Tag 178 // Eine ruhige und angenehme Nacht war das im Onsen-Hotel in Amami. Die Reisegruppe hat unterschiedliche Empfindungen, was die Qualität des Schlafes im 4er-Zimmer inklusive Matratzenlager betrifft. Hauns hat gar nicht gut geschlafen. Die Matratze war ihm zu hart. Stoani hat etwas besser geschlafen. Eveline und David haben sehr gut geschlafen. Hätten wir das auch festgehalten. Hauns und Stoani stehen früh auf und gehen noch eine Runde baden in den Onsen. Eveline geht ebenfalls um halb 7 noch einmal in das traditionelle japanische Bad. David verzichtet auf ein morgendliches Plantschen und schläft noch eine Runde weiter. Um 8:30 Uhr gibt es Frühstück. Das ist hier ein ganz besonderes Frühstück. Ein traditionell japanisches Frühstück nämlich. Eigentlich ist es unser erstes Frühstück hier in Japan. Ach nein, in Tokio hatten wir ja auch eines, stimmt. Aber das hat mit diesem Frühstück hier genau nichts gemeinsam. Der Tisch ist bereits für uns gedeckt. Zusammengefasst gibt es folgende Speisen, die allesamt bereits auf dem Tisch stehen: Dashimaki Tamago, Yudofu, Kobachi, Yaki-mono, Miso Soup, Tsukemono Misozuke, Rice and Nori. Sehr ungewöhnliche Speisen für ein Frühstück auf jeden Fall. Das hatten wir so noch nie. Aber irgendwie genießen wir es, in unseren Kimonos auf diesem Tisch zu sitzen und uns wie alte Japaner zu fühlen. Natürlich sind wir nicht die Einzigen Gäste im Hotel. Aber wir sind definitiv die einzigen Europäer. Eine sehr nette Erfahrung ist das. Das können wir also ebenfalls von unserer Liste streichen. Ein echtes japanisches Frühstück. Gut, wie geht es jetzt weiter? Während wir beim Frühstück gesessen sind, wurde unser Zimmer schon aufgeräumt. Eigentlich sind nur die Matratzen verschwunden. Lange werden wir uns jetzt sowieso nicht mehr aufhalten. Wir bezahlen unsere Rechnung bei der Rezeption und checken aus. Im Freien vor dem Hotel geht Eveline noch eine Runde und schießt ein paar Fotos vom Hotel und dem dazugehörigen Garten. Das haben wir gestern nicht mehr gemacht und heute ist außerdem das Wetter viel schöner. Anschließend gehen wir zum Bahnhof. Wir sind die einzigen Fahrgäste hier. Den angebrochenen Tag wollen wir nützen, um nach Nara zu fahren. Was gibt es dort zu sehen? Das ist fast wie ein Pilgerort. Ein riesiger Tempel und ein riesiger Buddha stehen dort zur Besichtigung. Und generell soll es eine sehr schöne Stadt sein. Mit vielen Einkaufsstraßen und Lokalen. Der Lonely Planet empfiehlt einen Abstecher dorthin. Na gut, dann machen wir das. Wir können mit dem Regionalzug direkt dorthin fahren. Einmal müssen wir umsteigen. Am Bahnhof in Nara suchen wir uns den nächsten freien Spint und verstauen unser ganzes Zeug. Stoani ist mit dem Trolley unterwegs, Hauns mit seiner Sporttasche und David schleppt den Kamerarucksack mit sich herum. Diesen Ballast wollen wir jetzt noch loswerden, bevor wir uns auf Erkundungstour begeben. Ein Infoschalter am Bahnhof gibt uns noch die Auskunft, wo es jetzt zum Buddha geht. Dann marschieren wir mal los. Es ist sonnig heute. Aber trotzdem nicht sehr warm. Nara ist eine schöne Stadt. Es gefällt uns hier. Wir gehen durch den Nara Park. Ähnlich wie auf der Insel Miyajima, gibt es hier ebenfalls sehr viele zahme Rehe. Aber hier sind diese fast schon aufdringlich und aggressiv, wenn sie nach Futter betteln. Das ist schon nicht mehr so leiwand. Es gibt sogar eigene Stände, die spezielle Futterkekse für die Rehe verkaufen. Die Touristen fahren darauf ab. Sie machen Fotos und Selfies mit den Viechern. Wir lassen das natürlich bleiben und machen uns auf die Suche nach dem Buddha. Vorher kommen wir noch an ein paar Essenständen vorbei, sowie an einigen Souvenirshops. Eveline kauft ein, während die Herren eine weitere japanische Spezialität verkosten. Teigbällchen, gefüllt mit Oktopus. Hauns kümmert sich alleine um seine 12 Stück. David und Stoani teilen sich 6 Bällchen. Begeistert sind wir nicht von der Konsistenz und Beschaffenheit unserer Auswahl. Stoani bringt es auf den Punkt, wenn er meint, dass die Bällchen geschmeckt haben wie nicht fertig frittierte, halbrohe Krapfen, gefüllt mit Octopus anstatt mit Marmelade. Ja genau so hat das geschmeckt. Nicht eines jeden Sache, dieser kleine Snack. Evelines Shoppingtour ist dafür erfolgreich. Irgendwann kommen wir dann zum größten Holzhaus der Welt, worin sich riesige Buddha-Statuen befinden. Natürlich muss man Eintritt bezahlen, wenn man das sehen möchte. Aber so viel ist es nicht und natürlich schauen wir uns das an. Wir sind ja schließlich deswegen