Tag 14 // Es ist verdammt kalt im Camper. Wir haben die Fenster offen gelassen, um genügend Frischluft zu bekommen. Daheim schlafen wir auch bei jeder Temperatur und zu jeder Jahreszeit mit gekipptem Fenster. Hier und jetzt auf Vancouver Island, Mitte September, mitten im Wald in einem Campingwagen, schaut die Welt aber wieder anders aus. David steht um 4 Uhr morgens auf und schaltet die Heizung des Campers ein. Diese funktioniert mit Propangas. Ein Ventilator, von der Autobatterie betrieben, verteilt die wohlige Wärme im Innenraum des Campers. Die Fenster muss man vorher natürlich schließen. Nach ca. 15 Minuten wärmt sich der Innenraum auf. Schon besser. David legt sich wieder schlafen. Um 9 Uhr werden wir wach. Von den 15 Minuten heizen um 4 Uhr Früh ist keine Wärme mehr zu spüren. Es ist wieder sau kalt. Naja. Wir stehen jetzt eh auf. Bis auf die Kälte haben wir sehr gut geschlafen. Wir machen uns Frühstück. Erneut schalten wir die Heizung ein. Dann wird uns gleich wärmer. Warum wir nicht die Nacht durchgeheizt haben, ist einfach zu erklären. Der Campingplatz hatte keinen Stromanschluss. Und die Batterie wäre nach ca. 2 Stunden komplett leer gewesen. Außerdem ist der Ventilator der Heizung so extrem laut, dass keinesfalls an schlafen zu denken ist, wenn dieser läuft. Das Frühstück ist herrlich. Wir zelebrieren unseren ersten Morgen im Camper, hier im wunderschönen Goldstream Provincial Park. Es gibt Joghurt mit Birne und Müsli, sowie Brot mit gesalzener Butter und Ahorn-Honig Aufstrich. Dazu Kaffee und Tee. Nach dem Frühstück machen wir uns einen Plan für die Weiterreise. Diverse Broschüren, Reiseführer und Google Maps sind unsere Hilfsmittel. Internet beziehen wir über unseren besten Freund auf dieser Reise: Den Glocal Me. Ein mobiler und intelligenter WiFi-Hotspot. Man kann ihn mit einer Prepaid Data Sim Karte bestücken. Oder noch besser: Globale Datenpakete per App online über eine Plattform kaufen. Wir machen Zweiteres. Zum fast gleichen Tarif und Preis wie Prepaid Data Sims. Zugeschnitten auf das jeweilige Land, in dem man gerade ist. Großer Vorteil gegenüber einer Prepaid Data Sim: Der Glocal Me wählt sich immer in das beste verfügbare lokale Netz ein. Das mit dem besten Empfang. Immer 4G LTE selbstverständlich. Geiles Teil. Wir nutzen natürlich trotzdem, überall wo es vorhanden ist, das freie gratis W-Lan, um Daten am Glocal Me zu sparen. In jeder Aibnb Unterkunft und in den Hostels ist in den meisten Fällen überall perfektes W-Lan vorhanden, welches den Gästen zugänglich gemacht wird. Sehr praktisch ist der Glocal Me vorallem unterwegs. Wenn man in der U-Bahn sitzt, oder in einem Bus und man schnell den richtigen Weg oder eine andere wichtige Information ergoogeln muss. Oder eben jetzt, wenn man Mitten im Wald auf einem Campingplatz steht und es ausnahmsweise kein freies W-Lan gibt. Okay. Jetzt geht es aber weiter mit dem Tagesablauf. Wir haben uns schließlich für einen Campingplatz entschlossen. Den Mountainaire Campground and RV Park. Da fahren wir hin. Hört sich gut an. Günstig ist er auch. Wir checken pünktlich um 11 Uhr aus. Länger hätten wir nämlich nicht stehen bleiben dürfen. Rauf auf den Highway mit unserem V8. Brrrrrmmmmmmm… Die Landschaft hier auf Vancouver Island ist traumhaft. Das Wetter ist heute auch herrlich. 17 Grad, dafür strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Eveline googelt, dass auf dem Weg zum nächsten Campingplatz eine Totempfahl-Ausstellung ist. Da wollen wir unbedingt hin. Am Ort des Interesses angekommen, stellt sich heraus, dass diese Ausstellung seit einiger Zeit dauerhaft geschlossen ist. Leider. Wir fahren weiter. Und kommen am neuen Campingplatz an. Wir bleiben bei der Einfahrt stehen und gehen ins Office. Eine junge Frau hütet den Laden, gemeinsam mit ihrer 3-jährigen Tochter. Wir bezahlen die Stellplatzmiete. Marschmallows und Feuerholz kaufen wir ihr auch noch ab. Sie teilt uns einen sehr ruhigen und sonnigen Stellplatz zu. Diesmal haben wir Wasseranschluss, Stromanschluss und sogar W-Lan. Okay. Wir parken den Camper. David holt mit einer Scheibtruhe das gekaufte Feuerholz. Eveline geht in den Waschsalon und wäscht eine Maschine Wäsche. Perfekte geschlechterspezifische Rollenverteilung. Wie im Wilden Westen eben. Im Anschluss gehen wir noch eine Runde spazieren. Bären sollen hier in der Umgebung sein. Die junge Frau im Office hat uns geraten, beim Spazieren laut zu sein, damit die Bären uns rechtzeitig hören und flüchten können. Na gut, dann machen wir das eben so. Wir tratschen extra laut miteinander. Super Gegend hier. Pure Natur. Traumhaft. Unglaublich riesige Nadelbäume. Wir kommen zu einem Fluss. Sehr idyllisch. Hier bleiben wir, machen ein paar Fotos, genießen die Sonne und trinken das Bier, welches wir mitgenommen haben. Dann machen wir uns wieder auf den Rückweg. Beim Camper angekommen, beginnt Eveline mit dem Kochen. David geht duschen. Aber nicht im Camper, sondern zu den öffentlichen Duschen am Campingplatz. Ein spezielles Erlebnis. Aber man überlebt es. Das Wasser ist immerhin sehr heiß. Sehr fein. Wieder sauber und warm eingepackt, wird Feuer gemacht und der Herd von Eveline übernommen. Eveline geht jetzt duschen, David kocht fertig. Im Anschluss wird beim Lagerfeuer das Abendessen genossen. Steak No.2 für David, Cheddar-Käsekrainer No.2 und No.3 für Eveline. Dazu Gemüsereis mit Champignons. Wieder ein weltklasse Abendessen. Wir sind sehr entspannt. Danach sitzen wir beim Feuer und chillen ein wenig. Wir planen den nächsten Tag und die weitere Route. Den Camper haben wir in der Zwischenzeit gut durchgelüftet. Nun schließen wir alle Fenster und machen die Heizung an. Wir heizen so richtig ein. Dann gehen wir schlafen. Es ist unglaublich ruhig hier am Campingplatz. Wir lieben es…

Unser Camper am Mountainaire Campground

Feuerholz kann man fast an jeder Ecke kaufen

Spaziergang zum Fluss

Beeindruckende Bäume

Mountainaire Campground
Das hört sich echt richtig nach Abenteuer an! & glaub ich euch, dass es im Camper ordentlich kalt wird. Aber lohnt sich bestimmt 🙂
Liebe Grüße
Wanda von https://findmeunderthepalms.com
LikeGefällt 1 Person