Tag 161 // Tagwache ist wieder kurz vor 8 Uhr. Vesa klopft schon an unserer Tür und bittet zum Frühstückstisch. Besonders gut haben wir nicht geschlafen. Unsere Nachbarn hatten die ganze Nacht über mit einem Nagetier zu kämpfen. Eine Rattenfamilie hat sich bei ihnen eingenistet. Und da wir uns mit ihnen quasi ein Dach teilen und die Wand zwischen unseren beiden Abteilungen nur sehr dünn ist, haben wir so gut wie alles von der nächtlichen Jagd mitbekommen. Wir hörten ständig ein lautes Quietschen. Starker Wind wehte außerdem durch die beiden Fenster gleich neben unserem Bett. David versuchte diese so gut es geht zu verschließen. Ja, das ist eine ganz spezielle Konstruktion. Nicht ganz so einfach handzuhaben. Das Meeresrauschen war zusätzlich sehr laut zu hören. Zum Frühstück gibt es wieder Porridge mit Papaya und frisch gebackenem Maisbrot. Dazu natürlich Kaffee. Vesa erklärt, dass es männliche und weibliche Papayas gibt. Die männlichen sind eher rot, während die weiblichen typisch gelb-orange sind. Bananen von der hauseigenen Staude gibt es außerdem noch. Beim Frühstück berichten Kathrin und Jakob von ihren nächtlichen Erlebnissen mit der Ratte. Vesa ist davon nicht besonders beeindruckt. Es ist ihm eigentlich ziemlich wurscht. Jakob geht daraufhin zu Jo. Der nimmt sich der Sache an. Aber erst, nachdem er auch selbst in Ruhe gefrühstückt hat. Kein Stress hier auf Fidschi. Danach stellt sich heraus, dass eine Babyratte in einer Klebefalle auf dem Kasten von Jakob und Kathrin gefangen war. Diese quietschte deswegen natürlich die ganze Nacht wie am Spieß und die Mutterratte war natürlich deswegen ganz aus dem Häuschen. Oder in diesem Fall – eben im Häuschen. Wir machen es uns nach dem Frühstück mal auf unserer Terrasse gemütlich. Ein bisschen lesen, Handy schauen, tratschen und entspannen. Wir wollen heute gar nichts unternehmen und uns mal von der Sonne erholen. Unsere Haut wird es uns danken. Jakob und Kathrin haben heute auch nichts vor. Nur die beiden Pariser, dessen Namen wir uns einfach nicht merken können, weil diese ziemlich kompliziert sind, gehen heute zur Blauen Lagune rüber. Mehr Gäste befinden sich momentan nicht im Magic Life Club. David fragt mal den Häuptling, ob es denn okay wäre, wenn man eine Runde mit der Drohne über das Anwesen fliegt. Dieser ist ganz begeistert und stimmt zu. Eigentlich wären wir auch so geflogen, aber wir wissen bereits, dass er einfach gerne gefragt wird. Also tun wir ihm eben den Gefallen. David verfliegt einen Akku in der vormittäglichen Sonne. Sehr fein ist das. Vesa will die Bilder dann natürlich haben. Ist nur die Frage, wie wir ihm die geben sollen. Ausdrucken können wir sie leider nicht. Und wie ein Besitzer eines Smartphones oder Computers wirkt er auch nicht. Aber wir werden da schon noch einen Weg finden. Danach chillen wir weiter auf der Terrasse. Die Sonne ist heute wieder sehr präsent. Viel schöneres Wetter, als gestern. Unser Mittagessen besteht aus ein paar Schnitten Bananenbrot. Das reicht uns. David haut sich dann aufs Ohr. Eveline liest ein heruntergeladenes Buch am Kindle App. Bis 16 Uhr pennt David. Danach geht Eveline schnorcheln. Gleich in der Bucht vor unserer Hütte. David folgt Eveline und passt auf sie