Der erste Tag in Tokio…

Tag 171 // Wir haben ganz gut geschlafen. Haben wir heute einen Wecker gestellt gehabt? Wir sind uns nicht mehr sicher. Nein, wahrscheinlich nicht. Wir werden trotzdem sehr früh wach. Die drei Stunden Zeitverschiebung machen sich zu unseren Gunsten bemerkbar. Wir sind in Japan! Geile Sache. Wie spät ist es eigentlich? Kurz nach 6 Uhr erst. Eveline begibt sich ins Bad und lässt sich Badewasser ein. Die Badewanne ist sehr klein. Eveline kann die Füße gar nicht ausstrecken. Das Badezimmer ist generell sehr eng und alles andere, als geräumig. Doch wir sind zufrieden. Soviel Luxus hatten wir schon lange nicht mehr. Eveline genießt das jetzt mal so richtig. Ein arger Kontrast zu Fidschi. Einfach eine ganz andere Welt. David wird um 7 Uhr wach. Besserung hat sich endlich eingestellt. Kein Fieber mehr. Das ist schon mal gut. Wir surfen ein bisschen im Internet und kochen uns einen Tee. Um 8:30 Uhr gehen wir frühstücken. Der Frühstücksraum ist vollbesetzt. Es ist Samstag. Sehr eng ist es hier. Alles in Tokio ist anscheinend sehr eng und kompakt. Auch die kleinen Tische, auf denen die Hotelgäste aufgereiht sitzen und ihr Frühstück konsumieren. Das Frühstücksbuffet ist sehr üppig. Es gibt Joghurt, Früchte, Croissants, Reis, Kaffee, Würstel, Eierspeise und noch vieles mehr. Wir sind sehr zufrieden und genießen die Vielfalt. Danach fragen wir noch bei der Rezeption nach, ob denn unser online bestelltes Pocket Wifi schon geliefert wurde. Leider Nein. Sehr schade, da werden wir den Herren und Damen von Sushi Wifi gleich mal eine Mail schreiben und nachfragen, was da los ist. Als wir wieder auf dem Zimmer sind, läutet das Zimmertelefon. Völlig perplex wundern wir uns, woher dieses unangenehme Piepen jetzt auf einmal kommt. Feuermelder? Dann die Erkenntnis: Ahhhh! Ein Festnetztelefon. Vielleicht ist es die Rezeption, die uns jetzt mitteilt, dass das „Sushi Pocket Wifi“ doch schon geliefert wurde und sie es erst jetzt gefunden haben. David hebt ab. Am anderen Ende spricht Markus. Er und Hannes sind gerade eben angekommen und warten jetzt bei der Rezeption. Sehr fein. Dann gehen wir mal unseren Besuch begrüßen. Hauns und Stoani. Da sind sie. 12 Stunden Flug haben sie hinter sich. Dafür schauen sie ziemlich fit aus. Umarmungen und Bussi-Bussi. Letzteres aber nur mit Eveline. Warum sind die beiden eigentlich hier? War da etwa Alkohol mit im Spiel? Werfen wir mal einen Blick zurück in die Vergangenheit. Es ist Ende August 2018. Eine Veranstaltung steigt im legendären club:raum. Den kennt bestimmt jeder, oder? Wer ihn nicht kennt, dem sei erklärt, dass es sich hierbei um eine Partylocation handelt, die unsere gemeinsame Jugend und besonders unsere 20er geprägt hat. Es ist schon ziemlich spät. Hauns und David stehen schon ziemlich gut „bedient“ bei der Bar. Der Duft von kalten Frankfurtern mit Senf und Kren mischt sich mit dem Dunst von Bier, Bacardi und dem Rauch von blauen Chesterfields. Es ist einer der letzten Abende vor dem Antritt unserer Weltreise. Hauns lallt im ungefähren Wortlaut zu David: „Japan bin i da neidig. Japan wollt i immer scho seng.“ David zurück: „Na daun kumst hoid afoch noch.“ Irgendwann hat sich dann Stoani noch in den Plan eingebaut und wir haben die Aktion während unseres USA-Trips mit den beiden Herren fixiert. Seither ist die Zeit ziemlich schnell vergangen. Wieder zurück in die Gegenwart. Nach der Begrüßung gehen wir auf unser Zimmer. Hauns und Stoani können ihr Zimmer erst um 15 Uhr beziehen. Deswegen wird ihr spärliches Gepäck derweil mal bei uns im Zimmer zwischengelagert. Wir setzten uns gemütlich zusammen. Stoani packt zwei Packungen Dragee Keksi Milchschokolade und 4 Bierdosen Gösser aus seinem kleinen Trolley. Wahnsinn. Wir bekommen sogar Geschenke mitgebracht. Danke! David verzichtet heute schweren Herzens auf das Bier. Eveline stoßt dafür mit Stoani an. Hauns trinkt auch nichts. Prost! Auf unseren Japan Trip! Danach beratschlagen wir uns in Ruhe, was wir denn so alles machen wollen mit dem restlichen Tag. Eine Touristeninformation wäre nicht schlecht. Damit haben wir bist jetzt in jedem Land positive Erfahrungen gemacht. Schnell ergoogeln wir eines. 