Tag 52 // Die Nacht war verdammt kalt. Bis auf Minus 1 Grad Celsius fiel die Temperatur. Eisiger Wind sorgte zusätzlich noch dafür, dass der Camper sehr schnell auskühlte. Erinnerungen an Kanada wurden wach. Wir schliefen diese Nacht wieder einmal mit Haube. Wir ließen zwar des Öfteren die Heizung laufen, trotzdem schliefen wir beide nicht besonders gut. Zusätzlich zur Kälte hielten uns die im Wald jaulenden Kojoten wach. Schon ein bisschen unheimlich und nervig, dieses Gejaule. Außerdem hatten wir diese Nacht wieder Besuch von einem Nagetier. Die berüchtigte Lade mit dem nagetierfreundlichen Weg ins Freie bzw. herein in den Camper, beherbergte diesmal eigentlich nur unser Schneidebrett für Obst und Gemüse. Der Geruch dieses Plastikbretts durfte für das neue Nagetier aus Utah trotzdem ausreichend genug Motivation für eine Klettertour gewesen sein. Komplett von allen Seiten ist das Brett angeknabbert. Das nächste Teil, welches wir entsorgen werden. Sonst keine weiteren Schäden. Wir schalten den Generator ein, um die Akkus zu laden und den Toastmaster betreiben zu können. Zusätzlich schalten wir noch einmal die Heizung ein und genießen ein gemütliches Frühstück, mitten in der Wildnis. Um 10 Uhr verlassen wir den Wald und machen uns auf den Weg zum Visitor Center des Bryce Canyon National Park. Dort angekommen, lassen wir uns von einem netten Mitarbeiter mit einem lustigen Kapperl beraten. Wir erklären ihm, dass wir nicht viel Zeit und daher keine längeren Wanderungen auf dem Plan haben. Er gibt uns ein paar hilfreiche Tipps. Wir bedanken uns für die Auskunft. David nutzt noch schnell das W-Lan des Visitor Centers, um zumindest mal einen von vielen noch ausständigen Tagesberichten auf den Blog zu stellen. Wir sind auf Grund des oft schlechten Internetempfanges schon weit hinten nach. Danach fahren wir mit dem Camper zum Sunset Point. Dort hat man eine hervorragende Aussicht auf das Bryce Amphitheater. Nach einigen Fotos und Videos geht es weiter zum nächsten Viewpoint, dem Bryce Point. Auch hier hat man eine schöne Aussicht, aber es schaut nicht viel anders aus, als beim Sunset Point. Wir fahren die restliche Straße bis zum Ende des Nationalparks, bis wir zum Rainbow Point gelangen. Auch hier genießen wir das wunderbare Panorama und machen uns wieder auf den Rückweg. Nächster Stopp beim retourfahren: Natural Bridge. Ein paar asiatische Touristen fliegen hier mit einer Drohne. Drohnenfliegen ist leider in den Nationalparks verboten. David verzichtet daher Eveline zuliebe auf das Fliegen mit seiner Drohne. Heute zumindest. Nun ist unsere To-Do Liste für den Bryce Canyon abgehakt. Wir wollen heute einige hunderte Kilometer bis zum Yellowstone Nationalpark gut machen. Bis nach Salt Lake City wollen wir mindestens kommen. Über den Highway 63 verlassen wir den Nationalpark. Über den Highway 12 geht es wieder retour durch den Dixie National Forest. Weiter über den Highway 89 und den Highway 20, bis wir endlich auf der Interstate 15 angekommen sind. Diese fahren wir bis nach Scipio. Dort rollen wir zu einer von Eveline gegoogelten Tankstelle. Der Sprit ist hier extrem günstig. Eine Gallone 85 Octan Benzin um 2,99 Dollar. Also umgerechnet kostet der Liter „Normalbenzin“ hier 66 Euro-Cent. Das gefällt uns. Auf dem Parkplatz der Tankstelle telefonieren wir ein paar Campingplätze durch und reservieren schließlich den Koa Brigham City / Perry South. Anschließend machen wir uns gleich auf den Weg zu Diesem. Zweieinhalb Stunden und 317 Kilometer, sagt unser Google Maps. Vorraussichtliche Ankunftszeit 19.45 Uhr. Die Fahrtzeit nutzen wir, um gemeinsam diesen Tagesbericht zu verfassen. Die Landschaft neben der Strecke ist reinste Prärie. Ein paar Berge ringsum. Ansonsten Ebenen mit vertrockneten Grasflächen. Man sieht überall Rinder und Pferde grasen. Schließlich erreichen wir Salt Lake City. Eine riesige Stadt. Zumindest der gesamte Ballungsraum rund um Salt Lake City. Diese Stadt nimmt kein Ende. 5 Spuren hat hier die Autobahn quer durch bzw. an der Stadt vorbei. Es ist schon dunkel und wir müssen wegen des dichten Verkehrs extrem vorsichtig fahren. Ein paar Unfälle vor uns, viele Staus. Wir brauchen eine gefühlte Ewigkeit, um durch Salt Lake City durchzukommen. Schließlich haben wir es geschafft. Wir erreichen den vorreservierten Campground in Brigham City. Unsere Reservierung und einen Campground-Plan finden wir in einer Holzbox, gleich neben dem Office. Eingecheckt it is. Es ist schon nach 20 Uhr, als wir unseren Stellplatz beziehen. Das Abendessen ist lecker. Minestrone aus der Dose und Zucchini-Champignons-Rahmsoße mit Nudeln. Danach fahren wir zu den Duschen und erledigen das schon dringend Notwendige. Wir parken danach noch neben dem Office und updaten den Blog. Bei unserem Stellplatz am anderen Ende des Campgrounds haben wir leider keinen W-Lan Empfang mehr. Wieder auf unserem Stellplatz eingeparkt, gehen wir sehr bald schlafen. Ein ganz schön anstrengendes Leben ist das on the Road. Diese Nacht wird angeblich wärmer als die letzte. 9 Grad sollen es diese Nacht sein…
Gefahrene Kilometer: 574

Die Aussicht beim Sunset Point im Bryce Canyon National Park…

Ebenfalls beim Sunset Point…

Die Natural Bridge…