Papakolea Green Sand Beach und Punalu’u Black Sand Beach…

Tag 81 // Eveline steht heute noch früher auf als sonst. Der Morgenverkehr auf der vorbeiführenden Hauptstraße ist heute besonders laut. David bekommt davon nichts mit und schläft noch eine Runde. Eveline telefoniert derweil mit ihren Eltern und macht eine Video-Führung durch unsere bescheidene Behausung. Auch Berni und Markus bekommen danach noch einen Anruf. Danach frühstücken wir in aller Ruhe wie gewohnt auf der Bungalow Terrasse. Heute wollen wir uns zwei Strände anschauen. Den Papakolea Green Sand Beach und den Punalu’u Black Sand Beach. Hierfür befragen wir noch Herrn Google, was es dazu für Optionen gibt. Ja genau. Einen grünen Sandstrand soll es hier geben. Der grüne Farbton des Sandes dort kommt angeblich von Olivin-Kristallen, die aus Basalt (Lava) erodieren. Die Kristalle sind schwerer als die meisten Sandarten am Strand und bleiben zurück, wenn die normalen leichteren Sandkörner durch die Wellen weggespült werden. Man lernt nie aus. Das müssen wir uns unbedingt anschauen. Und den tiefschwarzen Sandstrand natürlich auch. Aber der Grüne ist nicht besonders leicht zugänglich und man kommt dort nicht so einfach hin. Eine Stunde Wanderung in der prallen Sonne durch eine staubige Wüste muss man in Kauf nehmen. Ungefähr 4 Kilometer eine Strecke. Dann natürlich wieder retour. Deswegen machen wir den Grünen zuerst und schauen dann, ob sich der schwarze Strand heute auch noch ausgeht. 50 Minuten fahren wir bis zum Parkplatz des grünen Strandes. Dort warten schon private Pickups und Jeeps, welche die parkenden Touristen für 15 bis 20 Dollar hin und retour bringen. Im Lonely Planet und in diversen Reiseberichten wird dringend davon abgeraten, mit dem eigenen Auto zum Green Beach zu fahren. Die Strecke ist höchstens mit einem Jeep befahrbar. Okay. Wir könnten es riskieren und würden es wahrscheinlich auch wieder irgendwie schaffen, aber wir wollen unser Glück nicht überstrapazieren. Die 8 Kilometer zu Fuß werden uns nicht schaden. So können wir außerdem an unserer Bräune arbeiten. Wir schauen immer noch aus, als hätten wir einen Werbevertrag mit dem Schärdinger. Eine junge Lady von den privaten Pickup Shuttlediensten kommt gleich nach dem Einparken zu uns gelaufen und fragt, ob wir ein Shuttle bis zum Beach brauchen. Wir verneinen. Sonnencreme, Sonnenbrille und Wasser, mehr brauchen wir jetzt nicht. Los geht’s. Die Wanderung führt wirklich über einen extrem staubigen Feldweg direkt neben der Küste entlang. Das Meer ist traumhaft türkisblau und es weht ein angenehmer Wind. Die pralle Sonne macht uns deswegen überraschenderweise überhaupt nichts aus. Einige Pickups überholen uns. Die Touristen stehen hinten zusammengepfercht auf den Ladeflächen. Gut, dass wir uns für den Fußmarsch entschieden haben. Es geht ebenerdig dahin und wir sind nicht sonderlich erschöpft, als wir beim Green Sand Beach ankommen. Er ist wirklich grün. Schaut von den Klippen oben aus wie ein Golfplatz. Oder einfach wie eine fette Algenschicht. Auf jeden Fall schwierig zu beschreiben. Eine sehr kleine Bucht ist das hier. Einige Leute liegen am Strand herum und wiederum einige baden in den ziemlich hohen und türkisblauen Wellen. Man muss noch ungefähr 100 Meter einen engen Weg die steilen Klippen hinunter meistern, dann steht man endlich auf dem grünen Sand. Wunderschön ist dieser aus der Nähe. Er glitzert richtig in der Sonne. Wir markieren uns ein Plätzchen am Strand und schmeißen uns ins kühle Nass des Pazifiks. Der Staub und Schweiß von der Wanderung müssen sowieso wieder runter. Die Wellen sind sehr hoch und die Strömung ist stark. Trotzdem genial. Beim Hinausgehen aus dem Wasser wird Eveline von einer richtig fetten Welle an den grünen Sand gespült. Zack und tschüss. Geschluckt und wieder ausgespuckt. Der grüne Sand pickt jetzt überall. Sonst gottseidank keine Schäden. Wir lassen uns am Strand trocknen. Ein paar Fotos gehen sich natürlich auch noch aus. Muss schließlich sein, wenn man schon mal hier ist, auf einem von nur vier grünen Sandstränden auf der Welt. Nach ungefähr einer Stunde Aufenthalt machen wir uns auf den Rückweg. Wir könnten auch einfach mit einem Shuttle retour fahren. Machen wir aber