Ein Servicetag in Kalifornien…

Tag 45 // Sehr gut haben wir geschlafen, am High Sierra RV Park. Eveline macht wieder Frühstück. David schafft es einfach nicht, aus dem Bett zu kommen. Nach dem Frühstück geht Eveline schon mal ins Office, besorgt uns einen W-Lan Zugang und bezahlt die Stellplatzmiete. David widmet sich derweil mal unserem Abwasserproblem. Wir entleeren noch einmal die Tanks und spülen sie anschließend mit heißem Wasser durch. Zur Sicherheit machen wir noch einmal einen genauen Test. Dieser ergibt, dass wir definitiv ein undichtes Blackwater-Ventil haben. Die Dame im Office lässt uns mit dem Festnetztelefon telefonieren. Erneut rufen wir die Cruise America Assistance Hotline an. Eine Mitarbeiterin teilt uns mit, dass unser Problem schon erfasst wurde, der Mitarbeiter gestern aber unter unserer angegebenen Handynummer nicht durchgekommen ist. Okay. Gestern hätten wir eh nichts mehr in diese Richtung unternommen. Erneut geben wir unsere Handynummern an und sagen noch explizit dazu, dass es sich um österreichische Nummern handelt. Die Mitarbeiterin meint nur, sie kennt sich eh aus. Okay. Dann warten wir mal ab. Wir geben zusätzlich noch einmal unseren Standort durch und auch bekannt, in welche Richtung wir jetzt fahren werden. Nämlich Richtung Fresno und dann Richtung Sequoia National Park. Die Chefin im Office ist äußerst nett und interessiert sich für unser Problem. Sie glaubt genau zu wissen, was das Problem ist. Sie hat sogar den defekten Ersatzteil im Office lagernd. Der hängt dort neben vielen anderen Ersatzteilen einfach so an der Wand. Wir kaufen diesen trotzdem nicht. Um 11 Uhr verlassen wir den High Sierra RV Park in Oakhurst. Wir haben uns entschlossen, uns jetzt mal eine amerikanische SIM Karte zu kaufen. Ohne telefonieren geht es hier anscheinend gar nicht. Internet wäre nicht das Problem. Aber alle Campingplätze muss man im Vorhinein telefonisch reservieren und die Nicht-Erreichbarkeit unter der österreichischen Nummer macht uns auch nicht glücklich. Also ab ins nächste Einkaufszentrum. Eine riesige Markthalle, in der wir auf einmal stehen. Wie der Metro bei uns daheim. Kein Walmart, wie Google Maps gemeint hat. Trotzdem schauen wir uns mal um. Freies W-Lan. Schon sind wir drin. Und gleich mal klopfen Freunde in der Heimat per WhatsApp an. Wir machen eine kurze Videotelefonie-Runde mit den Freunden auf der heimatlichen „Weißwurschtparty“. Eine Prepaid Sim Karte bekommen wir hier schließlich nicht. Wir sollen am besten zu Walmart fahren, meint der Mitarbeiter der Elektroabteilung. Dann tun wir dieses. Wir suchen den Walmart. Und finden ihn schließlich. Zahlreiche SIM Karten diverser Anbieter hängen hier. Gar nicht leicht, eine passende zu finden. Erneut nutzen wir das Wal-Mart-W-Lan um uns genauer zu informieren. Die zuständige Mitarbeiterin kann uns leider auch nicht genau weiterhelfen. Schließlich kaufen wir eine SIM Karte. Die mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis, nachdem wir alle Anbieter online verglichen haben. Evelines Schwager wäre sehr stolz auf uns. Im Camper aktivieren wir die SIM Karte Online, mit Hilfe des Glocal Me Internets. Dann rufen wir erneut die Cruise America Hotline. Der Mitarbeiter am anderen Ende erklärt uns, dass sein Kollege wieder nicht durchgekommen ist. Okay. Das sollte jetzt mit der neuen Nummer erledigt sein. Bitte jetzt doch einfach diese amerikanische Nummer zurückrufen. Oder besser noch: Schickt uns eine SMS. Wir bekommen schließlich zwei Autowerkstätten per SMS zur Auswahl zugeschickt, die unser Problem beheben können. Die empfohlene Werkstätte ist die Elite RV Collision und Repair. Die Adresse öffnen wir gleich im Google Maps und los geht’s. In 30 Minuten sind wir dort. Die Info, dass wir gleich dort sein werden, geben