Huntsville, Algonquin Nationalpark und Barry’s Bay…

Tag 5 // Wieder einmal schlafen wir sehr gut in unserer Unterkunft. Fast 8 Stunden. Wir stehen gemütlich auf und beginnen zusammenzupacken und erledigen die notwendigen Morgenrituale. John steht schon in der Küche. „Good Morning!“ Er bereitet uns Frühstück. Eine ganz neue Airbnb – Erfahrung. Frühstück hatten wir noch nie. Auch noch nie so einen netten Gastgeber, der noch dazu vor Ort ist und bei dem wir quasi Mitbewohner für eine Nacht sind. An der Wand hängt eine Uhr, die nicht die Uhrzeit, sondern den Wochentag anzeigt. Das gefällt uns. Sonntag it is. John ist sehr gesprächig. Er erzählt uns, dass er und seine Frau Bess hier 10 Hektar Land besitzen. Außerdem ist er in Deutschland geboren. In Mannheim. Als er ein Jahr alt war, kam er mit seinen Eltern nach Kanada. Bess lernen wir leider nicht kennen. Dafür seine Schwiegertochter Rose und seine 2 Enkel, die auch zu Besuch sind über das Wochenende. Seine 2 Hunde sind auch schon putzmunter. Er bereitet uns ein super Frühstück. Er nennt es „Eagle Nest“. Eine Art Toast. Zwei riesige Scheiben Brot, Weißbrot/Vollkornbrot Mischung. Gefüllt hat er das Ganze mit ordentlich Speck und Cheddar Käse. Dann sticht er zwei Löcher raus mit einem Keksausstecher. Vorher das Brot noch ordentlich mit gesalzener Butter bestreichen. Dann legt er das edle Teil in die heiße Pfanne. Und füllt die Löcher anschließend mit jeweils einem Ei. Geil. Ein Frühstück ganz nach dem Geschmack von David. Eveline mag es auch. Das gibt Energie. Ein edler Start in den Tag. John ist happy, dass es uns schmeckt. Kaffee gibt es auch. Mit Milch. Der Kaffee schmeckt irgendwie nach Maple. Warum das so ist, haben wir nicht nachgefragt. Nach dem Frühstück beladen wir den Nissan. Einen Gästebucheintrag hinterlassen wir natürlich auch noch. „Thanks for the great stay. We loved it. Thanks for the great breakfast. Eagle Nest – just the best“. Kreativer waren wir dann doch noch nicht um die Uhrzeit. John möchte uns noch gerne seinen „Garten“ zeigen. Einen kleinen Teil seines 10 ha großen Besitzes. Gleich hinter seinem kleinen Häuschen. Wir marschieren los. Und sind dann ca. eine Stunde unterwegs. Wahnsinn. Ein riesiger Sumpf/Teich/See. Bestimmt so groß wie der Ratzersdorfer See bei St.Pölten. Und sehr viel Wald. Stege. Biberdämme. Kanus liegen herum. Pure idyllische Wildnis. Nur John alleine kümmert sich darum. Sein eigener kleiner Nationalpark. Er ist fast enttäuscht, als wir es ablehnen, eine Runde mit dem Kanu zu drehen. Aber es ist sehr windig und kalt. Und wir wollen weiter. In den Algonquin Nationalpark. Wir verabschieden uns und machen ein letztes Foto. Bye! Wir cruisen am Totempfahl in der Einfahrt vorbei und ab gehts mit den gesetzlich erlaubten 80 km/h Richtung Nationalpark. Dort angekommen Schauen wir gleich ins Touristeninformationszentrum bei der West Einfahrt. Eine Parkgebühr/Durchfahrtgebühr von 20 CAD sollte man schließlich auch bezahlen. Dieses Ticket checken wir uns jedoch um 10 CAD von einem Pärchen am Parkplatz, welches für heute schon genug hat vom Nationalpark und bereits am Heimweg ist. Des geeeht. Ein paar Broschüren noch und eine Map – und wir entscheiden uns für den „Treck and Train“ Rundwanderweg. Ca. 4 Stunden marschieren wir ca. 7 km über Stock und Stein. Sehr schöne Wanderung. Wunderschöne Natur. Wir genießen die Ruhe. Man hört nichts! Gar nichts. Außer die anderen Wanderer, die jedoch nicht so zahlreich sind. Um ca. 17 Uhr verlassen wir den Nationalpark wieder Richtung Barry’s Bay. Dort haben wir am Vorabend noch das nächste Airbnb gebucht. Unser Hunger ist riesig. Die Energie, die uns das „Eagle Nest“ am Morgen gespendet hatte, ist längst verbraucht. Wir schauen im Reiseführer nach, was es in Barry’s Bay so zum schnabulieren gibt. Viel Auswahl gibt es nicht in der kleinen Stadt mit ca. 1300 Einwohnern. Wir entscheiden uns für „Vitos Pizzeria“ und steuern diese an. Eine große Auswahl an verschiedenen Speisen. Preise sind mehr als okay. Eveline nimmt eine Gemüse Pizza. David Souflaki mit Reis. Beides sehr gut. Wir bleiben noch sitzen und schreiben unsere Airbnb Bewertungen der letzten beiden Unterkünfte. Dann auf zur nächsten Behausung. Diese Übernachtung wird spannend. Wir schlafen in einer Jurte im Wald. Ein besseres Rundzelt. Ein Bett. Eine Couch. Ein kleiner Tisch. Ein Schwedenofen. Kein fließendes Wasser oder Toilette. Man soll den Wald „benutzen“. Wir ziehen einfach so ein. Kein Eigentümer in Sicht. Airbnb macht es möglich. Wir entzünden gleich ein Feuer im Ofen und machen es uns gemütlich. Das Feuer will nicht gleich so, wie wir es gerne hätten. Das Anzündholz ist etwas zu feucht. Mehr Zeitungspapier rein. Und gleich die großen Scheite. Ein bisschen eine Spielerei, aber dann zieht er endlich, der Ofen. Und nach einer Stunde ist es so heiß im Zelt, dass wir die Tür aufmachen und lüften müssen. Ein Aufguss wäre die andere Option gewesen. Eveline kocht Wasser im Teekessel. Leider haben wir keine Teebeutel. Aber heißes Wasser geht auch – laut TCM ist das sehr gesund. Draußen hat es 9 Grad. Wir gehen noch einmal Sterne schauen. Die sieht man hier wirklich super. Sternklare Nacht. Und dann „benutzen“ wir noch einmal den Wald. Zum Tagesabschluss noch ein Bummerl Schnapsen auf der Couch neben dem Ofen. Wohlig warm ist es in unserer Jurte… Wir lieben diese Art zu Reisen. Roadtripping deluxe. Für die nächsten Tage haben wir noch absolut keinen Plan… Schlafen wir mal in Ruhe darüber…

2 Gedanken zu “Huntsville, Algonquin Nationalpark und Barry’s Bay…

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