Tag 13 // Wir starten um halb 8 in den Tag. Erneut haben wir sehr gut geschlafen in Lilly’s Unterkunft. Wir machen uns Frühstück. Joghurt mit Birne. Und zwei Weckerl, die wir uns am Vortag am Markt gekauft haben. Danach packen wir zusammen und verlassen die Unterkunft. Wir gehen mit vollem Marschgepäck ca. 5 Minuten zum nächsten Bus. Das genau abgezählte Kleingeld hätten wir uns sparen können. Ein „Out of Order“ Schild hängt auf dem Münzautomaten neben dem Busfahrer. Er winkt uns trotzdem rein. „No problem“. Zwei Stationen später sind wir auch schon bei der U-Bahn Station. Frühverkehr. Alle wollen in die Arbeit. Polizei und Security ist auch präsent. Wir fallen fast ein wenig auf in voller Weltenbummler Ausrüstung. Wir fahren Stadtauswärts 24 Stationen Richtung Cruise Canada Servicestation. Die liegt weit außerhalb der Stadt. Mit dem Bus müssen wir dann auch noch weiter. Google Maps hat uns leider eine falsche Station ausgespuckt. Wir fahren zu weit mit dem Bus, leider vorbei von den ganzen Campern, die wir vom Busfenster aus sehen. Zu spät reagieren wir für ein lautes „Stop“. Hätte aber bestimmt nichts genützt. Da sind sie sehr stur die kanadischen Busfahrer. Wie Roboter funktionieren die. Also gut. An der nächsten Station steigen wir aus. Wir gehen dann zu Fuß mit vollem Gepäck ca. 15 Minuten retour bis zu der Abholstation der Campingwagen. Endlich da. Wir lassen alles fallen. Wenigstens sind wir hier richtig. Die Mitarbeiterin am Schalter will unsere Reservierung sehen und unsere Führerscheine. Die europäischen. Für den internationalen Führerschein, den wir uns noch extra beim ÖAMTC geholt haben, hat sich bis jetzt absolut keiner interessiert. Soll uns recht sein. Unser Camper wird leider erst um 13 Uhr fertig sein, erklärt uns die Mitarbeiterin. Oh… Es ist jetzt 11 Uhr. Na gut. Wir gehen in einen Raum, wo wir ein Video vorgeführt bekommen. Auf Deutsch. Was gut ist. Sehr viele Informationen zur Benutzung des Campers. Progangastank, Tank, Batterie, Wassertank, Graywater, Blackwater, Heizung, Kühlung (werden wir nicht brauchen), richtiges Fahren, Parken, Einparken, Zurücksetzen, Abwassertankentleerung usw… Viele Informationen. Eine Gruppe deutscher Jungs sitzt auch bei uns. Einer pennt. Wird dann wohl eher nicht der Leader der Partie sein. Nach dem Video nutzen wir noch ein wenig das W-Lan im Wartebereich. Dann kommt ein motivierter junger Mann auf uns zu und bittet uns zu unserem Camper ins Freie. Und da steht er. Unser Camper. Unser zu Hause für die nächsten 4 Wochen. Ein edles Teil. Fett schaut der aus. Ein Ford Superduty. Mit komplettem Aufbau. Fetter Kasten. Wir sind gleich verliebt. Der junge Mitarbeiter gibt uns noch einmal eine Einschulung und genaue Erklärung. Wir stellen viele Fragen. Er erklärt uns alles geduldig. Innen ist alles da, was man braucht. Kühlschrank, Küche mit Herd und Abwasch, Geschirr, Kochausstattung. Klo und Dusche (in einem kleinen Kammerl gemeinsam), ein Doppelbett über der Fahrerkabine, eine Sitzbank mit Esstisch. Einige Steckdosen sind auch vorhanden. Dann noch einige Kästen. Viel Stauraum für unser Zeug. Sehr geil. Hier können wir uns die nächsten 4 Wochen vorstellen. Wir bedanken uns beim jungen Mitarbeiter. Er übergibt uns die Schlüssel. Ab jetzt kann es losgehen. David geht noch kurz aufs Klo im Office. Beim rausgehen entdeckt er in einer Ecke viel Zeug, welches andere Campingwagenmieter nach ihrerm Trip zurückgelassen haben. Zur freien Entnahme, wie die Mitarbeiterin am Schalter erklärt. Okay. Dann schauen wir kurz drüber. Ein Toaster. Edel. Den können wir bestimmt gebrauchen. Gleich mal geschnappt. Ein Deutscher gesellt sich in die Ecke dazu. Er