Tag 100 // Jubi Jubi Jubi Jubiläääuuum. Tief und fest haben wir heute geschlafen und wir stehen erst um halb 8 auf. So eine Nacht in einem Hotelzimmer ist nach 3 Tagen im Outback schon was Feines. Der Rest unseres Zeugs wird zusammengepackt und danach bringen wir unser Gepäck gleich zur Rezeption. Frühstück haben wir heute auch noch dabei. Im Restaurant des Hotels genießen wir Müsli, Speck, Toastbrot und Kaffee vom Buffet. Kurz vor 9 Uhr werden wir von einem Shuttle vor dem Hotel abgeholt und zum Flughafen in Alice Springs gebracht. Der Fahrer ist sehr nett und klappert auf der 10-minütigen Fahrt noch alle anderen Hotels ab und lässt weitere Reisende zusteigen. Am Flughafen angekommen, geben wir gleich mal unser Gepäck auf. Hierbei treffen wir unsere neuen Bekanntschaften aus dem Outback wieder. Alle fliegen heute irgendwie irgendwohin weiter. Der Flughafen ist sehr klein und überschaubar. Während wir auf den Flug warten, überspielt David mit dem MacBook die Speicherkarte des Tiroler Pärchens auf einen unserer USB Sticks, den wir nicht mehr benötigen. Sie haben somit wieder genug Platz auf ihrer SD-Karte für die restliche Dauer ihrer Reise. Danach verabschieden wir uns. Für die beiden Tiroler geht es weiter nach Darwin. Wir, ein Schweizer Pärchen (Michi und Fitore) und ein Italiener (Andrea) von der Outback Tour fliegen weiter nach Cairns. Wir sitzen wieder in einer kleinen Boing 717 von Quantas Link. Der Flug dauert nicht lange und ist recht kurzweilig. Wir verbringen die Zeit hauptsächlich mit Fotos aussortieren und deren Bearbeitung sowie Reiseführer lesen. Einen kleinen warmen Snack bekommen wir sogar auch. Schließlich landen wir in Cairns. Während wir unser Gepäck holen, ruft David mal bei Jucy an. Angeblich gibt es einen gratis Shuttlebus. Niemand hebt ab. Wir erkundigen uns daraufhin bei einem Shuttlebus-Schalter in der Gepäckshalle. Der Mitarbeiter hier wählt dieselbe Nummer auf seinem Festnetz Telefon und kommt gleich durch. Wir sollen einfach zum Ausgang gehen und dann rechts. Dann wartet schon ein Shuttle auf uns. Na bitte, auch nicht schlecht. Dann gehen wir mal. Tatsächlich steht da schon ein giftgrüner Jucy-Shuttlebus mit Anhänger. Das ist unser Shuttle. Eindeutig. Der Fahrer ist ziemlich leiwand drauf. Er erklärt uns während der Fahrt schon das Wetter und wie es in den nächsten Tagen wird. Nämlich nicht so berauschend. Das haben wir leider schon gehört. Ein Zyklon treibt an der Ostküste sein Unwesen. Es wird sehr viel Niederschlag und Sturm geben. Wir sollen besser warten, bis der Zyklon weitergezogen ist, bevor wir Richtung Süden starten. Im Jucy Hauptquartier angekommen, gehen wir gleich mal ins Office. Nicht viel los hier. Wir sind die einzigen Kunden. Die Dame ist sehr gesprächig und gut drauf. Wir klären alle Formalitäten und dürfen dann gleich in die Garage, wo schon ein anderer Mitarbeiter wartet und uns eine Einweisung in unseren Camper gibt. Der Camper ist sehr kompakt und klein. Kein Vergleich zu Kanada oder den USA. Einfach ein Family Van von der Größe eines Sharans. Es ist aber ein Toyota, das genaue Modell können wir nicht herausfinden. Ohne Toilette und Dusche natürlich. Die hintere Sitzreihe kann in ein Bett verwandelt werden. Im Kofferraum befindet sich die „Küche“. Eine kleine Spüle und ein Gaskocher, der mit Gaskartuschen betrieben wird. Eine Kühlbox, die über eine zweite Autobatterie betrieben wird, dient als Kühlschrank. Mehr brauchen wir nicht. Automatikgetriebe hat er immerhin. Das ist ebenfalls sehr fein. Dafür hat er keinen Tempomaten, aber man kann nicht alles haben. Wir bekommen noch einen Campingtisch geschenkt. Den hat mal ein Mieter gekauft und dann im Auto gelassen. Sehr edel. Campingsessel borgen wir uns hier nicht aus. Die Dame im Office rät uns, dass wir diese in einem Kmart kaufen sollen. Das wäre um