Tag 106 // Die Gelsen haben es hier in Australien sehr auf uns abgesehen. Ja genau. Gut geraten. Wir haben wieder nicht besonders gut gepennt. Um halb 8 stehen wir auf und machen uns Frühstück. Wie auch schon beim Abendessen, sind wir die einzigen Gäste hier in der Küche. Deswegen breiten wir uns wieder aus. Das Frühstück nehmen wir im Freien zu uns. Die Campingplatz-Chefin ist auch schon wach und kümmert sich um ihre Wäsche. Sie fragt uns, ob wir reife Mangos haben möchten. Sie haben anscheinend genug davon. Ein riesiger Mangobaum steht im Garten. Und die reifen Früchte sind nicht zu übersehen. Wir bedanken uns höflich und packen uns zwei fette Mangos ein. Danach machen wir wie gewohnt den Jucy startklar und verlassen den Campground um 9:15 Uhr. Zähneputzen waren wir vor der Abfahrt auch noch. Aber das brauchen wir hoffentlich nicht extra zu erwähnen. Wir erwähnen es jetzt zur Sicherheit trotzdem einmal. Nur für den Fall, dass den Beitrag hier gerade jemand liest und sich denkt: Oidaaaa? De gengan in da Fruah goa nia Zentputzn? Heute haben wir erneut eine lange Wegstrecke vor uns. Bis nach Rainbow Beach müssen wir heute noch kommen, damit wir von dort aus rechtzeitig die morgige Tour zu Fraser Island erreichen. Das Leben on the Road hat etwas an sich, das uns gefällt. Schon in Kanada und den USA war es sehr prickelnd, nie länger als einen Tag oder eine Nacht am selben Ort zu sein. Jeden Tag ein neues Abenteuer und eine andere Gegend. Es wird nie fad. Auch heute gefällt uns die Strecke sehr gut. Nach nicht ganz 2 Stunden Fahrt kommen wir zu unserem angepeilten Zwischenziel für den heutigen Tag. 1770. Ja die Stadt heißt tatsächlich so. Seventeen Seventy. Captain James Cook ist hier im Jahre 1770 das erste Mal in Australien gelandet. Und hier gibt es ein Denkmal, dass ihm zu Ehren hier aufgestellt wurde. Auch sonst soll es ganz schön sein hier. Das Denkmal finden wir gleich. Nicht besonders groß und nicht besonders spektakulär. Keine Statue, sondern nur ein Steinhaufen mit einer Tafel. Danach fahren wir weiter zum Bustard Bay Lookout. Ein herrlicher Aussichtspunkt auf die Küste und das Meer. Hier verbringen wir einige Zeit und genießen die Aussicht. Danach sind wir hier fertig. Sehr viele schöne Strandhäuser stehen hier an der Küste. Mit herrlichem Ausblick. Sie schauen alle traumhaft aus und sind bestimmt nicht günstig. Wir verlassen 1770 wieder. Weiter geht es südwärts. Auf der Strecke erspähen wir grasende Wildpferde. Ja, die gibt es hier. Kein Gehege oder sonstiges. Wilde Pferde. Sogar die Warntafeln bei der Straße besagen: Achtung! Kängurus und Pferde Crossing. Wir bleiben stehen und können ein paar Fotos und Videos machen. Während der Fahrt sind wir übrigens die ganze Zeit schon fleißig und buchen weitere Campingplätze rund um Weihnachten. Das ist gar nicht so einfach und vor allem nicht günstig. Die Preise gehen deutlich rauf um diese Jahreszeit, wenn man überhaupt noch irgendwo einen Platz bekommt. Aber wir haben Glück und können 2 weitere Campingplätze telefonisch reservieren bzw. zumindest mal anfragen. Manche nehmen gar keine Reservierungen mehr entgegen und man muss einfach am gewünschten Tag rechtzeitig dort auftauchen und hoffen, dass man noch einen freien Platz ergattern kann. Nächster Stopp ist in Maryborough. Gleich in der Nähe von Hervey Bay. Dort kann man eine Mary Poppins Statue bewundern. Die Schöpferin der Romanfigur wurde hier im Ort geboren. Das erledigen wir im Vorbeifahren und parken uns danach bei einer kleinen Raststation ein. Eine Pipipause ist dringend überfällig. Öffentliche Toiletten gibt es hier in Australien übrigens überall und an jeder Ecke. Und bis jetzt waren alle von uns in Anspruch genommenen Toiletten überaus sauber. Danach verputzen wir noch am Parkplatz als Snack eine reife Mango. Sehr edel ist das. Kurz nach halb 6 erreichen wir den reservierten Campground. Keiner ist mehr da im Office. Keine Nachricht oder Reservierung. Nichts. Wir rufen die angegebene Telefonnummer. Keiner hebt ab. Es läutet ja auch im zugesperrten Office. Naja, kann man nichts machen. Warten wir mal ein bisschen. Eine andere Familie steht dann ebenfalls vor demselben Problem. Wir könnten uns ja eigentlich einfach irgendwo hinstellen, wo noch frei ist. Als wir das machen wollen, geht plötzlich doch noch die Schiebetür des Office auf und eine Dame kommt heraus. Wir erklären ihr, dass wir eine Reservierung haben. Leicht genervt öffnet sie einen Wandtresor vor dem Office und drückt uns ein Kuvert in die Hand. Wie hätten wir denn da bitte ran kommen sollen? Weiß keiner. Ist uns auch egal. Bezahlt ist schon im Voraus mit VISA. Wir bekommen im Kuvert nur den Zahlencode für die Duschen und Toiletten sowie einen Lageplan mit der Info, dass wir uns überall hinstellen können. W-LAN Passwort ist dann auch noch im Paket mit dabei. Also gut. Wir suchen uns ein nettes Platzerl in der Nähe der Küche und der Sanitäranlagen. Wir packen gleich mal den Daypack für morgen, solange es noch hell ist. Auch den Jucy machen wir gleich fertig für die Nacht. Die Sonne geht gerade unter und weil wir noch immer nicht genug Sonnenuntergänge gesehen haben, schauen wir uns diesen am Strand an. Dieser ist nämlich auch gleich in der Nähe gelegen. Als die Sonne unten ist, beginnen wir mit dem Kochen. Gekocht wird heute nur mit dem Gaskocher im Kofferraum. Es gibt Dinkelspiralnudeln mit Süßkartoffeln und Paradeisersalat. Sehr edel. Das Abendessen genießen wir auf unserem Campingtisch und den Campingsesseln. Ein Bierchen geht dann auch noch. Das Geschirr waschen wir bei einem Wasserhahn in der Wiese. Ziemlich wüde Gschicht. Erinnert uns an unsere Ausflüge zum Stubenbergsee. Der restliche Abend steht wieder im Zeichen unserer Tagesberichte. Wir gehen heute früher schlafen. Morgen werden wir um halb 8 abgeholt und es geht ab nach Frasier Island…
Gefahrene Kilometer: 488 km

Captain Cook Memorial…

Bustard Bay Lookout…

Mary Poppins Statue in Maryborough…

Die Wildpferde neben der Straße Richtung Rainbow Beach…