeugt. Die Portion von Hauns fällt für seinen Energiebedarf um einiges zu klein aus. Außerdem kommen die beiden Herren irgendwann drauf, dass sie das jeweilige Essen vom anderen gegessen haben und nicht das eigentlich Bestellte. Immerhin schmeckt hier das Bier. Im Anschluss geht es zurück ins Hotelzimmer. Der restliche Abend steht ganz im Zeichen von Gemütlichkeit. Nach dem Duschen schreiben wir den Blog und waschen eine Maschine Wäsche. Die Duschen sind sehr sauber. Ein wahrer Luxus für unsere Reiseverhältnisse. Wir sind ja einiges gewohnt von diversen Campingplätzen und vorallem von Fidschi. Die japanischen Toiletten sind einfach edel. Man muss quasi nichts selbst machen, außer eben der essentiellen Tätigkeit selbst. Die Klobrillen sind beheizbar. Das sogar in unterschiedlichsten Wärmestufen. Eine warme Klobrille ist nichts Schlechtes. Das kann man eben nur dann genießen, wenn man weiß, dass die Wärme nicht vom Vorgänger stammt. Die Toilette, die sich für unsere beiden Zimmer auf dem Gang befindet, ist von Panasonic. Eindeutig ein Qualitätsprodukt also. Hätten wir das ebenfalls festgehalten. Stoani adaptiert seinen Reisestecker für die japanischen Steckdosen, mit Hilfe von Davids Leatherman. Und es funktioniert sogar. Wir packen wieder einmal unsere Rucksäcke. Morgen verlassen wir Hiroshima wieder. Stoani und Hauns schauen noch Captain America auf dem Laptop. Eveline schläft ein, während sie diesen Tagesbericht von David kontrolliert. So fad ist der Blog schon mittlerweile? Hoffentlich nicht…
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Im Hiroshima Peace Memorial Museum…

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Zahme Rehe auf der Insel Miyajima…

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Eine orangene Brücke…

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Der Itsukushima-Schrein in der Dämmerung…

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Stoani beim Tempel…

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Gegrillte Austern mit Chili-Pulver…