vom Strand aus auf. Baywatch quasi. Danach gehen wir den Strand entlang. Solange, bis wir nicht mehr weiterkommen. Dabei kommen wir an zwei weiteren Homestays vorbei. Diese sind aber allesamt um einiges teurer, als unsere Unterkunft. Unser Quartier ist mit Abstand das günstigste, was wir so auf Booking.com und Airbnb auf Fidschi gefunden haben. Aber wir sind zufrieden. Einfachstes Inselleben. Und im Vergleich zu den Bewohnern der Insel leben wir in den schönsten Hütten. Also wenn die einheimischen ihr ganzes Leben so verbringen und leben können, dann können wir das jetzt auch. Es ist auf jeden Fall um einiges besser, als das teure 4 Sterne Hotel, in dem wir die erste Nacht verbracht haben. Da würden wir nicht mehr tauschen. So viel sei mal gesagt. Das wars auch schon mit Aktivitäten für den heutigen Tag. David unterhält sich nach unserem Spaziergang noch mit Vesa. Dieser liegt übrigens den ganzen Tag im Schatten und tut nichts. Wirklich nichts. Keine Zeitung, kein Buch, kein Rätsel, kein Handy, kein Radio. Einfach nichts. Er sitzt einfach nur da und schaut die ganze Zeit aufs Meer. Wenn er das nicht tut, pennt er. Gelegentlich winkt er uns zu und grinst. Seine Frau liegt meistens neben ihm und macht dasselbe. Aber sie hilft dann am Morgen und am Abend in der Küche aus. Vesa erzählt David, dass die Familie das kleine Anwesen nur gepachtet hat, von einem Dorf, welches sich auf der Nachbarinsel befindet. Dort ist er auch geboren. Seit 40 Jahren lebt er aber schon hier auf dieser Insel. Danach bewundert er noch die Trinkflasche mit den Souvenir Stickers und ist überrascht, dass wir über 10 Tage hierbleiben wollen. Die meisten Gäste bleiben nur 3 oder 4 Tage und hüpfen dann auf die nächste Insel weiter. Das haben wir nicht vor. Keinen Stress. Und das passt so für uns. Jakob sucht seit gestern seine Flip-Flops. Die hat wohl irgendwer gefladert. Man weiß es nicht. Wir sind ab jetzt auf jeden Fall etwas vorsichtiger. Evelines Flip-Flops sind auch schon ziemlich am Ende. Wir reparieren diese so gut es geht mit Leukoplast. Was haben wir sonst noch so gemacht? Nicht mehr viel. Um 18:30 Uhr gibt es Abendessen. Spaghetti mit Hendl-Tomatensauce. Dazu Brotfrucht. Diese Brotfrucht schmeckt wirklich sehr gut. Wir sind hin und weg und ganz begeistert. Sie wächst auch auf der Insel. Auf Hawaii haben wir die Bäume und die Früchte schon des Öfteren gesehen. Aber eben bis jetzt noch nie gegessen. Echt edel. Daran könnte man sich gewöhnen. Danach spielen wir wie immer UNO. Wir sind uns nicht sicher, aber es waren bestimmt 5 Runden. Da ist Vesa unerbittlich. Sunrise Rules natürlich. Danach lassen wir noch unsere Handys fertig laden und begeben uns wieder zu unserer Hütte. David sitzt mit dem MacBook auf der Terrasse und tippt diesen Tagesbericht. Der Internetempfang hier ist leider nicht besonders gut. Das Laden von diversen Seiten dauert einfach eine gefühlte Ewigkeit. Aber wir haben ja Zeit. David versucht dennoch, sich wieder seit längerer Zeit mal wieder bei seiner Familie zu melden. Danach gehen wir ziemlich zeitig schlafen. Das Meer plätschert neben unserer Hütte. Heute weht kein Wind. Wir sind sehr entspannt…

Drohnenaufnahme unseres Homestays in der Sunrise Lagoon…

Unsere Insel…