Tag 160 // Die erste Nacht auf der Insel war sehr angenehm. Der starke Regen ließ irgendwann nach. Das Moskitonetz erfüllte seinen Zweck. Wir sind fast ausgeschlafen. Aber richtig lange ausschlafen können wir nicht. Um 8 Uhr schreit Leze in Richtung der Bungalows: „Time for Breakfast!“ Nein, man kann hier nicht länger liegen bleiben und später frühstücken. Frühstück gibt es um 8 Uhr. Und fertig. Okay okay. Uns soll es recht sein. Wieder einmal sind wir die Letzten, die sich zu Tisch begeben. Alle anderen sitzen schon aufgereiht da. Der alte Häuptling inklusive. „Good Morning and Bula!“. Auch am Morgen wird gebetet. Nur ganz kurz, dann wieder Alle: „Amen“. Fleißig wird das Frühstück serviert. Hauptsächlich erledigt das wieder die brave Martha. Leze steht in der Küche und werkt im Hintergrund. Es gibt Porridge mit Früchten und Marmelade. Kaffee wird jedem Gast extra auf Nachfrage serviert. Milch steht auch bereit. Und das absolut beste: Es gibt Krapfen. Zwar ohne Füllung aber richtige goldgelbe Krapfen aus Germteig. Wie geil ist das? Die schmecken in Kombination mit der Marmelade extrem edel. David kann sich noch erinnern, dass seine Oma früher immer solche selbstgemachten Krapfen gezaubert hat. Es gibt keine besseren. Genauso schmecken die jetzt. Unglaublich edel. Wir sind also nach dem Frühstück schon ziemlich voll. Nachdem alle ihr Frühstück beendet haben, wieder dasselbe Spiel, wie schon beim Abendessen. Vesa: „Attention please! Did you like your breakfast today?“ – Alle: “Yeahhh” – Vesa beginnt zu klatschen und alle dürfen mitklatschen. Gesungen wird gottseidank nicht. Danach noch einmal für alle Abreisenden die gleiche Befehlsausgabe wie schon gestern. Danach bedankt sich Vesa noch einmal bei David, dass er die UNO Karten mitgebracht hat und weist gleich mit einem Zwinkern darauf hin, dass heute Abend fix wieder gespielt wird. Okay. Da haben wir dann wohl keine andere Wahl. Das deutsche Pärchen, welches ebenfalls noch auf der Insel bleiben wird, quatscht uns nach dem Frühstück an. Wir kennen uns definitiv bereits irgendwoher. Wir haben bis jetzt nur noch nicht gewusst woher genau. Wir gehen der Sache mal auf den Grund und kommen drauf, dass die beiden auch vorher in Neuseeland waren. Das erklärt vielleicht schon einiges. Vielleicht finden wir es noch genau heraus, durch aktives Brainstorming. Die beiden Fragen uns, ob wir sie am Nachmittag zur Blauen Lagune begleiten. Sie wollen dort schnorcheln gehen. Wir sind dabei. Wir haben genau rein gar nichts vor heute. Oder doch. Wir müssen noch übersiedeln. Wir bekommen einen größeren Bungalow mit Klo und Dusche. Den nehmen wir. Näher am Strand. Fast direkt über dem Wasser. Das ist schließlich um 10:30 Uhr erledigt. Den Vormittag nutzen wir, um mal die Tagesberichte zu schreiben. Nebenbei tratschen wir mit den beiden Düsseldorfern Kathrin und Jakob. Eine Sozialarbeiterin und ein Unternehmensberater. 