Von Kawaguchiko nach Hiroshima…

Tag 175 // Der Wecker von Stoani läutet um 6 Uhr. Er macht sich fertig und geht eine Runde laufen. Der Rest der Reisegruppe schläft noch eine Runde weiter. Hauns will dann in den Onsen gehen, aber er hat kein Handtuch mit und kommt deswegen schnell wieder retour. Keine frischen Handtücher sind mehr aufzufinden im Hotel. Stoani hat Glück und kann während seinem Morgenlauf ein sehr schönes Foto mit seinem Fairphone vom Mount Fuji schießen. Das bekommt der im Zimmer verweilende Rest der Gruppe gleich per WhatsApp geschickt. Doch als wir aus dem Fenster schauen, hat sich der wunderschöne Vulkan schon wieder hinter dichten Wolken und Nebel versteckt. Hannes will es nicht wahrhaben und macht sich gleich auf den Weg in Richtung See. Vielleicht hat er ja Glück. Wir bleiben im Zimmer, weil wir nicht so recht an unser Fuji-Glück glauben. Es sollte halt nicht sein. Während Hauns spazieren geht, kommt Stoani retour und zeigt stolz die Fotos her. Nicht schlecht sind die geworden. Die lassen sich bestimmt noch ein wenig pimpen. Hätten wir das also auch erledigt. Wir räumen mal das Zimmer auf und verstauen die Matratzen und das Bettzeug im Kasten. Danach gehen wir frühstücken. Frühstück haben wir keines dabei bei unserer Übernachtung im Kawaguchiko Station Inn. Aber man kann natürlich gegen Bezahlung eines haben. Wir ordern Toast und Kaffee. Hauns ist jetzt auch schon wieder retour. Er hat genau NICHTS mehr gesehen. Keine klare Sicht auf den Mount Fuji für Hauns. Da kann man nichts machen. Nach dem Frühstück schnappen wir unser gesamtes Gepäck und checken aus. 100 Meter gehen wir zum Bahnhof, wo wir jetzt einen Bus nach Mishima nehmen werden. Dort werden wir in den nächsten Shinkansen einsteigen und nach Hiroshima fahren. Die Tickets für den Bus hat Eveline vor dem Frühstück schon besorgt. Dann fahren wir mal. Abfahrt ist um 9:20 Uhr. Der Bus ist nicht voll besetzt. Wir tratschen und hören Musik. Fast 2 Stunden sind wir unterwegs. Wir erreichen den Bahnhof in Mishima. Die Wartezeit von 45 Minuten verkürzen wir uns mit einem Kaffee und einem kleinen Snack. Schließlich besteigen wir den Shinkansen und ab geht die Post. Sehr beeindruckend, wie verdammt schnell wir unterwegs sind. Sehr komfortabel sind die Sitze. David kümmert sich um den Blog und bearbeitet die Fotos vom Mount Fuji. In Kōbe müssen wir nach 1,5 Stunden Fahrt den Zug wechseln. Wir bleiben aber am selben Bahnsteig und haben nur eine Wartezeit von ungefähr 10 Minuten. Der nächste Hochgeschwindigkeitszug wird bestiegen und weiter geht es. Für uns heißt die Endstation Hiroshima. Nach 1,5 Stunden Fahrt kommen wir dort an. Wir orientieren uns kurz und gehen in das Touristen Info-Center gleich am Bahnhof. Einige Tipps und Folder reicher beschließen wir, auch noch die Sitzplätze für unsere weiteren Shinkansen Reisen in den nächsten Tagen zu reservieren. Das erledigen wir im JR Office. Eveline und David suchen dieses auf, Stoani und Hauns bleiben im Info-Center mit dem gesamten Gepäck zurück. Solange kann das ja nicht dauern. Sollte man zumindest meinen. Eine halbe Stunde später kommen David und Eveline erst wieder retour. Aber jetzt sind wir sehr gut informiert und wissen genau, wie wir in den nächsten Tagen an unsere gewünschten Ziele kommen werden. Und die Sitzplätze haben wir ebenfalls reservieren können. Wieder einiges erledigt. Jetzt machen wir uns erst mal auf die Suche nach unserem Hotel. Das haben wir über Booking.com reserviert. Ungefähr 500 Meter müssen wir vom Bahnhof zum Hotel