nicht. Genug Wasser und Sonnencreme sind vorhanden. Beim Jeep angekommen, lüften wir diesen mal ordentlich durch. Green Sand Beach: Erledigt. Vier Minuten weiter, gleich in der Nähe, befindet sich der Ka Lae South Point, der südlichste Punkt Hawaiis und somit der USA. Den nehmen wir auch noch mit. Wir werden gleich fündig und schießen ein Selfie. Keine Markierung oder Sonstiges an dieser Stelle. Nur Google Maps sagt, dass wir hier richtig sind. Gleich nebenbei gibt es eine „Absprungstelle“ für Cliff Diver. Ziemlich hoch, aber man sieht wegen des klaren Wassers bis auf den Meeresgrund. Und es ist ziemlich tief hier. Wir springen trotzdem nicht. Einige Drohnen schwirren hier herum. David hätte seine auch im Auto, fliegt aber heute nicht damit. Zu wenig Nervenkitzel, wenn es mal erlaubt ist. Okay. Südlichster Punkt der USA auch erledigt. Auf zum Punalu’u Black Sand Beach. Ungefähr 40 Minuten sind wir hierhin unterwegs. Das Auto parken wir hier fast direkt am Strand. Einiges ist los hier. Viele „Locals“ sind hier unterwegs. Trommelmusik, Souvenirstände und sehr viele Badegäste. Wir chillen uns mit den Campingstühlen auf den schwarzen Sandstrand. Auch dieser Sand ist wunderschön. Auch hier glitzert alles in der Sonne, obwohl sich diese gleich nach unserer Ankunft hinter eine fette Wolkendecke verzieht. Schwarze Strände entstehen, wenn flüssige Lava in den Ozean fließt und sich durch das kalte Wasser schnell verfestigt. Die Lava zerfällt dann in kleine Teilchen und irgendwann wird durch das Wasser und die häufigen Spülungen der schwarze Sand daraus. Ja genau. Genug wikipedia-kluggeschissen. Da die Sonne nicht mehr rauskommt, packen wir wieder zusammen und fahren Richtung Captain Cook. Die verbrauchten Kalorien des heutigen Tages müssen jetzt noch dringend ersetzt werden. Im Gästebuch unseres Quartiers und auch im Lonely Planet wird ein Lokal empfohlen, das ausschließlich hawaiianisches Essen zubereitet.  Kaaloa’s Super J’s. Das scheint genau das Richtige für uns zu sein. Nach 45 Minuten kommen wir dort an. Eine kleine „Spilunke“. Kein Restaurant. Wir entern den Bungalow und die Chefin begrüßt uns freundlich. Ein kleiner Tisch steht links, hinten befindet sich die offene Küche und rechts neben dem Eingang sitzen zwei Senioren, die aus Taro Blättern Pakete schnüren. Wir bestellen. Die Karte ist klein und überschaubar. Wir bestellen folgende Dinge: Lomi Lomi Salmon (Lachs Tomaten Zwiebel Salat) mit Reis und ein Laulau sowie eine Combo Platte mit Kalua Pig, Reis, warmen Krautsalat, Macaroni Salat und ebenfalls ein Lau Lau. Laulau ist ein in einem Taro Blatt gewickeltes Stück Schweinefleisch, das so lange gekocht wird, bis es ganz zart ist und fast von selbst zerfällt. Dazu noch eine Dose Soda-Zitrone. Serviert wird uns das Ganze auf Styroportellern und gegessen wird natürlich mit Plastikbesteck, obwohl wir im Lokal essen. Das haben sie einfach nicht drauf, hier in Hawaii. Müll ohne Ende wird hier produziert. Es liegt aber nirgendwo Müll herum, das muss auch dazu gesagt werden. Wir bezahlen natürlich mit VISA. Ein Kartenadapter befindet sich am iPhone der Chefin und unterschrieben wird vom Kunden via App auf dem Display. Wir genießen das Essen im Lokal auf dem Tisch. Wir sind die einzigen Gäste hier. Die Kinder der Chefin laufen im Lokal auf und ab, neben uns werden, wie schon erwähnt, die nächsten Laulaus in großer Menge vorbereitet und hinter uns in der Küche zerlegt die Chefin seelenruhig die nächste Sau. Das Essen schmeckt sehr gut. Mal ganz was anderes. Das Schweinefleisch ist sehr zart und die Salate schmecken ebenfalls sehr gut. Abendessen erledigt. Thanks and goodbye! Hätten wir ein komplett einheimisches „Lokal“ auch mal besucht. 15 Minuten fahren wir noch bis zur Plantage. Dort räumen wir den Jeep aus, weil wir ihn ja morgen schon wieder zurückgeben müssen. Den restlichen Abend verbringen wir mit Körperpflege, Tagesberichten, Zusammenpacken, Game of Thrones und Bier. Morgen geht es am Nachmittag weiter auf die nächste Insel. Maui
Gefahrene Kilometer: 198,5
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Grüner Sand…

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Schwarzer Sand…

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