Der Weg ins Outback und der Uluru…

Tag 97 // 4:00 Uhr! Wir müssen auf! Eindeutig sehr früh. Ungut früh. Aber was soll’s. Wir müssen noch den Rest zusammenpacken und dann auschecken. Unser großes Gepäck können wir in einem Raum neben der Rezeption im Hotel verstauen. Der junge Schweizer, der hier heute die Nachtschicht hat, ist sehr freundlich und hilfsbereit. Dann warten wir mal vor dem Hotel auf unseren Shuttle. Nebenan befindet sich das Hostel. Auch hier wartet schon jemand. Die Person kommt gleich zu uns rüber und fragt, ob wir denn auch die Tour machen. Anschi aus Bayern stellt sich vor. Sehr erfrischend, endlich wieder mal im ärgsten Dialekt reden zu können und auch verstanden zu werden. Mit 10 Minuten Verspätung erscheint schließlich aus dem Dunkeln unser Shuttlebus. Eine junge Dame holt uns ab. Sie stellt sich nicht vor und wir denken uns nichts dabei. Wird wohl „nur“ die Busfahrerin sein. Der kleine Bus hat auch noch einen Anhänger. Dort können wir unser Gepäck verstauen. Viel haben wir aber eh nicht mit, das geht auch vorne. Der Bus klappert jetzt weitere Hotels ab und einige Leute steigen zu. Viele Pärchen. Wir erhalten die Info, dass wir jetzt noch 4 weitere Stunden unterwegs sein werden. Also gut. Dann schlafen wir am besten noch eine Runde. Um 8 Uhr gibt es dann mal eine Pipipause bei einer Emu Farm. Die nehmen wir dankend in Anspruch. Wir lernen Martin und Carmen aus St. Gallen in der Schweiz kennen. Zwei Lehrer, ebenfalls für 6 Monate auf Weltreise und noch dazu fast auf der gleichen Route wie wir. Zumindest, was die Länder und die Reihenfolge bis hierher anbelangt. Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt machen wir die nächste Pause bei einer Tankstelle inklusive Liquor Store bei Curtin Springs. Hier gibt es die letzte Möglichkeit, Alkohol zu kaufen. Ein 6er-Tragerl Bier für die Herren und Wein für die Mädels. Kühlen können wir die Getränke leider nicht sofort, weil die Kühlbox im Anhänger voller anderer Lebensmittel ist. Aber angeblich sind wir gleich bei unserem Campground. Dort gibt es Lunch und wir können die Getränke sogar in einem Kühlschrank einkühlen. Als wir beim Campground ankommen, schauen wir uns mal um. Wir sind definitiv im australischen Outback. Doch der Campground wirkt sehr zivilisiert. Strom, Toiletten und Duschen. Wir wären auf den Ernstfall vorbereitet gewesen. Zum Mittagessen gibt es Sandwiches. Aber vorher heißt es noch: Freiwillige vor und Gemüse schneiden. Salat, Gurken und Tomaten. Ziemlich heiß ist es in dem Zelt. Nicht viel kühler als draußen, aber man ist zumindest von der Sonne geschützt. Es hat 40 Grad. Wir bedienen uns beim „Buffet“ und stellen uns ein paar Sandwiches in die Figur. Wer weiß, wann wir wieder was zu Essen bekommen. Unsere Fahrerin verabschiedet sich derweil. Sie muss was erledigen. Wir sollen uns derweil umschauen und „Fun“ haben. Sie kommt dann schon wieder. Langsam wird uns bewusst, dass es sich bei der Frau um unseren Tour Guide handelt und nicht bloß um die Chauffeurin des Shuttle Buses. Eine gute Stunde sitzen wir in der Hitze herum und können nicht viel machen. Unser Gepäck ist im Bus geblieben und begleitet unseren Guide auf ihrer Geheimmission. Als sie endlich wieder zurückkommt, entschuldigt sie sich für die Umstände und teilt uns mit, dass es als Wiedergutmachung ein „Upgrade“ für unsere Gruppe geben wird. Wir bekommen Sekt beim Sonnenuntergang, wir werden auf einem anderen Zeltplatz schlafen und das Abendessen wird heute für uns gekocht. Okay. Hätte nicht sein müssen. Aber lassen wir uns mal überraschen. Auf geht’s endlich zum Uluru. Vorher holen wir noch 4 weitere Personen vom Flughafen ab. Ja genau. Hier gibt es auch einen Flughafen, den Connelan Airport. Zwei Tiroler, Zwei Wiener, ein Schweizer und ein Italiener steigen noch zu. Jetzt ist der Bus vollbesetzt. In der größten Hitze schauen wir zum Uluru Kulturzentrum. Von hier aus hat man bereits einen guten Ausblick auf den heiligen Felsen der Aborigines. Aber vorerst mal besuchen wir das Kulturzentrum. Hier bekommt man die wichtigsten Infos über die Ureinwohner Australiens und deren Kultur. Auch ihre Kunst kann man hier bewundern und diese auch erwerben. Speere, Schmuck, Bilder und Boomerangs. Man bekommt hier so einiges. 