zurücklegen. Ein schönes Hotel. Das Girlie bei der Rezeption ist sehr nett. Es gefällt uns sehr gut hier. Die Zimmer werden bezogen. Eigentlich stellen wir nur unser Gepäck ab. Gleich geht es wieder raus aus den beiden Doppelzimmern. Wir wollen ja noch was sehen heute. Bevor wir das Hotel verlassen und uns auf Erkundungstour begeben, trinken wir noch schnell den von der Rezeptionistin angebotenen Sake. Sie muss natürlich mit uns mittrinken. Ein Glas Reiswein und ein Selfie mit der jungen sympathischen Japanerin später, sind wir bereit für den restlichen Tag in Hiroshima. Los geht’s. Wir streunern durch die City. Eine sehr nette Stadt. Es gefällt uns sehr gut. Nicht ganz so fett wie Tokio, aber genauso modern und belebt. Was wir uns heute unbedingt noch anschauen wollen, ist das Hiroshima Peace Memorial. Kaum zu glauben, dass diese Stadt durch die Atombombe vollständig zerstört wurde. Irgendwie läuft es einem da kalt den Rücken hinunter. Ein halb zerstörtes Gebäude wurde von der Stadtverwaltung erhalten. Als Mahndenkmal für die Katastrophe. Weiters schlendern wir noch zum Children’s Peace Monument und anschließend zur Flame of Peace und dem Memorial Monument for Hiroshima, welches auch als Cenotaph for Atomic Bomb Victims gennant wird. Langsam wird es dunkel. Genug gesehen für den heutigen Tag. Wir haben Hunger. Schauen wir mal, was Hiroshima so an kulinarischen Eigenheiten zu bieten hat. Die Rezeptionistin vom Hotel hat uns ein Lokal ans Herz gelegt, welches für die Spezialität von Hiroshima bekannt ist. Dieses Gericht nennt sich Okonomiyaki. Das Lokal wird geentert und wir bekommen einen Tisch für 4 Personen. Ideal, wie wir finden, weil wir ja zu viert sind. Das ist kein normaler Tisch. In der Mitte befindet sich eine Grillplatte aus Edelstahl. Eigentlich besteht der Tisch fast nur aus dieser Grillplatte. Diese ist nur von einem Holzrahmen umgeben, damit man sein Bier abstellen kann. Oder was man sonst halt so an Getränken bestellt. Bei jedem Tisch steht ein Plastikkorb. Wofür ist der gedacht? Für die Jacken und Taschen. Garderobe gibt es keine. Das hatten wir jetzt schon öfter hier in Japan. Das Zeug kommt da hinein und der Korb wird dann unter den Tisch geschoben. So einfach geht das. Das gefällt uns, sehr leiwand. Nachdem wir 4 Bier bestellt haben, haben wir die Qual der Wahl. Natürlich bestellen wir Okonomiyaki. David und Hauns eine Spezialausgabe mit Austern, Eveline eine Mochi Cake Variante und Stoani eines mit viel Käse. Na dann sind wir mal gespannt, was da jetzt daherkommen wird. Die Gasgrillplatte wird auf jeden Fall schon mal angeworfen, damit diese vorglühen kann. Brauchen wir die eigentlich? Man weiß es nicht. Wir beobachten die anderen Gäste im Restaurant. Schaut interessant aus. Nach einiger langer Wartezeit kommt endlich das Essen. Das georderte Gericht wird von einem Servierteller auf die heiße Platte vor einem geschoben. Unsere Platte ist schon so heiß, dass wir eigentlich Angst haben, dass unser Essen jetzt verbrennt. Wenigstens wird die Platte jetzt von der Kellnerin abgedreht. Wir lassen es uns jetzt schmecken. Jeder arbeitet mit Stäbchen plus einer kleinen Spachtel. Ideal zum „spochteln“ – wie Hauns findet. Ein herrliches Abendessen. Danach bezahlen wir und gehen mal in Richtung Hotel. Ein Lokal sticht uns ins Auge. Hier muss jetzt noch ein Bier getrunken werden. Eine ganze Stunde und ein Bier später kommen wir beim Hotel an. Was jetzt? Etwa schlafen gehen? Eveline hat genug für heute. Sie will es sich jetzt im Zimmer gemütlich machen und