Tag 179 // Wir stehen kurz vor 8 Uhr auf. Gut geschlafen haben wir nicht. Eine Bettdecke müssen wir uns hier teilen und diese ist viel zu klein. Ein ständiges „Battle“ war das. Um halb 9 stehen die Jungs vor unserer Tür. Wir starten in den Tag. Frühstück gibt es natürlich keines in diesem Hotel. Was gehen wir heute an? Kyoto steht auf dem Plan. Diese Stadt soll ja bekanntlich einiges an Kultur und Sehenswürdigkeiten zu bieten haben. Mit dem Japan Rail Pass können wir ohne Probleme bis nach Kyoto fahren. Der Zug fährt um 9:14 Uhr ab. Am Bahnhof in Kyoto angekommen, informieren wir uns mal bei einem Info-Center, was es hier denn so alles an Attraktionen gibt und wie wir am besten dorthin kommen. Grob haben wir uns natürlich schon vorher informiert und ein wenig im Lonely Planet gelesen, aber eine zweite professionelle Meinung ist uns wie immer sehr wichtig. Wir picken uns drei Sehenswürdigkeiten heraus. Für mehr wird ein Tag nicht reichen, meint die Dame beim Info-Center. Die erste Attraktion, die wir uns nicht entgehen lassen wollen, ist der goldene Kinkaku-ji Tempel. Mit einem Bus kommen wir dorthin. Diese Verbindung ist ebenfalls beim Japan Rail Pass inkludiert. Perfekt, wie wir finden. Heute ist es ziemlich frisch und bewölkt. Die Sonne lässt sich kaum blicken. Beim Tempel angekommen, müssen wir natürlich Eintritt bezahlen. 600 Yen pro Person, wie fast überall bei den größeren Attraktionen. Der Tempel ist beeindruckend schön und der dazugehörige Garten ist sehr liebevoll angelegt. Sogar ein paar Koi-Karpfen schwimmen in einem Teich um den Tempel herum. Wir gehen eine Runde spazieren und sind in einer halben Stunde wieder fertig. Es beginnt leicht zu regnen. Wir nehmen wieder einen Bus und anschließend eine Metro, um zur nächsten Attraktion zu gelangen. Bei dieser handelt es sich um einen Bambuswald namens Arashiyama Bamboo Grove. Einfach ein riesiger Wald aus Bambus. Ein sehr interessantes Gewächs, dieser Bambus. Ein sehr dichter Wald. Wir gehen durch und machen ein paar Fotos. Mehr gibt es hier nicht zu berichten. Sehr fein, sowas mal gesehen zu haben. Nach einer großen Runde sind wir auch hier in ungefähr 45 Minuten fertig. Mit der Metro fahren wir jetzt retour bis zum Bahnhof in Kyoto. Dieser ist ebenfalls eine Attraktion. Er ist einfach riesig, hat eine spezielle Dachkonstruktion und bis zu 11 Stockwerke, inklusive eines Skywalks. Angeblich gibt es einige gute Lokale im elften Stockwerk des Bahnhofes. Da wir schon wieder sehr hungrig sind, gehen wir jetzt dort was essen. Die Auswahl fällt uns nicht leicht. Es gibt einfach alles hier. Unsere Wahl fällt auf einen Italiener. Ja das klingt jetzt eigenartig, dass man in Japan zu einem Italiener geht. Aber natürlich handelt es sich um einen asiatischen Italiener. Naja, jetzt wird es zu kompliziert. Stoani hat in einem anderen Blog oder Buch gelesen, dass man unbedingt in Japan zu einem Italiener gehen sollte. Die Kreationen sollen herrlich sein. Na gut, dann probieren wir das mal aus. Wir bestellen Pizza, Pasta Cabonara und Stoani ein Burger-Patty mit Käse und Kartoffel. Dazu bekommt man einen Paradeisersalat und eine Nachspeise, wenn man das Menü nimmt. Es schmeckt ganz gut. Nicht so gut, wie bei einem richtigen Italiener, aber es ist ganz in Ordnung. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung. Jetzt sind wir gestärkt für die letzte Attraktion des heutigen Tages, nämlich den Fushimi Inari Taisha Tempel. Ein Zug bringt uns dorthin. Wieder einmal landen wir in einer kleinen Pilgerstadt. Heute ist noch dazu Sonntag. Viele einheimische Pilger sind hier. Sehr oft in traditioneller Kleidung. Ein Berg, mit hunderten bis tausenden orange-roten Torii Bögen, die ganz dicht hintereinanderstehen und somit fast einen durchgehenden Tunnel bilden. Am Beginn steht ein riesiger orange-roter Tempel. Mit dem Tempel sind wir schnell fertig. Danach widmen