Hiroshima und Miyajima…

Tag 176 // Eine sehr kurze Nacht haben die Herren der Reisegruppe hinter sich. Das war wieder notwendig, eindeutig. Heute haben wir einiges auf dem Programm. Deswegen gibt es jetzt natürlich keine Gnade von Eveline. Tagwache ist beinhart um halb 8 Uhr. Eveline steht schon um 7 Uhr auf und bearbeitet David. Sauerstoff hilft vielleicht. Reißen wir mal die Fenster auf. Gleich wird es sehr kalt im Zimmer. Machen wir uns mal startklar für den heutigen Tag. Frühstück ist keines dabei beim Hotel. Das werden wir uns irgendwo unterwegs suchen. Die zwei Burger, die sich die Jungs um 3 Uhr in der Nacht in die Figur gestellt haben, halten außerdem sowieso noch an, zu dieser sehr frühen und unchristlichen Uhrzeit. Mit sehr viel Elan und Motivation geht es raus aus dem Hotel. Die frische Luft ist sehr angenehm. Es regnet immerhin nicht mehr. Erstes Ziel des heutigen Tages ist das Hiroshima Peace Memorial Museum. Da freuen wir uns sehr darauf. Geschichte ist einfach immer interessant und Hiroshima ist einfach jedem ein Begriff. Beim Museum angekommen, berappen wir den Eintrittspreis, der verhältnismäßig günstig ist. Bei einem Schließfach verstauen wir unseren Rucksack und unsere Jacken. Wie schon so oft beginnt unser Museumsaufenthalt auch hier in Hiroshima mit einem Film. Inklusive Untertitel in Englisch natürlich. Ein sehr interessanter und spannender Einstieg in die Ausstellung. Das Museum ist nicht besonders groß und die Ausstellung erstreckt sich auf 3 Stockwerke. Bildmaterial und Dokumente, sowie Modelle der beiden Atombomben, die auf Hiroshima und drei Tage später auch auf Nagasaki abgeworfen wurden, bilden den Schwerpunkt der Ausstellung. Im Erdgeschoß sind einige geschmolzene und verbrannte Gegenstände, sowie zerfetzte Kleidungsstücke ausgestellt. Man bekommt wahrlich eine Gänsehaut bei dieser Ausstellung. Doch wir sind froh, dass wir hier sind. Irgendwie passt dieser Teil der Reise zu unserem Ausflug in Pearl Harbor auf Hawaii, wo der Krieg für die Japaner quasi angefangen hat. Jetzt sind wir hier, wo der Krieg für die Japaner ein trauriges Ende gefunden hat. Ungefähr 2 Stunden dauert unser Museumsbesuch. Nach dem Museum schließen wir das Atombombenkapitel unseres Hiroshima Besuches. Weiter geht es mit dem nächsten Punkt auf der Tagesordnung. Mit einer Fähre wollen wir zur Insel Miyajima. Diese Insel ist eine Touristenattraktion. Bekannt für einen Schrein im Meer, freilaufende, zahme Rehe, Tempelanlagen und Austern. Eine super Kombination. Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Der Japan Rail Pass gilt auch für die Fähre. 15 Minuten dauert die Fahrt. Als wir die Insel erreichen, ist gerade Ebbe. Wir machen ein paar Fotos vom Itsukushima-Schrein. Der gehört immerhin zum UNESCOWeltkulturerbe. Doch bei High Tide wäre er bestimmt noch schöner zu bestaunen und zu fotografieren. Das kann jetzt aber noch ein paar Stunden dauern. Die Zeit müssen wir nun irgendwie totschlagen. Also gehen wir mal eine Runde. Hier gibt es viele Essenstände. Die Spezialität hier ist eindeutig Austern und Fisch. Aber hauptsächlich Austern, in allen Zubereitungsvarianten. Aber zuerst gehen wir noch eine orangene Brücke besichtigen und danach eine Tempelanlage. Sogar eine fette buddhistische Glocke kann man hier zum Erklingen bringen. Hauns ist irgendwie der Einzige der Gruppe, der noch keine Tempelübersättigung hat. Nach unseren Reisen nach Taiwan, Sri Lanka und Thailand können wir gar keine Tempel mehr sehen und keine Räucherstäbchen mehr riechen. Aber