41 Grad hat es laut App mit GPS Standort. Wir versuchen genug zu trinken. Einige Liter Wasser gehen heute weg. Pro Person natürlich. Unsere Flaschen können wir immer wieder auffüllen, bei einem fetten Trinkwassertank beim Ausgang des Buses. Weitere 10 Minuten Fahrt später stehen wir direkt vor dem Uluru. Wir sollen einen Rundwanderweg nehmen und danach wird sie uns wieder abholen. Sie fährt wieder weg. Wohin genau, wissen wir nicht. Angeblich den Sekt holen, für später. Wir gehen mal eine Runde. Der Uluru zum Anfassen. Das machen wir auch. Besteigen ist zwar nicht illegal, aber man soll es aus Respekt vor den Aborigines unterlassen. Das wäre uns definitiv sowieso zu heiß heute. Es ist sehr schön, direkt neben ihm zu stehen und einfach hier zu sein. Der beschriebene Weg ist wegen der großen Hitze gesperrt. Wir nehmen einen anderen Weg, besprechen das mit dem Guide einer anderen Gruppe und stressen uns nicht weiter. Der allgemeine Ärger über unseren Guide steigt. Der Guide der anderen Gruppe ist nett und gibt unserem Guide Bescheid, wo wir nun abzuholen sein werden. Gibt es eigentlich eine weibliche Form von Guide? Guidin? Wahrscheinlich nicht. Wir würden ja gerne gendern… Aber… es ist unser Blog. Deswegen heißt sie weiterhin „der Guide“. Okay. Hätten wir das geklärt. Eine halbe Runde gehen wir neben dem Uluru entlang. Herrlich ist das. Unser Guide holt uns an der mit dem anderen Guide vereinbarten Stelle ab. Das hat also funktioniert. Eine weitere Station haben wir heute noch. Wir fahren wieder ein bisschen weiter weg vom Uluru und wollen uns an einer sehr bekannten Stelle den Sonnenuntergang anschauen. Wahrscheinlich alle bekannten Fotos vom Uluru werden hier geschossen. Wir gehen ein kurzes Stück und können aus verschiedenen Perspektiven ganz nette Fotos machen. Der Sonnenuntergang ist sehr schön, jedoch ein wenig bewölkt. Es gibt Cracker und ein paar Dips zum extra herbei geholten Sekt. Hier greifen wir jetzt zu. Das Farbenspiel des Uluru direkt beim oder kurz nach Sonnenuntergang ist ebenfalls spektakulär. Einige Aborigines Frauen stellen direkt am Gehsteig des Parkplatzes ihre Gemälde aus. Wir sind hier heute Abend natürlich nicht die einzige Tour. Riesige Reisebusse haben ebenso hierher gefunden. Samt Insassen natürlich. Als das Sonnenuntergangsspektakel vorbei ist, fahren wir zu unserem Campground für die heutige Nacht. Es ist schon dunkel, als wir dort ankommen. Unser Guide lässt uns absitzen und ist gleich wieder weg. Sie bringt zwei Personen unserer Gruppe wegen Dehydrierung und Hitzschlag ins Krankenhaus. Der andere Guide, der vom Uluru, ist jetzt für uns zuständig. Seine Gruppe campt nebenan. Das Abendessen steht schon bereit. Es gibt Reis mit Hendl und Gemüse. Schmeckt gar nicht schlecht. Fehlt nur etwas Würze. Nach dem Abendessen bekommen wir vom Guide eine Einschulung in unseren Swag. Nein, nicht der vom Moneyboy, sondern unser Schlafsack heißt so. Eigentlich ein Busch-Bett. Schon um einiges stabiler, als ein Schlafsack. Einen Schlafsack benutzt man dann noch zusätzlich, im Inneren des Swags. In unserem Fall ist dieser jedoch, auf Grund der enormen Hitze, klarerweise nicht notwendig. Ein Mädel, anscheinend auch ein Guide, führt die richtige Handhabung vor, während der andere Guide die Vorführung erklärend kommentiert. Sollte kein Problem sein. Man soll sein Busch-Bett erst kurz bevor man sich reinlegt ausrollen, damit es sich darin zwischenzeitlich keine Tierchen gemütlich machen. Wir trinken danach noch ein Bier mit unseren neuen Camper Kollegen. Den Abwasch müssen wir  auch noch selbst erledigen. Duschen gehen wir ebenfalls noch. Die Duschhalle ist hier aber um einiges weiter entfernt, als auf dem nicht „upgegradeten“ Campground von zu Mittag. Ist jetzt auch egal. So eine Dusche nach einem staubigen und 40 Grad heißem Tag hat schon was sehr prickelndes an sich. Mit Insektenschutz eingerieben und dem Fliegennetz um den Kopf geht es dann ab ins Bett. Um halb 10 sind alle Tourteilnehmer fertig für heute mit der Welt. Eine lange Nacht wird das sowieso nicht werden. Tagwache wird schon wieder um 4:15 Uhr sein. 27 Grad hat es in der Nacht und der Sternenhimmel ist traumhaft schön…
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Der Uluru…
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Sonnenuntergang gegenüber des Uluru…

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