wir uns gleich den Torii Bögen. Jeden halben Meter steht einer. Ein irrsinnig langer Tunnel entsteht so auf diese Weise und nimmt kein Ende. Und es geht ständig leicht bergauf. Einfach kein Ende in Sicht. Irgendwann fragen wir einen jungen Japaner, der uns gerade entgegenkommt, wie weit es noch bis zum Ende ist. Als dieser antwortet, dass wir noch mindestens eine halbe Stunde einrechnen müssen, verzichten David und Eveline auf den Rest des Weges. Stoani und Hauns sind noch motiviert und gehen weiter. Eveline und David gehen retour zum Bahnhof und schlendern noch ein bisschen durch die Gassen mit den unterschiedlichsten Souvenir Shops und Ständen, die allesamt bereits schließen. Es wird schon dunkel und wir beschließen, nach Kyoto zurückzufahren und dort auf die Jungs zu warten. Das teilen wir ihnen noch per WhatsApp mit. 20 Minuten nachdem wir den Bahnhof in Kyoto erreicht haben, kommen auch schon Stoani und Hauns nach. Na bitte, das ging flott. Die Sicht ganz oben beim letzten Torii Bogen war leider nicht besonders gut. Zu viel Nebel und schon ziemlich dunkel war es außerdem. Aber die beiden Herren sind trotzdem glücklich, es durchgezogen zu haben. Gemeinsam machen wir uns jetzt auf den Rückweg nach Osaka zu unserem Hotel. Wir liefern nur kurz unsere Rucksäcke ab und machen uns fertig fürs Abendessen. Eine Maschine Wäsche schalten wir ebenfalls noch ein. In unserem Badezimmer steht nämlich eine Waschmaschine. Ganz auf japanisch, nur mit den schönen japanischen Zeichen, keine englischen Knöpfe oder Beschreibung. Aber irgendwie bekommen wir sie dazu, das zu machen, was wir von ihr wollen. Nämlich Wäsche waschen. Das Abendessen wollen wir in einem Viertel gleich in der Nähe unseres Hotels zu uns nehmen. Wir streunern durch die Gegend und haben erneut eine riesige Auswahl an Lokalen. Eigentlich sind wir nicht besonders hungrig, aber das wird uns nicht aufhalten. Richtig viel essen wollen wir aber eigentlich nicht. Da kommt eine Art Tapas Bar gerade recht. Wir entern das kleine Lokal und bestellen mal 4 Bier. Das geht gerade noch. Keine englische Karte und kein Personal, das Englisch kann. Das wird jetzt spannend. Wir verstehen kein Wort oder Zeichen von dem, was in der Menükarte steht. Eine junge japanische Frau, ebenfalls mit ihren Freunden zu Gast im Lokal, bemerkt unser Dilemma und kommt mit einem fetten Grinser einfach so zu unserem Tisch herüber. Sie fragt freundlicherweise, ob sie uns mit der Karte helfen soll. Wir bekommen die Speisekarte übersetzt. Sehr nett von der jungen Frau. Einfach ein Wahnsinn, diese Japaner. Immer zuvorkommend und freundlich. Wir kennen uns aus und bestellen ein paar Kleinigkeiten zum Abendessen. Und natürlich Bier, was sonst. Asahi wieder einmal. Wir bekommen eine Käseplatte, Roastbeef, ein Schweinekotelett und für Eveline ein paar Gemüsevariationen. Jeder probiert von überall etwas. Wir kosten uns durch und alle sind zufrieden und satt. Ein schönes letztes Abendessen für Stoani und Hauns. Im Anschluss machen wir uns wieder auf den Weg retour zum Hotel. Stoani und Hauns gehen noch eine Runde streunern durch das nächtliche Osaka. Wir gehen zurück zum Hotel und kümmern uns um die Wäsche. Die Waschmaschine ist zwar fertig, aber die Trocknerfunktion will nicht so recht. Auch eine Anleitung des Hoteleigentümers per Mail hilft uns irgendwie nicht weiter. David beginnt noch mit einem Tagesbericht, aber es ist schon ziemlich spät und wir fallen sehr müde ins Bett. Morgen haben wir noch einen letzten ganzen Tag in Osaka vor uns…

Der Kinkaku-ji Tempel…

Der goldene Tempel mit Teich…

Wir entern den Arashiyama Bamboo Grove…

Sehr viel Bambus steht hier in der Gegend herum…

Ein dichter Wald…

Auf dem Weg zum Tempel zeigen sich die ersten Kirschblüten…

Fushimi Inari Taisha Tempel…

Die aneinandergereihten Torii Bögen…

Eine sehr große Runde kann man hier gehen…

Der Tempel bei Nacht…