Tag 170 // Guguck. „4.05 Uhr“ erblickt Eveline auf ihrem Handybildschirm. Wie sagt man so schön, der frühe Vogel fängt den Wurm. Oder der frühe Wurm hat einen Vogel? Man kann sich nie genug über das nächste zu bereisende Land informieren. Außerdem ist es auch sehr warm im Bett. David ist wie ein heißer Thermophor. Na gut, einmal noch die Äuglein zu. Um 6.30 Uhr wird nochmal das W-Lan vom Hotel ausgenutzt, sowie die Sim Karte von Vodafone. Einige Spotify Playlists werden runtergeladen. Kurz vor 8 Uhr macht sich Eveline auf den Weg zur Wäscherei. Dort sind schon Taschen hergerichtet mit unserer sauberen und fast trockenen Wäsche. Ein kurzer Plausch mit der Lady und schnell geht es wieder retour. Die Rucksäcke werden von neuem gepackt. Eveline nimmt das Packen der Wäsche in die Hand. Warme Sachen müssen gleich nach oben gepackt werden, da in Japan zurzeit Winter ist. David erhält mal seine Morgenmedikamente und einen Tee von Schwester Eveline. Um 9 Uhr geht es nochmal ab unter die Dusche. 10 Uhr ist Check-Out. Ein Taxi wird für uns bestellt, dass nur wenige Minuten an Ort und Stelle ist. Der Taxifahrer hält Sicherheitsabstand zu uns. Er hat wohl Angst, uns mit dem Gepäck helfen zu müssen. Nach 15 Minuten kommen wir am Flughafen an. 13 Fiji-Dollar sind für die kurze Fahrt vollkommen in Ordnung. Ein Gepäckswagerl wird sofort geholt und wir laden unsere Sachen direkt darauf ab. Davids Energie muss geschont werden. Wir müssen ja auch noch durch ganz Tokio heute Abend nach dem Flug. Wir sind zwar fast 3 Stunden vor dem Abflug dort, aber der Check-In ist schon offen. Los geht’s. Die Rucksäcke werden in unsere schönen, schwarzen Übersäcke gepackt und abgegeben. Insgesamt 38 kg haben unsere zwei Reisebegleiter. Die zwei kleinen Handgepäcksrucksäcke werden zum Glück nicht abgewogen, sonst würde Davids Rucksack sicherlich beschlagnahmt werden. Wir lassen somit die drei Handgepäcksstücke auf dem Wagerl und fahren zum Foodcorner. Da gönnen wir uns einen leckeren Frühstücksburrito, Capuccino für Eveline und einen gesunden Smoothie mit roter Rübe, Ingwer und Karotte für David. Ein Pocket-Wifi wird noch online für Japan vorbestellt. Um 12 Uhr gehen wir mal gemütlich zum Sicherheitscheck. Es ist nicht viel los, wir kommen gleich dran. Keine Probleme beim Elektronikrucksack. Ein Security Mann, der beim „Sprengstofftest“ steht, hält uns auf. Er streckt David die linke Hand entgegen. Zuerst wissen wir nicht, was er will, aber wenige Sekunden später kommen wir drauf, dass er uns nur begrüßen will, vor allem David. Linksfahrer grüßen scheinbar mit der linken Hand. Strange. Ein weiterer kurzer Plausch über unsere schöne Fidschi-Time folgt. Eveline interveniert und fragt, wo es weiter geht, um das Gespräch zu beenden, da nicht mehr viel Zeit bleibt bis zum Boarding. Wir wollen auch noch einen Gewandwechsel machen. Sommergewand: adieu! Wintergewand: here we go! Wir setzen uns gleich zum Gate, füllen unsere Wasserflaschen auf und ziehen uns auf den Toiletten um. Kurze Zeit danach fängt das Bording an. Der Fiji Air Flieger ist nur zu zwei Drittel voll. Uns stört das gar nicht. Wir sitzen sogar in Reihe 10 beim Fenster. Yes. Um 13.15 Uhr heben wir ab, Richtung Tokio Narita. David bekommt wieder Medizin. Wir wollen ja nicht, dass es einen Temperaturanstieg im Flieger gibt. In Flughöhe angekommen, wird uns sofort der Lunch serviert. David muss wirklich krank sein, er ordert zum ersten Mal ein vegetarisches Menü. Danach heißt es entspannen, Film schauen und Reiseführer lesen. Eveline übernimmt wieder zwei weitere Blogeinträge. Den gestrigen und diesen hier. Um 20 Uhr Fidschi Time wird uns das Dinner serviert. Wieder nehmen wir beide die vegetarische Variante. Danach steht nur mehr relaxen am Programm. Um 19.30 Uhr Ortszeit, 22.30 Uhr Fidschi Time landen wir in Japan. 