1,5 Kilometer ist es nur entfernt. Die gehen wir doch locker zu Fuß. Bewegung schadet nicht und wir sehen was von Tokio. Und schon geht es los. Es ist ziemlich frisch heute. Haube und Jacke sind mit dabei. Es ist sonnig, bei 12 Grad. Ein leichter aber kalter Wind komplettiert das heutige Wetter. Unterwegs gehen wir noch Geld abheben bei einem 7-Eleven. Mit der VISA ist man hier in Japan leider nicht in allen Geschäften und Lokalen ganz vorne dabei. Deswegen brauchen wir jetzt mal ein bisschen Cash. Wir genießen den Spaziergang und tratschen nebenbei. Schließlich kommen wir zur Touristeninformation. Ein netter Mitarbeiter hält uns sogar die Tür auf. Sehen wir etwa aus, wie Touristen? Hier in Japan eindeutig ja. Wir fallen auf. Erkundigen wollen wir uns in erster Linie über die öffentlichen Verkehrsmittel in Tokio und ob es hierfür irgendwelche Ermäßigungen oder Vergünstigungen gibt. Danach erfahren wir noch, dass es in ungefähr einer Stunde eine kostenlose Führung einer freiwilligen Dame geben wird. Diese beinhaltet hauptsächlich den Kaiserpalast und wird in englischer Sprache abgehalten. Ideales Programm für den heutigen Tag, wie wir finden. Da sind wir dabei. Die Zeit bis zur Führung wollen wir mit Essen überbrücken. Gleich im Untergeschoß des Informationszentrums befindet sich eine kleine „Fressmeile“ mit ein paar Restaurants. Hauns findet ein Ramen Lokal. Da müssen wir jetzt hin. Bestellt wird beim Eingang mit Hilfe eines Automaten. Dann nimmt man Platz und das Bestellte wird einem serviert. Das Essen ist sehr wohlschmeckend und zudem noch sehr günstig. Wir sind sehr zufrieden. Jetzt brauchen wir einen Verdauungsspaziergang. Die restlichen Minuten, bis die Führung beginnt, halten wir noch etwas Smalltalk mit den beiden Mitarbeitern im Infocenter. Sehr nett sind die beiden. Danach kommt schon unser Guide. Wir hinterlassen unsere Namen auf einer Liste und schon beginnt die Führung. Nur wir Vier sind anwesend und nehmen an der Führung teil. Das Alter der Dame ist schwierig zu schätzen. Ungefähr 50? Wir wissen es nicht. Sie macht diese Führungen ehrenamtlich. Ihr Englisch ist leider sehr schlecht. Draußen weht der Wind jetzt noch stärker. Man versteht die Dame deswegen kaum. Aber sie ist wirklich sehr bemüht und beantwortet alle unsere Fragen. Wir sehen den Kaiserpalast und die Befestigungsanlage darum herum. Aber nur von außen. Betreten darf man das Areal nicht. Nur den Garten, den darf man besichtigen. Als wir hier durch sind, endet die Tour. Wir bedanken uns höflichst und wollen der Dame ein paar Münzen Trinkgeld für ihre Dienste zustecken. Sie ist deswegen aber fast beleidigt und weicht gleich zurück. Okay sorry, dann halt nicht. Fast zwei Stunden hat die Tour gedauert. Jetzt brauchen wir mal W-Lan und einen Kaffee für die weitere Planung. Leichter Jetlag macht sich jetzt langsam bemerkbar. Über der Metrostation befindet sich eine Art Einkaufszentrum. Hier werden wir hoffentlich fündig werden. So ist es dann auch. Wir haben W-Lan und stärken uns mit Kaffee und Mehlspeise. Anschließend geht es weiter mit der Metro ins Viertel Akihabra. Dort soll angeblich einiges los sein. Hauns will dort unbedingt hin. Hier ist wirklich einiges los. Die Straßen sind gleich mal um einiges voller. Wir kommen bei einem Kart Verleih vorbei. Man kann mit Go-Karts durch Tokio fahren. Verkleidet in Mario und Luigi Kostümen, wie im Nintendo Video Spiel. Geile Sache. Aber man braucht einen gültigen, internationalen Führerschein. Den haben nur Eveline und David mit dabei. Also müssen wir das bleiben lassen. Die Wartezeit wäre wahrscheinlich eh viel zu lang. Da haben schon ein paar Leute vor uns reserviert. Dann „streunern“ wir weiter durch die Straßen von Akihabra. Das Wort „streunern“ hat Hauns heute in unseren Wortschatz eingeführt. Das gefällt uns und ist sehr passend. Eveline kauft sich bei einem Stand eine ihrer geliebten Reisecken. Wir sind außerdem in der Welt der Animes und Mangas gelandet. Einige Geschäfte betreten wir. Unglaublich, was hier los ist und was es hier alles zu erwerben gibt. Eine Reizüberflutung. Fast so schlimm, wie Disneyland. Aber irgendwie gefällt es uns sehr hier. Spielhallen, Manga Puppen, überall diese japanischen Schriftzeichen und Leuchtreklame. Hier verweilen wir, bis es dunkel wird. Dann gehen wir zu Fuß zurück zum Hotel. Genug für den heutigen Tag. Es ist 18:30 Uhr. Sehr kalt wird es jetzt am Abend. Nur um die 8 Grad. Stoani und Hauns müssen außerdem erst noch einchecken. Das wird jetzt erledigt. Wir machen es uns in den Zimmern gemütlich. Eveline telefoniert noch mit ihren Eltern, so wie jeden Samstag. Danach gehen wir duschen und schreiben unsere Tagesberichte. Tokio, du bist eine geile Stadt. Wir sind schon sehr gespannt, was du morgen sonst noch so zu bieten hast…
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3 Schmähbären in Tokio…

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Bronze Statue von Kusunoki Masashige…

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Nijubashi-Brücke beim Kaiserpalast….

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Ein Wachturm des Kaiserpalastes in Tokio…

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Wir entern Akihabara…

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Eine bunte Welt ist das hier…

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Unser Frühstücksraum im Hotel (am Abend)…

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