vorher noch in Ruhe duschen gehen. Die Herren der Runde beschließen, noch auf ein Bier zu gehen. Aber eh wirklich nur eines. Spät sollte es nicht werden, morgen haben wir wieder viel auf dem Programm. Was jetzt folgt, ist eine Odyssee in Kurzfassung. Die Jungs bleiben in der „wir“ Form. Natürlich bleibt es nicht bei einem Bier. Aber damit beginnt es. Im ersten Lokal wird Bier getrunken, im zweiten Lokal Sake und irgendein gebrannter Reisschnaps. Die drei Eigentümer können kein Englisch. Wir verständigen uns per iPhone Übersetzer Apps. Ziemlich eigenartig ist das. Aber lustig. Wir fragen nach der nächsten guten Bar. Einer der drei Herren begleitet uns sogar mit dem Regenschirm bis dorthin. Es regnet nämlich. Ein Irish Pub wird es jetzt. Wir bedanken uns für die edle Aktion beim netten Japaner. Jetzt muss er natürlich eine Runde mit uns mittrinken. Wir ordern Bier Samples. Eine kleine Bier-Verkostung quasi. 35 ist der Typ schon. Er schaut aber aus wie 20. Irgendwann haut er wieder ab, wir bleiben noch ein bisschen. Um 12 Uhr schließt das Lokal. Auf die Idee, dass wir jetzt ins Hotel zurückgehen, kommen wir irgendwie nicht. Irgendwie fühlt sich das nicht richtig an. Weiter geht’s in die nächste Bar. Dort wird es ein Long Island Ice Tea. Und danach noch irgendein süß schmeckender Damen-Cocktail, den Hauns für die Runde bestellt hat. Was jetzt? Noch immer nicht genug. Ein nächtlicher Streifzug durch Hiroshima. Unglaublich, dass wir schon wieder Hunger bekommen. Ein Burger Lokal hat noch geöffnet. Rein mit uns. Es regnet ordentlich mittlerweile. Auf einmal stehen drei Bier vor uns. Wo kommen die denn her? Weiß keiner. Aber warm werden lassen wir diese besser nicht. 3 Burger werden auch bestellt. Mit ordentlich viel Speck. Richtig geile und edle Teile. Nach dem Burger wird es noch ein Bier. Und dann noch ein Burger. Ein ganz normaler Herrenabend eben, in aller Kürze zusammengefasst. Um 2 Uhr wird Eveline wach. David ist nicht da. Sie denkt sich: „Geh bitte, es is scho wieder passiert.“ Per Whatsapp werden David und die Jungs kontaktiert und darauf aufmerksam gemacht, dass morgen viel auf dem Programm steht. Einen im nüchternen Zustand jetzt sehr lustig zu lesenden WhatsApp-Verlauf später, legt sich Eveline wieder schlafen und die Jungs widmen sich den Resten ihrer Burger und der Biere. Irgendwann um 3 Uhr verlassen wir das Burgerlokal und wackeln im Regen mit Hilfe von Google Maps und dem „Nävigator“ Hauns zurück zum Hotel. Dort angekommen, sind wir mehr als durchnässt. Wir versuchen leise zu sein, aber Eveline wird natürlich wach. Was soll man dazu noch sagen? Wir versuchen noch die Wäsche aufzuhängen bzw. mit dem Luftbefeuchter zu trocknen, weil wir diesen für einen Heizstrahler halten. Kein Erfolg. Wir gehen irgendwann um halb 4 Uhr schlafen. Gute Nacht, Hiroshima…
Extrablatt! Extrablatt! Der „Tag“ aus der Sicht von Stoani:
„Nach dem Atombombenpark (Name dem Redakteur nicht bekannt) gingen wir ordentlich essen eine Spezialität aus Hiroshima sollte es sein, und zwar Okiniaki. David und Hannes orderten eine Spezialvariante mit Meeresfrüchten oder so ähnlich, für Staoni gab es eine Spezialkäsevariation, Eveline gönnte sich eine vegetarisches Okiniaki. Dazu gab es wie bei Stoani wie üblich ein Bier, alle anderen folgten seinem Beispiel und orderten auch so ein edles Getränk. Das Okiniaki schmeckte herrlich (ja auch das Bier war fein). So das war’s auch schon wieder mit meinem Teil des Blog…“
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Der Fuji am frühen Morgen…