8 Stunden waren wir in der Luft. Der Ablauf am Flughafen verläuft zügig. Die Japaner sind ziemlich auf Zack. Direkt beim Verlassen des Flugzeuges steht ein Japaner und sagt zu jedem Passagier: „Watch your step“. Ein super Job. Es geht weiter Richtung Passkontrolle, wo man auch wieder schnellstmöglich weiter geschleust wird. Zack! Fingerabdrücke. Zack! Foto! Und Zack! Weitergehen. Nächster Stopp ist das Gepäcksförderband. Die Rucksäcke werden sicher auf dem Gepäckswagen verstaut. Alles ist da und sicher mit uns in Japan gelandet. Nun ist es 20 Uhr. Weiter geht es mit der Suche nach einem Infoschalter. Keiner ist zu sehen. Dann schnell eingeloggt ins Flughafen Wifi, um die schnellste und einfachste Route zum Hotel herauszufinden. Die Karte von Japan kann man bei Google Maps nämlich nicht herunterladen. Und somit haben wir keine Offline Navigation von Japan. In der Ankunftshalle gibt es weitere Ticketstände für die Züge, dort wollen wir uns jetzt informieren, wie das mit den drei unterschiedlichen Zuglinien funktioniert und welche Linie zu unserem Hotel empfohlen wird. Die Dame hat aber leider weniger Geduld und mag keine Touristen, die viel fragen. Sie kann uns scheinbar nicht weiterhelfen und meint, wir sollen zur Zugplattform runter gehen, dort könne man Tickets kaufen. Na gut das ist schon mal nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir nehmen unser Wagerl und fahren damit Richtung Train. Dort angekommen, sind wir mal sehr perplex. Es gibt drei verschiedene Ticketcorner, einige Automaten, eine weitere Menschenschlange bei einem vierten Ticketschalter und zahlreiche Japaner, die herumlaufen. Planlos stehen wir mal 10 Minuten herum und überlegen, für welche Zuglinie wir uns entscheiden sollen. Nach einigem Hin und Her und probieren am Ticketautomaten, entscheiden wir uns, einen Security Mann zu fragen, wo man sich denn bitte anstellen muss für die Zuglinie, die uns Google ausgespuckt hat. Es wird natürlich die Line mit der Menschenschlange. Ein Angestellter fragt David in der Schlange, wo man hin will und schreibt dies in japanischen Zeichen auf einen Zettel. Dann geht David zum Schalter und bezahlt wortlos mit Hilfe des Zettels bei einem anderen Angestellten. Der ist des Englischen nicht so mächtig. Wir haben eine Direktlinie ausgewählt, die aber erst in einer Stunde fährt. Wir gehen zu einem Warteraum und genießen die winterlichen Temperaturen. Um 21.17 Uhr fahren wir ca. 1 ½ Stunden mit dem Zug zur Bacurocho Station. Dort angekommen, halten wir uns an Google Maps und suchen den Ausgang 4. Ein Japaner kommt freundlich auf uns zu und Eveline merkt sofort, dass er etwas lallt. Aber vielleicht kann er auch nur schlecht Englisch. Er möchte uns helfen und will wissen, wo wir hinwollen. Wir sagen ihm den Hotelnamen, aber scheinbar hat er keine Ahnung, wo das sein soll. Er geleitet uns zu einem Schalter. Der Angestellte dort hat auch nüsse Ahnung, wo das Hotel sein soll. Der lallende Japaner ruft seinen Freund zu Hilfe. Eveline bemerkt, dass der freundliche Japaner etwas Schwierigkeiten hat, gerade zu stehen. Der andere Freund versucht mit uns das Hotel zu finden und klatscht seinen betrunkenen Freund ab. Bei der Suche nach dem Ausgang machen wir etwas Smalltalk. Wir haben das Gefühl, das die Japaner eher schlecht Englisch können und uns ebenfalls schwer verstehen. Nachdem wir endlich den richtigen Ausgang gefunden haben und wir mit dem Japaner das Metro-Gebäude verlassen haben, stehen wir drei mit suchenden Blicken in der Gegend herum. David entdeckt nach wenigen Minuten unser gebuchtes Hotel. Nur 100 m entfernt befindet sich das Comfort Hotel Tokyo Higashi Nihonbashi. Dankend verabschieden wir den jungen Japaner und checken ein. Arigato! Sehr nett war das von dem jungen Mann. Es ist 23.15 Uhr, als wir unser Doppelzimmer betreten. David hat den Tag gut überstanden, das kühle Wetter ist eine gute Abwechslung. Um 0.30 Uhr fallen wir müde ins Bett. Herrlich ist so ein super sauberes Zimmer inklusive Seitenschläferkissen und einer gemütlichen Matratze. Morgen ist es soweit. Besuch aus der Heimat kommt. Mit freudiger Erwartung schließen wir die Augen…

Die nächste Etappe der Reise ist angebrochen…