wir wieder per SMS an Cruise America durch. Auf dem Weg zur Werkstätte reserviert Eveline telefonisch noch schnell den Campground für heute Abend. Der Chef im Office beim Elite RV Collision und Repair weiß bei unserer Ankunft schon über unser Problem Bescheid. Zwei seiner Mitarbeiter machen sich gleich ans Werk. Eine gute Stunde wird am Problem gebastelt. Das Ventil war tatsächlich defekt. Genau wie von der Campground Chefin im „High Sierra RV Park“ prophezeit. Nicht schlecht. Wir reklamieren auch noch den leicht undichten Wasseranschluss. Und beim Zurückschieben hat einer der Mechaniker außerdem noch ein nicht funktionierendes Rückfahrlicht bemerkt. Alle Mängel werden also nun behoben. 120 Dollar kostet Cruise America dieser Abstecher. Uns kostet es nur Nerven und Zeit. Die Mitarbeiter sind äußerst nett und freundlich. Sie interessieren sich sehr dafür, wo wir herkommen und welchen Trip wir planen. Wir plauschen ein wenig. Das von uns angebotene Trinkgeld wollen die Mechaniker nicht annehmen. Dann quittieren wir im Office noch die Arbeitszeit und machen uns auf den Weg zum heutigen Campground. Den telefonisch reservierten Riverbend RV Park. Unterwegs kommen wir an einigen Mandelplantagen vorbei. Sehr viele Trauben und Früchte werden hier in der Gegend ebenfalls angebaut. Einen Liquor Store erspähen wir kurz vor dem Ziel noch neben dem Highway. Eine sehr „edle“ Hütte. Wir parken gleich neben der Straße und gehen rein. Ein 12er Tragerl Bier, Eier und Essig werden gekauft. Ein besonderes Shopping-Erlebnis. David macht ein Foto mit dem iPhone von außen. Innen wäre das zu sehr aufgefallen, das ließen wir dann lieber bleiben. Endlich kommen wir am Campground an. Ist doch eh noch einiges frei hier. Aber die Amis stehen einfach drauf, wenn man eine „Reservation“ hat. Wir parken vor dem geschlossenen Office und suchen an der Office-Pinnwand nach Informationen und einer eventuellen ausgehängten Reservierung für uns. Eine sehr nette alte Dame kommt mit ihrem „Dreirad“ daher geradelt. Im Körbchen hinten drin sitzt ihr kleiner, weißer Pudel. Die Dame wirkt sehr außer Puste und etwas vorsichtig und gebrechlich. Sie muss erst mal verschnaufen. Dann fragt sie uns, ob wir eine „Reservation“ haben. Eveline sagt, dass sie heute Nachmittag mit jemanden telefoniert hat. Die Dame sperrt dann das Office auf. Und gibt sich schließlich als die Office Managerin zu erkennen. Wir nehmen heute mal einen einfachen Stellplatz. Ohne Strom, Wasser und Abfluss. Nur einen Stellplatz auf der Wiese, Duschen und W-Lan haben wir diesmal. Das kostet hier nur die Hälfte eines vollwertigen Stellplatzes. Das probieren wir jetzt mal aus. Wir bekommen von der netten Dame auch noch ein Sackerl mit einem Willkommensgeschenk. Lollies, Duschgel und Waschmittel für die Laundry. Sehr lieb ist das. So eine nette Dame. Den Generator wollten wir schon längst mal testen. Jetzt ist es soweit. Wir erzeugen unseren eigenen Strom. Der Generator greift auf den normalen Benzintank des Campers zu. Also muss man ihn einfach nur einschalten. Über einen Schalter im Inneren des Campers. Vorher unbedingt alle Fenster schließen. Funktioniert einwandfrei. Etwas laut ist er, aber es funktioniert alles und wir haben Strom. Zum Abendessen gibt es heute Rindersteaks mit Reis und Spargel und Champignons. Göttlich! Nebenbei wird natürlich „Game of Thrones“ geschaut. Den Blog sollten wir auch wieder updaten. Die weitere Tour wird geplant und online schon mal nach Campingplätzen auf der Reiseroute gesucht, damit wir diese rechtzeitig telefonisch vorreservieren können. Wir sind super gut drauf und happy, dass der Camper wieder vollwertig funktioniert. Morgen haben wir erneut volles Programm geplant…

Der Liquor Store…

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