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Noch ein Foto vom Fuji…

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In Hiroshima…

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Hiroshima Peace Memorial…

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Hiroshima Peace Memorial…

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Hiroshima Peace Memorial mit der Flame of Peace…

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Children’s Peace Monument…

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Okonomiyaki…

Von Tokio zum Mount Fuji beim Lake Kawaguchiko…

Tag 174 // Auch die letzte Nacht in Tokio war ganz okay. Eveline hat nicht besonders gut geschlafen. Das viele Essen war für einen ruhigen Schlaf nicht besonders förderlich. Trotzdem gehen wir frühstücken, so wie jeden Morgen. Wenn es schon bei der Übernachtung dabei ist, wird es auch konsumiert. Trotzdem halten wir uns ziemlich zurück. Die Jungs, wie sie Eveline gerne nennt, sind ausgeschlafen. Stoani war schon laufen. Wir sind früh dran heute. Nach dem Frühstück packen wir den Rest zusammen und um 9 Uhr checken wir vom Hotel aus. Danke, es war sehr gemütlich hier. Auf geht’s jetzt zur nächsten Etappe unseres Japan Trips. Im Vorfeld unserer Reise haben wir den Japan Rail Pass erworben. Diesen zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Man muss ihn mindestens 6 Wochen vor Reiseantritt in seinem Heimatland beantragen und bezahlen. Dann bekommt man quasi die Gutschrift für die Pässe per Einschreiben mit der Post zugeschickt. Diese Gutschrift haben wir jetzt. Wir haben diese in Österreich per Einschreiben zu Stoani schicken lassen und der hat die Gutschrift jetzt eben mitgenommen. So weit, so gut. Jetzt müssen wir nur mehr diese Gutschrift gegen die endgültigen Pässe eintauschen. Das ist auch nicht überall möglich. Nur in gewissen Bahnstationen in einem JR Office. Das haben wir soweit mal ergoogelt und werden das nächste Office ansteuern. Mit vollem Marschgepäck natürlich. Was ist eigentlich der Vorteil vom Japan Rail Pass? Man spart sich einiges an Geld. Alleine die Strecke nach Hiroshima würde als Einzelticket für den Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen dasselbe kosten, wie der Japan Rail Pass. Also zahlt er sich auf jeden Fall für uns aus. Bei der besagten Station angekommen, begeben wir uns auf die Suche nach dem JR Office. Wir suchen ganz schön lange, sind aber schließlich mit der Suche erfolgreich. Gleich rein in das Office. Zwei nette ältere Damen, die beide sehr gut der englischen Sprache mächtig sind, geben uns bereitwillig Auskunft. Jeder füllt mal einen Zettel aus und sie wollen unsere Gutschrift sehen. Danach teilen wir ihnen unsere Pläne mit und sie beraten uns bezüglich der besten Verbindungen. In den Shinkansen-Zügen sollte man immer die Plätze reservieren. Auch das ist gut zu wissen. Gut informiert und mit Kartenmaterial ausgestattet, geht es weiter zum nächsten Schalter, wo wir jetzt endlich unseren Japan Rail Pass ausgestellt bekommen und gleich für die nächsten Reisetage die Sitzplätze reservieren. Nach 45 Minuten im Office sind wir endlich fertig und startklar. Auf geht’s mit dem Shinkansen zum ersten Stopp in Lake Kawaguchiko. Um 11:30 Uhr geht es los. Nach einem Zwischenstopp und einem Umstieg in Ōtsuki erreichen wir nach insgesamt 2 Stunden gemütlicher Zugfahrt die heutige Endstation unserer Reise, die Ortschaft Kawaguchiko. Nur 100 Meter vom Bahnhof entfernt steht auch schon unser gebuchtes Hotel und wartet auf uns. Es ist ziemlich kalt und bewölkt. Wir sehen keinen Mount Fuji. Sollten wir den nicht schon längst erblicken können? Checken wir mal ein und begeben uns dann auf die Suche. Das Hotel Kawaguchiko Station Inn ist ziemlich simpel. Wir haben ein Zimmer zu Viert. Klo und Duschen befinden sich am Gang. Gleich beim Eingang muss man die Straßenschuhe ausziehen und gegen Plastikschlapfen eintauschen. Die Schuhe verstaut man in einem Schuhkasten, ebenfalls beim Eingangsbereich. Der Check-in geht sehr schnell. Wir bezahlen in Bar. Kreditkarten werden keine akzeptiert. Unser Zimmer befindet sich im zweiten Stock. Lift gibt es keinen im Hotel. Das stört uns nicht, nur so als Detail am Rande, damit wir das ebenfalls festgehalten hätten. Das Zimmer ist sehr simpel. Eigentlich ist es leer. Typisch japanisch. Ein Tatamiboden befindet sich im Zimmer. Das ist einfach ein gewebter Strohmattenboden. Dann stehen da noch ein kleines Tischerl in der Raummitte und ein paar Sitzpolster liegen herum. In einem Kasten werden die faltbaren Matratzen und das zugehörige Bettzeug gelagert. Richtige Betten mit einem Lattenrost, oder was halt sonst noch so zu einem Bett gehört, gibt es nicht. Immerhin gibt es eine Heizung. Bei 7 Grad Außentemperatur in einem sehr kahlen Zimmer nicht gerade ein Nachteil. Besonders Eveline freut sich sehr darüber. Im vierten Stock des Hotels befindet sich ein Onsen-Bereich. Also ein Gemeinschaftsbad mit Duschen und in einem eigenen Bereich befindet sich außerdem noch ein Hot-Pool. Für