Tag 136 // In der Nacht begann es plötzlich sehr stark zu regnen. Naaaa, geh bitteee net. Danach hat es am späten Abend so gar nicht ausgeschaut. Den Wetterbericht haben wir natürlich nicht verfolgt. Unsere ganze Wäsche hängt noch draußen. Und unsere Bergschuhe stehen heute natürlich auch zum Auslüften im Freien. Was die alles mitmachen müssen. Jetzt sind sie wenigstens sauber und vom Staub der Wanderung befreit. Aber eben ziemlich nass. Am frühen Morgen, gleich um 7 Uhr, schmeißt Eveline die ganzen nassgewordenen Sachen noch einmal in die Waschmaschine. Und dann in den Trockner. Das ist ihr heute jetzt Wurscht. Hahaha. Es regnet noch immer. David darf länger schlafen. Heute vor angeblich 32 Jahren hat er nämlich das Licht dieser schönen Welt erblickt. Deswegen drückt Eveline heute ein Auge zu. Wir machen uns ein edles Frühstück. Das übliche Joghurt mit Früchten und dann einen Vollkorntoast mit Spiegelei. Dazu Kaffee. Um 10 Uhr müssen wir auschecken. Beim Abwaschen wird David von einer Dame aus Bayern angesprochen. Auch sie ist ganz begeistert von unserem bunten Camper. Sie und ihr Mann sind ebenfalls für 2 Monate unterwegs. In Neuseeland und Australien. Bali hängen sie dann auch noch an. Ihr Mann ist gerade in Pension gegangen und sie hat sich irgendwie ihren Urlaub zusammengespart. „Ia zwoa weats nu studian, goi?“ – „Naaa. Scho erledigt.“ Eine ganze Weile tratschen wir dann noch über Neuseeland und unsere bisherigen Erfahrungen. Sie stehen eigentlich gleich gegenüber mit ihrem Wohnmobil. Kurz nach 10 Uhr verlassen wir den Campground. Es regnet noch immer ganz stark. Alles ist feucht im Camper. Ein ziemliches Scheißwetter. Aber solche Tage braucht man auch mal. Den Fox Gletscher passieren wir angeblich. Sehen kann man ihn heute auf Grund des schlechten Wetters leider nicht. Also beschließen wir, einfach zum nächsten Campground zu fahren. Den haben wir ebenfalls schon vorreserviert. Dieser befindet sich im Township Franz Josef Glacier. Wir wollen uns schließlich den Franz Josef Gletscher anschauen. Während der Fahrt regnet es ununterbrochen. Wir halten kurz bei einer Lachszucht in der Nähe von Paringa entlang des Haast Highways und kaufen uns einen Räucherlachs und einen Muffin. Und jetzt kommt’s. Einen Knirps gibt es hier auch zu erwerben. Und wir schlagen zu. Endlich haben wir einen Knirps. Davids Oma wird bestimmt begeistert sein über diese Tatsache. Beim Verlassen der South Westland Salmon Farm treffen wir die beiden Bayern wieder. Kurzer Smalltalk und danach verputzen wir in aller Ruhe den Himbeer-Weiße-Schokoladen-Muffin. Nach insgesamt 2 Stunden Fahrt erreichen wir das Städchen Franz Josef Glacier. Hier tanken wir jetzt gleich mal. Damit wir irgendwas erledigt haben am heutigen Tag und uns morgen nicht darum kümmern müssen. Der Regen hat immer noch nicht aufgehört. Teilweise extremer Regen. Echt Wahnsinn, was da runterkommt. Wir checken im Office des Rainforest Retreat Franz Josef ein und bekommen einen Stellplatz zugewiesen. Nach der üblichen Campground Prozedur beschließen wir, den Stellplatz nicht zu akzeptieren. Er ist eng und wir stehen nicht waagrecht. Genügend andere Stellplätze um den gleichen Preis scheinen noch frei zu sein. Also retour zum Office. Dort sitzt jetzt eine Lady, die sogar fließend Deutsch spricht. Wir erklären ihr unser Anliegen und bekommen ohne Probleme einen viel schöneren und geraden Stellplatz zugeteilt. Na bitte, geht ja. Immer noch Regen. Wir trinken jetzt mal ein Geburtstagsbier unter dem Kofferraumdeckel. Prost! Dann sorgen wir dafür, dass es im Inneren des Campers etwas kuscheliger wird. Wir haben ja mittlerweile ein Stromkabel. Und heute sogar einen Stellplatz mit dem dazugehörigen Anschluss. Ein Heizstrahler gehört ebenfalls zur Grundausstattung des Escape Campers. Das Alles ergibt schließlich eine gemütliche und wärmende Combo, wenn man alle Komponenten in der richtigen Reihenfolge ihren vorgesehenen Zwecken zuführt. Wir heizen quasi ein und die Feuchtigkeit verschwindet allmählich aus dem Camper. Nacheinander gehen wir ausgiebig und lange duschen. Die Sanitäranlagen hier sind überaus sauber und gut ausgestattet. Den restlichen Nachmittag verbringen wir im wohlig warmen Camper. Draußen schüttet es wie aus Kübeln. Wir haben deswegen auf rein gar nichts Lust. Die weitere Reiseplanung für Japan wir in Angriff genommen und der Blog wird upgedatet. Eigentlich sehr fein, dass wir uns dafür einmal einen Ruhetag gönnen. Eigentlich gefällt uns das sehr gut so. Um halb 7 gehen wir dann Abendessen. Ja, ausnahmsweise kochen wir heute nicht selbst. Gleich beim Campground gibt es ein Lokal und eine Bar. Das Monsoon Restaurant. Der Name ist ganz passend für das heutige Wetter und ideal für Davids Geburtstag, wie Eveline findet. Hier verbringen wir einen gemütlichen Abend. Als Vorspeise nehmen wir die Tagessuppe und frittierte Fish Bites. Danach wird es ein Hippie Veggie Burger für Eveline und ein Pulled Pork Burger für David. Zusammen nehmen wir noch Pommes dazu. Als Nachspeise versuchen wir die Crème brûlée. Zwei edle Gin Tonic runden das Abendessen ab. Es ist schon ziemlich frisch draußen am Abend. Der Regen hat aufgehört. Wir gehen noch eine Runde im Ort spazieren und David telefoniert mit seinen Eltern. Den restlichen Abend verbringen wir dann gemütlich im Camper. Wir heizen uns ordentlich ein und machen es uns gemütlich…
Gefahrene Kilometer: 149

Bei starkem Regen erreichen wir den Campground…