hierhergefahren. Die Tempelanlage ist wirklich imposant. Ein riesiges Haus, komplett aus Holz. Angeblich ist es das größte Holzhaus der Welt. Die Pilger und Touristen strömen in Scharen um und in das Gebäude. Wir entern es ebenso. Drei riesige Buddha-Figuren befinden sich darin. Man kann eine Runde gehen und das machen wir auch, während wir Fotos schießen. Dann wieder raus aus dem Holzhaus und mal die Lage besprochen. Ja, wir haben Hunger. So viel haben wir noch nicht gegessen. Und hier in Nara werden wir bestimmt was Essbares finden. Zurück im Ortskern sticht uns ein Lokal ins Auge. Da kehren wir jetzt ein und bestellen ein paar Kleinigkeiten. Gebackenes Hendl, Fleischbällchen mit Käse und noch ein paar andere Snacks. Sehr lecker war das. Nicht gerade viel, aber ein willkommener Snack immerhin. Danach shoppen wir noch ein bisschen in den diversen Ständen und Shops, während wir zum Bahnhof zurückschlendern. Hätten wir Nara also auch gesehen. Sehr schön war es auch hier. Am Bahnhof schnappen wir unser Gepäck und machen uns auf den Weg retour nach Osaka. Nach 1,5 Stunden Fahrt erreichen wir den Bahnhof, wo wir jetzt noch unsere großen Rucksäcke aus dem Spint holen. Das hat sehr gut funktioniert. Alles noch da. Jetzt geht es gleich direkt zum vorgebuchten Hotel in Osaka. 800 Meter gehen wir zu Fuß bis dorthin. Mit vollem Marschgepäck natürlich. Das Hotel ist ein Self-Check-in. Wir haben eine Zahlenkombination bekommen, mit der wir das Gebäude betreten können. In der Lobby erreichen wir die Postkästen, die wir wiederum mit einer Zahlenkombination aufsperren können. Darin befindet sich unser Zimmerschlüssel. Da wir zwei Doppelzimmer haben, müssen wir zwei Kästen entsperren. Bei David und Evelines Postkasten funktioniert das auf Anhieb. Beim Kasten von Hauns und Stoani brauchen wir um einiges länger. Das Schloss will nicht so recht. Aber irgendwann klappt es dann. Danach funktioniert der W-Lan Code nicht. Der ist für Hauns und Stoani wichtig, weil die beiden kein Sushi Wifi haben. Auch das regeln wir, indem wir dem Hotelbesitzer per Mail schreiben und uns dieser daraufhin einen neuen W-Lan Zugang gibt. Somit hätten wir erfolgreich in Osaka eingecheckt. Eveline und David wohnen im elften Stock, Stoani und Hauns im fünften. Was jetzt noch? Natürlich Abendessen. Raus mit uns in den Samstagabend. Osaka ruft schon nach uns. Das Nachtleben in Osaka ist echt ein Wahnsinn. Klar, es ist Wochenende. Die Stadt lebt. Unzählige Lokale haben wir jetzt zur Auswahl. Wir fahren mal ziemlich ins Zentrum der Stadt. Dort schauen wir uns um. Wir sehen noch die Go Kart Gang herumcruisen. Die gibt es also nicht nur in Tokio, sondern auch hier. Nicht schlecht. Wir können uns schwer entscheiden. Sehr viele Lokale stechen uns ins Auge. Wir haben Lust auf Sushi. Deswegen suchen wir gezielt danach. Schließlich wird es wieder ein Sushi Lokal. Eines aus der Restaurantkette des Thunfisch Weltrekord Auktionärs. Das kennen wir ja schon aus Tokio vom Fischmarkt. Hier stimmen die Qualität und der Preis passt ebenso. Diesmal handelt es sich um ein ganz normales Lokal, kein Running Sushi also. Als wir das Lokal betreten, werden wir lautstark vom gesamten Personal auf japanisch begrüßt. Hatuoooooo Sama Saiiii!! Oder sowas in die Richtung. Das wird jedes Mal geschrien, wenn neue Gäste das Lokal betreten. Wir bekommen einen Platz zugewiesen und fangen gleich an mit dem Bestellen. Einzelne Sushis werden bestellt. Die ausgefallensten Arten. Das gefällt uns. So gutes Sushi gibt es nicht überall. Also langen wir ordentlich zu. Ein edles Abendessen. Wieder einmal. Danach verlassen wir das Lokal wieder. Jetzt wollen wir noch irgendwo auf ein Bierchen gehen. Stoani ist die treibende Kraft hinter diesem Vorhaben. Es wird ein englisches Pub. Ein nettes Lokal, in dem sich viele „Nicht-Asiaten“ tummeln. Also Ausländer, so wie wir. Wir fallen trotzdem auf. Ein Bier später machen wir uns auf den Heimweg. David und Eveline gehen aufs Zimmer. Genug für heute. Nur mehr Duschen und Tagesberichte schreiben. Stoani und Hauns machen sich noch auf die Suche nach einem weiteren Lokal in der Nähe des Hotels. Ein Bier geht anscheinend noch. Ein weiterer edler Tag in Japan geht zu Ende…

Das Onsen Thermalbecken…

Ein Gemeinschaftsraum im Onsen Hotel…

Das traditionelle japanische Frühstück…

Hier noch einmal genauer und näher…

Das Onsen Hotel von außen…

Ein Tempelgebäude in Nara…

Das größte Holzgebäude der Welt – Der Tempel in Nara…

Der riesige Buddha von Nara…

Abendspaziergang durch Osaka…

Unser Hotelzimmer in Osaka…