26 und 28 Jahre alt. Ebenfalls auf Weltreise, für 6 Monate. Aber sie sind erst gerade in Neuseeland gestartet. Danach geht es nach Südostasien. Bali, Lombok, Thailand, Malaysien und eh scho wissen. Um 12:30 Uhr starten wir in Richtung Blaue Lagune. Dort angekommen, gehen wir gleich mal eine Runde schnorcheln. Es ist ziemlich bewölkt heute, die Sonne lässt sich eigentlich fast gar nicht blicken. Bestimmt über eine Stunde sind wir im Wasser. Korallen, bunte Fische, weißer Sand. Alles, was das Herz begehrt. Das Wasser ist sehr warm und sehr klar. Danach chillen wir am Strand. Wir gehen kurz in den nahe gelegenen Mini Market und kaufen uns ein Eis. Weil wir sonst nicht mit VISA bezahlen können, kaufen wir auch noch ein Bananenbrot. Ein fetter Brocken um nur 5 FJD. Das hatten wir seit Hawaii nicht mehr und das geht immer, so als Snack für Zwischendurch. Als wir bemerken, dass uns die nicht vorhandene Sonne bereits ziemlich zugesetzt hat, machen wir uns auf den Rückweg. Vorher trinken wir noch ein Bier neben dem Mini Market. Ein Fiji Bitter, ein Fiji Gold und ein Fiji Premium werden verkostet. Kann man durchaus trinken. Sehr gut schmecken die. Wieder bei der Sunrise Lagoon angekommen, probieren wir gleich mal unsere Dusche im Zimmer aus. Die funktioniert. Das passt. Warmes Wasser gibt es hier übrigens keines auf der Insel. Aber das braucht man auch absolut nicht. Riesige Silos mit Regenwasser stehen herum. Bei einem gibt es einen Hahn mit einem Filter, wo man sich Trinkwasser herunterlassen kann. Schmeckt wirklich gut. Besser, als so manches Chlorwasser auf den diversen Campingplätzen, welches wir auf unserer Reise schon trinken mussten. Die Sonne hat uns ordentlich erwischt heute beim Schnorcheln. Große Mengen Aftersun werden verbraucht. Unsere neue Hütte hat sogar eine kleine Terrasse, wo wir jetzt bequem die Nassen Sachen aufhängen und danach in Ruhe unsere Tagesberichte schreiben können. Das machen wir solange, bis heute ausnahmsweise Martha vorbeikommt und uns zum Abendessen bittet. Wir sind nur mehr 6 Gäste. Zwei Neue sind heute angereist, ein Amerikaner und eine Engländerin. Ein lustiges Pärchen, welches in Paris lebt und ebenfalls für 4 Monate die Welt bereist. Auch in der kleinen Runde ändert sich der Ablauf des Abendessens und des restlichen Abends nicht. Gebet, Essen, UNO spielen. Heute gibt es Hendlhaxn mit Reis und Zwiebelgemüse. Obwohl wir uns nicht sicher sind, ob es wirklich Zwiebel war. Chilinudeln befinden sich auch noch auf dem Teller. Danach gibt es heute noch Schokokuchen zur Nachspeise. Dann gefühlte 20 Runden UNO mit Vesa, bis der Strom und somit das Licht abgeschaltet wird. Einige Nachbarn sitzen heute Abend mit den Familienoberhäuptern zusammen und trinken Kava. Wir dürfen sogar auch was vom sogenannten „Rauschpfeffer“ probieren. Wir spüren genau nichts. Keine Wirkung. Vielleicht hätten wir mehr von der Pfeffer-Wasser-Mischung gebraucht. Man weiß es nicht. Wir bekommen noch eine andere Solarlampe, da wir unsere bei der Übersiedlung in den neuen Bungalow nicht mitgenommen haben. Moskitonetz haben wir jetzt leider keines mehr. Dafür bekommen wir von Leza eine Räucherspirale, welche wir auf einem Teller auf den Fliesenboden in der Hütte stellen können. Das hilft hoffentlich gegen die Moskitos. Wir schreiben noch Tagesberichte und lesen ein wenig im Internet. David schaut „Godless“ auf Netflix, Eveline liest ein Buch am Kindle. Tag 2 auf der Insel geht zu Ende…

Unsere Hütte…

Im Inneren der Hütte…

Ausblick von der Terrasse der Hütte…

Unser erster Besuch bei der Blue Lagoon…