bedient sich bei Kaffee und Klopapier. Er schaut auf den Toaster unter David’s Arm. „Naaaa, du hast glaich n Tooasta abgestauubt, waaadd? Resbeeekt“ – „Na eh kloa. Seawas und vü Spaß eich“. Wieder draußen, wartet Eveline schon ungeduldig. Sie ist abfahrbereit und hat schon begonnen, die Kästen im Camper mit unserem Zeug zu befüllen. Stolz präsentiert David den Toaster. Eveline ist beindruckt. Passt. Los gehts. Let’s start the engine. Verdammt geile Engine. Viel Hubraum. Der gurgelt ordentlich dahin. Schnurrlt wie ein zahmes Kätzchen. PS und Hubraum müssen wir erst aus dem Handbuch herauslesen. Dazu blieb bis jetzt keine Zeit. Wir verlassen die Abholstation. Raus auf die Straße und per Google Maps Navigation Richtung Fähre. Diese soll uns nach Vancouver Island bringen. Der Camper fährt sich super. Fast wie der Nissan. Haha. Ein bisschen größer. Den Nissan könnten wir jetzt hinten einladen. Edel edel. Wir cruisen dahin. Bei der Fähre angelangt, stellen wir uns in der Warteschlange an. Dann endlich rauf auf die Fähre. Eingeparkt, zugesperrt und rauf ans Deck. Wir haben schon Hunger. Kurz ein Snack und ein Kaffee im Bistro. Anschließend entern wir das Sonnendeck und genießen die Aussicht bei kaltem Fahrtwind und Sonne. Ein bisschen filmen und ein paar Fotos. Herrlich ruhig gleitet die Fähre dahin. 1,5 Stunden bis nach Vancouver Island. Am anderen Ufer angelangt, verlassen wir die Fähre. Wir navigieren Richtung Sidney. Nein nicht so weit. Sidney auf Vancouver Island. Dort bleiben wir bei einem „Safe on Foods“ stehen. Zwei Parkplätze brauchen wir. Aber es funktioniert. Lebensmittel für die nächsten Wochen wollen eingekauft werden. Ein Wagerl gecheckt. Und rein ins fette Shopping. Grundausstattung wie Salz, Pfeffer, Trinkwasser, Geschirrspülmittel sind mal die Grundbestandteile unseres Einkaufs. Diverse Lebensmittel, Nudeln, Reis, Gemüse, Instant Kaffee… Fleisch und Bier fürs Abendessen. Bei einem Dollarrama (Ein Euro Shop bzw. Dollar Shop) bleiben wir auch noch stehen. Wir kaufen uns warme Socken bzw. Hauspatschen für wohnen im Camper. Und einen USB Charger für den Zigarettenanzünder in der Fahrerkabine. Lagerfeueranzünder können auch nicht schaden. Eveline hat während der Fahrt schon einen Campingplatz ergoogelt, den wir heute gleich mal ansteuern möchten. Dort angekommen, fahren wir erstmal eine Runde. Viele Plätze frei. Riesiger Campingplatz. Mitten im Wald. Sehr idyllisch. Jeder Stellplatz mit Esstischbank und Feuerstelle ausgestattet. Ein Einheimischer, der auch campt, gibt uns die nette Auskunft, dass wir uns einfach einen Stellplatz schnappen sollen, der uns gefällt. Ein Parkwächter wird dann kommen und die Stellplatzmiete von uns kassieren. Passt. Wir finden sehr schnell unser ideales Plätzchen, parken uns ein und machen erst mal ein Feuer. Holz liegt noch genug herum. Ein bisschen feucht. Aber mit dem Anzünder vom Dollarrama kein Problem. Wir machen es uns gemütlich. Als die Glut perfekt ist, grillen wir. Ein Steak für David und einen Cheddar-Käsekrainer für Eveline. Dazu frisches Brot. Sehr edles Abendessen. Spät am Abend, als wir schon schlafen gehen wollen, klopft es noch an unserer Tür. Der Parkranger ist es. „Hey guys, I am here to check you in“ – okay. Wir können sogar mit VISA bezahlen, mitten im Wald. Auch nicht schlecht. In der Nacht wird es sehr kalt. 5 Grad. Wir packen uns warm ein. Die Spannung und die Vorfreude auf die nächsten Wochen steigt. Gute Nacht…

Unser Camper // C19 Cruise Canada // V8 // Ford Superduty

Unser Camper auf der Fähre

Rundgang auf dem Sonnendeck der Fähre

Selfie mit der Fuji X-T20

Einkauf bei „Safe On Foods“

Unsere „Hauspatschen“ für den Camper