einiges günstiger als die Miete bei ihnen hier. Sehr leiwand drauf, die Australier. Das gefällt uns. Der Jucy wird beladen und wir fahren daraufhin gleich in das nahe gelegene Einkaufscenter. Dort angekommen, stellen wir leider fest, dass sich die Beifahrertür nicht zusperren lässt. Weder auf die digitale, noch auf die analoge Art. Nicht mit Fernbedienung und nicht manuell. Das ist natürlich keine Option für uns. Wir werden einfach zu lange damit unterwegs sein und haben ständig unser ganzes Zeug im Auto. Da müssen wir schon zusperren können, bitte danke. Also gleich wieder retour zum Jucy Office. Die Mitarbeiter dort erkennen uns gleich wieder. Wir erklären unser Problem und sie versuchen, es gleich zu reparieren. Wir warten derweil im klimatisierten Office und nutzen das W-Lan. Eveline telefoniert mit Berni. Währenddessen kommt schon der Mechaniker und erklärt uns, wie das mit der Tür klappen wird. Ein Workaround, aber immerhin ist die Tür extra abschließbar. Schade, wir hätten schon mit einem fetten Upgrade spekuliert. Ein zweiter Camper in unserer reservierten Größenordnung wäre nämlich nicht bereitgestanden, sondern nur die größeren Modelle. Aber wir sind trotzdem zufrieden. Jetzt steht der Einkaufstour nichts mehr im Wege. Wieder hin zum Parkplatz des Einkaufszentrums. Rein zum K-Mart und zwei Campingsessel gekauft. Für 5 AUD. Das sind ein bisschen über 3 Euro pro Sessel. Wahrscheinlich keine Fabrikate für die Ewigkeit, aber die nächsten 2 Wochen werden sie hoffentlich überstehen. Bei einem Supermarkt kaufen wir noch eine Grundausstattung an Lebensmitteln und etwas fürs Abendessen. Nach dem Einkauf rufen wir gleich noch bei unserem Veranstalter für die morgige Schnorchel Tour zum Great Barrier Reef an. Am Telefon erhalten wir die Info, dass diese auf Grund des Wetters leider abgesagt ist. Scheiße. Den Campground in Cairns haben wir schon online vorreserviert. NRMA Cairns Holiday Park nennt sich dieser. Dort checken wir mal ein. Ein normaler Stellplatz für unseren Jucy, ganz weit hinten und gleich neben der gemeinschaftlichen Kochstelle. Perfekt für uns. Hier gibt es Kühlschränke für den gemeinschaftlichen Gebrauch, sowie Herdplatten, Spülen, Mikrowellen und einige Gasgriller. Wir beginnen gleich nach dem Einparken mit dem Kochen. David schmeißt ein Steak auf den Grill, sowie Hühnerbrustfilets für Eveline. Auf dem Herd kochen wir uns noch als Beilage eine Tiefkühlgemüsepfanne. Währenddessen telefonieren wir mit unseren Vätern in der Heimat. Das Essen schmeckt sehr gut. Danach waschen wir ab. Unsere Nachbarn hier am Campground, ein deutsches Mädchen und ihre Mutter, sind sehr gesprächig und verbringen hier ihre letzte Nacht vor der Heimreise. Gut für uns, denn sie schenken uns so einiges an nützlichem Zeug, das sie natürlich nicht mehr benötigen und auch nicht mit nach Hause nehmen können. Vom Geschirrspülmittel über eine wieder aufladbare Öffi-Karte für Sydney, bis hin zu vollen Gaskartuschen für den Gaskocher, ist da so einiges dabei. Sie wollen nichts dafür nehmen. Wir bedanken uns herzlich. Das W-Lan hier am Campground ist vorhanden, aber nicht berauschend. Eine 500 MB Limitierung gibt es hier. Die sind schnell verbraucht. Mehr als 2 Blogupdates und ein bisschen surfen gehen sich da nicht aus. Nach dem Duschen setzen wir uns in den klimatisierten Raum neben der Laundry, updaten den Blog und schreiben die Tagesberichte. Die Luftfeuchtigkeit hier in Cairns ist unglaublich hoch. Man schwitzt permanent bzw. fühlt es sich so an. Alles ist feucht. Die trockene Hitze im Outback war uns da um einiges lieber. Wir machen es uns danach noch im Camper so wohnlich und gemütlich wie möglich für die Nacht und gehen dann zeitlich schlafen. Hoffen wir mal, dass das Wetter in den nächsten Tagen halbwegs passt…
- Ab nach Cairns…

Wir holen unseren Jucy Camper…