Frauen und Männer natürlich getrennt. Gut zu wissen. Aber jetzt gehen wir mal den Mount Fuji suchen. Deswegen sind wir eigentlich hier. Wir ziehen uns warm an. Es ist ziemlich schneidig draußen. Eveline führt sogar ihre Softshell Wanderhose aus. Der erste Stopp in der Ortschaft ist das Visitorcenter. Dort wollen wir uns informieren, wo man am besten den Mount Fuji beäugen kann. Doch die Dame gibt uns leider die von uns schon befürchtete Auskunft, dass wir Pech haben werden. Die Sicht heute ist verdammt schlecht. Überall rund um den Vulkan. Der Mount Fuji ist von Nebel und Wolken umhüllt. Man sieht ihn so gut wie gar nicht, obwohl wir uns quasi gerade direkt vor ihm befinden. Auch für morgen ist keine Besserung prognostiziert. Das ist einfach Pech. Was tun mit dem restlichen Tag? Gehen wir mal spazieren. In Richtung des Lake Kawaguchiko. Die Ortschaft heißt nicht umsonst so. Da gibt es einen See. Und dort marschieren wir jetzt hin. Zeit haben wir ja genug dafür. Am Seeufer angekommen, lichten sich die Wolken immerhin ein bisschen und der Mount Fuji zeigt sich ganz kurz. Aber wirklich nur ganz kurz und keinesfalls klar. Wir spazieren eine Runde durch den Yagizaki Park und machen uns langsam auf die Suche nach etwas Essbarem. Hier in Kawaguchiko soll es eine Spezialität geben, die sich Houtou nennt. Das müssen wir natürlich probieren. Der Lonely Planet empfiehlt dieses Nudelgericht und ebneso ein dazugehöriges Lokal. Um dieses zu finden, nehmen wir einen ziemlich langen Fußmarsch durch die Ortschaft auf uns. Japan wirkt hier in der Provinz ziemlich normal, um nicht zu sagen ärmlicher als in der modernen Metropole Tokio. Aber ist das nicht in jedem Land so? Es ist trotzdem sauber und man fühlt sich sicher. Nette kleine Häuser mit kleinen uns sehr kompakten Autos davor. Die meisten davon haben wir zuvor noch nie gesehen. Diese Modelle gibt es bei uns einfach nicht. Hundehütte auf Rädern könnte man zu manchen Modellen sagen. Irgendwann erreichen wir das angepeilte Lokal. Natürlich hat es geschlossen. Doch gleich auf der anderen Straßenseite gibt es noch ein Lokal. Dort stehen sogar einige Autos davor. Ein gutes Zeichen. Schauen wir mal rein. Eine junge Dame empfängt uns und wir lassen uns die Karte Zeigen. Wegen den Preisen warads und wegen der Auswahl natürlich auch. Wir befinden das Lokal für geeignet und geben wieder unsere Schuhe beim Eingangsbereich ab. Ein richtig geiles Lokal. Die Tische sind kniehoch und man sitzt am Boden. Unser Tisch ist anscheinend speziell für Touristen oder alte Menschen. Unter dem Tisch befindet sich eine Ausbuchtung im Boden, ungefähr einen halben Meter tief. Für die Füße eben. Somit gestaltet sich das Sitzen für die nicht Yoga geübten Herren unserer Reisegruppe ein bisschen einfacher. Die Spezialität gibt es auch hier zu verkosten. Alle bis auf Hauns, der Prawn Tempura bestellt, nehmen wir alle das Houtou. Spiced Pork für David, Spiced Beef für Stoani und Pumpkin für Eveline. Serviert bekommen wir den Nudeleintopf in einer gusseisernen Schüssel. Ein Hot-Pot quasi. Das kennen wir schon von unserer Taiwan Reise vor drei Jahren. Nicht gleich, aber ähnlich. Dazu Bier. Halten wir das Kulinarische heute kurz: Es schmeckt einfach geil. Wir sind sehr zufrieden und mehr als satt. Ein traditionelles japanisches Abendessen. Sehr fein ist das. Das Lokal heißt übrigens Koushu hoto Ozaku Kawaguchiko Branch. Als wir den Esstempel wieder verlassen, zeigt sich der Fuji. Wir gehen noch ein Stück die Straße entlang und machen ein paar Fotos. Nicht der perfekte Ausblick, aber immerhin sehen wir ihn. Besser als nichts. Langsam machen wir uns danach wieder auf den Weg in Hotel. Kurz nach 18 Uhr erreichen wir dieses. Was jetzt? Gehen wir gleich mal baden und uns aufwärmen. Stoani geht die Lage checken. Niemand sitzt gerade im Hot Pool. Bahn frei für die Japan Gang. Handtuch, Bier und Spotify. Mehr brauchen wir jetzt nicht. Rein ins heiße Becken. Eveline geht separat im Damenbereich baden. Zu dritt ist es gerade angenehm im Becken. Eine gute halbe Stunde sitzen wir drin und wärmen uns so richtig auf. Länger ist es dann fast nicht auszuhalten. Eveline gibt schon früher auf und begibt sich retour ins Zimmer. Das Matratzenlager müssen wir jetzt noch aufbauen. Wir machen es uns im Anschluss im Zimmer gemütlich. Jetzt wird nur noch Film geschaut. Auf Stoanis Laptop läuft Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. David kümmert sich nebenbei noch um den Tagesbericht. Nach dem Film heißt es schließlich Nachtruhe für die ganze Reisegruppe. Morgen checken wir wieder aus und das nächste Ziel heißt Hiroshima
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Unser Zimmer im Kawaguchiko Station Inn…

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Der Lake Kawaguchiko…

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Koushu hoto Ozaku Kawaguchiko Branch…

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Das edle Restaurant…

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Am Abend zeigt sich doch noch der Fuji…