Tag 25 // Wir haben sehr gut geschlafen. Die Heizung hat für wohlige Wärme gesorgt in der Nacht. Draußen hatte es in wieder nur um die 0 Grad. Wir frühstücken und dann die üblichen Morgenrituale. Um 10 Uhr verlassen wir den Campingplatz. Eveline übernimmt gleich von der Früh an das Steuer. Eine Wanderung beim Mt Robson haben wir heute am Programm. Auf dem Weg dorthin winken uns viele Autofahrer und Camper zu. Lichthupen. Sind aber alle sehr freundlich und gut drauf heute, denken wir uns. Wochenende ist… Samstag. Die Sonne scheint. Was will man mehr. Dann fällt es uns plötzlich ein: Wir haben heute vor dem Wegfahren gar nicht Strom und Wasser abgeschlossen. Verdammte Scheiße. Bei der nächsten Pannenbucht halten wir an. Stromkabel und Wasserschlauch hängen noch am Camper. Das Stromkabel hat nur ein paar Kratzer abbekommen, der Wasserschlauch hat es leider nicht überlebt. So ein Dreck. Zu viel Routine ist dann wohl auch wieder nicht gut. Wir fahren retour zum Campingplatz. Dort müssen wir ja jetzt noch das Wasser abdrehen. Erledigt. Sonst keine Schäden. Wir gehen jetzt wandern. Zum Kinney Lake im Mount Robson Provincial Park. Heute ist der Mt Robson bei der Einfahrt zum Provincial Park wolkenlos zu sehen. Gestern hing eine fette Wolke über dem Gipfel. Vor der Einfahrt zum Park machen wir erneut Fotos. Wir parken den Camper und ziehen uns warm an. Möglichst viele Schichten. Haube, Sonnenbrille und Handschuhe. Es hat 5 Grad. Sonnenschein und eisiger Wind. Die Wanderung ist schön. Herrliche frische Luft. Neben uns ein milchig trüber, türkisblauer Fluss. Alles Schmelzwasser, das direkt vom Gletscher am Mt Robson kommt. Wir machen einige Fotos und genießen die Natur. Nach 1,5 Stunden erreichen wir den Kinney Lake. Dieser zeigt sich türkisblau und trüb. Ein eisiger Wind pfeift hier am Ufer, daher beschränken wir unseren Aufenthalt hier auf nur ca. 10 Minuten und machen uns auf den Rückweg. Unsere mitgebrachten Jausen Brote verputzen wir auch noch. Währenddessen genießen wir die wärmende Sonne. Wir erreichen den Camper. Es ist 14:30 Uhr. Jetzt geht’s auf Richtung Jasper. Zu den Rocky Mountains. Da wollen wir heute noch hin. Das liegt bereits im benachbarten Bundesstaat Alberta. Der Jasper Nationalpark ist riesig. Es gibt nur 2 Campingplätze, die Strom und Wasser haben. Alle anderen haben nur normale Stellplätze oder überhaupt schon ganz geschlossen. Den größeren der beiden Plätze steuern wir an. Dieser hat 170 Stellplätze mit Stromanschluss. 700 Stellplätze insgesamt. Der Whistler’s Campground mitten im Jasper Nationalpark. An der Bundesstaatsgrenze zwischen British Columbia („The best place on earth“ – steht am Schild an der Einfahrt zur Grenze) und Alberta halten wir kurz an und machen ein Foto. Bei der Einfahrt zum Nationalpark werden wird man als Tourist hier gleich mal mit „Bonjour“ begrüßt und zur Kasse gebeten. Wir bezahlen und fahren weiter zum Campground. Nach insgesamt einer Stunde Fahrzeit und traumhaftem Ausblick und Panaroma auf und neben der Strecke von Mt Robson nach Jasper, kommen wir am Campground an. Den letzten freien Stellplatz mit Stromanschluss können wir gerade noch ergattern. Wir reservieren gleich für 2 Nächte. Ein riesiger Campground. Sehr weitläufig. Wir fahren von der Einfahrt bis zu unserem Stellplatz noch ca. 10 Minuten durch den Wald und an hunderten anderen Stellplätzen vorbei. Und es tut sich einiges, der Campground ist ausgebucht. Wildtiere sollen sich hier auch aufhalten. Bears and Elks. Bären und Wapitis. Nein… „Elk“ heißt hier in Nordamerika nicht „Elch“. Man lernt nie aus. Vor allem vor den Wapitis wird hier gewarnt. Eine große Herde ist hier seit Jahren am Campground beheimatet. Es ist gerade Brunftzeit und da weiß man nie, wie die Tiere reagieren. Gut. Wir begutachten unseren Stellplatz. Anschließend entscheiden wir uns, noch einen Sprung in die Stadt Jasper zu fahren, um dort das Visitorcenter aufzusuchen. Beim Verlassen unseres Stellplatzes grasen 20 Meter neben uns zwei weibliche Wapitis in aller Seelenruhe zwischen den Bäumen. Herrlich schaut das aus. Die lassen sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Zahlreiche japanische Campingplatzgäste stehen schon mit ihren Smartphones parat. Bei der Touristen-Info lassen wir uns über die besten Wanderwege beraten. Dann schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt. Zwei Outdoor Geschäfte werden aufgesucht. David sucht noch zusätzlich etwas Warmes zum Anziehen. Draußen pfeift der Wind und es hat maximal 5 Grad. Wir werden nicht fündig. „Zwiebelsystem“ ist weiterhin angesagt. Der Hunger meldet sich jetzt auch schön langsam. Also wieder retour zum Campground. Bei der Einfahrt fragen wir noch sicherheitshalber vorsichtig nach W-Lan. Natürlich gibt es hier kein W-Lan. Wäre nicht zu bewerkstelligen, die gesamte Fläche des Campingplatzes abzudecken. Aber dafür reservieren wir gleich einen Full Service Platz mit Wasser, Strom und Abfluss für die zweite geplante Nacht von Sonntag auf Montag. 5 Dollar Aufpreis. Somit können wir morgen im Camper duschen. Heute müssen wir noch zu den öffentlichen Duschen fahren. Hingehen wäre keine Option, wegen der weiten Distanz. Die Duschen sind okay. Das Wasser ist aber nur lauwarm. Schnell sind wir daher wieder fertig. Wir heizen uns ordentlich ein im Camper. Eveline kocht eine traumhaft gute „Stohsuppe“ mit Erdäpfeln. Neben dem Essen schauen wir wieder „Game of Thrones“. Danach schmökern wir in den zahlreichen mitgebrachten Landkarten und Foldern aus dem Visitor Center und machen es uns gemütlich…

Ausblick auf den Mt Robson…

Ausblick vom Wanderweg auf den Mt Robson…

Bussi vor dem Mt Robson…