Tag 146 // Um 5 Uhr läutet der Wecker. Es ist noch stockdunkel. Wir haben ganz gut geschlafen und fühlen uns fit für die heutige Wanderung. Wir tragen gleich eine Schicht Sonnencreme auf und schlüpfen in das gestern bereitgelegte Sportgewand. Die Wanderschuhe werden heute auch wieder einmal ausgeführt. Auch Carmen und Martin kriechen aus ihrem Camper. Wir begeben uns zur Küche und machen uns das übliche Morgenessen. Dieses nehmen wir gleich in der Küche zu uns. Im Anschluss gehen wir noch einmal retour zum Camper, schnappen unsere fertig gepackten Rucksäcke und schließen unsere mobile Behausung ab. Wir können den Camper an Ort und Stelle stehen lassen, weil wir nach der Wanderung hierher zurückkommen werden und noch für eine weitere Nacht reserviert haben. Kurz vor 6 Uhr verlassen wir zu Fuß den Campground. Gleich vorne neben der Straße warten schon andere Wanderer auf den Shuttlebus. Dieser kommt fast pünktlich um 6 Uhr daher. Kurz werden unsere Namen und somit die Reservierung gecheckt und auf der Liste abgehakerlt. Dann sitzen wir auch schon im Bus und fahren in den Nationalpark. Die Sonne geht langsam auf. Ein schöner Sonnenaufgang. Wir haben ein leichtes Déjà-vu. Als wir damals zum Sonnenaufgang im Outback in Australien mit dem Bus gefahren sind, hatte es eine ähnliche Stimmung. Sehr fein auf jeden Fall. Gerade einmal 20 Minuten sind wir unterwegs. Der Chauffeur lässt alle Wanderer aussteigen, erklärt kurz ein paar Dinge in sehr schnellem Englisch und fährt wieder davon. Es ist noch ziemlich kalt an diesem Morgen. David will das nicht so ganz wahrhaben und ist nur mit kurzer Sporthose und T-Shirt bekleidet. Der Rest der Gruppe hat zumindest einen wärmenden Oberteil an. Wir warten nicht lange und gehen gleich los. Es ist halb 7 Uhr. 19,4 Kilometer haben wir vor uns im Tongariro National Park. Der Track, den wir heute begehen wollen, nennt sich Tongariro Alpine Crossing. Das ist quasi der Highway der Wanderer. Es ist extrem viel los. Stündlich kommen Busse mit neuen Wanderern an. Wir wollen möglichst viele Kilometer zurücklegen, bevor die Sonne aufgeht. Die Wanderung ist zu Beginn relativ leicht und der Weg geht geradeaus. Schließlich kommen wir zu einem steileren Abschnitt. Aber immer noch ist der Track kein Problem für uns. Wir wandern in einer Vulkanlandschaft. Alles Lava- und Bimsgestein. Ähnlich wie damals in Hawaii, im . Die Landschaft und die Gesteinsarten hier sind also nichts Neues mehr für uns. Trotzdem ist es schön und es gefällt uns sehr gut. Im Laufe der Wanderung haben wir zwei steilere Passagen zu bewältigen. Überall sind Warnschilder aufgestellt, dass man die Wanderung nicht unterschätzen soll, dass das Wetter sehr schnell umschlagen kann, dass man genug Wasser und Proviant mithaben soll usw. Wir legen des Öfteren Pausen ein und stärken uns mit Wasser und Müsliriegel. Generell gehen wir es sehr gemütlich an. Uns hetzt ja nichts. Am Ende der Wanderung fahren dann stündlich wieder Shuttlebusse retour zu den Campingplätzen. Eine längere Pause legen wir am höchsten Punkt ein. Wir haben eine Schöne Aussicht auf den Vulkan, den Mount Ngauruhoe. Dieser diente in „Herr der Ringe“ als Schauplatz für den „Schicksalsberg“. Sehr schön schaut dieser aus. Wie man sich einen Vulkan eben vorstellt. Nur, dass er zum Glück keine Asche und Feuer spuckt. Im Moment zumindest nicht. An drei glasklaren Kraterseen, den Emerald Lakes, sowie einem dampfenden Schwefelfeld kommen wir ebenso vorbei. Das hatte wieder leichten Yellowstone-Charakter, wie wir finden. Nach der Mittagspause beim Blue Lake geht es hauptsächlich nur noch bergab. Nur noch kleine Steigungen müssen wir ab und zu überwinden. Kurz nach 14 Uhr kommen wir bei der Sammelstelle für die Shuttlebusse an. Wir suchen einen gemütlichen Platz im Schatten, trinken Wasser und essen ein paar Nüsse. Sehr viele andere Wanderer tun es uns gleich. Nur essen nicht alle hier Nüsse. Um 14:30 Uhr kommt unser Shuttlebus vorbei und wir besteigen diesen. Es ist sehr schwül und stickig darin. Die Wanderung war sehr anstrengend. Das spüren wir jetzt. Wieder am Campground angekommen, geht es gleich mal unter die Dusche. Danach trinken wir ein Bier im Schatten unter einem Baum und unterhalten uns mit anderen Schweizern und Bayern, die ebenfalls heute den Track gewandert sind. Wir sind also nicht alleine mit unserem schönen Erlebnis. Den Jacuzzi haben wir um 18 Uhr reserviert. Eigentlich ist uns noch so heiß von der Wanderung und von der Sonne, dass wir diesen zuerst gar nicht mehr wollen. Schließlich springen wir doch noch hinein. Aber das Wasser ist so extrem warm, dass wir es nicht länger als eine halbe Stunde bzw. eine Bierlänge aushalten. Wieder raus aus dem Whirlie und noch einmal unter die Dusche. Danach beginnen wir mit dem Kochen. Auch heute wird das auf den Gaskochern gleich am Stellplatz erledigt. Das ist um einiges gemütlicher als in der öffentlichen Küche des Campgrounds. Es gibt ein Carbonara Fertigpackerl. Dazu Avocados und Maissalat. Carmen und Martin bringen uns auf den Quinoa – Geschmack. Das werden wir demnächst ebenfalls mal ausprobieren. Ihre Quinoa Zucchini Pfanne schaut nämlich ebenfalls sehr leiwand aus. Nach dem Abendessen verstauen wir die frische Wäsche in den Staufächern des Campervans und beziehen das Bett. Wir machen es uns gemütlich und schreiben noch unsere Tagesberichte. Wir sind ziemlich müde und werden heute bestimmt gut schlafen…
Gefahrene Kilometer: 0

Auf dem Tongariro Alpine Crossing Track…

Blick auf den Mount Ngauruhoe…

Mount Ngauruhoe mit Krater…

Abstieg zu den Emerald Lakes…

Bei einem der Emerlad Lakes…

Mount Ngauruhoe aus der Ferne bei der Rückfahrt…