das macht nichts. Ist ja schon wieder eine ganze Zeit lang her. Eine kleine Auffrischung schadet nicht. Die Rehe sind hier sehr zahm und fett. Wahrscheinlich werden sie von den Touristen gefüttert. Gesund schauen sie auf jeden Fall nicht aus. Von uns gibt’s nix. Ein Reh frisst sogar eine Zeitung. Irgendwann ist endlich High Tide und wir machen unsere Fotos vom Schrein im Meer. Danach spazieren wir durch die Stände und verkosten hier und da diverse Häppchen. Den Anfang machen gegrillte Austern. Die schmecken gar nicht schlecht. Dann folgt noch ein frittierter Fisch, ein frittierter Aal am Spieß und ein giftgrüner Matcha Bun. Kurz vor Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg zum Festland retour. Drüben mit der Fähre angekommen, gibt es noch ein paar Essensstände. Ein Austern-Curry-Brötchen und undefinierbare, gummiartige gegrillte Bällchen am Spieß mit Sauce bilden den Abschluss der kulinarischen Inselreise. Doch irgendwie stellt sich noch keine Sättigung ein. Wir nehmen den Zug retour nach Hiroshima. Kurz bringen wir unser Zeug ins Hotel und suchen uns ein Lokal ganz in der Nähe des Hotels. Die jungen Gastronomen sprechen fast kein Englisch. Wir erdeuten uns trotzdem ein kleines Abendessen. Eveline und David nehmen eine Dumpling Suppe. Hauns und Stoani irgendwas mit Chicken. Eveline und David sind mit ihrer Wahl ganz zufrieden. Stoani ist von seinem frittierten Flaxen-Hendl nicht ganz überzeugt. Die Portion von Hauns fällt für seinen Energiebedarf um einiges zu klein aus. Außerdem kommen die beiden Herren irgendwann drauf, dass sie das jeweilige Essen vom anderen gegessen haben und nicht das eigentlich Bestellte. Immerhin schmeckt hier das Bier. Im Anschluss geht es zurück ins Hotelzimmer. Der restliche Abend steht ganz im Zeichen von Gemütlichkeit. Nach dem Duschen schreiben wir den Blog und waschen eine Maschine Wäsche. Die Duschen sind sehr sauber. Ein wahrer Luxus für unsere Reiseverhältnisse. Wir sind ja einiges gewohnt von diversen Campingplätzen und vorallem von Fidschi. Die japanischen Toiletten sind einfach edel. Man muss quasi nichts selbst machen, außer eben der essentiellen Tätigkeit selbst. Die Klobrillen sind beheizbar. Das sogar in unterschiedlichsten Wärmestufen. Eine warme Klobrille ist nichts Schlechtes. Das kann man eben nur dann genießen, wenn man weiß, dass die Wärme nicht vom Vorgänger stammt. Die Toilette, die sich für unsere beiden Zimmer auf dem Gang befindet, ist von Panasonic. Eindeutig ein Qualitätsprodukt also. Hätten wir das ebenfalls festgehalten. Stoani adaptiert seinen Reisestecker für die japanischen Steckdosen, mit Hilfe von Davids Leatherman. Und es funktioniert sogar. Wir packen wieder einmal unsere Rucksäcke. Morgen verlassen wir Hiroshima wieder. Stoani und Hauns schauen noch Captain America auf dem Laptop. Eveline schläft ein, während sie diesen Tagesbericht von David kontrolliert. So fad ist der Blog schon mittlerweile? Hoffentlich nicht…
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Im Hiroshima Peace Memorial Museum…

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Zahme Rehe auf der Insel Miyajima…

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Eine orangene Brücke…

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Der Itsukushima-Schrein in der Dämmerung…

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Stoani beim Tempel…

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Gegrillte Austern mit Chili-Pulver…

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